Kai Meyer - Der Rattenzauber

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 13.636 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von yanni.

  • Hier wird ab 25/26. Oktober in einer Minileserunde über "Der Rattenzauber" von Kai Meyer gesprochen.


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    Teilnehmer bisher sind
    Miramis
    yanni
    Arjuna


    Weitere spontane Teilnehmer sind in der Runde natürlich willkommen. Ich wünsche viel Spass!


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo ihr 2 !


    Ich hatte ja heute frei und habe vormittags schon mal ein bißchen reingeblättert, die Karte am Anfang studiert und den Prolog gelesen. Der mir sehr gut gefallen hat, das fängt ja schon mal sehr geheimnisvoll an. Wer ist die Fremde und was will sie?


    Mittlerweile bin ich am Anfang des 2. Kapitels angelangt. Und habe ein bißchen im Internet nachgelesen über die Stadt Hameln und über Dante Alighieri, von dem ich gar nichts wusste/weiß.


    Bis jetzt liest es sich sehr flüssig, auch wenn für meinen Geschmack etwas viel beschrieben wird, (also wie Gebäude aussehen, wo sie stehen) damit kann ich nicht so viel anfangen.


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hallo zusammen,


    ich bin mit dem Prolog und dem 1. Kapitel fertig, und habe mich soweit ganz gut in die Geschichte hineingefunden.


    Gleich mal eine witzige Anekdote am Anfang, passend zur Beschreibung des Städtchens Hameln: ich war ja im März auf einer Lesung von Kai Meyer, und unter den vielen Fragen, die ihm gestellt waren, gab es auch die, ob er immer an die Schauplätze seiner Romane reisen würde, um sich dort umzuschauen. Anmerkung: das vorgestellte Buch spielt im alten China *g*. Kai Meyer meinte, dass das nicht immer möglich und unbedingt notwendig sei; aber er sei damals nach Hameln gefahren, um sich die Schauplätze seines Romans "Der Rattenzauber" anzusehen. Nur sind da nicht allzuviele mehr vorhanden, und als er dann bei strömendem Regen vor dem C & A in Hameln stand, fragte er sich selbst, für was das nun gut sein soll *lol*.


    Ich denke, die mittelalterliche Atmosphäre Hamelns hat er trotzdem ganz gut hinbekommen, so ist jedenfalls mein erster Eindruck von den Schilderungen der Stadt und der Umgebung. Viel beschrieben hat er, dass muss man zugeben. Die Sprache gefällt mir recht gut, obwohl ganz deutlich zu spüren ist, dass Kai Meyer seine virtuose Erzählkunst auch erst mit den Jahren erlangt hat; manches kommt in diesem 1995 veröffentlichten Roman noch etwas unbeholfen herrüber. Die vielen Adjektive haben mich fast ein bisschen erschlagen beim Lesen. Aber gut zu wissen, dass der Autor das mittlerweile viel geschickter anfängt. Nichts desto trotz, mir gefällt der Sprachstil, wenn er auch nicht brillant ist.


    Zum Inhalt kann ich nur sagen, sehr spannend und mysteriös. Die Fremde - die ist wirklich eine sehr unheimliche und rätselhafte Gestalt. Sicher werden wir ihr noch einmal begegnen. Der Ich-Erzähler, Robert von Thalstein, ein draufgängerischer junger Bursche, der mir noch recht unbedarft vorkommt; aber nicht unsympathisch. Ihm fällt die Rolle zu, das Rätsel der verschwundenen Kinder von Hameln zu ergründen. Die Explosion fand ich heftig, alleine die Vorstellung, was da passiert ist....bbrrrrrr. Und über die politische Lage in Hameln sind wir auch schon informiert, der Herzog von Braunschweig ist abgeschrieben und die Pfaffen haben das Sagen. Dieser Statthalter, der Graf von Schwalenberg, ist eine wirklich jammervolle Gestalt - der hätte eben mal durchgreifen müssen zur rechten Zeit. Nun bin ich mal gespannt, was Robert so alles herausfinden wird. Ein vielversprechender Anfang, so darf es ruhig weitergehen.


