[Comic] Marjane Satrapi - Persepolis: Eine Kindheit im Iran

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 13.072 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Breña.

  • Dieses Buch ist mein Beitrag für den Iran im Projekt 'Wir lesen uns rund um die Welt'



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    Kurzbeschreibung
    Aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erfährt man Erhellendes über die islamische Revolution von 1979 und den Krieg mit dem Irak - und das in einer einfachen, aber effektiven Bildsprache.




    Meine Meinung
    Da die gewählte Perspektive die des Kindes im Alter von 10 bis 14 Jahren ist, ist die Sprache doch auch sehr kindlich. Ich habe die Jahre 1979/1980 mit der Vertreibung des Schahs aus dem Iran und der islamischen Revolution vor dem TV miterlebt und bin daher schon etwas 'überinformiert' in diese Geschichte hineingegangen.
    Die Art und Weise wie sich Marjane Satrapi allerdings mit der Geschichte ihres Landes auseinandersetzt finde ich sehr gut und auch sehr gelungen. Als Einführung in iranische Befindlichkeiten und um eventuell Lust auf weitere Literatur aus diesem Land zu machen ist es allemal gut.



    4ratten

  • Laut Filmstarts.de soll der Film ja sehr gut sein.
    Bei nächster Gelegenheit werde ich mir den Comic mal ansehen.

  • Huhu!


    Wir haben auf der Uni in letzter Zeit ganz viele Interview mit Marjane Satrapi gedolmetscht. So bin ich auch auf Persepolis aufmerksam geworden, aber ich war mir irgendwie nicht sicher, ob ich mir die Comics kaufen soll. Aber ich schätze, ich werde mir die doch mal bestellen. Es gibt übrigens 4 Teile und die Geschichte endet damit, dass Marjane nach Paris auswandert. :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy (gerade sehr in Comic-Stimmung)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Laut Filmstarts.de soll der Film ja sehr gut sein.


    Der Film ist sehr gut!
    Die Comics hatte ich mir zwar schon mal ausgeliehen, war aber doch nicht zum Lesen gekommen. das werde ich noch nachholen.


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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Huhu!


    Ich wurde zum Geburtstag mit den vier Comicbänden auf französisch beschenkt und bin gerade dabei, sie zu verschlingen.


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    Meine Meinung zu Teil 1:
    Die 10-jährige Iranerin Marjane, von ihren Eltern liebevoll Marji genannt, versteht zwar nicht so ganz, worum es in dem ganzen Aufruhr um die Revolution geht, aber sie ist mit Eifer bei allem dabei. Was sie weiß ist, dass sie nicht gerne gezwungen wird, ein Kopftuch zu tragen und dass ihre Eltern oft auf der Straße demonstieren - gegen den Schah.
    Schlau und aufgeweckt wie sie ist und Dank der vielen Bücher, die ihre Eltern ihr schenken, lernt das junge Mädchen jedoch bald, was es mit der ganzen Sache auf sich hat. Sie bildet sich in diesem sehr jungen Alter ihre eigene Meinung - die, zugegebenermaßen, sehr leicht zu beeinflussen ist, je nachdem, was ihre Freunde/Familie/Bekannten sagen - aber genau das macht den Charme von Marjane aus. Dass sie trotz ihres großen politischen Interesses doch noch ein Kind ist und auch wie ein solches handelt. Wäre es anders, würde ich dieses Comicbuch sofort für völlig unglaubwürdig erklären.


    Besonders schön fand ich den Besuch ihres Onkels Anouche, den sie schon mochte, bevor sie ihn kennen lernte, weil er lange Zeit im Gefängnis saß (länger als der Vater ihrer Freundin) und sich damit in ihren Augen als Held qualifizierte. :breitgrins: Außerdem erzählt er spannende Geschichten von seiner Flucht vor den Soldaten des Schahs, seiner Gefangenschaft und seiner gescheiterten Ehe. Aus irgendeinem Grund fand ich seine Geschichte am berührendsten.


