Simon Singh - Fermats letzter Satz

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 5.971 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Llyren.

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    Singh, Physiker und Wissenschaftsjournalist, versucht, was schon viele vor und nach ihm versucht haben: eine populärwissenschaftliche Darstellung über Mathematik. Ein schwieriges Unterfangen, das er - im Gegensatz zu den meisten anderen - überaus erfolgreich meistert, unter anderem auch wenn man die Verkaufszahlen als Maßstab nimmt.


    Die Fermatsche Vermutung aus dem 17 Jahrhundert und ihr Beweis Anfang der 90er Jahre durch Andrew Wiles ist sein Thema. So einfach das Problem zu verstehen ist, so schwierig und lang ist sein Beweis - Singh unternimmt keinen ernsthaften Versuch ihn zu erklären. Gut so, denn ein solches Unterfangen wäre sicher zum Scheitern verurteilt. Stattdessen erzählt er Geschichten: Fermats und Wiles natürlich, aber auch die vieler Mathematiker der dazwischen liegenden drei Jahrhunderte, die zum Beweis beitrugen und/oder an ihm scheiterten. Menschlich Tragisches, Heiteres, Skurriles, von einem echten Duell und einem fiktiven Triell. Da dürfen natürlich auch Pythagoras, ein kleiner Ausflug zu Cantor, Hilbert, Gödel und Gauß nicht fehlen.
    Das Ganze erzählt im Plauderton, spannend zu lesen, praktisch ohne Formeln, die wenigen Beweise dezent in den Anhang gepackt, um auch ja niemanden zu erschrecken.


    Singh hat einen guten, bei Erscheinen hoch aktuellen Stoff gewählt - geheimnisvoll beginnend mit Fermats berühmter Randbemerkung, endend mit Wiles, der sich sieben Jahre lang auf den Dachboden begibt, um dort an diesem einen Beweis zu arbeiten - und ein weiteres Jahr, um die gefundene Lücke zu schließen. Der Autor hat aber auch den Anspruch, dem Leser zu erklären, wie moderne Mathematik funktioniert.
    Über die für solche Art Sachbuch üblichen kleineren mathematischen Unsauberkeiten kann ich locker hinwegsehen, denn Singh erzählt eine spannende Geschichte, unterhält gut. Dass er dabei die Bedeutung des Satzes, auch seiner Teile (Taniyama-Shimura-Vermutung) für die Mathematik als Ganzes übertreibt, auch die Entwicklungen der Mathematik des 20. Jahrhunderts zu sehr aus diesem Blickwinkel schildert, ist schade, aber nicht wirklich störend.
    Aber genug der Kritik: das Buch hat mir wirklich Spaß gemacht und ich denke und hoffe, dass es auch Nicht-Mathematikern Spaß machen wird. Über weite Strecken liest es sich eher romanhaft, mathematisches Vorwissen ist nicht nötig. Ein ansprechendes Literaturverzeichnis rundet den Band ab und bietet vertiefte Lektürehinweise sowohl im populären als auch im wissenschaftlichen Bereich.


    4ratten und ein halbes Zusatzrättchen


    Katia


    P.S. Und wer noch nicht genug hat, kann mit der erst 2003 bewiesenen Poincare-Vermutung gleich weiter machen. Die englische Ausgabe steht schon auf meinem Wunschzettel.

  • Als großer Nicht-Mathematiker kann ich Deiner Meinung zu diesem Buch nur zustimmen.
    Es ist zwar schon etwas her, das ich dieses Buch gelesen habe, aber es ist mir in guter Erinnerung geblieben.
    Spannend und verständlich erzählt Singh die Geschichte des Beweises von Fermats letztem Satz.
    Auch wenn man, so wie ich, wenig bis gar kein Wissen über die Mathematik mitbringt,
    so packt den Leser die spannende Geschichte der Mathematik.


    5ratten


    Die 5 Ratten sind wohl der Unwissenheit der kleinen Fehler geschuldet. :breitgrins:


    P.S.
    Dein Link funktioniert leider nicht.
    Einfacher geht es über die ISBN.


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    Neugierig gemacht hat mich es aber schon.
    Das dürfte ein SuB-Kandidat sein.

  • Link repariert. ISBN habe ich absichtlich nicht eingebaut, weil ich zwei Cover in einer Rezi unübersichtlich fand. Wobei ich den fast störendsten fand, dass Singh schreibt, nach Freys Vortrag 1984 hätte alle auf die entscheidende EMAIL gewartet. 1984? E-Mails? Reine Mathematiker? Das kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen.


    Das Poincare-Buch (stand in einer amazon-Rezension) ist wohl schlecht übersetzt, daher werde ich es auf englisch lesen.