    Viele liebe Grüße
    Miramis


    PS: fast vergessen: die Ratten! Uaah, sind die eklig! Und so viele... die sollten sich unbedingt mal einen Rattenfänger zulegen. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo,


    ich habe nun auch das erste Kapitel beendet. Anfangs kam ich nur langsam voran, da ich mich erst an den Sprachstil des Buches gewöhnen musste.
    Kai Meyer hat versucht die Sprache dem mittelalterlichen Stil anzunähern. Manchmal wirken einige Sätze etwas überladen, aber nicht so sehr, dass es den Lesefluss arg stören würde. Die Verwendung alter Wörter gefällt mir sehr gut, auch wenn ich schon gezwungen war eines nachzuschlagen. Genitium war mir nun doch nicht geläufig.


    Die Beschreibung der Stadt und des Umlandes ist gut gelungen. Hilfreich war in diesem Zusammenhang auch die Karte von Hameln.
    Die anfangs beschriebene Szene mit dem Ketzer sollte sicherlich die große Kluft zwischen weltlicher und geistlicher Macht zu dieser Zeit in Hameln verdeutlichen. Graf von Schwalenberg scheint der Situation überhaupt nicht mehr Herr zu werden. Ich bin gespannt, ob noch erwähnt wird, wann er anfing geistig wirr zu werden. Die Ursache würde mich schon interessieren.


    Obwohl es durch die Kurzbeschreibung klar sein müsste, hat es mich trotzdem überrascht, dass beim Eintreffen Robert von Thalsteins das "große Ereignis" bereits Vergangenheit war.
    Den Prolog weiß ich noch nicht ganz einzuordnen. Soll hier beschrieben sein, wie sich der Rattenfänger der Kinder bemächtigte? Aber es handelt sich hierbei um eine Frau, wenn auch eine sehr mysteriöse!


    Die Explosion des Ketzers kam für mich unerwartet. Die Herstellung des Schwarzpulvers begann, so glaube ich zumindest, ja zu jener Zeit. Aber gab es wirklich Sekten, die sich solcher Sachen bedienten? Dann wundert es mich nicht, dass man sie auf den Scheiterhaufen schleifte.


    Mal sehen, wie es nun weitergeht und Robert sich durchschlägt.

  • Im zweiten Kapitel kommt schon Dante ins Spiel. Er muss zu diesem Zeitpunkt etwa 20 Jahre alt gewesen sein. Aber an der Göttlichen Komödie hatte er da sicher noch nicht geschrieben, oder?


    Roberts Einquartierung im Dorf und nicht in der Siedlung der Reichen diente wohl einerseits der Kontaktaufnahme mit dem einfachen Volk, da er sich da mehr Informationen versprach, und anderseits glaubte er sicher dort auf weniger Schwierigkeiten zu treffen. Erstaunlich fand ich, dass er trotz der langen Abwesenheit und trotz des anderen Namens wiedererkannt wurde. Mit dieser Szene wird die Neugier des Lesers aufgerüttelt. :breitgrins: In diesem Moment interessierten mich die verschwundenen Kinder nur noch nebensächlich. Ich wollte wissen warum er mit seiner Familie wegzog und was damals vorgefallen war. Seiner Reaktion nach zu urteilen, muss es etwas schwerwiegendes gewesen sein.


    Sein Ausbruch gegenüber den Steinmetzen konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Er hatte schließlich vor noch länger in der Stadt zu bleiben und er wusste, dass er dort keine Unterstützung zu erwarten hatte, wie konnte er sich da auch noch Feinde machen, denen er vorher noch seinen Namen nannte. :vogelzeigen:


    Ui, der sprechende Kopf des Albert Magnus im Besitz von Dante. Der ihn gefunden hatte. :zwinker: Der Besitz eines solchen Teils wurde ja mehreren berühmten Persönlichkeiten nachgesagt. Wenigstens hat Robert nun einen "Gleichgesinnten" mit dem er sich über seine Fortschritte austauschen kann.


