Hohlbein Euphorie

Es gibt 148 Antworten in diesem Thema, welches 24.622 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zank.


  • In diesem Forum werden sehr viele Meinungen geäußert. Auch ohne ein "Meiner Meinung nach..." davor. Für mich ist klar, dass wenn jemand sich wertend in einem Forum äußert, das seine Meinung ist, egal ob er das auch noch davorschreibt oder nicht. Was sollte es denn auch sonst sein?
    Niemandem der sagt "Dieses Buch ist einfach klasse!" wirft man vor, dass er hier pauschal für alle spricht. Aber kaum äußert jemand eine negative Meinung ohne "Meiner Meinung nach...", wirft man ihm vor, er würde für alle sprechen wollen.
    Klar ist es diplomatischer und besser noch deutlicher zu machen, dass es sich um eine persönliche Meinung handelt, aber gerade in einem Literaturforum (um das nochmal aufzugreifen ;)) denke ich, sollte man eine Meinung auch ohne besondere Kennzeichung erkennen können.
    Aber bevor das jetzt eine Grundsatzdiskussion wird: Das ist nur meine Sicht der Dinge, wenn du das anders siehst, kann ich auch damit leben. :zwinker:

  • Wie Pandora schon sagt, war es sicher nicht Keltsets Intention alle über einen Kamm zu scheren. Das ist wirklich nicht seine Art. Bei schriftlicher Kommunikation auf die man zudem nicht immer sofort reagieren kann, kann es schnell mal zu solchen Missverständnissen kommen. Ist mir auch selbst schon passiert. Natürlich sollte trotzdem jeder drauf achten, was er schreibt.


    So weit so gut, jetzt lasst uns bitte wieder zu unserem geliebten Thema - Der Hohlbein-Euphorie - zurückkehren.


    Eine ganze Menge Schreiber hier, haben ja schon etwas von Hohlbein gelesen. Bei mir manifestiert sich die Meinung, dass alle Bücher, bei denen Co-Autoren "geholfen" haben, durchaus lesbar sind und viele Gefallen daran finden (z. B. Märchenmond). Ob Herr Hohlbein in diesen Fällen wirklich selbst mitschreibt oder am Ende nur noch berät? Weiß da jemand was zu?


  • Leute, ihr habt's geschafft :rollen: ! Saltanah geht Hohlbein lesen. Ich weiß nur noch nicht genau, welches. Die Stockholmer Bib hat zu bieten:
    - Magog (auf deutsch)
    - Sagomåne ("Märchenmond" in schwedischer Übersetzung)
    - Falao de zuzhou (von Wo'erfugang Huo'erbai'en, Haike Huo'erbai'en :breitgrins: ; "Die Prophezeihung" auf chinesisch. Davon haben sie sogar 2 Exemplare, beide sind ausgeliehen.)


    Ich werde berichten.


    Schritt 1 ist getan: Ein Besuch in der Bib überzeugte mich davon, dass ich Hohlbein - wenn überhaupt - nur übersetzt lesen werde. Eigentlich wollte ich ja "Magog" lesen, aber der Klappentext strotzte schon so vor Klischees, dass ich mir die 500+ Seiten wirklich nicht antun wollte.
    Der Klappentext von "Sagomåne" (Märchenmond) hingegen konnte mich, da nicht vorhanden, nicht abschrecken, weshalb das Buch mir nach Hause geschleppt wurde. Ob ich es aber je lesen werde, ist eine andere Frage.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ein Besuch in der Bib überzeugte mich davon, dass ich Hohlbein - wenn überhaupt - nur übersetzt lesen werde. Eigentlich wollte ich ja "Magog" lesen, aber der Klappentext strotzte schon so vor Klischees, dass ich mir die 500+ Seiten wirklich nicht antun wollte.


