Leserundenfazit, Rezensionen, etc. (bitte ohne Spoiler)

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  • Hier ist Platz für Rezensionen zum Buch und Meinungen zur Leserunde allgemein.


    Wir legen Wert darauf, dass ihr zum Abschluss der Leserunde ein Fazit einstellt. Eure Rezensionen hier und ihre Verteilung auf anderen Seiten sind wichtig für die Steigerung der Attraktivität von Leserunden.de und eine "Gegenleistung" für eure Freiexemplare. Ebenso sind sie ein Dankeschön für die Autoren, die mit uns hier ihre Zeit verbringen.


    Wir freuen uns natürlich auch, wenn die Autoren ebenfalls ein Fazit zu ihrer Leserunde einbringen.


    Bitte achtet bei eurem Feedback darauf, nichts Wichtiges zu verraten. Diesen Thread lesen evtl. auch Personen, die das Buch noch nicht gelesen haben, aber es noch tun wollen!

  • Ihr Lieben,


    die Leserunde neigt sich dem Ende zu und ich bin ja auch schon seit einigen Tagen fertig mit lesen. Zeit um also ein Leserundenfazit abzugeben. Erst einmal möchte ich mich besonders bei Robert Corvus bedanken, ohne ihn hätte ich gar nicht erst hier her gefunden. "Nordwärts- Die Phileasson- Saga" war meine erste Leserundenteilnahme. Anfangs hatte ich etwas Bedenken, ob ich denn auch mitkommen würde, doch diese Zweifel wurden schnell zerstreut.


    Somit kämen wir zum Buch selbst, denn von Beginn an entwickelte sich für mich eine enorme Sogwirkung, wie ich sie mir eigentlich von einem "guten" Buch auch wünsche! Zunächst wusste ich eigentlich nicht, was ich von diesem Buch erwarten sollte, denn ich war weder ein Rollenspieler von DSA, noch sonst irgendwie vertraut mit dieser Welt. Umso überraschender empfand ich den mühelosen Einstieg in dieses Buch. Mich faszinierten von Anfang an die Figuren "Fianna" und "Tylstyr". Ihr Schicksal bewegte mich so sehr, dass ich das Buch eigentlich kaum aus der Hand legen konnte und mich zwingen musste auch wirklich nur "abschnittsweise" zu lesen. DAS ist übrigens der einzige Nachteil einer Leserunde :D Man muss Disziplin aufbringen! Doch was tut man nicht alles? Aber man wird schnell entlohnt, denn der Austausch mit den Mitlesern und Autoren ist eine einzigartige Sache, wie ich schnell erfahren durfte! Doch zurück zum Buch.


    Bernhard Hennen und Robert Corvus zeichnen eine dichte Atmosphäre und verleihen ihren zahlreichen Figuren eine gelungene Tiefe. Jeder Charakter ist einzigartig ausgearbeitet und zieht einen auf die ein oder andere Art und Weise in ihren Bann. Gleich zu Beginn der Geschichte sieht sich der Leser mit schwierigen Fragen konfrontiert, was einerseits eine große Herausforderung an manchen Leser stellt, aber auch viele interessante Diskussionen angeregt hat und einen zum Nachdenken bewegt hat.
    Doch nicht nur die zahlreichen faszinierenden Figuren können überzeugen sondern auch das Zeichnen einzigartiger Landschaften und Umgebungen mit ihren Bewohnern . So manches Abenteuer, das den Figuren widerfährt reißt einen derart mit, dass man das Meer und den Schweiß der Mannschaften förmlich schmecken kann. Auch hier glänzen die Autoren mit großartigen Szenen, die der Leser wirklich bildhaft und glaubhaft vor Augen hat. Wusste ich auch hier zunächst nicht wie ich diese Mischung aus Fantasy- und Abenteuerroman einschätzen sollte, so überwältigten mich die actionreichen Szenen geradezu und fügten sich harmonisch in die Geschichte ein. Für mich hat dieses Buch, alles was ein gutes Fantasyabenteuer haben muss. Die Emotionen des Lesers werden auf solch unterschiedliche Weise bedient, dass nichts zu kurz kommt. Viele Figuren und Szenen haben mich sehr bewegt und haften auch im Nachhinein noch im Gedächtnis. An keiner Stelle kommt Langeweile auf und zu keinem Zeitpunkt muss man sich zum weiterlesen zwingen. So bleibt am Ende ein gebeutelter, aber glücklicher Leser zurück, der sich schnell trösten kann mit der Aussicht auf weitere Bände und Abenteuer der ans Herz gewachsenen und manchmal auch verhassten Figuren.


    FAZIT: Ein gelungener Auftakt einer wirklich großartigen Saga! "Nordwärts" besticht durch zahlreiche, faszinierende Figuren, actionreiche Szenen und atemberaubende Spannung. Man darf gespannt sein auf die Fortsetzung. Also fiebere ich nun dem Erscheinungstermin von "Himmelsturm" entgegen.


    Ich bedanke mich bei allen Mitlesern für die bunten und wirklich interessanten Diskussionen und natürlich bei den Autoren für dieses großartige Buch, den Mut für eine solche Adaption und die tolle intensive, stetig zeitnahe Betreuung der Leserunde.

    Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.

    Einmal editiert, zuletzt von TippendeTastatur ()

  • Ich bin ja nun auch schon seit einigen Tagen mit dem Buch durch. Also wird es Zeit hier meinen "Senf" abzugeben. Vielen Dank an den Verlag und die Autoren für die Bereitstellung des Freiexemplars. Ich hatte sehr viel Spaß und Spannung während ich das Buch gelesen haben und freue mich schon sehr auf die nächsten Teile der Saga.


    Tödliche Magie, raubeinige Helden und atemberaubende Abenteuer - Nordwärts ist der Auftakt zu einem mehrteiligen Phantasie-Epos. Dieses Buch entstand nach dem Vorbild einer DSA-Rollenspielkampagne aus den 80er und 90er Jahren. Der Plot des Buches besteht aus einem Wettrennen zwischen den beiden Kapitänen Phileasson und Beorn, auf welchem sie und ihre Mannschaften gestellt Aufgaben lösen müssen. Bei Beendigung des Wettrennens steht der König der Meere fest und es ist bewiesen, wer von beiden der beste Seefahrer aller Zeiten ist.
    In diesem ersten der zwölf Teile geht es um den Beginn des Wettrennens, wir lernen im Großen und Ganzen erst einmal beide Mannschaften kennen und verfolgen Sie bei Lösung der ersten Aufgabe - selbige besteht darin, ein Mammut (einen zweizahnigen Kopfschwänzler) zu fangen. Anschließend befinden sie sich auf dem Weg zur zweiten Aufgabe - zum Turm, mit dem die Welt am Himmelsgewölbe aufgehängt ist.


