Nigel Tranter – Druid Sacrifice

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    Inhalt: Thanea, Tochter des Königs Loth, Schwester Gawains und Mordreds, Nichte König Artus', ist Christin. Als ihr heidnischer Vater sie zuerst zwingen muß, an einem druidischen Opferritual teilzunehmen, und sie sich dann auch noch weigert, den von ihrem Vater ausgesuchten, gleichfalls heidnischen Prinzen zu heiraten, wird sie zu einem Schaf- und Schweinehirten verbannt. Auf seinem Heimweg kommt der abgewiesene Möchtegernbräutigam durch das Gebiet und nutzt die Gelegenheit zu einer Vergewaltigung. Für die Niederkunft sucht Thanea, trotz des Verbots ihres Vaters den Hirten zu verlassen, ein Nonnenkloster auf, wo sie aber von Holzlieferanten erkannt wird. Kurz darauf läßt ihr Vater sie dort holen, aber nicht zur Versöhnung: Sie soll zu Ehren des Sonnengottes auf einem Schlitten festgebunden über eine Klippe zu Tode gestürzt werden. Wundersamerweise überlebt sie, so daß sie ersatzweise in einem kleinen, leichten Boot ohne Paddel auf dem Meer ausgesetzt wird. Aber wieder greift die Vorsehung ein und läßt sie außerhalb des Herrschaftsgebietes ihres Vater bei den Mönchen um St. Serf landen. Unnötig zu sagen, daß ihre Schwangerschaft durch all diese Strapazen nicht beeinträchtigt wird, so daß sie schließlich einen gesunden Jungen zur Welt bringt: Kentigern, genannt Mungo. Beide bleiben bei den Mönchen, machen sich mehr oder weniger nützlich, insbesondere Thanea wird für Serf zur rechten Hand und beide greifen auch in die politischen Ereignisse ihrer Zeit ein, so als Artus sich auf einem Feldzug in Frankreich befindet und der während seiner Abwesenheit gemeinsam mit Artus' Frau Guinevere die Geschäfte führende Mordred diese im Norden festsetzen läßt. Serf und Thanea informieren Lancelot und verschaffen ihm und seiner Leibgarde einen überraschenden Zugang zu dem Fort um Guinevere zu retten. Daneben wird viel gereist und missioniert, besonders Mungo betrachtet dies als seine Lebensaufgabe und seine diesbezüglichen Anfänge zusammen mit seiner Mutter in Strathclyde inklusive der Gründung dessen, was Glasgow werden wird, werden auch noch betrachtet.



    Meine Meinung: Wie man am Ton der Inhaltsangabe sicher schon merkt, fand ich das Buch alles andere als überzeugend. Was mich bei David the Prince schon gestört hatte, kommt hier noch viel stärker zum Tragen, die Hauptpersonen, namentlich Thanea, Mungo und Serf, sind einfach zu perfekt: klug, edel, stark im Glauben, moralisch unangreifbar usw. usf. Daher sind sie hochgradig unglaubwürdig, und das ganze ist weniger ein historischer Roman als vielmehr Hagiographie (auch das hatte ich bei David schon festgestellt, aber hier ist es extremer).


    Dazu kommen beträchtliche Schwächen im Plot, mindestens in der zweiten Hälfte, denn dort besteht die Handlung wirklich nur noch aus: Wir reisen irgendwohin, missionieren und taufen ein paar Leute, kehren zurück, reisen wieder, überzeugen einen Druiden vom Christentum, kehren wieder zurück, brechen wieder auf ... Das wird doch recht schnell ermüdend. Mungo hat außerdem ein Faible fürs Bergesteigen, dem er denn auch in Gesellschaft von Thanea, Serf und/oder nach Bedarf und Auftreten anderen Akteuren ausgiebig nachgeht. Ich möchte ja doch bezweifeln, daß die Menschen des 6. nachchristlichen Jahrhundert nur zu ihrem bloßen Vergnügen auf Berge geklettert sind :rollen:


    Das war mein dritter, aber definitiv letzter Tranter, denn inzwischen glaube ich begriffen zu haben, wie Tranter seine Stories aufbaut, und davon muß ich nicht noch mehr lesen.


    1ratten (für das Buch) + :marypipeshalbeprivatmaus: (für die wunderbare schottische Landschaft)


    Schönen Gruß,
    Aldawen