    Die Reaktion der Mütter fand ich seltsam! Das klang ja fast schon, als ob sie froh wären, dass sie weg sind.

  • apropos Ratten, was ich nicht verstehe, wie können da schon wieder so viele da sein, der Rattenfänger hatte doch zuerst Hameln von all den Ratten befreit oder nicht?


    Was mich freut, ist zu hören, dass sich Kai Meyer mit seinen neueren Büchern steigern wird, denn es gefällt mich auch dieses schon ältere Werk bis jetzt ganz gut.


    Was glaubt ihr meinte die mysteriöse Lady im Prolog mit ihrem letzten Satz "Wenn ihr ihn trefft, dann tauft Herodes."
    Ich kann mir da jetzt keinen Reim drauf machen, meine erste Assoziation war, Weihwasser gegen den Teufel, aber weiter bringt mich das nicht.


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hallo Arjuna,


    bisher war noch nicht die Rede von einem Rattenfänger! Das Buch heißt auch nicht der Rattenfänger sondern der Rattenzauber. Vielleicht erwarten wir von der Geschichte etwas falsches!


    Die seltsame Geschichtenerzählerin aus dem Prolog ruft in mir Erinnerungen wach an den Ewigen Juden. Aber wie ich die beiden miteinander vereinen soll, ist mir nicht klar.
    Herodes taufen, bedeutet für sie vielleicht in irgendeiner Art Erlösung?! Wenn sie wirklich das kleine lahme Mädchen von damals ist, liegt möglicherweise ein Fluch auf ihr.


    Gruß
    yanni

  • @ yanni


    ich bin einfach davon ausgegangen, nachdem die Kinder ja weg sind, dass die Geschichte sich so abgespielt hat wie die Sage, zuerst holte der Rattenfänger die Ratten und nachdem ihm der gerechte Lohn verweigert wurde, die Kinder.


    Möglich dass Kai Meyer dass ganz anders macht. Ich werde jetzt mal in Kapitel 2 weiterlesen.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Mitten im 3. Kapitel:


    Nun erfährt man was mit Roberts Familie passiert ist, :sauer: schlimm, mich wundert dass er überhaupt nach Hameln zurückgekehrt ist. Allerdings kam mir diese Szene sehr bekannt vor, als wäre sie schon mal so ähnlich in einem gelesenen Buch vorgekommen.


    Mit Robert als Charakter bin ich mir noch nicht ganz so sicher, wie ich ihn einordnen soll und ob ich ihn "mag", irgendwie erinnert er mich an Eragon (falls ihr beide den 1. Teil kennt?) falls ich diesen Vergleich wagen darf.


    Ansonsten gibt es hier für mich sehr viel zu ergoogeln, z.B. wusste ich nicht dass Alraunen außerhalb des Potterschen Universums auch in Wirklichkeit existieren.


    Was hat es mit dem Kopf von Dante auf sich? Dazu habe ich nichts gefunden, so auf die Schnelle zumindest.


    Sehr mysteriös war ja auch die Szene im Kloster, wer ist Schwester Julia? Was ist mit seiner Schwester wirklich passiert?


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Ich bin auch im 3. Kapitel; das Ganze ist ja ganz schön verschlungen und mysteriös.


    Dante Alighieri - ein wirklich spannende Figur, die man ja in Hameln nicht unbedingt vermuten würde. Ich habe mich mit seiner göttlichen Komödie ein kleines bisschen im Rahmen einer Leserunde zu einem anderen Buch befasst, in dem immer wieder Anspielungen auf die göttliche Komödie zu finden waren. Zunächst sieht es ja so aus, als ob Robert und Dante nicht miteinander können, aber schliesslich schliessen sie Freundschaft. Dann ist Dante plötzlich auch schon weg - aber ich bin überzeugt, den sehen wir wieder.


