Hohlbein Euphorie

Es gibt 148 Antworten in diesem Thema, welches 24.670 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zank.

  • Heute - niemand mehr. Damals, wie ich schon geschrieben habe, waren es pädagogische Gründe. Man will doch wissen, was die lieben Kleinen lesen.


    Hm... und durften die Kleinen dann nachher weitermachen oder erst, nachdem sie eine kompensierende Menge an Klassikern gelesen hatten? :)

  • Ach ja ... gerade gelesen:


    Wer ausgefeilte Strukturen, gepflegte Sprache und liebevoll ausgearbeitete Charaktere sucht, ist wohl im allgemeinen im Bereich Fantasy nicht am richtigen Ort. Ich finde es jedenfalls auffallend, dass zum Beispiel Sandhofer immer wieder in solchen Threads anzutreffen ist - bisher habe ich aber noch nichts positives lesen können...


    Dann hast wohl überlesen, dass ich den Herrn der Ringe z.B. durchaus schätze und schon mehrmals gelesen habe. Und Threads zu Dunsany, Bierce und Lovecraft werde ich wohl demnächst mal anlegen ;)


    Hm... und durften die Kleinen dann nachher weitermachen oder erst, nachdem sie eine kompensierende Menge an Klassikern gelesen hatten? :)


    Oh ... die durften das schon lesen. (Und haben übrigens das "Druidentor" auch ungeniessbar gefunden ...) Es ging mir nicht darum, etwas zu verbieten oder zu gebieten. Aber ich wollte da sein, falls Fragen wären. Es waren dann keine ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Zitat

    Nenn mal ein paar Autoren die um Klassen besser sind als Hohlein in diesem Genre


    - Robin Hobb
    - George Martin
    - Steven Erikson
    - Joe Abercrombie
    - Tolkien
    - Guy Gavriel Kay


    fallen mir sehr spontan ein. Das ist jedenfalls die deutlich einfachere Aufgabe, als schlechtere zu finden :zwinker:

    Nur der Minderwertige wird das lächerliche System der Gleichheit predigen. Er kann
    <br />sich nicht zum Höheren emporschwingen, deshalb will er ihn zu sich herunterziehen.


  • Nenn mal ein paar Autoren die um Klassen besser sind als Hohlein in diesem Genre :smile:


    Wenn es andere deutsche Autoren sein sollen: Unbedingt Bernhard Hennen, auf jeden Fall auch Markus Heitz, Harald Evers, Jenny-May Nuyen, Kai Meyer, Thomas Finn, ...


  • Wer ausgefeilte Strukturen, gepflegte Sprache und liebevoll ausgearbeitete Charaktere sucht, ist wohl im allgemeinen im Bereich Fantasy nicht am richtigen Ort.


    Ähem... hier fühlen sich jetzt wohl aber viele Fantasyfans etwas auf die Füße getreten. Ich meine, Hohlbein ist wirklich der Meister des immer-wieder-dasselbe-erzählens, aber es gibt im Fantasygenre durchaus einige sehr, sehr gute Autoren, bei denen die Charaktere teilweise besser ausgearbeitet sind als in so manchem hoch-literarischen Werk. Ich denke da vor allem an Robin Hobb oder George R.R. Martin, und der Meister Tolkien darf natürlich auch nicht vergessen werden.


    Ich schätze sandhofers Meinung auch sehr, aber nur durch seine Aussagen in diversen Threads sich eine Meinung zu bilden, und dann zu behaupten, dieses Genre gibt hier und da nix her, ist eh zu vergessen, finde ich etwas voreilig. Probier doch selbst mal was von Robin Hobb. Glaube mir, diese Charaktere verfolgen dich bis in den Schlaf und das jahrelang. :zwinker:


    Und Autoren zu finden, die besser sind als Hohlbein, ist meiner Meinung nach jetzt nicht gerade die größte Herausforderung. :wegrenn:


    Liebe Grüße,
    Wendy (Ex-Hohlbein-Leser)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Und Autoren zu finden, die besser sind als Hohlbein, ist meiner Meinung nach jetzt nicht gerade die größte Herausforderung. :wegrenn:


    Oh Wendy, wie so oft fühle ich mich deiner Meinung so sehr verbunden :five::breitgrins: Auch wenn ich (noch) immer nicht so recht mit Robin Hobb warm werden konnte...


  • Wer ausgefeilte Strukturen, gepflegte Sprache und liebevoll ausgearbeitete Charaktere sucht, ist wohl im allgemeinen im Bereich Fantasy nicht am richtigen Ort.