    Bei diesem Buch handelte es sich um das erste Buch, welches ich von Bernhard Hennen las. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich liebe jetzt schon seinen Schreibstil (sehr bildhaft und mit Liebe zum Detail). In diesem Teil der Saga lernen wir als erstes die Hauptcharaktere kennen. Sie werden wirklich von allen Seiten beleuchtet. Wir erleben die guten und auch die schlechten Seiten an ihnen.
    Die Charaktere des Buches werden sehr vielschichtig dargestellt und jede Person scheint ihre eigene Motivation für die Mitreise zu haben. Über eine Weiterentwicklung der Charakter hat man noch nicht viel mitbekommen, aber da es sich erst um den ersten Teil einer langen Saga handelt, kann man gespannt sein. Phileasson war mir von Anfang an sympathisch und das hat sich auch bis zum Ende des Buches nicht geändert.


    Den Autoren ist es sehr gut gelungen, die Vielschichtigkeit der Charaktere rüber zu bringen und das mit einem relativ schnörkellosen und einfachen Schreibstil. Viele verschiedenen Akzente sind vorhanden, so haben wir die raubeinigen Thorwaler, die Magier und die Elfen und wir lernen sie alle von ihrer ureigenen Seite kennen. Man merkt dem Buch nicht wirklich an, dass es von zwei Autoren geschrieben wurde. Sie scheinen beide sehr gut miteinander zu harmonieren, was den Schreib- und Erzählstil anbelangt. Es wurde durchweg in einem einheitlichen Stil geschrieben.


    Das Buch beginnt mit einem recht langen Prolog, welcher bereits sehr spannend ist und einen Teil der späteren Geschehnisse erklärt. Zuerst kommt es einem vor, als wenn die Geschehnisse im Prolog mit der eigentlichen Wettfahrt nichts zu tun haben - aber als dann zwei der Hauptakteure mit an Bord eines der Schiffe gehen, schließt sich der Kreis.


    Ich fand dieses Buch so interessant, dass ich mir sofort die Elfen-Bücher von Bernhard Hennen zulegen musste, weil ich jetzt neugierig auf den Autor geworden bin.


    Dieses Buch enthält sehr gut ausgearbeitet Charaktere, die genau richtige Mischung aus Abenteuer und Phantasie und eine spannende und interessante Handlung, wobei auch einige schöne Beschreibungen vorhanden sind. Ich liebe dieses Buch und freue mich schon auf die weiteren Teile.
    Ich hoffe, dass unser aller Atem ausreicht um die zwölfteilige Saga abzuschließen - sei es als Autor, als Verlag oder auch als Leser.


    Dann noch viel Spaß bis zum gemeinsamen Lesen des zweiten Teils.

    Einmal editiert, zuletzt von buecherliebhaber ()

  • Vorweg: Ich bin kein großer Rezensionen-Schreiber und halte es auch auf meinem Blog immer sehr kurz und knackig. Sollen die Leute die Bücher selber lesen und zu einem eigenen Urteil kommen.


    Zur Leserunde:


    Die Autorenbegleitung war einfach nur top. Besser geht nicht. Auch meine MitleserInnen empfand ich als sehr inspirierend und es gab spannende, sachliche Diskussionen. Diese Leserunde hat mir unglaublich viel Spaß bereitet und ich lehne mich aus dem Fenster und würde sagen, dass das einer der besten Leserunden war, die ich bisher gemacht habe. Auch wenn man natürlich im Schneckentempo lesen musste (die Abschnitte waren aber wirklich Lesestoffglobulis, da hatte man sich gerade warm gelesen und musste schon wieder aufhören).


    Zum Buch:


    Die Phileasson-Saga aus dem Rollenspiel Das schwarze Auge wird nun ein einer 12bändigen Romanserie verpackt und Nordwärts ist der erste Teil dieser Saga. Da ich selbst kein Rollenspieler bin, konnte ich ganz ohne Vorwissen und Erwartungen an den ersten Band der geplanten 12-bändigen Saga herangehen.


    Der Prolog von fast 80 Seiten hat mich schon umgehauen. Spannend geschrieben, interessante Figuren, aber auch eine harte Geschichte, die sicherlich nicht jedermanns Sache, aber für den Verlauf der Handlungen bzw. derer Protagonisten durchaus wichtig ist.


    10 Jahre später geht es dann mit der eigentlichen Geschichte über Asleif Phileasson und seinem Gegner Beorn, dem Blender los. Die Einführung der einzelnen Protagonisten hat mir schon sehr gut gefallen. Da ist wirklich für jeden etwas dabei: es gibt skurrile, sensible, harte, feinfühlige, ehrliche, berechnende, geheimnisvolle, heldenhafte und charismatische Figuren, wobei sich noch einige Charaktere im Laufe der Geschichte erst so richtig entwickeln möchten.


    Es gibt weder erzählerische Längen noch langweilige Passagen. Bis zur letzten Seite möchte man dranbleiben an dieser Geschichte und unbedingt wissen, wie es weitergeht. Wenn es denn einen Kritikpunkt geben sollte, dann der, dass ich manchmal noch ein wenig mehr gelesen hätte.
    Der erste Band endet dann auch mit der ersten Aufgabe und man kann beruhigt auf den zweiten Band warten.


    Die beiden Autoren harmonisieren hervorragend miteinander, ich konnte während des Lesens nicht wirklich ausmachen, wo es Übergänge gibt. Nur aufgrund der vielen Romane, die ich bereits von Bernhard Hennen gelesen habe und daher weiß, was er alles mit seinen Figuren so anstellt, haben eine leise Ahnung aufkommen lassen, was er eventuell geschrieben haben könnte. Von Robert Corvus habe ich bisher noch nichts gelesen, das ändert sich aber in naher Zukunft. Die Bücher liegen schon bereit. Und man muss sich die Zeit bis zum 2. Band und was noch schlimmer ist, bis zur nächsten Leserunde irgendwie vertreiben.


    Fazit:

    :buchtipp:

    Lieben Gruß Pat



    Motto: Leben und leben lassen

  • Die Phileasson-Saga ist ein Gemeinschaftsprojekt der Autoren Bernhard Hennen und Robert Corvus und ist die Romanadaption zur gleichnamigen DSA-Rollenspielkampagne.
    Bei Nordwärts handelt es sich um den Auftaktroman, der sich auch an Nicht-Rollenspieler richtet, da im Grunde keinerlei Vorkenntnisse erforderlich sind. Elf weitere Bände sollen noch folgen.