  • Link repariert. ISBN habe ich absichtlich nicht eingebaut, weil ich zwei Cover in einer Rezi unübersichtlich fand. Wobei ich den fast störendsten fand, dass Singh schreibt, nach Freys Vortrag 1984 hätte alle auf die entscheidende EMAIL gewartet. 1984? E-Mails? Reine Mathematiker? Das kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen.


    Das mit der E-Mail könnte ich mir durchaus vorstellen.
    Innerhalb der Wissenschaftlergemeinde könnte das durchaus schon etabliert gewesen sein.
    -> Link



    Das Poincare-Buch (stand in einer amazon-Rezension) ist wohl schlecht übersetzt, daher werde ich es auf englisch lesen.


    Da mein Englisch gerade mal für Dokumentaion und einfache Bücher ausreicht, werde ich mir das wohl auf Deutsch antun müssen.


  • Das mit der E-Mail könnte ich mir durchaus vorstellen.
    Innerhalb der Wissenschaftlergemeinde könnte das durchaus schon etabliert gewesen sein.
    -> Link


    Ja, die Wikipedia habe ich auch nachgeblättert: die erste Mail in Deutschland wurde gerade in diesem Jahr empfangen. Natürlich waren die Unis unter den ersten, die Mails benutzt haben. Algebraiker sind aber nicht wirklich die technisch-affinsten Menschen die an Unis so rumlaufen und ich kenne etliche reine Mathematiker, die noch in den 2000er Jahren ihre Emails von den Sekretärinnen ausgedruckt auf den Schreibtisch gelegt bekommen haben, weil sie nicht mal einen Rechner auf selbigem stehen haben/hatten. Von einem weltumspannenden WWW war man noch Meilen entfernt. Wie gesagt: ich habe meine schweren Zweifel.


    Aber egal: an so Kleinigkeiten habe ich mich nicht wirklich ernsthaft gestört, dazu liest sich das Buch viel zu vergnüglich.


    Katia

  • Dieses Buch ist mir gerade beim Durchgehen des Bücherregals vor die Augen gekommen und ich musste dran denken, wie dieses Buch war. Es war eines der faszinierendsten Bücher, die ich gelesen habe und das zu einem Thema, dass mich sonst die Flucht ergreifen lassen würde: Mathematik. Ich habe das Buch in einem "Rutsch" durchgelesen, mir hatte der Schreibstil gefallen und auch, dass die "Atmosphäre" so dicht war und ich vom Thema Mathematik total gebannt war.


    Vielleicht lese ich es irgendwann nochmal, aber ich wollte es hier auf jeden Fall euch empfehlen :)


    5ratten von 5

    Liebe Grüße von Babsi

  • Von mir auch eine klare Empfehlung:



    eines der faszinierendsten Bücher, die ich gelesen habe


    :daumen: So ist es - 100%ig empfehlenswert, mitreißend geschrieben und definitiv horizonterweiternd! :tipp:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Oh, hier habe ich gar nie geschrieben? "Fermats letzter Satz" ist auch eines meiner Lieblingsbücher. Ich habe es damals kurz vor meinem Informatikstudium gelesen. Hier meine damalige Meinung:


    "Dieses Buch ist ein Wunder."
    (Süddeutsche Zeitung)


    Was soll man zu diesem Buch noch sagen, was nicht die Süddeutsche Zeitung oben schon erwähnt hätte! Dieses Buch ist tatsächlich ein Wunder, denn sogar ein Mathemuffel wie ich, möchten sich am liebsten während der Lektüre in die verschiedensten mathematischen Berechnungen stürzen. Hier werden Grundlagen der Zahlentheorie auf einfachste Weise erklärt. Sogar für die Informatiker läßt sich Interessantes finden: So ist zum Beispiel das Königsberger Brückenproblem und das Geburtstagsparadoxon erwähnt (und erklärt) und man lernt nebenbei noch wichtige Persönlichkeiten der Geschichte kennen.


    5ratten


    Danke fürs Threadausgraben, Babsi :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • In das Lob dieses Buches kann ich nur einstimmen. Ich habe es vor langen Jahren, kurz nach dem Erscheinen in der deutschen Übersetzung, gelesen, und ich nehme es zwischendurch immer wieder einmal zur Hand, um mich davon zu vergewissern, wie eine gute Wissenschaftsvermittlung auszusehen hat.