    Das hat nichts mit dem Genre, sonderm dem Talent das Autors zu tun.
    Wie Wendy schon sagte gibt es in der Fantasy sehr wohl Autoren, die ihr Handwerk beherrschen.
    Leider sind Autoren wie Hohlbein einfach populärer. Keltset spricht mir da aus der Seele:



    Ich kann nicht verstehen, das so viele Leser sich mit dem höchst durchschnittlichen Autoren und seinen Büchern zufriedengeben.
    Es gibt doch zu hauf Bücher, die um Klassen besser sind. Es gibt einfach keinen Grund, WH zu lesen, dem Copy&Paste Meister.


    Ich hätte der Liste der besseren Autoren noch Carol Berg hinzuzufügen.


  • Ich kann nicht verstehen, das so viele Leser sich mit dem höchst durchschnittlichen Autoren und seinen Büchern zufriedengeben.


    Das kann man auch von anderen Autoren und Büchern sagen. Ich sage nur: Stephenie Meyer. Jedesmal, wenn ich irgendwo lese "'Bis(s) zum Morgengrauen' ist das beste Buch, das ich je gelesen habe!" möchte ich bei dem Leser (meistens Leserin) die Stirn fühlen.
    Das alles ist reine Geschmackssache. Wir sollten froh sein, dass die Leute überhaupt lesen, auch wenn es "nur" Hohlbein ist.


    ***
    Aeria

  • Von Hohlbein habe ich bisher "Der Ring der Nibelungen" und eine Kurzgeschichte gelesen, beides lies mich sehr unbefriedigt zurück. Den Stil fand ich nicht wirklich fesselnd, teilweise sogar etwas "plump" (sorry, mir fällt gerade kein treffenderes Wort ein), die Charaktere oberflächlich. Und erst die vielen Andeutungen, wozu es dann nie detailliertere Aussagen gab.


    Er bekommt bei mir noch eine Chance mit "Hagen von Tronje", nachdem ich ihn schon abhaken wollte. Das birgt zwar die Gefahr, dass ich wieder enttäuscht werde - aber der Inhalt hört sich recht gut an, und ich kann einem Hagen-Buch einfach schlecht wiederstehen.

  • Ähem... hier fühlen sich jetzt wohl aber viele Fantasyfans etwas auf die Füße getreten.


    Ja, tun sie - ich zumindest. Meiner Meinung nach hängt es ja von den Fähigkeiten des Autors und dem eigenen Geschmack ab, wie einem die Strukturen, Sprache und Charaktere gefallen. Zum Genre sehe ich da keine Verbindung.


    Der Liste der besseren Autoren kann ich noch Sara Douglass, Kate Forsyth, Juliet Marillier, Diana L. Paxson und Marion Zimmer Bradley hinzufügen. Auf einen Namen verzichte ich, weil ich weiß dass ich damit auf verlorenem Posten stehe. ;)


  • Auf einen Namen verzichte ich, weil ich weiß dass ich damit auf verlorenem Posten stehe. ;)


    Ich bin aber neugierig und habe leider keine Ahnung, wen du meinst.
    Wirst du es mir vielleicht trotzdem verraten? :zwinker:


    :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • der gefällt mir aber auch, und damit steht seychella nicht mehr allein auf diesem anscheind einsamen Posten... :zwinker:


    soft


    Dann will ich deine Neugier befriedigen, Christoph Marzi sagen - und schnell wegrennen, bevor mich etwas trifft. :zwinker:


  • Ähem... hier fühlen sich jetzt wohl aber viele Fantasyfans etwas auf die Füße getreten.


    Das war nicht beabsichtigt... ich lese ja selber sehr viel Fantasy. Aber meiner Meinung nach entscheidet nicht die Ausarbeitung der Charaktere oder besonderes Sprachgenie darüber, ob ein Fantasy-Werk gelungen ist. Ehrlich gesagt verzichte ich gerne darauf, wenn dafür die Geschichte entsprechend gut ist. :) Eine gute Geschichte ist mir jedenfalls lieber als wenn der Autor besonders viel Energie für die Charaktere aufwendet (für mich ist da eben das viel gelobte "Elantris" ein Beispiel: super Charaktere aber die Handlung geht vor lauter Gesprächen kaum voran und strotzt auch nicht grad vor vielen Einfällen)


    Zitat

    Ich meine, Hohlbein ist wirklich der Meister des immer-wieder-dasselbe-erzählens,


    Was aber auch an der ungeheuren Menge liegt... das ist Fliessbandarbeit...


