Sabine Ebert - Das Geheimnis der Hebamme

Es gibt 149 Antworten in diesem Thema, welches 45.828 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

  • Sooo, ich habe Marthe heute mittag platt gemacht :teufel:



    Darauf bin ich auch schon gespannt, aber ich habe kaum Hoffnung :breitgrins:


    Ich hatte ja wirklich gehofft, dass das Buch noch irgendwie die Kurve kriegt, aber für mich wurde es zum Schluß immer übler. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass es sich zum waschechten Liebeshistorical entwickelt (ich habe nichts gegen Historicals, sie sollen sich aber bitteschön nicht im Hebammengewand tarnen!). Und solche Dialoge:


    Er fand heraus, welche seiner Zärtlichkeiten sie am meisten genoss, dann führte er ihre Hand sanft an die Stellen, an denen ihn ihre Berührung besonders erregte.
    Schließlich war beider Verlangen zu groß, um noch länger zu warten.
    "Meine Liebe!", sagte Christian, als er in sie glitt.
    "Mein Leben!" Und dann im Rhythmus seiner Bewegungen: "Meine Geliebte, meine Frau, meine Gefährtin!".


    erweckten in mir den Wunsch, Randolf auftauchen und die beiden während ihres Liebesspiels abmurksen zu sehen!


    Schlüpfrig wird es dann sogar mit Karl und Lukas, die so unglücklich in Marthe verliebt waren (hat jemand daran gezweifelt, dass sie Christian kriegt? Dann sollte ich das hier nämlich verspoilern *g*), dass sie gegen Ende gemeinsam ihre Wunden leckten. Aha.... :redface:


    Viel passiert ist dann natürlich gegen Ende noch. Allerhand Grausamkeiten, damit man auch ja kein Mitgefühl mit den Schurken bekommt. Die waren aber auch wirklich böse, böse, böse. Kein Fünkelchen Gutes an ihnen...


    Ich würde das Buch wirklich gerne gut bewerten, vor allem, weil ich schon alleine durch unsere kleine Diskussion hier immer Lesespaß hatte. Aber ich bezweifle, dass ich im nächsten Jahr wieder auf Marthe treffen werde :wegrenn:


    Kati: Der Verräter war mir übrigens auch weitgehend unbekannt :schulterzuck:


    Edit: Meine Rezi folgt morgen pünktlich zum Newsletter :winken:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Ach du meine Güte!!! :entsetzt::lachen:


    Ich glaube, ich lese jetzt doch mal schnell die Spoiler und lass es dann gut sein :breitgrins: Es gibt doch noch so viele andere Bücher, die ich dringender lesen möchte...


    Eure Diskussion hat jedenfalls super viel Spaß gemacht :breitgrins:


  • Schlüpfrig wird es dann sogar mit Karl und Lukas, die so unglücklich in Marthe verliebt waren (hat jemand daran gezweifelt, dass sie Christian kriegt? Dann sollte ich das hier nämlich verspoilern *g*), dass sie gegen Ende gemeinsam ihre Wunden leckten. Aha.... :redface:


    Na, gönn' den armen Jungs doch auch ein bischen Spaß. :breitgrins:

    Alamir

  • Er fand heraus, welche seiner Zärtlichkeiten sie am meisten genoss, dann führte er ihre Hand sanft an die Stellen, an denen ihn ihre Berührung besonders erregte.
    Schließlich war beider Verlangen zu groß, um noch länger zu warten.
    "Meine Liebe!", sagte Christian, als er in sie glitt.
    "Mein Leben!" Und dann im Rhythmus seiner Bewegungen: "Meine Geliebte, meine Frau, meine Gefährtin!".


    erweckten in mir den Wunsch, Randolf auftauchen und die beiden während ihres Liebesspiels abmurksen zu sehen!


    Nimue, und bei solchen Worten bist du nicht dahingeflossen.... :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Nein, ich glaube es ist nun wirklich so wie Heimfinderin meinte.
    Es gibt noch so viele andere Bücher, die unbedingt noch gelesen werden wollen und es
    wahrscheinlich auch eher verdient haben. :zwinker:
    Mir hat da euer Urteil völlig genügt um die Finger davon zu lassen.


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • So, ihr Lieben...


    hier also noch meine Rezension - das meiste davon kennt ihr schon aus der Diskussion hier:


    Im Jahre 1167 herrscht der ungerechte und rachsüchtige Burgherr Wulfhart über das Dorf in dem die junge Hebamme Marthe lebt. Als sie den Sohn ihres Herrn bei der Geburt nicht retten kann, entkommt sie gerade noch seinen Schergen Oswald und Ludolf und kann sich in letzter Minute in einem nach Meißen ziehenden Siedlerzug verstecken. Unter der Führung von Ritter Christian suchen einfach Bauern nach einem neuen Leben ohne Unterdrückung, ein Leben, das sie in der Ferne zu finden hoffen, wo ihnen Land und 10 Jahre Abgabenfreiheit versprochen wurde. Marthes heilerische Fähigkeiten werden schnell unentbehrlich, denn der Weg ist weit und Gefahren lauern überall.