    Tragische Geschichten sind aber viele in diesem kleinen Comicband, alle gesehen durch die Augen eines kleinen Mädchens. Das macht sie aber nicht weniger berührend. Als Marjane davon hört, dass im Gefängnis viele Männer gefoltert wurden, wird das alles in eher lustigen Bildchen gezeigt - eben, wie man sich die Fantasie eines Kindes vorstellt. An ihrem Schrecken verlieren diese Bilder jedoch nichts. :entsetzt:


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den nächsten Band und vergebe hierfür ohne Zögern
    5ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hallo ihr!


    Ich schon wieder, weil ich die Finger einfach nicht von diesen Comics lassen kann.


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    Meine Meinung zu Teil 2:
    Die Revolution ist vorbei und statt der Monarchie leben Marjane und ihre Familie nun in einer Islamischen Republik, was im Grunde genommen auch nicht besser ist. Zu allem Überfloss beginnt dann auch noch der Krieg mit dem Irak und Lebensmittel werden knapp, Häuser werden bombardiert und viel zu junge Männer - eigentlich noch Kinder - werden als Soldaten rekrutiert, indem man ihnen Lügen auftischt.


    Marjane ist inzwischen älter geworden und wächst im zweiten Teil der Persepolis-Serie auch noch weiter heran. Dieses Buch erzählt ihre Geschichte vom Alter von 11 Jahren bis sie 14 wird. Übers Radio und Fernsehen erfährt auch der Leser, was in der Welt - und vor allem im Krieg - vor sich geht, allerdings auch, dass die Medien nicht immer ganz die Wahrheit sagen. Marjane ist trotz allem auch ein normales Teenager-Mädchen und interessiert sich für Iron Maiden und Sportschuhe von Nike. :breitgrins:


    Was mich in diesem Teil noch mehr als im ersten fasziniert hat, ist die große Liebe in der Familie, die aus jedem Bild herausschreit. Mag sein, dass Marji von ihrer Mutter eine ordentliche Standpauke erhält, als sie die Schule schwänzt und es herauskommt, aber wenn es um etwas Wichtiges geht, stehen ihre Eltern immer zu 100 Prozent hinter ihr und versuchen, sie so glücklich wie möglich zu machen und sie vor dem Schlimmsten zu bewahren. Das ist natürlich nicht leicht, wenn die Nachbarn Opfer von Bombenangriffen werden und entfernte Bekannte ins Gefängnis müssen, wo ihnen grauenvolle Dinge angetan werden.


    Dieser Comic endet schließlich damit, dass ihre Eltern sie nach Wien auf die französische Schule schicken, weil es sicherer ist und weil sie der Meinung sind, dass Marjane es dort auch mit ihren Überzeugungen einfacher haben wird. Ein wirklich schöner Comic, nach dem ich natürlich nicht aufhören kann - ich hoffe auf eine baldige Wiedervereinigung dieser warmherzigen Familie. :traurig:


    5ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Huhu!


    Ich treibe mich heute wohl noch einige Stündchen im Iran herum. Bevor ich nicht den letzten Band gelesen habe, kann ich, glaube ich, gar nicht einfschlafen.


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    Meine Meinung zu Teil 3:
    Dieser Band spielt komplett in Wien, wo Marjane auf ein französisches lycée geht und sich erst mal unter ihren Mitschülern einleben muss. Das ist ar nicht so einfach und so sind ihre ersten Freunde eine Horde Punks, die zwar groß von der Anarchie reden, in Wahrheit aber keine Ahnung haben. :rollen: Sie erlebt die üblichen Aufs und Abs der Pubertät und des Erwachsenwerdens, probiert allerlei Neues aus. Zigaretten, Drogen, das Verkaufen von Drogen...


    Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Marjanes Leben in diesem Band ziemlich bergab geht - und das owohl sie im "zivilisierten Europa" ist - dass mir dieser Band weniger gut gefallen hat. Es ist kaum die Rede von Krieg und Bomben, dafür aber von Drogen und enttäuschter Liebe, von Freunden und traditioneller triloerischer Mode. Für mich fühlte sich dieser Teil der Serie zu sehr nach einem Jugendbuch für Jugendliche an, die davor gewarnt werden sollen, was Drogenmissbrauch anrichten kann (obwohl Marjane da eigentlich recht gut davonkommt und das Buch daher eher ein Ansporn wäre, auch mal was zu rauchen... :breitgrins:), dass man seine Chancen nutzen soll, blablabla.