    Die Hölle ist ein Thema, mit dem sich Kai Meyer offenbar immer wieder gerne befasst; in der Merle-Trilogie gibt es ganz lange, faszinierende Abschnitte, die sich in der Hölle abspielen. Hier beim Rattenzauber gibt es diesen Schlund im Kopfelberg, der den Eintritt in die Hölle darstellen sollen. Und mit Dante ist ein richtiger Höllenspezialist eingebaut. Mal sehen, inwieweit da noch Verknüpfungen ins Haus stehen.


    Wie findet ihr den Liebeszauber von Maria? Ich habe mich köstlich amüsiert, wie übrigens auch über so manchen bissig-humorvollen Kommentar, wie z.B. das "Schlachtroß von Weib" mit seiner "Titanenbrust"... :breitgrins: Also ist auch ein bisschen Humor mit im Spiel, was angesichts der düstern Stimmung in Hameln für eine kleine Aufheiterung des Lesers sorgt.


    Stichwort düstere Stimmung: was ist nur mit den Leuten los? Die sind sowas von unzugänglich und distanziert, und teilweise auch aggressiv. Die Geschichte mit dem Pilztod der Familie Roberts, die interessiert mich natürlich näher. Warum ist er nicht tot, hat er denn nicht von den Pilzen gegessen? Und dann waren sie auch noch scheintot und sind tatsächlich in ihren Gräbern erstickt, wie grausam ist das denn? :entsetzt:


    Die Begegnung mit Julia ist auch so eine mysteriöse Sache, wer ist sie nur? Ist sie nun seine Schwester oder die Tochter des Bürgermeisters? Oder vielleicht sogar beides? Wir werden sehen.


    In der eigentlich Rattensache geht nichts so richtig voran; wir wissen zwar nun, dass der Rattenfänger aus Rache die Kinder fortgelockt hat, aber wohin, das steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Da lasse ich mich mal über das Ergebnis der weiteren Ermittlungen Roberts überraschen.


    Ja, der Robert ist noch recht grün hinter den Ohren...*g*. An Eragon hat er mich zwar bisher nicht erinnert, aber wenn du es so sagst, Arjuna, dann kann man da tatsächlich eine Ähnlichkeit erkennen.


    Mit diesem Kopf des Albertus Magnus kann ich nicht viel anfangen, davon habe ich noch nie etwas gehört. Ich glaube, da muss ich wiki mal bemühen.


    Was die Erwähnung des Namens Herodes betrifft, so tippe ich mal darauf, dass hier eine Verbindung zu Dantes Inferno besteht. Ich muss aber mal recherchieren, ob und wo genau Herodes in den Höllenkreisen des Infernos angesiedelt ist, vielleicht kann man daraus Rückschlüsse auf den Verlauf der Handlung ziehen.


    Was soll ich sagen, mir gefällts bis jetzt! :smile:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Tja, die Figur des Robert. :breitgrins: Er ist zwar manchmal sehr impulsiv, kann sich dann aber doch meist noch zurücknehmen. Es mangelt ihm noch an Ausgeglichenheit und Reife. Ich habe mich schon gefragt, warum gerade er nach Hameln geschickt wurde. Weil er ursprünglich aus Hameln stammt? An seiner Lebenserfahrung kann's nicht liegen.
    Eragon kenne ich nicht, daher kann ich da nicht mitreden.


    Marias Bemühungen sind richtig schweres Geschütz. Das hätte ich dem Mädchen gar nicht zugetraut, sie wirkte eher schüchtern. Der gute Dante hatte Robert ja bereits auf ihre Neigung hingewiesen. :zwinker:


    Ob wir Dante wohl wiedersehen? Ich hoffe es doch. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich gleich geschlagen gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass er irgendwo in der Nähe untergekommen ist und weiter nach dem Einstieg sucht.


    Robert sowie Probst von Wetterau glauben nicht, dass der Rattenfänger Schuld hat an dem Verschwinden der Kinder. Von Wetterau denkt die Wotan-Anhänger wären die Schuldigen. Von dem Gesetz wonach es jedem frei steht auf Friedhöfen zu leben habe ich bereits gehört. Es soll ja richtige Siedlungen gegeben haben.
    Dante mit seinen Warnungen hätte Robert das oppulente Mahl beinah verleidet.