    Sabine Ebert legt mit "Das Geheimnis der Hebamme" ihr historisches Debüt vor und berichtet über den ersten Silberfund Deutschlands. Leider erzählt sie nichts Neues im Bereich der "Starke-Frauen-werden-von-mächtigen-Männern-unterdrückt-Romane". Hauptcharakter Marthe ist ein 14jähriges Mädchen mit Fähigkeiten, die Superwoman vor Neid erblassen lassen würden. Marthe kann nicht nur gebrochene Beine richten, Schultern einrenken und verschobene Wirbel osteopathisch wieder in ihre Position schieben, nein, Marthe hat auch das "zweite Gesicht" und erspürt damit sogar Kinder im Mutterleib und Schierling im Weinbecher (von den sonstigen negativen Schwingungen ganz zu schweigen). Damit macht sie nicht nur Lassie Konkurrenz, sondern vermag anfangs interessierten LeserInnen den letzten Nerv zu rauben.


    Der Anfang ist vielversprechend, man ist gleich in der Geschichte drin, die auch rasant weitergeht mit Marthes Flucht in den Siedlerzug. Der Erzählstil und die flotte Handlung erinnerten mich auf Anhieb an die erfolgreichen Romane des Autorenteams Iny Lorentz - allen voran die Geschichten mit Marie und Michel, die in "Die Wanderhure" ihren Anfang nahm. Gute, wenn auch keine anspruchsvolle, Unterhaltung. Doch die Geschütze, die Sabine Ebert im Laufe der Handlung auffährt, stellen alles bisher von mir Gelesene in den Schatten. Mit einer unheimlichen Zielsicherheit trifft sie jedes Klischee des historischen Romans. Besonders störend dabei ist Marthes "zweites Gesicht", mit dem jede sich anbahnende Gefahr angekündigt wird. Marthe selbst ist natürlich nicht nu ein Allround-Talent, sondern auch so schön, dass sich das Buch zu Spießrutenlauf zwischen erigierten Gliedern, die alle auf Marthe zeigen, entwickelt. Nahezu jeder der Jünglinge ist in das Mädchen verliebt oder will sie in eine Ecke zerren.


    Zu der bereits angesprochenen Kritik gesellt sich eine eher flache Handlung, noch flachere Charaktere (die Guten sind gut, die Bösen sind böse) und manchmal holprige Dialoge. Mit dramaturgischen Sätzen wie "Sie konnte die Hoffnungslosigkeit in seinen Augen erkennen" konnte ich noch nie etwas anfangen. Intrigen und Gefahren werden innerhalb von wenigen Seiten zu allseitigem Wohlgefallen aufgelöst und so portiert Sabine Ebert "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" an den Hof des Markgrafen Otto von Meißen:


    Wird Ritter Christian seine Ehre wieder herstellen können?
    Mit welchen heilerischen Fähigkeiten wird Marthe dem nächsten Edlen das Leben retten?
    Wird Drago, der Stolz seines Herrn, von ängstlichen Stallburschen kastriert werden?
    Und - die Frage, die uns alle bewegt - wird Else Kling aus dem Reich der Toten zurückkehren?


    Das alles macht das Buch recht vorhersehbar, obwohl es die Autorin schaffte, mich über weite Strecken durch den flüssig zu lesenden Schreibstil an Marthe und ihren Ritter Christian zu binden. Das Ende bietet dann nochmal einen spannenden Showdown mit allerlei Grausamkeiten, damit man auch ja kein Mitgefühl mit den bösen, bösen, bösen Schurken bekommt.


    Ich hatte durchaus einigen Lesespaß, was vermutlich an dieser kleinen Minileserunde lag, aber die meisten Zeit über ließ mich das Buch nur frustriert mit den Augen rollen.


    2ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Huhu :winken:


    Es wurde zwar schon alles im Thread erwähnt und ich kann mich nimue wirklich anschließen :breitgrins: ... aber hier gibt es trotzdem meine kurze und abschließende Meinung zum Buch.


    Hier geht es um einen historischen Roman, der den ersten Silberfund in Deutschland behandeln soll. Das diese historische Tatsache im Mittelpunkt steht, habe ich auch erst aus der Diskussion erfahren. Ich wage zu behaupten, dass es ein wenig zu kurz kommt. Vielmehr geht es um Teeni Marthe, aufgewachsen bei einer alten Heilmutter und Hebamme, die sich nach deren Tod allein durchs Leben schlagen muss. Die gesamte Story vom Klappentext wird auf den ersten 20 Seiten abgehandelt. Bis dahin hat es mir noch recht gut gefallen. Es war flüssig zu lesen und spannend. Allerdings besteht der restliche Roman aus langwierigen Wanderungen mit viel zu flachen Charakteren. Insgesamt ist es sehr vorhersehbar (ich werde doch nicht auch das Gesicht haben? :breitgrins:).
    Marthe nämlich hat diese besondere Fähigkeit und kann hellsehen bzw. bekommt im genau richtigen Moment Eingebungen, denen sie leider nicht immer gehorcht. Am Anfang störte mich das noch nicht so... ich lese gern über Druiden, ihre Heilkunst und unerklärliche "göttliche" Fügungen. Allerdings stellt Sabine Ebert es bei Marthe so dermaßen übertrieben dar, das es einfach gekünstelt wirkt und die Freude am Lesen nimmt.
    Ebenfalls sehr negativ aufgefallen sind diese entweder sehr lieben oder extrem bösen Männer mit hormonellem Überschuß, die Marthe überall auflauern und ihr Recht einfordern. Dabei entstehen solche Sätze wie: "Das war keine Frau in den Wehen. Das war Marthe in Not." .... In solchen Momenten kann man nur den Kopf schütteln und des Buch in eine Ecke werfen.
    Für mich der schlechteste historische Roman bisher.
    Zum Ende hin gibt es noch einen kleinen Showdown, rasant geschrieben, Spannung wird noch einmal aufgebaut, aber wirklich retten kann es das Buch nicht mehr.