    Erzählt ist diese Geschichte aber sehr, sehr gut. Es sind mehr die Inhalte, die mich trübe stimmen, nicht die Erzählweise. So kindlich und naiv wie in den ersten Bänden ist sie natürlich nicht mehr, denn Marjane wird langsam erwachsen. Sie ist ganz auf sich gestellt und hat, zusätzlich zu dem ganz normalen Wahnsinn der Pubertät, noch die Probleme des Andersseins und des Nicht-dazugehörens zu bewältigen.
    Ein bisschen ist sie mir auch unsympathisch geworden. Diese bewundernswerte Stärke, die sie in Band 1 und 2 hatte, ist verloren gegangen und sie hat oft Entscheidungen gefällt, die ich so überhaupt nicht in Erwägung gezogen hätte.


    Darum gibt's für Band 3 "nur"
    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hallihallo!


    Und ein letztes Mal, denn nun bin ich durch und muss sagen, dass ich diesen Tag im Iran in vollen Zügen genossen habe... vom Krieg, den tragischen Todesfällen und den schlechten Zeiten in Marjanes Leben mal abgesehen. :hm:


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    Meine Meinung zu Teil 4:
    Wieder zurück im Iran muss Marjane erstmal aufholen, was sie verpasst hat. Der Krieg ist inzwischen vorbei, der Kopftuchwahn jedoch bleibt. Frauen, die zu viel Make-up tragen oder deren Hosen zu weit sind oder deren Schleier nicht lang genug sind, können einfach verhaftet und bestraft werden.
    Marjane braucht eine Weile, um sich wieder an das alles zu gewöhnen und auch um über ihre Zeit in Wien hinwegzukommen. Nach einigen schwierigen Monaten schließlich rafft sie sich auf und bewirbt sich an der Kunstuni.


    Im letzten Teil ist Marjane eindeutig eine erwachsene Frau geworden, die lernt mit sich selbst im Einklang zu sein. Sie entwickelt ein neues Selbstbild, findet die Liebe und rebelliert doch weiterhin gegen das System im Iran. Sie trifft alte Freunde, die Episoden aus ihrem Leben und dem Krieg erzählen und lernt neue kennen - darunter muss sie erst unter den wahren und den falschen unterscheiden. Aber die selbstbewusste, junge Frau, zu der sie herangewachsen ist, schafft dies ohne Probleme.


    Jedoch ist etwas von ihrer Zeit in Wien hängengeblieben. Sie fühlt sich weder hier noch dort so richtig zuhause. Für den Iran denkt sie zu westlich - mit ihrem Freund zu schlafen ist für sie nichts Schlimmes, im Gegensatz zu den meisten ihrer Mitmenschen. Andererseits war das freie Leben in Wien auch nicht das Richtige für sie. So oder so läuft es darauf hinaus, dass sie weg muss aus dem Iran. Das Ende war diesmal nicht so dramatisch, weil es doch vorhersehbar war, dass sie nach Frankreich auswandert, und es hinterlässt - trotz der schwierigen Themen, die davor behandelt wurden - den Leser mit Hoffnung im Herzen.


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy (die jetzt erst mal genug vom Iran hat)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hi,


    ich habe vor kurzem die ersten beide Teile gelesen und fand sie sehr gut. Die Geschichte war glaubhaft geschrieben. Interessant war zu sehen, wie sich Marji entwickelt hat. Die anderen Teile werde ich mir in nächster Zeit auch holen.
    Ach ja, die Zeichnungen fand ich auch gut gelungen.
    Es war zudem für mich das erste Mal, dass ich diese Art von Comics gelesen habe. Ich denke mal, dass ich demnächst öfter mal nach "Erwachsenen-Comics" ausleihen werde.