    Über Schwester Julia werde ich mir einfach nicht klar. Warum wollte sie unbedingt hören was damals wirklich passierte. Wollte sie nur sicher gehen, dass Robert der Junge von damals war. Es könnte schon sein, dass sie sowohl seine Schwester als auch die Tochter des Bürgermeisters ist. Hat sie vielleicht die Gunst der Stunde genutzt und ist gleichzeitig mit den Kindern verschwunden um einer ungewollten Ehe zu entgehen? Wäre dies möglich? Zu jener Zeit brauchte man ja auch für ein Kloster eine Mitgift. :confused: Machten die Klarissen da eine Ausnahme?
    Ihr Verhalten gegenüber Robert fand ich etwas befremdend. Machte sie sich etwa über ihn lustig. Der Ärmste hat es nun wirklich nicht leicht mit der holden Weiblichkeit. :breitgrins:

  • Warum die Leute so feindselig ihm gegenüber sind habe ich mich auch schon gefragt, auch warum er damals keine Pilze gegessen hat, vielleicht hat er sie ja gesammelt?


    Wenn seine Schwester Juliane überlebt hätte müssten die Hamelner das doch eigentlich wissen, oder?


    Das wir Dante wiedersehen halte ich auch für äußerst wahrscheinlich.


    Ich habe vorhin Kapitel 4 beendet und bin schon gespannt was ihr davon haltet.
    Ich bin reichlich verwirrt, weil weitere "schräge" Figuren die man nicht einorden kann, auftauchen. Und was ist mit Robert los? Diese Vermischung zwischen Fantasie und Wirklichkeit finde ich sehr beunruhigend.


    Marias Verhalten empfinde ich als etwas irritierend, da sie doch sehr offensiv handelt und das nicht zu dem Bild passt das ich mir von ihr anfangs gemacht hatte, aber gut das muss jetzt nicht mehr dahinter stecken.


    Bald kommt ja Roberts "Chef", da erfährt man dann vielleicht mehr über die Gründe warum ausgerechnet Robert hierher geschickt wurde.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Liutbirgs Verbindung zu Probst von Wetterstein ist höchst interessant. Da wäre ich nicht drauf gekommen. Die Wotan-Anhänger scheinen, bis auf den Besitz von Schwarzpulver, eine ziemlich harmlose Sekte zu sein.


    Ob in dem Krug mit Met nicht doch noch etwas anderes war? Nur die Wirkung des Alkohls kann ihm kaum solche Verzerrungen der Wirklichkeit vorgegaukelt haben. Ich war im Glauben, dass auch die nächtlichen Vorgänge auf dieses Gebräu zurückzuführen wären, als sich heraustellte, dass seine Hand blutig und der Fund im Nebenzimmer real war. Ich nehme nicht an, dass es sich hier um eine Verwechslung handelte. Aber wer hätte Interesse daran diesen Mann verschwinden zu lassen und vor allem warum? Hat es vielleicht mit dem Verschwinden der Kinder zu tun?


    Roberts Zustand im Wald lässt sich sicher nicht mehr mit dem Met in Verbindung bringen. Ist er einfach nur erschöpft?
    Wie passend, dass er von dem Einsiedler gefunden wird. Wenn dieser ihm nun einen Trank gegen wer weiß was alles einflösst, muss er der Meinung sein, dass es nötig ist. Ahnt er eventuell was Robert hat?


    Das Grauen, das den armen Ritter auf der Lichtung durchfährt kann ich mir gut vorstellen. Allein der Weg dort hin ist schon ein Abenteuer! :zwinker:
    Pater Johannes Lebensgeschichte ist ja schlimm. Kein Wunder, wenn er alles in seiner Macht stehende tun will um die Kinder von Hameln ihren Eltern zurückzubringen. Er hat im Laufe seines Leben bestimmt viele wunderliche Dinge zu sehen bekommen. Und so versucht er sein bescheidenes Wissen anzuwenden. Was Robert so verrückt und als Teufelswerk erscheint, ist doch nur der Versuch eines alten Mannes das Trauma seiner Kindheit zu verarbeiten.