    Du meinst, in der Übersetzung werden die Klischées herauseditiert? Das müsste dann aber sehr, sehr schlankes Büchlein geben ... :wegrenn: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Du meinst, in der Übersetzung werden die Klischées herauseditiert? Das müsste dann aber sehr, sehr schlankes Büchlein geben ... :wegrenn: :breitgrins:


    Wie gesagt, die Übersetzung hatte keinen Klappentext, also war zumindest der klischeefrei :breitgrins: und der abschreckende Effekt blieb aus.
    Ich könnte natürlich auch die chinesische Übersetzung lesen. Da würden mich Klischees garantiert nicht stören :elch: .

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Schritt 1 ist getan: Ein Besuch in der Bib überzeugte mich davon, dass ich Hohlbein - wenn überhaupt - nur übersetzt lesen werde. Eigentlich wollte ich ja "Magog" lesen, aber der Klappentext strotzte schon so vor Klischees, dass ich mir die 500+ Seiten wirklich nicht antun wollte.
    Der Klappentext von "Sagomåne" (Märchenmond) hingegen konnte mich, da nicht vorhanden, nicht abschrecken, weshalb das Buch mir nach Hause geschleppt wurde. Ob ich es aber je lesen werde, ist eine andere Frage.


    Ich dachte, Du wolltest uns mit einem Bericht über die chinesische Übersetzung versorgen ... :breitgrins:

  • Saltanah: "Märchenmond" ist bestimmt die bessere Wahl. Das Buch hat ja in Deutschland, glaube ich, sogar den Jugendliteraturpreis gewonnen, also sollte es eigentlich nicht ganz schlecht sein, wobei das ja nichts heißen muss. :rollen: Es ist übrigens das einzige Buch von Hohlbein, das ich auch noch lesen möchte.


    Edit:
    Na gut, es war wohl doch nicht der Jugendliteraturpreis, sondern der Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar, da war ich wohl zu optimistisch. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Thanquola ()

  • Habe gerade mal nachgeschaut. Der Mann hat ja immer so um die 12 Romane in EINEM JAHR geschrien :entsetzt:!!
    Viele unter ettlichen Pseudonymen. Sogar ein Frauenname wie "Angela Bonella" ist dabei(Barbie-Romane)!


    Also wenn der Mann kein Problem hat mit seiner Arbeitssucht dann weiss ich auch nicht :breitgrins:
    Aber so ist dann wohl auch die Qualität der Bücher.
    Es wird ja gemunkelt das er nur Diktiert und eine Schreibkraft schreibt für ihn.


    Außerdem habe ich gelesen, dass viele meinen, dass er der Meister der ausgelutschten Themen ist. Immer wieder das gleiche!! :belehr:





    Pseudonyme: Martin Eisele, Martin Holburg, Wolfgang Eschenloh, Michael Marks, Martin Heidner, Angela Bonella, Henry Wolf



    edit: 2004 warens 19(!!!!!) Stück

    Signaturen sind Sch****!

    Einmal editiert, zuletzt von Mastertarium ()


  • Bei mir manifestiert sich die Meinung, dass alle Bücher, bei denen Co-Autoren "geholfen" haben, durchaus lesbar sind und viele Gefallen daran finden (z. B. Märchenmond). Ob Herr Hohlbein in diesen Fällen wirklich selbst mitschreibt oder am Ende nur noch berät? Weiß da jemand was zu?


    Leider nein. Ich denke aber, dass er einige Ghostwriter haben muss. Inwiefern er die noch berät - keine Ahnung. Würde mich aber auch mal interessieren!


  • Leider nein. Ich denke aber, dass er einige Ghostwriter haben muss. Inwiefern er die noch berät - keine Ahnung. Würde mich aber auch mal interessieren!


    Angeblich hat er keine Ghostwriter. Zumindest behauptet er das immer. Er schreibt wie eine Maschine, deshalb sind die Bücher auch nicht ausgefeilt, sondern einfach nur mehr "hungeschmiert".


    Hohlbein hat in einem Interview einmal gesagt: Er setzt sich hin, beginnt zu schreiben und wartet was dabei rauskommt. Er hat kein Konzept und schreibt einfach drauflos. Unter diesem Gesichtspunkt kann ich auch einige Bücher pro Jahr schreiben. :breitgrins:


    Katrin

  • Angeblich hat er keine Ghostwriter. Zumindest behauptet er das immer. Er schreibt wie eine Maschine, deshalb sind die Bücher auch nicht ausgefeilt, sondern einfach nur mehr "hungeschmiert".