    Was wäre mein Leben ohne Bücher? Einfach nur leer. <br /><br />Zu viele Bücher, die ich lesen möchte und zu wenig Zeit, sie alle zu lesen.

  • Hab mir nach dem Film die Comics besorgt. Der Film hat der Dialoge und Situationen in 90 % der Fälle übernohmen, ist also nah an der Vorlage. Wer den Figuren nochmal begegnen und einige neue Geschichte von ihnen hören will, die nicht im Film drin sind, dem kann ich die Comics nur empfehlen...

  • Ich habe mir gestern den ersten Band von "Persepolis" aus der Bib ausgeliehen und hatte eigentlich vor, alle 4 Bände zu lesen. Jetzt sehe ich aber bei Amazon, dass es nur die ersten zwei auf Deutsch gibt, kann das sein? :confused:

  • Ich habe gestern den ersten Band von "Persepolis" auf Deutsch beendet (der Inhalt entspricht Bd. 1 und 2 der frz. Ausgabe).


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    Meine Meinung:
    Marjanes Geschichte hat mich schon nach wenigen Seiten in ihren Bann gezogen. Ich habe mitgefühlt, geschmunzelt, gelacht und auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Und ich war beeindruckt von der Person Marjanes, die zwar zu Beginn noch kindlich und etwas naiv ist, aber dennoch immer ihren eigenen Weg geht.
    Marjane erzählt einerseits ihre Geschichte von ihrem 10. bis zu ihrem 14. Lebensjahr, andererseits aber auch die Geschichte ihres Landes, ausgehend von der Islamischen Revolution 1979. Ich muss zugeben, dass ich überhaupt nicht bewandert bin in iranischer Geschichte, deshalb waren die historischen Informationen für mich oft neu. Da aber alles aus der Sicht eines Kindes beschrieben wird, war es auch für mich als komplett Ahnungslose gut verständlich. Ausserdem werden die historischen Hintergründe nie auf belehrende Art mitgeteilt, sondern meist mit einem kleinen Schuss Ironie.
    Satrapis Zeichnungen sind sehr einfach gehalten, die Figuren sind in ihrer Mimik aber trotzdem erstaunlich ausdrucksstark. Es tauchen viele Nebenfiguren auf und mit ihnen viele kleine tragische Geschichten, die ihre Spuren in Marjanes Leben hinterlassen, die aber auch einiges über die Geschichte des Landes aussagen. Mich persönlich hat jede einzelne dieser Geschichten sehr berührt. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil, den ich mir so bald wie möglich ausleihen werde.


    Ich schliesse mich Wendys Bewertung an:
    5ratten

  • Ich habe nun auch den zweiten Band von "Persepolis" beendet (wiederum auf Deutsch, d.h. auf französisch wären das der 3. und 4. Band).