    Darum geht´s


    Die beiden Drachenschiff-Kapitäne Asleif Phileasson, genannt der Foggwulf und Beorn der Blender sind beide unerbittliche Konkurrenten. Um ein für allemal zu klären, wer von beiden der Bessere ist, wetteifern sie um den Titel „Der König der Meere“. Dazu wird Ihnen der Auftrag erteilt, den Kontinent Aventurien in 80 Wochen zu umrunden und dabei gefährliche Aufgaben und Wettkämpfe zu meistern.
    Als erstes machen sich die ungleichen Mannschaften auf den Weg nach Norden ins ewige Eis, um auf einer geheimnisvollen Insel ein Mammut zu fangen und dieses lebend in ihre Heimat zurückzubringen. Möge der Wettkampf beginnen.


    Meine Meinung


    Im Prolog findet man sich in einem kleinen Wikingerdorf wieder und stößt auf eine Dorfgemeinschaft, die so ihre Geheimnisse mit sich trägt. Dies hat zunächst nichts mit der eigentlichen Wettfahrt zu tun.
    Die Autoren haben es hier geschickt verstanden, mich auf die harte Welt der Thorwaler (Wikinger) einzustimmen und neugierig zu machen, inwiefern Prolog und Haupthandlung zueinander finden.


    Erst 10 Jahre später geht es weiter mit den beiden Kapitänen, die hier aneinandergeraten. Bald wird klar, dass nur einer der Beste sein kann und der andere Platz zu machen hat.
    In Nordwärts sind wir hauptsächlich (aber nicht nur) an Bord von Phileasson´s Seeadler, der seine Mannschaft geschickt nach Fähig- und Nützlichkeit ausgewählt hat. Die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr gut und facettenreich ausgearbeitet, wenn auch in ihrem Streben und ihren Motiven sehr unterschiedlich, was eine Menge Abwechslung bietet. So mancher birgt ein Geheimnis oder verfolgt seine eigenen Pläne.


    Nicht jeder Charakter kommt voll zur Geltung, was aber nur daran liegt, dass die Gesamthandlung auf 12 Bände ausgelegt ist. D.h. dass für viel Potenzial in den Folgebänden gesorgt ist.
    Man möchte ständig wissen wie es weitergeht und am liebsten schon jetzt alle Geheimnisse aufdecken und die Hintergründe erfahren. Es ist einfach schön zu lesen wie viele Charaktere und Handlungsstränge verwoben und geschickt zusammengefügt werden, ohne dass die Übersichtlichkeit verloren geht.
    Es entsteht eine wirklich tolle Atmossphäre, die zu jederzeit spannend und unterhaltsam ist. Ergänzend finden auch schöne Beschreibungen wie z.B. die Begegnung mit Walen oder der Nordlicht-Himmel Eingang ins Buch, was nochmal ein kleiner Extra-Bonus für mich war.


    Ich kann Nordwärts nur jedem Fantasy-Fan ans Herz legen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich will definitiv wissen, wie es weitergeht.
    Die beiden angekündigten Folgebände der Himmelsturm und die Wölfin stehen bereits auf meinem Wunschzettel.

    Schweigen ist das Element, in dem sich große Dinge gestalten. (Thomas Carlyle)

  • Hier nun auch endlich mein Fazit zum ersten Teil der Phileasson-Saga von Bernhard Hennen und Robert Corvus - Nordwärts.



    Wir begleiten zwei der bekanntesten Drachenbootführer Aventuriens auf einer Wettfahrt die keiner an Bord je vergessen wird. 80 Tage und geplante 12 Bücher lang liefern sich der berüchtigte Plünderfahrer Beorn der Blender und der berühmte Entdecker Asleif Phileasson ein Rennen um den höchsten Titel der jemals ausgelobt wurde. Wer von Beiden wird wohl schließlich der "König der Meere"?


    Meine Meinung zum Buch selbst:


    Die aventurische Welt aus den DSA Rollenspielen war mir bis dato eigentlich kaum bekannt. Zum Glück ist das zum Verständnis der Handlung nicht zwingend nötig. Jeder mit ein bisschen Erfahrung im Lesen von Fantasyromanen wird sich sehr schnell in die Welt einfinden können. Sicher bleiben manche Hintergründe zu gewissen Details im Dunkeln. Das ist allerdings nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Welt Aventurien bereits seit den 80er Jahren existiert und sich seither kontinuierlich weiterentwickelt hat. Für den Einstieg in diese Welt reichen die im Buch untergebrachten Informationen völlig aus. Schließlich hat man, wenn alles so klappt wie die Autoren es sich vorgestellt haben, noch weitere 11 Bände Zeit alle möglichen Hintergründe über die Welt und die Figuren zu erfahren. Es ist auch nicht von Nachteil, dass es im Internet für die ungeduldigen Leser notfalls alle möglichen Informationen zu Aventurien gibt. Wer also nicht warten kann und mehr wissen will über Götter, Völker, Kulturen und vor allem Personen, wird dort sicher fündig. Allerdings kann es so auch sein, dass man sich unbeabsichtigt selbst spoilert. Gerade den Lesern die Aventurien im Buch kennen lernen wollen ist daher eher davon abgeraten.


    Die Geschichte an sich startet mit einem ziemlich harten, zuweilen moralisch verwerflichen Prolog. Das mag für den einen oder anderen Zartbesaiteten (...so auch mich) vielleicht ein Grund sein zu glauben, die Geschichte geht in dieser Weise weiter. Glücklicherweise ist dies jedoch nicht der Fall. Lasst euch also vom Prolog nicht abschrecken!
    Zur Handlung selbst will ich gar nichts groß erzählen. Es ist im Buch ziemlich alles vertreten womit ein guter Fantasyroman heutzutage so aufwarten kann. Elfen, Menschen, Zauberer, Krieger, Geschichtenerzähler, Geheimnisse, magische Artefakte, beeindruckende Landschaften, weibliche und männliche Sympathieträger und auch das Gegenteil, sind in großer Anzahl vertreten. Es gibt eine belebte Welt mit Tieren, Pflanzen und reichlich Göttern zum Erkunden, und das Ganze eingebettet in die wikingerähnliche Kultur der die beiden Haupthelden Beorn der Blender und Asleif Phileassson angehören.
    Kurzum, langweilig kann es hier gar nicht werden. Die Autoren schreiben mutig voran, sparen manchmal mit Erklärungen, aber geben dem Leser immer etwas, dass es durchzustehen gilt. Man fiebert mal mit dem einen und mal mit dem anderen Charakter mit und freut sich über jeden neuen Einblick den man in die Gedanken der Wettfahrtteilnehmer bekommt.
    Wie das so bei Buchreihen ist, darf man natürlich nicht erwarten gleich im ersten Band sämtliche Fragen die aufgeworfen werden beantwortet zu bekommen. Trotz allem empfindet man diesen Teil als in sich abgeschlossene Geschichte und bekommt zum Glück keinen der offensichtlich bei Reihenschreibern so beliebter Cliffhanger aufgetischt.


