Max Frei - Der Fremdling (Das Echo-Labyrinth 1)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.264 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aeria.

  • Klappentext:


    Max hat die ersten 29 Jahre seines Lebens als Tagträumer verbracht. Das ändert sich mit einem Schlag,als sich seine Kneipenbekanntschaft Juffin Halli [dessen Bekanntschaft er nicht im realen Leben, sondern im Traum gemacht hat] eines Tages als Chef der Geheimpolizei von Echo entpuppt und ihm dort sogar einen attraktiven Job anbietet. Plötzlich erwachen in Max ganz neue Talente. Er lässt sein Dasewin als ewiger Verlierer hinter sich und ergreift die Chance, als Geheimpolizist auf Verbrecherjagd zu gehen, und zwar in Echo, der Hauptstadt einer magischen Parallelwelt. Max taucht immer tiefer ein in das riskante Spiel, und findet rasch Geschmack an seinem coolen Leben...



    Ich lese das Buch gerade, habe jetzt die zweite Geschichte angefangen (Das Buch besteht aus vier anscheinend zwar chronologisch aufeinander folgenden, aber durchaus in sich abgeschlossenen Geschichten), und bin bisher nicht sonderlich begeistert.


    Der Ich-Erzähler geht mir schon seit dem Prolog auf den Geist und der Stil ist irgendwie etwas... simpel... Die Charaktere sind mir bisher ziemlich egal. Die Welt in der das ganze spielt, weist ja durchaus ein paar nette Ideen auf, ebenso wie die Charaktere eigentlich eine durchaus unterhaltsame schräger Mixtur abgeben könnten, aber... es wirkt einfach nicht. Vermutlich auch, weil vieles zu kurz und knapp abgehakt wird, ausführlichere Beschreibungen der Umgebung oder Erklärungen sind Mangelware, wörtliche Rede gibt es dagegen zuhauf, was Ok wäre, wenn diese wenigstens witzig wäre (Der Klappentext behauptet ja, es handle sich hier um "Funny-Fantasy voller Hintersinn") - aber ich finde die Dialoge meist nur... doof... und der Hintersinn scheint sich so weit hinten zu verstecken, dass ich ihn noch nicht gefunden habe... Mehr als ein ziemlich müdes Schmunzeln war bisher jedenfalls noch nicht drin.


    Ich meine, ich habe von dem Buch wirklich keine hyperkomplexe Handlung und Sprache erwartet, sondern einfach nette, leichte Unterhaltung... aber man kann es in Sachen Anspruch auch untertreiben.


    Oder anders ausgedrückt: Schon lange hat mich kein Buch mehr so gelangweilt...


    Hat sonst schon jemand etwas aus dieser Reihe gelesen? Vielleicht gar im russischen Original? Wirkt der Stil dort auch so nervig? Steigert sich die Reihe noch, oder kann man sich den Rest schenken, wenn man schon mit Band 1 nichts anfangen kann?


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    Einmal editiert, zuletzt von Liafu ()

  • So, ich bin jetzt durch. Und weiterhin nicht sonderlich begeistert. Nach der ersten Geschichte über die seltsamen Todesfälle im Haus des Nachbarn von Max' Chef wird Max in der zweiten Geschichte von seltsamen Albträumen geplagt, muss in der dritten ins Gefängnis um der Häufung von Todesfällen in Zelle 5 nachzugehen und wird zum Schluss mit einem richtigen Serienmörder konfrontiert.


    Alle diese Geschichten enthalten einige wirklich nette Ideen und seltsame Charaktere, aus denen man vermutlich einiges hätte machen können und auch die Mischung aus Fantasy und Krimi ist ja eigentlich mal was anderes - aber der Funke will, zumindest bei mir, einfach nicht überspringen. Der Humor ist definitiv überhaupt nicht meins und der (immerhin schnell und flüssig zu lesende) Stil inklusive der Dialoge lässt sich meiner Meinung nach am ehesten mit "Blabla" zusammenfassen, auch fand ich den Gebrauch der Adjektive teils seltsam, keine Ahnung, ob das beabsichtigt war und witzig sein sollte, oder so... Was mit den Charakteren passiert ist mir am Ende dieses Buches genauso egal wie am Anfang. Wirklich gefallen hat mir exakt eine Szene, nämlich die, in der erklärt wird, wie Max eigentlich nach Echo kam.


    Fazit: Extrem leichte Unterhaltung mit guten Ideen in einer Umsetzung, mit der ich mich leider nicht anfreunden kann. Ich bezweifle stark, dass ich Lust haben werde, mir über 20 Bände dieser Art anzutun, oder auch nur dem zweiten Band eine Chance zu geben, es sein denn, jemand kann mich davon überzeugen, dass die Reihe sich noch (deutlich) steigert.