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    Meine Gedanken zum zweiten Band:
    Ich war zu Beginn des zweiten Bands nicht ganz so begeistert wie noch beim ersten. Das liegt vermutlich daran, dass die Erzählweise, die Art der Zeichnungen usw. nun nichts Neues mehr für mich waren. Ausserdem fehlten im zweiten Band die kleinen dramatischen Episoden verschiedener Nebenfiguren, die mich im ersten Band so berührt, aber auch mit einem bedrückenden Gefühl zurückgelassen hatten. Trotzdem hat mich Marjanes Geschichte wieder komplett "eingesogen" und ich habe den Band nur deshalb nicht an einem Abend durchgelesen, weil ich irgendwann einfach zu müde war um weiter zu lesen. :zwinker:
    Marjane ist nun, zu Beginn des zweiten Teils, in Wien und erlebt dort die Pubertät in all ihren Facetten: Liebe, Drogen, Rebellion, Freundschaft... Und doch ist ihre Pubertät anders als diejenigen ihrer Freunde. Sie fühlt sich nämlich alleine, fern von ihrer Familie, und obwohl sie unter der repressiven Stimmung im Iran gelitten hat, kann sie sich auch im "fortschrittlichen" Europa nicht so recht wohlfühlen. Hier ist sie nämlich plötzlich eine "Drittweltländerin", eine die den Krieg miterlebt hat, von dessen Schrecken ihre Freunde nur eine vage Ahnung haben können. Ihre Zeit in Wien ist deshalb auch ein einziger Absturz, der damit endet, dass sie wieder in den Iran zurück muss, um nicht komplett kaputt zu gehen. Im Iran ist aber nicht einfach alles wieder beim Alten. Denn Marjane muss sich erst wieder an Kopftuchzwang und die Allgegenwart von Krieg und Tod gewöhnen. Und so verfällt sie in eine Depression, aus der sie aber zum Glück wieder heraus findet. Sie findet ihren Weg und wird eine selbstbewusste, kämpferische Frau. Und doch merkt sie, dass sie im Iran nicht leben kann - und so sucht sie sich schlussendlich eine neue Heimat...
    Der zweite Teil der Geschichte ist meiner Meinung nach viel persönlicher als der erste. Er handelt weniger von der iranischen Geschichte, sondern vielmehr von Marjane selbst, von ihrer Zerrissenheit und ihrer Identitätskrise. Ihre Geschichte steht aber sicher auch stellvertretend für die Lage vieler iranischer Frauen, die unter Unterdrückung leiden müssen. Ich war auch von diesem Band schwer beeindruckt, aber weil mir hier ein kleines bisschen die erzählerische Spannung und Dramatik des ersten Teils gefehlt hat, vergebe ich


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Inhalt
    Als 1979 der Schah gestürzt wird feiern Marjanes Eltern dieses Ereignis. Aber bald müssen sie erleben, wie Frauen und Mädchen Kopftücher aufgezwungen werden und wie kleine Jungen in den Krieg geschickt werden. Was für Marjane anfangs eine aufregende Sache, fast noch ein Spiel war wird auch für sie bald ernst. Sie muss erleben wie ihr geliebter Onkel ins Gefängnis kommt, wie ihre Freunde einer nach dem anderen das Land verlassen und wie schließlich die ersten Bomben in ihrer Straße fallen. Ihre Eltern sehen letztendlich keinen anderen Ausweg als das Mädchen außer Landes zu schicken.


    Meine Meinung
    Persepolis zeigt die Ereignisse im Iran aus der Sicht eines kleinen Mädchens, später eines Teenagers. Die Bilder und die Sprache sind einfach, aber das macht meiner Meinung nach die Aussage umso deutlicher. Anfangs versteht Marjane noch nicht alles, was sie hört oder erlebt. Dafür versteht es der Leser umso besser. Später weiß sie dann mehr als durch die Bilder erzählt wird. So wirkt es als ob sie mir ihre Geschichte erzählt und nicht als ob ich sie lesen würde.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Der zweite Band hat mich mehr berührt als der erste. Marjane ist mittlerweile eine junge Frau und ich konnte mich besser in sie hineinversetzen als in das Kind. Mit ihrem Umzug nach Wien gibt sie einen großen Teil ihrer Identität auf und kann ihn auch nicht wiederfinden, als sie in den Iran zurückkehrt. Vieles hat sich dort verändert. Diese Veränderungen hat sie nicht miterlebt, sondern sieht nach ihrer Rückkehr nur die Ergebnisse. Sie braucht lange, bis sie ihren Weg findet.


    Ich bin wie im erstenTeil auch fasziniert von Marjanes Eltern. Die beiden lassen ihrer Tochter viele Freiheiten. Darunter auch die Freiheit, Fehler zu machen. Solche Eltern wünscht sich jeder Teenager und junger Mensch. Trotzdem braucht Marjane lange, um zu würdigen was ihre Eltern für sie tun. Sie ist lange Zeit mit ihren eigenen Problemen so beschäftigt dass sie das nicht bemerkt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was ihre Eltern durchgemacht haben als sie ihre "wilde Zeit" hatte. Am Ende steht wieder ein Abschied, Marjane geht nach Frankreich. Aber diesmal weiß ich als Leser, wie es mit ihre weitergeht, denn schließlich habe ich ihre Comics gelesen :zwinker:
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.