    Wenn Dante den gleichen Weg wie Robert gegangen ist, muss ihn das ja richtig verzückt haben, all diese Nebengänge in den Höhlen, auch wenn die teuflische Aura fehlte um auf einen Zugang zur Hölle zu hoffen.


    Selbst Robert fragt sich inzwischen, warum gerade er diesen Auftrag erhalten hat!


    Arjuna: Die Sache mit den Pilzen würde ich auch gerne genauer erklärt bekommen. Die Frau im Genitium sprach davon, dass er Schuld auf sich geladen hätte. Dann könnte es sein, dass er sie gesammelt hat. Aber eigentlich kannten doch gerade die armen Leute die essbaren Pilze, oder? Und warum hat Robert nicht davon gegessen? Und vor allem, warum interessiert sich Julia so besonders für die Symptome, die seine Familie zeigte? Da seine Familie aus dem Armenviertel stammt, gehe ich mal nicht von einem gezielten Anschlag aus.


    Was mich bisher etwas störte, waren die Ausdrücke Frankreich und Italien. Wenn Johannes davon spricht, dass sie in Italien oder Frankreichein Schiff bestiegen haben, dann meint er wohl eher Marseille oder Genua, die beide zu jener Zeit eigene Stadtstaaten waren. (Gemecker Ende :breitgrins:)

  • Seit dem Krug mit Met sind die Dinge überhaupt nicht mehr so wie sie sein sollten. Hat Robert tatsächlich diesen Mann im Nebenzimmer umgebracht? Oder will ihn jemand glauben lassen dass er den Verstand verliert.


    Nach Kapitel 5 bin ich mir nicht mehr so ganz sicher, welches von beiden nun zutrifft. Auch würde mich interessieren was der Einsiedler glaubt woran Robert leidet. Oder ist das nur ein Vorwand um ihn aus der Stadt zu locken?


    Eine Szene im Kapitel 5 war sowas von ekelhaft. Ich sage nur Marias neuester Liebeszauber, ihhh, wie krank ist das denn? Ziemlich hartnäckig die Kleine.


    Was für ein Ende von Kapitel 5: Ich setze mal einen Spoiler damit keiner von Euch 2 unerwartet darüber stolpert:


    Das mit Liutbirg hat mich auch verwundert, auch hier lässt Meyer wieder fast alles offen.

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  • Also Kapitel 5 hat es echt in sich! :entsetzt:


    Roberts Zustand wird immer schlimmer. Ist sein Geist krank und verwirrt, wie Pater Johannes vermutet, oder versucht jemand ihm den Verstand zu rauben?
    Hat Robert doch etwas mit den Morden zu tun? Auf den ersten Blick erweckt es den Anschein, aber ...



    ... das sehe ich auch so!


    Uah, Marias neuester Liebeszauber war einfach nur :kotz: Und die hatte sie alle von Pater Johannes ...


    Den Ausdruck "Rattenkönig" habe ich noch nie gehört! Was genau mag das für ein Zauber mit dem Beutel gewesen sein?


    Verwundert hat mich, dass ihn die Äbtissin noch einmal empfangen ließ. Beim letzten Mal hat sie ihm ausrichten lassen, er möge sich nie wieder blicken lassen. Irgendwie war der ganze Besuch im Kloster sinnlos!



    In Kapitel 4 musste ich über einen Satz schmunzeln:
    Die Faltenringe um seine Augen verscheuchten jeden Gedanken, er könne auch nur ein Jahr jünger als uralt sein.

  • @ yanni
    Der Satz ist grandios, :redface: denn hatte ich schon wieder vergessen, da ich gleich weitergelesen habe, sowas sollte man eigentlich kurz notieren (zumindest ich mit meinem Mini-Gedächtnis)


    Das Robert noch mal ins Kloster reinkommt, hätte ich auch nicht gedacht, auch wenns ja umsonst war.