    Was mich besonders positiv überrascht hat, ist, dass man nicht merkt welcher der beiden Autoren welchen Teil geschrieben hat. Kenner der anderen Werke von Berhard Hennen oder Robert Corvus bemerken dort vielleicht kleine Unterschiede. Für mich jedoch gingen die Abschnitte fließend ineinander über.


    Zuletzt möchte ich mich noch bei den Autoren bedanken, dass sie die Leserunde so fantastisch begleitet haben. Besonders der Herr Corvus hat sich geduldig durch allerlei kontroverse Kommentare gelesen, ist auf alle Beiträge und viele Themen eingegangen und hat die Teilnehmer der Runde durch gezielte Fragen zum Nachdenken gebracht. Vielen Dank dafür.


    Ich freue mich auf den nächsten Band der Reihe und bin gespannt wo es unsere Wettfahrer in dieser großen, faszinierenden Welt noch hinverschlägt.



    Raidrier hält ein Schild hoch: :buchtipp:

  • Viel versprechender Auftakt der zwölfteiligen Abenteuerserie


    Die berühmtesten Kapitäne von Thorwal, Asleif Phileasson, genannt der Foggwulf, und Beorn der Blender sind seit Jahren erbitterte Rivalen. Nun soll ein Wettkampf darüber entscheiden, wer sich König der Meere nennen darf. In 80 Wochen müssen sie den Kontinent Aventurien umrunden und dabei 12 gefährliche Aufgaben bestehen. Umso wichtiger für den Erfolg ist die Auswahl der Mannschaftsmitglieder, die die beiden Kapitäne jeweils begleiten werden. Die erste Aufgabe führt die beiden Seefahrer in den hohen kalten Norden.


    Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, nicht nur, weil Robert Corvus einer meiner Lieblingsautoren im deutschen Fantasybereich ist, sondern auch, weil es ein umfangreiches Gemeinschaftsprojekt zusammen mit Bernhard Hennen ist, von dem ich bisher noch kein Buch kenne. Eine Serie über zwölf Bände zu schreiben ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, die Spannung muss aufrecht erhalten werden, es darf auch nicht an überraschenden Wendungen mangeln – der erste Band muss den Leser so überzeugen, dass er wissen will, wie es weitergeht. Und das ist den Autoren sehr gut gelungen, umso mehr freue ich mich jetzt, dass wir noch einige Bände vor uns haben.


    Das Buch beginnt mit einem umfangreichen Prolog, der nichts mit der Wettfahrt zwischen den beiden besten Kapitänen Thorwals zu tun hat. Dafür beginnt er mit einem Paukenschlag: der Leser wird Zeuge eines Überfalls auf ein Handelsschiff und des anschließenden dramatischen Schicksals der Besatzung. Im ersten Moment fragt man sich, was der Prolog mit dem restlichen Buch zu tun hat, doch in den nachfolgenden Kapiteln wird schnell klar, dass der Prolog sehr clever platziert wurde, denn seine Ereignisse hängen wie ein Damoklesschwert über ein paar Mitglieder der Schiffsbesatzungen.


    Der Sprachstil des Buches ist wie seine Figuren und Handlungsorte: raubeinig wie die Thorwaler, sanft wie die Schwestern des Traviatempels und leichtfüßig wie der Elf Salarin Trauerweide. Die Erzählperspektiven wechseln sich ab, dabei finde ich den Wechsel der verschiedenen Erzählstile gut gelungen. Man merkt dem Buch nicht an, dass es von zwei Autoren geschrieben wurde, ich konnte weder Unterschiede im Schreibstil noch störende Umbrüche entdecken.


    Die Figuren sind spannend und überraschend und ich freue mich darauf, noch mehr von ihnen in den nächsten Bänden zu erfahren. Der Schwerpunkt der Erzählung liegt auf dem Foggwulf und seiner Mannschaft, dadurch wirkt sein Konkurrent Beorn noch etwas einseitig, aber da wir noch ein paar Bücher vor uns haben, wird sich das garantiert noch ändern. Zumal beide Autoren dafür bekannt sind, keine vorhersehbaren und eindimensionalen Charaktere zu schaffen.
    Spannend fand ich die Zusammensetzung der beiden Schiffsmannschaften, wie jeder der Kapitäne seine Prioritäten bei der Auswahl neuer und alter Mitglieder setzte. Und natürlich bin ich gespannt, wie diese Mannschaften jeweils harmonieren werden.


    Die Handlung übte eine regelrechte Sogwirkung auf mich aus: sie ist spannend, aber auch immer wieder humorvoll und vor allem wartet sie mit einigen unvorhersehbaren Wendungen und spannenden neuen Figuren auf. Wirklich gut fand ich die realistischen Beschreibungen, wie z.B. die Fahrten auf hoher See, da hatte ich das Gefühl, direkt dabei zu sein.


    „Nordwärts“ hat mich voll überzeugen können und ich bin in jedem Fall bei den nächsten Bänden wieder mit an Bord – das wohl!


    Meine Rezension erscheint bei:
    Amazon
    Großes Literaturschock-Bücherforum
    Literaturschock.de
    LovelyBooks
    Thalia
    Weltbild
    Heyne Verlag


    Zur Leserunde:
    Die Leserunde hat, wie immer, sehr viel Spaß gemacht. Ein herzliches Dankeschön an die Autoren, dass ihr unsere Fragen beantwortet, uns in falsche Richtungen geschubst habt und hinter die Autorenkulissen habt schauen lassen ;D Bernhard, wir sehen uns dann im September wieder, ich freue mich schon sehr auf Band 2. Und bei Bernd sage ich nur: bis die Tage, da lesen wir uns ja ab übermorgen zu "Rotes Gold" 8)

  • Meine Rezension


    Um die Rivalität zwischen den beiden berühmten Thorwaler Drachenschiff-Kapitänen Asleif „Foggwulf“ Phileasson und Beorn dem Blender zu beenden, werden die beiden auf eine außergewöhnliche Wettfahrt geschickt, die darüber entscheidet, wer der größte Seefahrer ist. In 80 Wochen müssen sie sich 12 riskanten Aufgaben stellen, die sie rund um den Kontinent Aventurien führen werden. Der Gewinner darf sich fortan König der Meere nennen. Die erste Aufgabe führt die beiden Kapitäne und ihre Gefährten hoch in den Norden zur Insel der Schneeschrate, um dort einen zweizahnigen Kopfschwänzler zu fangen …


    Der Prolog umfasst stolze 80 Seiten und erzählt von dunklen Taten in dem Dorf Stainakr, in der Vorgeschichte einiger Figuren geht es düster und brutal zu. Manchmal haben mich die Ereignisse entsetzt, aber ich war auch gefesselt und neugierig darauf, wie es mit Tylstyr und Fianna weiter geht. Trotzdem war ich zuletzt ein wenig skeptisch, ob das Buch nicht doch zu düster für mich ist (diese Befürchtung hat sich dann glücklicherweise nicht erfüllt). Im Nachhinein macht der Prolog aber genau so für mich Sinn, da ich einige spätere Szenen sonst ganz anders wahrgenommen hätte – zusammenfassende Rückblenden wären emotional viel schwächer, weil die Intensität einfach eine ganz andere ist.