  • Ich hatte dieses Buch im Februar spontan gekauft und gelesen; meine Eindrücke decken sich ziemlich mit Deinen. Das Buch liest sich leicht und schnell, aber das war's auch schon. Einige Einfälle sind nett, aber zum einen finde ich den Aufbau des Buches nicht gelungen (daß man erst später eine Erklärung für das Auftauchen in der anderen Welt bekommt), zum anderen verhindert die Schreibweise, daß man sich irgendwie näher mit den Charakteren verbunden fühlt. Alles bleibt oberflächlich, und einen Hintersinn habe ich auch nicht bemerkt.
    Ehrlich gesagt habe ich mir von dem Buch nicht viel erwartet, da ich nur wenig Fantasy lese und Krimis praktisch gar nicht, von daher war meine Enttäuschung auch nicht groß. Weißt Du, wieviele Teile geplant sind?

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche

  • Ehrlich gesagt habe ich mir von dem Buch nicht viel erwartet, da ich nur wenig Fantasy lese und Krimis praktisch gar nicht, von daher war meine Enttäuschung auch nicht groß.

    Meine Erwartungen waren zwar auch nicht übermäßig hoch, weil ich bei Funny-Fantasy generell eher vorsichtig bin, aber da Fantasy und Krimis meine Lieblings-Genres sind, hätte ich eigentlich gedacht, dass ich mit dem Buch zumindest nicht allzu viel falschen machen würde... Nunja, immerhin war's ein günstiges Mängelexemplar.


    Zitat

    Weißt Du, wieviele Teile geplant sind?

    Nein, Genaueres als die Angabe "bis heute mehr als 20 Bände" auf der Blanvalet-Website konnte ich bisher nicht finden.

  • Ich bin unschlüssig, was ich von diesem Buch zu haten habe.
    Einerseits hat es mir so gut gefallen, dass ich mir weitere Bände von Max Frei besorgt habe, andererseits war es stellenweise doch recht lang.


    Der Reihe nach:


    Das Leben des Ich-Erzählers Max verläuft eher glücklos: Er behält keinen Job für lange, hat Geldprobleme, hat Kumpels, aber keine echten Freunde, er liebt die Nacht, was gar nicht gut ist für die sozialen Kontakte und und und. Aber wenn Max schläft, träumt er von anderen Orten, seine Träume kann er später nicht von der Realität unterscheiden, so echt wirken sie. Irgendwann begegnet er im Traum Juffin Halli, dem Chef der magischen Geheimpolizei der Stadt Echo, der ihm ein verlockendes Angebot macht. Max zögert keine Sekunde und reist in einem Straßenbahnwaggon samt Gruselfahrer nach Echo.


    Als Ich-Erzähler macht Max nicht viel her, als Leser erfährt man zu wenig über ihn. Mich persönlich hat die Sache mit der Magie besonders interessiert, aber darauf wird kaum eingegangen. Max lernt magische Tricks, aber wie tut er das? Was passiert da? Was kostet ihn diese Gabe? Immer wenn Max etwas - in den Augen seines Chefs - schwieriges vollbracht hat und fragt, wie er es denn hatte tun können, kommt keine richtige Antwort, sondern Sprüche wie "Musst du es unbedingt verstehen? Reicht doch, dass du es kannst. Werd erstmal älter" oder ähnliche. Das ist unbefriedigend.
    Die Kriminalfälle sind teilweise recht originell, aber schnell gelöst und enthalten zu wenige Details.


    Was das Ganze herausreißt aus der Kategorie "Langweilig", sind die Sprache (ich habe das Original gelesen), die lockeren und wirklich witzigen Dialoge, die Figuren (außer Max) und die skurillen Ideen.
    Besonders der Figuren wegen werde ich die Reihe(n) von Max Frei weiter verfolgen. Da ist der unterschütterliche Schurf, der hyperaktive Melifaro, der zerstreute Luukfi, die bezaubernde Melamori, der vielgesichtige Kofa und der schlaue Juffin. Sie alle sorgen ständig für Unterhaltung und Kurzweil. Für Schmunzler sorgen aber auch die Sitten und Gebräuche von Echo, über die Max so manches mal stolpert.


    Der Blanvalet-Verlag hat den ersten Band der "Echo-Labyrinthe" offenbar geteilt, im Original sind "Der Fremdling" und "Die Reise nach Kettari" ein Buch.


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    Max Frei ist das Pseudonym der russischen Autorin Svetlana Martynchik, die ersten "Echo"-Erzählungen hat sie, soweit ich das recherchieren konnte, noch zusammen mit ihrem Mann verfasst. Die Bücher von Max Frei sind in Russland längst Kult, aus ihnen wird zitiert, sie werden in den Medien erwähnt. "Der Fremdling" ist der allererste Band der Reihe, er stammt noch aus der Mitte der neunziger Jahre. Die derzeitige Anzahl der Bände geht vermutlich auf die 50 zu.
    Die deutsche Übersetzung habe ich mir bestellt, da möchte ich gerne mal reinlesen. Mal sehen, ob noch etwas vom Originalbuch drin ist.


    Fazit: Nicht wirklich ein Geniestreich, macht aber Lust auf mehr.


    3ratten


    ***
    Aeria