    Vor allem, woher kam dieser Beutel? Und was hat es mit diesem Kopf auf sich?
    Ich befürchte ja dass Robert regelmäßig Gift zu sich nimmt und deswegen an diesen Wahnvorstellungen leidet, von wem das Gift kommt und wie er sich zu sich nimmt kann ich mir allerdings nicht vorstellen.


    Allerdings muss ich auch sagen, an seiner Stelle wäre ich schon längst aus dieser Herberge ausgezogen, in das reichere Viertel der Stadt. Die Leute hier sind ihm eh nur feindselig gegenüber gestellt.


    Woher kennt Maria eigentlich Pater Johannes, ich dachte Dante hätte ihn zufällig entdeckt.

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  • Rattenkönig: hier noch ein Wiki-Link zum Thema Rattenkönig, ich wußte gar nicht dass das ein "verbreitetes" Phänomen ist und dachte eigentlich die Ratten wären siamesische Zwillinge.

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  • Arjuna
    Die Bekanntschaft von Maria und Pater Johannes erklärt sich sicherlich dadurch, dass dieser an und zu ins Dorf, speziell auch zum Kloster, geht, wie er Robert ja selber erklärt hat. So eine Person wie Johannes bleibt natürlich nicht verborgen und innerhalb kürzester Zeit wissen die Leute wer er ist, woher er kommt, was er will, manchmal sogar mehr als dieser selber. :breitgrins: Und wenn er dann auch noch Dinge weiß, die nützlich sind, so wie Liebeszauber oder eben auch Kräuterheilkunde kennt man ihn und weiß ihn auch zu finden.


    Mit dem Kopf meinst du sicher den Bronzekopf, den er von Dante erhielt? Angeblich wurde dieser Kopf von Albertus Magnus, der technisch interessiert war, gebaut, oder zumindest sollte er in seinem Besitz sein. Der Besitz eines solchen Kopfes wurde mehreren Leuten nachgesagt. Angeblich auch Roger Bacon. Manchmal liest man auch in diesem Zusammenhang von Baphomet, obwohl ich denke, dass es sich dabei wieder um eine andere Figur handelt.


    Ich habe mal wegen dem Rattenkönig nachgesehen. Ein Rattenkönig sind mehrere Ratten, die an den Schwänzen verwachsen, verknotet, verklebt oder irgendwie so sein sollen. Bei unserem Exemplar handelt es sich aber wohl eher um einen siamesischen Zwilling, oder sehe ich das falsch? Vielleicht hat man das früher aber auch dafür gebraucht.


    Die Idee mit den Gift, das ihm verabreicht wird, ist nicht schlecht! Das wäre natürlich eine Erklärung. Angefangen hat es ja mit dem Krug Met ...


    Ah, ich sehe gerade deinen Link ... hmm, verbreitet - meine Ratten hier plagen sich jedenfalls nicht damit. :zwinker:

  • Ach ja, stimmt, er ist ja öfter im Kloster, allerdings hat er nicht selbst gesagt in diesem Zusammenhang, dass er keine Schwester Julia kennt?


    Ja, Roberts Beschreibung lässt eher darauf schließen, dass die Ratten so geboren wurden.


    Sehr mysteriös ist Roberts Zustand, den Gift hört sich zwar gut an, aber wer sollte ihm das geben? Dann schon wer von der Herberge denn da ist/isst er ständig.

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  • Ich hab mal etwas gewühlt ...


    wenn Robert wirklich Gift verabreicht bekommt, dann muss es etwas sein, das leicht zu bekommen ist, so wie Pflanzen.
    Es muss das Bewußtsein verwirren, Halluzinationen erzeugen, schläfrig machen, Hitzewallung - alles Symptome, die Robert hat.
    Und wenn man vielleicht Maria dazu benützt es ihm zu verabreichen, wäre es ja gar nicht mal schlecht, wenn es noch irgendwie etwas mit Liebeszauber zu tun hätte.
    Bei der Suche nach dem geeignetem Kraut bin ich auf den Stechapfel gestossen.


    Stechapfel


    ... könnte doch sein.