    Zitat

    Und Autoren zu finden, die besser sind als Hohlbein, ist meiner Meinung nach jetzt nicht gerade die größte Herausforderung. :wegrenn:


    Das denke ich auch, nur finde ich die Kritik über schlecht ausgearbeitete Charaktere und einen eher schwachen Schreibstil für sein Genre nicht entscheidend. Für mich gilt hier in erster Linie die Fantasie. Schön wenn alles zusammentrifft - aber das gibt es ja doch eher selten. Von Hobb habe ich noch nichts gelesen, aber Raymond Feist wurde ja auch schon genannt: von ihm habe ich mir die ersten 6 Teile der Schlangenkrieg-Saga angetan und weiss heute nicht mehr was mich geritten hat, dass ich das so lange durchgebissen hab. Ich fand's extrem schwach... hab wohl irgendwie immer gedacht, dass mal noch was passieren muss. :)
    Sara Douglass wurde auch genannt. Von ihr habe ich die Axis-Trilogie gelesen (zu Deutsch hat sie den unverständlichen Titel "Weltenbaum-Saga"). Die ersten 2 Bände ziemlich gut und dann schliesst sie mit einem extrem schwachen dritten ab - als wäre ihr die Fantasie ausgegangen.


    Das Highlight in Sachen Fantasy ist für mich in diesem Jahr sowieso "Monster Blood Tattoo" von Cornish. Da trifft wirklich alles zusammen - und leider hat er mit dem ersten Band seiner Trilogie immer noch nicht die verdiente Aufmerksamkeit.


    Was Tolkien betrifft: da von ausgefeilten Charakteren zu sprechen scheint mir etwas übertrieben. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Trugbild ()


  • Das war nicht beabsichtigt... ich lese ja selber sehr viel Fantasy. Aber meiner Meinung nach entscheidet nicht die Ausarbeitung der Charaktere oder besonderes Sprachgenie darüber, ob ein Fantasy-Werk gelungen ist. Ehrlich gesagt verzichte ich gerne darauf, wenn dafür die Geschichte entsprechend gut ist. :)


    Seh ich nicht so. Die Story allein kann mir u. U. reichen, aber dann muß sie schon sehr herausragend sein. Ansonsten müssen Charaktere und/oder Sprache als Faktor noch hinzukommen. Wenn diese beiden Punkte stimmen, dann kann auch gerne die Story etwas schwächer und weniger „fantasymäßig“ sein – wie immer man das definiert ...


  • Die Story allein kann mir u. U. reichen, aber dann muß sie schon sehr herausragend sein. Ansonsten müssen Charaktere und/oder Sprache als Faktor noch hinzukommen. Wenn diese beiden Punkte stimmen, dann kann auch gerne die Story etwas schwächer und weniger „fantasymäßig“ sein – wie immer man das definiert ...


    Bei mir ist die Reihenfolge definitiv 1. Story 2. Charaktere 3. Sprache. Wenn nur 2 und 3 gut sind, aber 1 schwächelt: wieso sollte ich dann Fantasy lesen? Dieses Problem hatte ich ja z.B. mit dem "Wahrträumer" - da kann ich ja Sagen aus dem Mittelalter lesen.


    [Edit]: Ich bin mir sicher, dass sich manche Autoren für das Genre "Fantasy" nur deshalb entschieden haben, weil sie es als Freiticket verstehen, nicht recherchieren zu müssen. Sie haben die Idee für eine Handlung, die sich z.B. in einer Wüstenähnlichen Landschaft abspielt - wenn sie die Handlung auf der Erde ansiedeln wollen, müssen sie ein passendes Gebiet suchen und sich damit auseinandersetzen, sonst werden sie garantiert kritisiert. Also erfinden sie den Namen für eine Wüste, siedeln sie in einer Fantasie-Welt an und schon haben sie sich gegen jegliche Einwände abgesichert. Oder man hat die Idee für eine Rittergeschichte, hat aber keine Lust, sich wirklich mit dem Mittelalter zu beschäftigen. Also einfach eine Fantasie-Welt erfinden (ein Name reicht schon) und fertig ist's.
    Mir kommt's jedenfalls so vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Trugbild ()


  • Bei mir ist die Reihenfolge definitiv 1. Story 2. Charaktere 3. Sprache. Wenn nur 2 und 3 gut sind, aber 1 schwächelt: wieso sollte ich dann Fantasy lesen? Dieses Problem hatte ich ja z.B. mit dem "Wahrträumer" - da kann ich ja Sagen aus dem Mittelalter lesen.


    Das sei Dir unbenommen, ich mache für mich eben keine so klare Rangfolge, und das nicht nur bei Fantasy nicht, sondern überhaupt. Wobei das Sprachniveau für mich schon ein ziemlich wichtiges Kriterium ist. Ich erwarte von einem Fantasy-Autor zwar nicht unbedingt, daß er ein virtuoser Sprachkünstler ist (obwohl mich das auch nicht stören würde :breitgrins:), aber wenn ein gewisses Niveau unterschritten wird, dann rettet eine noch so gute Story das Buch für mich nicht mehr. Insgesamt verzeihe ich Schwächen in der Geschichte dann doch etwas leichter ...