Marilyn French - Tochter ihrer Mutter

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 4.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Manjula.

  • Über Marilyn French:
    Marilyn French wurde 1929 in New York geboren. Seit 1964 unterrichtete sie englische Literatur, 1972 promovierte sie mit einer Arbeit über James Joyces „Ulysses“. Sie lebt mit ihren 2 Söhnen in New York.


    Ihr erster Roman “Frauen” erschien 1977, der Roman „Tochter ihrer Mutter erschien 10 Jahre später, 1987.


    Klappentext:
    Töchter - sind sie nicht oft die Opfer ihrer Mütter? Nicht alle Frauen sind Mütter - aber alle Töchter. Marilyn French erzählt in ihrem bewegenden Roman Schicksale von Müttern und Töchtern aus vier Generationen und ihrem Versuch, mit sich selbst ins Reine zu kommen und zu ihren Kindern eine neue Beziehung zu finden.


    Meine Meinung:
    Ein Buch welches die Beziehung von Müttern zu Töchtern und von Töchtern zu Müttern über 4 Generationen erzählt, beginnend 1904, endend 1986.


    Den Leser erwartet hier keine Heilewelt-Geschichte über Mütter, die ihre Kinder ohne Zweifel lieben.
    Nein, Marilyn French zeigt, dass auch Mütter nur Menschen sind, die verschiedene Gefühle für ihre Kinder aufbringen. All diese Mütter lieben ihre Kinder, das steht außer Frage, aber sie lieben unterschiedlich. Eines aber wird bei allen Generationen deutlich: die Töchter möchten die Fehler die ihre Mütter gemacht haben nicht wiederholen, um dann ungewollt andere, eigene, Fehler zu machen. Ich selbst bin keine Mutter, aber eine Tochter, und habe einige Parallelen zu meiner Mutter und mir erkennen können.


    Der Roman ist in 3 Teile gegliedert, und es wird aus der Perspektive aller Mütter erzählt. Den Hauptteil aber übernimmt Anastasia, Mutter Nr. 3, die in dem ganzen dritten Teil aus ihrem Leben erzählt.


    Dieses Buch ist typisch für Marilyn French, sie kann es nicht lassen, der vorhandenen Rollenverteilung von Mann und Frau und dem Beginn der Emanzipation einen großen Platz in diesem Buch zuzugestehen. Vielleicht einen etwas zu großen Platz, aber vielleicht kann man den Platz, den Mann und Frau in der Gesellschaft einzunehmen hatten, gar nicht außer Acht lassen um das Verhältnis von Müttern und Töchtern zu beschreiben. Zumindest in der Zeitspanne in welcher dieser Roman spielt.


    Bei der ganzen Diskussion um Eva Hermann und die von ihr gewünschte Rolle der Frau würde ich Frau Hermann dieses Buch sehr nahe legen, vielleicht könnte es ihre Meinung ein wenig revidieren. :zwinker:


    4ratten



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  • Es ist schon ziemlich lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe, ich war damals erst 16 oder 17, aber es hat mir sehr gut gefallen, besser als "Vater unser" von derselben Autorin.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo Ihr Lieben,


    bei mir ist es auch schon einige Zeit her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich fand es auch sehr gut, obwohl ich ja fast der Meinung bin, dass der Aspekt der Emanzipation fast mehr behandelt wurde, als die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Obwohl das natürlich 2 Themen sind, die indirekt auch ein bisschen zusammen hängen. Ich finde das Buch macht sehr nachdenklich über die eigene Mutter-Tochter-Beziehung. Ich habe selber auch (noch :zwinker:) keine Tochter, aber wenn ich mir die Beziehung zwischen mir und meiner Mutter ansehe, trifft eine Aussage voll und ganz: Ich versuche alles, um möglichst anders, als meine Mutter zu sein! Gleichzeitig mache ich natürlich wieder andere Fehler und sollte ich mal eine Tochter haben, wird sie wohl versuchen genau das zu vermeiden! :breitgrins:
    Auf jeden Fall ein sehr schönes Buch und allen Frauen nur zu empfehlen!


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • "Tochter ihrer Mutter" habe ich daheim und blättere ab und zu gern mal wieder drin. Der Emanzipationsaspekt ist mir auch etwas überbetont (es kommt ja wirklich kein Mann gut weg), aber trotzdem mag ich es sehr gern. Die Frauen sind mit all ihren Schwächen gut charakterisiert, und auch die Schilderung der kleinen Alltagsszenen (z.B. als Belle überglücklich über ihre erste Waschmaschine ist) finde ich nett. Außerdem gefällt mir der Name Arden sehr gut :smile:


    Ansonsten habe ich von French "Vater unser" und "Frauen" gelesen, die ich beide auch in guter Erinnerung habe.


    Grüße
    Manjula