    Hohlbein hat in einem Interview einmal gesagt: Er setzt sich hin, beginnt zu schreiben und wartet was dabei rauskommt. Er hat kein Konzept und schreibt einfach drauflos. Unter diesem Gesichtspunkt kann ich auch einige Bücher pro Jahr schreiben. :breitgrins:


    Katrin


    Stephen King verfährt genauso. Er schreibt drauflos und ist selber gespannt, was dabei herauskommt. Aber er wird ja wegen seiner ach so grossartigen Charakterdarstellungen über alles geliebt. Ich persönlich kann keinen wirklichen Niveau-Unterschied zwischen King und Hohlbein erkennen. Sind beides Fliessband-Produkte. Aber genauso werde ich sicher von beiden Autoren mal wieder was lesen - denn unterhaltsam ist es. :)


    sandhofer: Im Fantasy-Bereich heisst es "Klischees" - bei den Klassikern wahrscheinlich eher "bewährte Strukturen", oder wie? :)

  • Das ist deine Meinung, das mal vorneweg.
    Die ersten beiden Sätze kann ich nachvollziehen, aber dann?
    Ich finde, die von mir fett markierte Aussage hat in einem Literaturforum nichts zu suchen.
    Für dich persönlich gibt es vielleicht keinen Grund, aber viele Menschen lassen sich gerne von seinen Büchern unterhalten.


    Hallo,


    bin nicht so häufig hier, daher erst jetzt: Natürlich hast du Recht. Im Prinzip. Ich wollte meine Meinung zum Ausdruck bringen und sicherlich keinen "bevormunden". Aber ich denke, in so einer Diskussion sollte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Von wegen "meiner Meinung nach" etc.


    Was ich eben schade finde, das Autoren wie Robin Hobb oder G.G.Kay, die IMHO deutlich besser schreiben, weniger Erfolg haben als Hohlbein, der sich bei seinen Büchern eben nicht sonderlich viel Mühe gibt, Charaktere auszuarbeiten oder eine realistische Welt entstehen zu lassen. Das könnte natürlich eine Auswirkung seiner hohen Frequenz sein. Es bleibt eben keine Zeit für den Feinschliff.
    Tatsache ist, er hat Erfolg. Das liegt wohl aber eher an seinem Bekanntheitsgrad als seinen Werken. Schade.


    Zitat

    Für dich persönlich gibt es vielleicht keinen Grund, aber viele Menschen lassen sich gerne von seinen Büchern unterhalten.


    Das ist ja das Dilemma: Viele lernen einfach keine anderen Autoren kennen, oder wenigstens nicht die Bandbreite von Möglichkeiten, die die Fantasy bietet. (auch nur meine Meinung)..



    Je weiter ich mich in der Fantasy eingelesen habe (weit über 1000 Bücher), desto weiter habe ich mich von Hohlbein entfernt. Und das geht ja wohl einigen so.
    Wer mal "Der Adept des Assassinen" von Robin Hobb und danach ein Buch von WH gelesen hat, weiß, was ich meine. Das sind IMHO Welten.


    Seine Bücher sind durchaus für Einsteiger ins Genre geeignet. Aber Viel-Leser werden ihm auf Dauer nichts -naja, wenig- mehr abgewinnen können


    Santanico: Wollte da jetzt keinen Stress machen oder so was. Ich habe früher auch Bücher von ihm gelesen.
    Wenn ich was hier schreibe, habe ich keine Lust jedes mal zu schreiben, daß es sich immer nur um meine Meinung handelt (und halte es auch für selbstverständlich, das es sich bei anderen so verhält).
    :winken:


    Greetings

    Nur der Minderwertige wird das lächerliche System der Gleichheit predigen. Er kann
    <br />sich nicht zum Höheren emporschwingen, deshalb will er ihn zu sich herunterziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Keltset ()


  • Huch, wir sind doch einer Meinung :zwinker:


    Meine ersten Bücher waren "Shannara" Bücher von Terry Brooks. Damals glaubte ich, es können nichts besseres geben. Verzeiht mir! Jugendliche Naivität :zwinker:

    Nur der Minderwertige wird das lächerliche System der Gleichheit predigen. Er kann
    <br />sich nicht zum Höheren emporschwingen, deshalb will er ihn zu sich herunterziehen.