    Die kleine Mini-LR hier hat mir sehr viel Spaß gemacht und mich durchhalten lassen, das Buch selbst bekommt aber nur bescheidene


    1ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    die Kati :winken:

  • Dabei entstehen solche Sätze wie: "Das war keine Frau in den Wehen. Das war Marthe in Not." .... In solchen Momenten kann man nur den Kopf schütteln und des Buch in eine Ecke werfen.


    Stimmt! Den Satz fand ich auch grenzgenial :lol:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Soooo ... ich habe 3 tolle Buchtickets für Marthe bekommen.
    Ich geh jetzt was vernünftiges einkaufen :breitgrins:


    :winken: Kati


  • Soooo ... ich habe 3 tolle Buchtickets für Marthe bekommen.


    :entsetzt: Nenene... Marthe geb' ich nicht mehr her *klammer*
    Hast Du den Tauschpartner wenigstens vorgewarnt? :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo :winken:


    Hab mich eben erst hier angemeldet.


    Ich habe das Buch letzte Woche gelesen. Naja, sagen wir es mal so, es ist nicht sooo schlecht, aber ich bin ein Fan von Diana Gabaldon's Highland-Reihe und, ich weiß auch nicht, aber ICH finde, dass es da doch (täuschend) viele Änlichkeiten gibt...: einen gut aussehenden Mann, der einer der besten Kämpfer ist und der Pech in der Liebe hatte und eine junge Frau mit großen medizinischen/heilenden Kräften, die in ihrer Zeit Schutz benötigen; unterschiedlichste Intrigen; Vergewaltigungs-, Folter- und Kampfszenen sind sich z.T. sehr ähnlich usw.


    Nichtsdestotrotz werde ich evtl. die Fortsetzung auch lesen, mal sehen - irgendwie bin ich neugierig.


    Ich finde, Sabine Ebert hätte das Buch locker um 150 Seiten (mindestens) kürzen können. :rollen:


    Liebe Grüße

  • Bin ich froh, dass ich den Thread entdeckt habe. Das Buch stand auf meiner Wunschliste.
    Was ich hier so gelesen habe geht ja gar nicht. Sieht mir nach einem typischen Augenroller-Buch aus :spinnen: Ich verzichte darauf.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Gestern abend nach zwei Leseabenden ausgelesen :)
    Schön kurzweilg, gut erzählt, leicht zu lesen, nicht zu anspruchsvoll, doch spannend und mal ein anderer historischer Hintergrund, der mich als auch Ossi auch angesprochen hat. Schon toll, wenn man mit den Orten so richtig was anfangen kann.
    Ich werde in jedem Fall den zweiten Teil auch lesen.


    LG, Doro

  • Ich muss ja inzwischen eingestehen, dass ich versucht bin, mir den zweiten Teil im Frühjahr zu kaufen. Irgendwie erinnere ich mich doch sehr oft an Marthe und vor allem den superwitzigen Austausch hier. Kati? :elch:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • 2. Teil, warum warten? Bei Weltbild gibts den 2. Teil schon.


    Wir warten doch hier alle auf die Fortsetzung von dir und Kati! :popcorn:


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • Ich muss ja inzwischen eingestehen, dass ich versucht bin, mir den zweiten Teil im Frühjahr zu kaufen. Irgendwie erinnere ich mich doch sehr oft an Marthe und vor allem den superwitzigen Austausch hier. Kati? :elch:


    Ich hab mir auch schon so oft den Klappentext vom 2. Band durchgelesen. Und irgendwie hab ich das Gefühl ich kenne das Buch schon komplett. :breitgrins:
    Aber gib es zu nimue.... du hast Spaß dran auf der armen Marthe rumzuhacken und willst nur deshalb weiter lesen um dich über eine junge Ehe mit ungezügelten Leidenschaften lustig zu machen :grmpf:
    Das ist gemein aber unterhaltsam. :popcorn:


    Oder vielleicht täuschen wir uns und es wird wirklich gut? Obs den Versuch wert ist.... ich weiß nicht :schwitz:

  • Sind das eigentlich zwei Bände, oder gar eine Trilogie?


    Im letzteren Fall hättet Ihr Euch eine schöne Lesegrube gegraben, weil wir dann natürlich den dritten Teil auch verissen sehen wollen. :breitgrins:

    Alamir