    Die eigentliche Geschichte beginnt dann 10 Jahre später und wird überwiegend aus der Sicht von Phileasson und seiner neuen Mannschaft erzählt. Manche seiner Gefährten kennt er schon länger und manche kommen ganz neu dazu. Ich hätte gern etwas mehr über Beorn und seine Leute erfahren, einfach damit das etwas ausgewogener wirkt und der Schwerpunkt nicht so offensichtlich ist. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass es so geplant ist, dass die Sympathien erstmal überwiegend beim Foggwulf liegen und sich das später noch verändert – immerhin war das ja erst der Beginn einer Reihe von geplanten 12 Bänden. Asleif und Beorn unterscheiden sich in ihrem Führungsstil nicht nur darin, dass der eine mehr ein Entdecker und der andere ein Plünderfahrer ist, sondern auch in der Art, wie sie mit ihrer Mannschaft umgehen.


    In der Geschichte stecken viele spannende und geheimnisvolle Figuren, da dürfte für jeden etwas dabei sein. Mir gefällt, dass sie nicht nur ihre Ecken und Kanten haben, sondern manche von ihnen schon jetzt innere Konflikte zeigen oder einfach eher im grauen Bereich angelegt sind. Die Einblicke in die Vergangenheit sind wie Geschichten in der Geschichte und machen diesen Roman auch sehr facettenreich.


    Es gibt viele Figuren, die ich mag und/oder die mich reizen, darunter sind auch welche, die ein bisschen ungewöhnlich für mich sind. Wie eine Waldmenschenfrau, die nicht nur vom Tod fasziniert ist, sondern auch fast immer von Spinnen umgeben. Und natürlich meine Lieblingsfigur, die mich gleich am „Haken“ hatte, obwohl ich bei der Andeutung zu ihrer Magie erstmal zurückgezuckt bin. Aber diese vielen spannenden Fragen, die geheimnisvolle Ausstrahlung und nicht zuletzt der Humor … Ich konnte einfach nicht anders!


    Bernhard Hennen und Robert Corvus schaffen es, eine einheitliche Stimme zu erzeugen. Ich habe keine Brüche gespürt, der Stil wirkte in sich sehr harmonisch. Die dichte Atmosphäre zog sich für mich durch das komplette Buch, genau wie die wunderbaren Beschreibungen der Landschaften und Orte, zu denen vor meinem inneren Auge gleich Bilder entstanden. Mir gefällt auch die Mischung aus actionreichen und ruhigeren Szenen, ich fühlte mich nicht gehetzt und konnte die einzelnen Figuren auch etwas besser kennenlernen.


    Die Adaption der DSA-Abenteuerkampagne als Romanreihe kann man auch problemlos lesen, wenn man kein Rollenspieler ist. Das Glossar am Ende des Buches beantwortet alle zum Verständnis notwendigen Fragen, allerdings kann es passieren, dass einen bestimmte Themen faszinieren und man gerne mehr darüber wissen würde. So erging es mir beispielsweise mit den Göttern …


    „Nordwärts“ war für mich eine intensive, abwechslungsreiche und spannende Lektüre mit großer Sogwirkung und vielen Überraschungen. Eine Mischung aus Abenteuerroman und Fantasy, die mich auch durch die gezeichnete Welt und die Tiefe der Figuren beeindruckt hat. Daher will ich die Saga auch unbedingt weiterlesen! Ich würde nur zu gern erfahren, wie die Phileasson-Saga schließlich endet und drücke mir da schon mal fest selbst die Daumen. Ich trauere ja immer noch der frühzeitig beendeten Gezeitenwelt-Reihe hinterher und hoffe, dass ich diesmal mehr Glück habe …


    Erschienen auf meinem Blog, Amazon, Lovelybooks, Goodreads, Was liest du und im Literaturschock-Forum.


    Zur Leserunde:
    Erst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich meine Ottajasko so aufgehalten habe - ich fürchte, ich habe Swafnir da keine Ehre gemacht ... Für eine recht schnelle und umfangreiche Leserunde bin ich wohl einfach zu langsam. Nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß in dieser Runde, es gab sehr vielfältige Ansichten, Eindrücke und Spekulationen. Ich wünsche euch viel Freude beim gemeinsamen Weiterlesen! :)
    Ganz herzlichen Dank auch für die tolle und intensive Autorenbegleitung, es wurde ja wirklich jede noch so neugierige Frage beantwortet. Und ich habe einiges gelernt! :)

  • Beginn eines spannenden Abenteuers


    Inhalt:
    Phileasson und Beorn sind die größten Drachenbootführer Thorwals. Doch wer ist der beste? Um diese Frage endgültig zu klären werden beide auf eine Wettfahrt geschickt. Sie sollen Aventurien in 80 Wochen umrunden und dabei verschiedene Aufgaben lösen. Der Sieger dieses Wettlaufs wird König der Meere und ist auf Lebenszeit der beste Seefahrer. "Nordwärts" erzählt vom Beginn und der Erfüllung der ersten Aufgabe und ist der Auftakt einer auf 12 Bände angelegten Serie.