  • Das ist ja das Dilemma: Viele lernen einfach keine anderen Autoren kennen, oder wenigstens nicht die Bandbreite von Möglichkeiten, die die Fantasy bietet. (auch nur meine Meinung)..


    Ich als absoluter Musik-Besessener befinde ich mich oft in einem ähnlichen Dilemma. Ich bedaure es ausserordentlich, dass sich viele Leute nur das anhören, was ihnen vor die Nase gehalten, sprich: mit enormen Budget vermarktet wird. "Radio hören" und dann auch noch gehörte Musik zu kaufen ist für mich in etwa wie wenn man sich als Leser einzig auf irgendeine Bestseller-Liste beschränkt - und Verkaufszahlen sagen nun ja wirklich nichts über Qualität aus. Da höre ich irgend eine durch Plattenfirmen gepushte Band und es fallen mir meist spontan mehrere Bands ein, die zum selben musikalischen Genre gehören, aber wesentlich besser sind. Aber würde ich dann in ein Musik-Forum gehen um diese Bands (und somit schlussendlich auch ihre Fans) zu diskreditieren?


    "Copy & Paste"-Meister finde ich ein wirklich harter Ausdruck für einen Schriftsteller - zumal er nicht weniger kopiert als ein Grossteil der anderen Fantasy-Autoren auch. (kann man da wirklich von Kopieren reden? - und dann auch noch von Copy/Paste?) Und um zurück zur Musik zu kommen: da ist das Kopieren ja viel schlimmer als in der Literatur. Mal abgesehen von den ganzen Coverversionen - viel schlimmer ist ja noch diese Sample-Manie. Hör Dir zum Beispiel mal Barry Whites "It's ectasy when you lay down next to me" an und du wirst Augen machen... - das komplette Intro von mehr als 1 Minute ist von einem angesagten Künstler namens Robbie Williams komplett kopiert und zu einem neuen Song zusammengeschustert worden.

    Einmal editiert, zuletzt von Trugbild ()

  • "Copy & Paste"-Meister finde ich ein wirklich harter Ausdruck für einen Schriftsteller - zumal er nicht weniger kopiert als ein Grossteil der anderen Fantasy-Autoren auch.


    Immerhin ist noch das Wort "Meister" drin ;):breitgrins: ... Letzteres kann ich nicht beurteilen - das macht aber den Fall Holhbein nicht weniger gravierend.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hmmm... vielleicht sollte ich meine eigene Einstellung ändern. Ich sollte vielleicht mal den Harry Potter-Thread aufsuchen und da bei der "Meisterin der inkonsistenten Fantasiewelt" ordentlich rumbashen.

  • Ich sollte vielleicht mal den Harry Potter-Thread aufsuchen und da bei der "Meisterin der inkonsistenten Fantasiewelt" ordentlich rumbashen.


    Au ja. Ich komm' mit! :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Im Ernst: Es ist doch sehr interessant, dass die beiden (nennen wir's mal: Fantasy-)Autoren, die zur Zeit den grössten Erfolg feiern und das Genre nach Tolkien wieder neu definiert haben, beide eigentlich keine "grossen" Autoren sind.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Au ja. Ich komm' mit! :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Im Ernst: Es ist doch sehr interessant, dass die beiden (nennen wir's mal: Fantasy-)Autoren, die zur Zeit den grössten Erfolg feiern und das Genre nach Tolkien wieder neu definiert haben, beide eigentlich keine "grossen" Autoren sind.


    Und ich würde vorschlagen, dass jeder den Geschmack des anderen respektieren sollte.
    Seid doch froh, dass ihr so ein exquisit erlesenes Grüppchen seid, das nicht das gerne liest, was die Allgemeinheit mag. Da kann man sich als was Besonderes fühlen :zwinker:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.