    Simon Singh hat im UK inzwischen eine gewisse Prominenz erlangt, nachdem er wegen eines von ihm verfassten Guardian-Artikels von dem englischen Chiropraktiker-Verband mit einer fetten Klage überzogen worden war, die ihn im Falle des Unterliegens restlos ruiniert hätte. Der Fall hat drüben auf der Insel ein Kapitel Rechtsgeschichte unter der Rubrik libel-law geschrieben und endete - erst in 2. Instanz - mit einem vollen Erfolg für Simon Singh.

    Einmal editiert, zuletzt von Gronauer ()

  • Ich werde heute ebenfalls beginnen dieses Buch zu lesen. Eure Kommentare machen mir Mut, dass ich das Buch trotz meiner nicht vorhandenen Mathe-Kenntnisse halbwegs verstehen kann. Ich habe mich schon bei wikipedia schlau gemacht und da habe ich ehrlich gesagt Bahnhof verstanden :redface: Mal sehen ob es mir mit dem Buch besser ergeht.


    Katrin


  • Ich habe mich schon bei wikipedia schlau gemacht und da habe ich ehrlich gesagt Bahnhof verstanden :redface: Mal sehen ob es mir mit dem Buch besser ergeht.


    Ganz sicher. Was Moduln sind, habe ich selbst erst bei Simon Singh halbwegs verstanden. :breitgrins:

  • Oh, dieses Buch hat mir auch wunderbar gefallen - o.k. ich mag auch Mathematik :breitgrins: Allerdings ist es schon ein paar Jahre her, als ich es gelesen habe, dadurch kann ich gar nicht mehr genaueres dazu schreiben.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ganz sicher. Was Moduln sind, habe ich selbst erst bei Simon Singh halbwegs verstanden. :breitgrins:


    Habe jetzt die ersten 50 Seiten gelesen und ich bin echt erstaunt wie leicht es sich lesen lässt. Singh erklärt das Ganze wirklich so, dass es selbst der größte Mathe-Idiot, wie ich einer bin, versteht was er meint. Ich konnte meinem Mann sogar erklären was mich so fesselt :breitgrins:

  • Ich bin inzwischen so neugierig geworden, dass ich mir das Buch heute aus der Bücherei geholt habe. Zwar kann ich mit Mathe überhaupt nichts anfangen, aber nun muss ich doch wissen, was dahinter steckt. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei dem guten Vorsatz, es zu lesen.

  • Hach, ihr macht mir richtig Lust, das Buch mal wieder zu lesen! Wenn ich nur wüsste, in welcher Kiste es steckt :rollen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Ich bin inzwischen so neugierig geworden, dass ich mir das Buch heute aus der Bücherei geholt habe. Zwar kann ich mit Mathe überhaupt nichts anfangen, aber nun muss ich doch wissen, was dahinter steckt. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei dem guten Vorsatz, es zu lesen.


    Ich hab mit Mathe auch nichts am Hut, aber dieses Buch macht echt Lust mehr darüber zu erfahren wie die ganzen Entdeckungen gemacht worden sind.


    Katrin

  • Ich trau mich ja fast nicht, es zu schreiben, aber ich bin anscheinend resistent gegen die Faszination dieses Buches. Bis Seite 44 habe ich mich heute durchgekämpft und warte immer noch auf den Aha-Effekt. Mit Zahlen kann ich absolut nichts anfangen, daher ist es schwer, Interesse aufzubringen. Zahlen sind für mich Daten oder Hilfsmittel, um bestimmte Größenordnungen auszudrücken; alles weitere ist mir zu theoretisch. Ein bisschen hatte ich die Hoffnung, dass ich durch das Buch auch den Reiz von Zahlen entdecken könnte, aber noch tut sich nichts.


    Als Schlafmittel wäre das Buch dagegen bestens für mich geeignet. :breitgrins:


  • Als Schlafmittel wäre das Buch dagegen bestens für mich geeignet. :breitgrins:


    :ohnmacht:


    Wie schade, dass es Dir nicht gefällt! Ich glaube wirklich, Du bist die erste hier im Thread, oder?

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe das Buch zwar unterbrochen weil ich was anderes lese, aber ich freue mich schon darauf es weiter zu lesen. Immerhin will ich wissen wie er auf die Lösung gekommen ist.


    Katrin


  • Wie schade, dass es Dir nicht gefällt! Ich glaube wirklich, Du bist die erste hier im Thread, oder?


    Ja, das ist wohl wahr, aber noch habe ich nicht aufgegeben und heute 20 Seiten gelesen. Im Moment ist es etwas interessanter, weil es um Fermats Person geht. Aber sobald das Thema Mathematik aufgegriffen wird und Beispiele angeführt werden, sinkt die Aufmerksamkeit auf Null. Dann frage ich mich bei jeder Seite, ob ich die Zeit dafür wirklich opfern will.