    zum Buch:
    "Nordwärts" ist ein sogenannter DSA-Roman. Die Geschichte beruht auf einem Rollenspiel. Ich selbst habe keine Rollenspielerfahrungen und mir war Aventurien und alles was damit zu tun hat völlig fremd. Es ist aber auch nicht notwendig. Das Buch steht für sich und kann problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. "Nordwärts" ist von zwei Autoren geschrieben. Ich als Leser konnte aber keine verschiedenen Schreibstile ausmachen. Die Geschichte liest sich flüssig und es gibt keine erkennbaren Übergänge. Die Schreibstile der beiden Autoren fließen so gut ineinander, das dieses Buch auch genauso gut von nur einem Autor geschrieben sein könnte.
    "Nordwärts" ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Dieses Buch hat auf mich eine extreme Sogwirkung und das aus der Hand legen war fast unmöglich. Die Charaktere sind vielseitig, es gibt Haudegen, Skurile, Sensible, schüchterne und unsichere Figuren. Manche Protagonisten haben mir eine Gänsehaut verursacht, andere wiederum haben mich zum Lachen gebracht. Es gibt auf jeden Fall sehr viele charismatische und spannende Charaktere, auf deren weitere Entwicklung ich sehr gespannt bin. Die Vielseitigkeit der handelnden Personen, die Ecken und Kanten, die menschlichen Schwächen, die kleineren oder größeren Geheimnisse, welche hier und da angedeutet werden, machen die Geschichte zu einem großen Lesevergnügen. Es gibt, wie im wahren Leben, eben nicht nur schwarz oder weiß, sondern auch viele Grauzonen, wo der Leser sich, je nachdem, welche Erfahrungen er mitbringt, mit identifizieren kann oder sie ablehnt. Dieses Buch regt zu vielen Diskussionen an.
    Der Prolog des Buches ist relativ lang und etwas schockierend und der Leser fragt sich, was das ganze mit der eigentlichen Wettfahrt zu tun hat. Aber im Verlauf der Geschichte wird der Zusammenhang schnell klar. Im ersten Teil dieser Wettfahrt begleiten wir hauptsächlich das Drachenboot von Phileasson, auch "Foggwulf" genannt und lernen seine Mannschaft kennen und lieben. Von Beorn dem "Blender" erfahren wir nur wenig, aber das, was wir von ihm und seiner Mannschaft erleben und kennenlernen verheißt nichts Gutes. Beorn ist meiner Meinung nach kein Sympathieträger und eher als der "Bösewicht" angelegt. Es gibt auch Magier und Elfen, welche für den "zauberhaften" Aspekt der Geschichte sorgen und für mich den Fantasiebereich wunderschön ansprechen. Die Abenteuer, die unsere Seefahrer erleben sind bildhaft dargestellt und ich als Leser konnte mir alles sehr gut vorstellen, das Salz auf der Haut schmecken, den Wind im Gesicht spüren, die Anspannung, die Ängste, die Freude und Erleichterung. Die für mich neue Welt Aventurien wird in schönen Bildern dargestellt und lädt teilweise zum verweilen ein, aber manchmal möchte man auch am liebsten nur wegrennen. Diese Buch steckt voller Überraschungen und man sollte sich lieber nirgendwo allzu wohlfühlen, denn das kann schnell ins Gegenteil umschlagen....


    meine Meinung:
    Ich bin begeistert von der Sogwirkung und dem andauernden Spannungspegel der die ganze Geschichte über aufrecht gehalten wird. Ich hatte viel Freude beim lesen und bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.


    :buchtipp:


    zur Leserunde:
    Vielen Dank an die Autoren Robert Corvus und Bernhard Hennen für die tolle Leserundenbegleitung. Es gab viele interessante Hintergrundinformationen, die das Buch und das Lesen bereichert haben. Auch die Anregungen und kleinen Irreführungen waren toll. Natürlich auch ein Dankeschön an die Leserundenteilnehmer. Es hat Spaß gemacht mit euch zu diskutieren und zu spekulieren.
    Bis zur nächsten Leserunden mit dem zweiten Teil. :winken:


    meine Rezension erscheint:
    Amazon https://www.amazon.de/gp/custo…l?ie=UTF8&ASIN=3453317513
    Literaturschock: http://www.literaturschock.de/literatur/belletristik/fantasy-und-phantastik/berhard-hennen-robert-corvus-nordwärts
    Großes Bücherforum: https://literaturschock.de/lit….msg913782.html#msg913782
    Thalia: http://www.thalia.de/shop/home…453317512/ID44253079.html

    Liebe Grüße Andrea

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat. "(Helen Hayes)

    Einmal editiert, zuletzt von anschu74 ()

  • Hier ist es ruhig geworden. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Bernd und Bernhard für die tolle Begleitung der Runde! Bernds Begleitung unserer Runden ist ja immer besonders intensiv, dafür ein extra-Dankeschön. Mir hat die Runde sehr viel Spaß gemacht und es war interessant zu lesen, wie unterschiedlich die Empfindungen zur Handlung und den Figuren waren.


    Ich schließe also die Runde ab. Ein paar Rezensionen fehlen noch, einschließlich meiner, und es wäre schön, wenn sie nun bald eingestellt werden. Zum zweiten Teil bin ich ja nicht da, aber ich hoffe mal, wir lesen uns dann alle auch wieder zum dritten Buch. ;D :winken:

  • So, und hier ist nun mein Fazit, das ich noch im Internet verteilen werde (die Links liefere ich nach):


    Inhalt
    Die beiden Drachenschiff-Kapitäne Asleif Phileasson, Foggwulf genannt, und Beorn, der Blender, sind harte Rivalen auf See. Beide machen reiche Beute auf ihren Fahrten und scheuen keine Gefahren. Eine Wettfahrt, so die Weisung der Göttin Travia, soll ein für alle Mal klären, wer von den beiden den Titel „König der Meere“ tragen darf. In 80 Wochen sollen sie das Land Aventurien umrunden und dabei 12 gefährliche Aufgaben lösen, wie sie noch nie vorher ein Mensch gestellt bekam. Beide Kapitäne stellen sich ihre Mannschaft zusammen, mit der sie hoffen, für alle Situationen gewappnet zu sein und stechen in See. Ihr erstes Ziel: die Insel der Schneeschrate weit oben im Norden, wo sie Eis und Kälte erwarten ...

    Meine Meinung
    Bevor es im Hauptteil mit der Wettfahrt losgeht, führt der Prolog erst einmal zehn Jahre zurück zu einem grausigen Ereignis, das seine Spuren bis in die Gegenwart zieht. Ein Handelsschiff strandet unfreiwillig bei dem Ort Steinakr und sein Schicksal ist damit besiegelt. Was jedoch die junge Händlertochter Fianna ertragen muss ist richtig schrecklich und liegt wie ein Schatten über dem Rest der Handlung. So schockierend und düster ich den Prolog auch empfand, so war es doch gut gemacht von den Autoren, denn es erzeugte eine ganz besondere Stimmung und Erwartungshaltung beim Lesen, besonders auch, weil man einen Teil der Figuren im Hauptteil wiedertrifft.


    Doch erst einmal geht es im Hauptteil los mit der Wettfahrt. Man lernt die beiden Kontrahenten kennen und es fällt vorerst nicht schwer, seine Sympathie zu verteilen. Kapitän Asleif Phileasson, Foggwulf genannt, hatte für mich sofort eine positive Ausstrahlung, während Beorn, der Blender, nicht lange brauchte, um mir unsympathisch zu werden. Doch ich bin sicher, dass sich das im Laufe der Buchreihe noch ändern bzw. hin- und herschwanken wird, denn zum einen weiß ich von beiden Autoren, dass sie keine eindimensionalen Figuren in ihren Büchern beschreiben und zum anderen hat der Foggwulf gerade als ich dachte, er ist zu gut, um wahr zu sein, eine negative Eigenschaft gezeigt, die mich wütend gemacht hat. So gesehen wird es also noch spannend werden um die beiden Kontrahenten.


    Die anderen Figuren gefallen mir auch überwiegend sehr gut. Sie sind alle nicht nur schwarz oder weiß, sondern haben Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen und bei einigen weiß man nicht, wie man sie greifen soll, welche Geheimnisse sie wohl in sich verbergen. Selbst böse erscheinende Charaktere, z. B. ein uralter geheimnisvoller dunkler Elf, üben eine besondere Faszination aus. Die Szenen mit ihm wirkten gruselig und grausam, ich spürte eine unterschwellige Gefahr voll dunkler Magie, aber andererseits zeigte er in einer anderen Situation Menschlichkeit. Was hat dieser Elf vor? Warum beteiligt er sich gerade auf Beorns Schiff an der Wettfahrt? Eine sehr geheimnisvolle Figur!


    Tylstyr der junge Magier dagegen (eine der Hauptfiguren), der Phileasson begleitete, konnte mich nicht so packen, da er streckenweise auf mich zu apathisch und selbstbemitleidend wirkte. Sein Verhalten konnte ich zwar wohl oft auch nachvollziehen und er entwickelt sich auch langsam weiter, aber er machte mich ungeduldig und ich konnte bisher einfach keinen Draht zu ihm finden. Als einer der Figuren aus dem Prolog verfolgte ich seine Handlungen aber trotzdem mit erwartungsvoller Spannung.


    Andere Besatzungsmittglieder des Foggwulfs wirkten auf mich dagegen schnell interessant und erhielten meine Sympathie, so z. B. die junge Geweihte aus dem Traviatempel, die als Schiedsrichterin mitfuhr und im Laufe der Reise zeigte, dass ihr mehr zuzutrauen war, als zuerst angenommen. Auch der Elf Salarin, der auf der Suche nach den Göttern immer ein bisschen unnahbar wirkte, konnte mich bald einfangen, auch weil er für einige humorvolle Szenen sorgte. Skurril war auch Irulla, eine Waldmenschenfrau mit einer Vorliebe für Spinnen und dem Tod. Und ebenfalls spannend war das Mädchen Leomara, das in Begleitung ihres Onkels, eines mysteriösen Nandusgeweihten, auf das Schiff kam und regelmäßig von Visionen bzw. einer fremden Stimme befallen wurde.


    Insgesamt bietet gerade Phileassons Besatzung viele interessante Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die für die Lösung der Aufgaben noch sehr wichtig sein könnten. Alle bieten interessante Hintergründe und viel Potential für die weitere Handlung. Beorns Schiff lernen wir dagegen nicht so detailliert kennen und seine Besatzung wirkt insgesamt brutaler und nicht so vielschichtig. Einzig der schon erwähnte dunkle Elf und eine junge Fechterin, die zu Spekulationen einlädt, konnten mich hier neugierig machen. Aber da die Wettfahrt auf 12 Romane angelegt ist, werden wir sicherlich auch von Kapitän Beorn und seinen Leuten noch mehr erfahren, worauf ich sehr gespannt bin.


    Sehr gut beschreiben ist neben der Handlung auch die Umgebung. Die Fahrt im nebligen Eismeer ließ mich frösteln, die Fahrt durch stürmisches Gewässer ließ mich schwanken und die Szene auf einem geheimnisvollen Plateau ließ mich fast die Magie spüren, die dort erwachte. Die beiden Autoren bieten somit nicht nur eine spannende Handlung, sondern auch viel Atmosphäre. Das mag mir sehr.


    Die Idee der Wettfahrt mit 12 Aufgaben, für die jeweils ein Buch erscheinen soll, gefällt mir sehr gut und ich hoffe, dass dies auch realisiert wird. Ich mag derartige Rätsel und Wettkämpfe und gerade die Mischung aus Abenteuer, Fantasy und ein bisschen Seefahrergeschichte trifft da genau meinen Geschmack und ist sehr gut umgesetzt worden. Bemerkenswert finde ich dabei auch die tolle Zusammenarbeit der beiden Autoren, die einen Roman geschrieben haben, der wie aus einem Guss wirkt und keine Brüche, Stilunterschiede oder ähnliches aufweist. Ich freue ich jetzt schon auf Teil zwei und die damit verbundene Suche nach dem Geheimnis des Himmelsturms.


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  • Der neue Fantasyroman von Robert Corvus und Bernhard Hennen 'Nordwärts', erschienen im Heyne Verlag, ist der erste Teil der auf zwölf Bände angelegten 'Phileasson Saga'. Die Geschichte spielt auf dem Kontinent Aventurien, geschaffen und über Jahrzehnte weiterentwickelt für das Rollenspiel 'Das Schwarze Auge'. Sie beruht auf der gleichnamigen Rollenspielkampagne aus der Feder von Bernhard Hennen.
    'Nordwärts' führt den Leser in das Land und die Hauptstadt Thorwal, angelehnt an die Kultur der Wikinger.
    Phileasson und Beorn sind die beiden größten Kapitäne ihres Volkes. Der eine ein bekannter Entdecker, der andere ein berüchtigter Beutefahrer. Ihre Konkurrenz führt zu immer größeren Spannungen unter der Bevölkerung.
    Die oberste Hetfrau Garhelt schickt die beiden Männer im Auftrag der Göttin Travia auf eine Abenteuerfahrt rund um den Kontinent Aventurien, während der sie zwölf Aufgaben zu lösen haben. Wer alle Aufgaben löst und in der vorgeschriebenen Zeit von achtzig Wochen zurück ist, wird zum größten Seefahrer aller Zeiten erklärt und darf den Titel König der Meere tragen. Ihre erste Aufgabe führt die beiden Kapitäne noch höher in den Norden an die Eisgrenze und darüber hinaus.


    Robert Corvus und Bernhard Hennen gelingt ein wunderbarer Abenteuerroman, der mich von der ersten Zeile an überzeugen konnte. Sie führen eine Vielzahl von glaubwürdigen Charakteren durch die Geschichte, die spannend und temporeich erzählt ist und nie langweilig wird.


    Das war die bisher größte Leserunde an der ich teilnehmen durfte. Vielen Dank für die wunderbaren und interessanten Diskussionen. Ein besonderer Dank geht an Robert Corvus für die stets hervorragende Begleitung und die vielen zusätzlichen Informationen, durch die die Leserunde eine echte Bereicherung wurde. Ich freue mich schon jetzt auf das gemeinsame Lesen des zweiten Teils.

    Literatur erweitert unser Dasein...Durch das Lesen großer Literatur werde ich zu tausend Menschen und bleibe doch ich selbst. CSL

  • Zum Buch


    Der "Foggwulf" Asleif Phileasson und sein Rivale Beorn der Blender streben beide nach dem Titel "König der Meere", der dem besten Drachenschiff-Kapitän verliehen wird. Beide sollen in 80 Wochen den Kontinent umrunden und dabei 12 Aufträge erledigen. Der erste Auftrag führt die beiden Kapitäne mit ihren Mannschaften in den kalten Norden, in die Welt der Schneeschrate.



    Meine Meinung


    Die Autoren Bernhard Hennen und Robert Corvus starten mit einer auf 12 Bände angelegten Saga, die in Aventurien, der Welt des Rollenspieles "Das Schwarze Auge" spielt.


    Der Prolog handelt von einer furchtbaren Tat und man fragt sich zunächst, was das Ganze mit der Hauptgeschichte zu tun hat. Bereits im ersten Abschnitt des Buches erkennt man die Zusammenhänge.


    Obwohl man hauptsächlich die Fahrt des "Foggwulfs" und seiner Mannschaft verfolgt, erkennt man schnell, dass Asleif und Beorn zwei durch und durch unterschiedliche Drachenboot-Führer sind. Dies erkennt man in der Art der Zusammensetzung der Crew, des Umgangs mit den Personen, denen die beiden auf ihrer Fahrt begegnen und auch der Art und Weise, mit der die gestellte Aufgabe erfüllt wird.
    Asleif ist der motivierende Anführer, er stärkt seine Mannschaft und stellt die besonderen Fähigkeiten der einzelnen Crew-Mitglieder heraus und fördert den Zusammenhalt. Beorn dagegen wirkt auf den Leser als der eher martialische Bootsführer, der die Aufgabe als Erster erfüllen will, koste es was es wolle.


    Robert Corvus und Bernhard Hennen liefern hier den Einstieg in eine Fantasy-Saga, der mir unglaublich gut gefallen hat. Die Vielfalt der Klassen, die Aventurien bevölkern, wird im ersten Band zwar sicherlich nur angerissen aber jetzt schon war ich begeistert von der bildgewaltigen Pracht, mit der die Geschichte und die Charaktere beschrieben werden. Allzu zart besaitet sollte man nicht sein, denn auch in Aventurien ist nicht immer alles rosarot. Ich hatte nur bruchstückhafte Kenntnisse vom dem ursprünglichen Rollenspiel-Setting, dies hat überhaupt nichts ausgemacht, die Geschichte ist ohne Vorkenntnisse wundebar lesbar und steht für sich selbst.


    Das Buch wirkt wie aus einem Guss, ein unterschiedlicher Schreibstil der beiden Autoren ist nicht erkennbar. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band der Saga.
    Aufgrund der tollen Geschichte, den mitreissenden Abenteuern und den vielfältigen Charakteren für mich ohne Einschränkungen ein absoluter
    :buchtipp:



    Zur Leseerunde


    Eine so intensiv betreute Leserunde habe ich noch nie mitgemacht. Es war gaaaaanz toll. Danke an die Mitleserinnen und Mitleser und ganz besonders an die Autoren, es war spitze 8)

    Liebe Grüße Claudia

    Einmal editiert, zuletzt von Delena ()

  • So, ich musste die Rezi zweimal schreiben, deshalb hat es länger gedauert und ich bin mir immernoch nicht sicher, dass sie dem Buch gerecht wird.
    Es war wieder eine tolle Leserunde und ich kann nur hoffen, dass bei all den vielen Schreibaufträgen Bernd immer Zeit übrig bleibt um so humorvoll und ausführlich unsere Beiträge zu kommentieren. Danke (in der Hoffnung, es wird noch gelesen, weil ja nun bald die nächste Runde losgeht. Das Buch liegt schon vor mir.


    Nordwärts – Aventurien in Bestform
    Es gab zwei Gründe, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Erstens liebe ich die Bücher von Robert Corvus und zweitens hatte genau dieser mich dazu gebracht, „Das Schwarze Auge zu spielen“, und hier handelt es sich ja um eine Geschichte, die ursprünglich eine Kampagne in der Welt Aventuriens ist.
    Bestimmt muss man aber das Spiel nicht kennen, um die Geschichte zu genießen. Ich denke bloß, dass es ein zusätzlicher Spaß ist, sich dabei vorzustellen, wie die Spieler die Geschichte zum Leben erweckt haben. Deshalb ist es umso schöner, dass die Autoren die Bücher zu diesem Abenteuer auf einer Website begleiten. Dort kann man nicht nur viel Hintergrundwissen über die Welt Aventuriens erfahren, sondern auch Einblick in die Arbeit am Buch erhalten, der auch die Lachmuskeln nicht in Ruhe läßt.
    Das Cover stimmt gut auf die Geschichte ein. Die Farben wirken kalt und kalt wird es den Protagonisten auf ihrer Reise.
    Zwei Kapitäne, der eine ein großer Freibeuter, der andere ein großer Entdecker, streiten sich, wer der bessere von beiden ist. Nun verlangt plötzlich eine Göttin, dass dieser Streit in einem Wettkampf geklärt werden soll. Geschickterweise ist in dem Wettkampf für die Stärken des jeweiligen Kapitäns etwas dabei. Es soll in unbekannte Gegenden gesegelt werden und 12 Aufgaben sollen erfüllt werden. In diesem ersten Band geht es um die erste Aufgabe.
    Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der harter Stoff ist und der eine untergründige Spannung auf die folgende Erzählung legt. Dann beginnt die Geschichte mit der Forderung, dass beide Kapitäne sofort losfahren sollen, obwohl eigentlich im Winter nicht üblich, weil es gefährlich ist. Außerdem dürfen sie auch nicht mit ihrer eigenen Ottajara fahren. Sie müssen sich also neue Leute aussuchen. Welche Rollen haben sich die Spieler, pardon die Autoren hier ausgesucht So lernen wir als Leser auch verschiedene Charaktere kennen und da sind einige, die ihre eigenen Geheimnisse haben, ihre eigenen Hoffnungen und Sehnsüchte, ihre eigenen Ängste und vielleicht auch ihre eigenen Machtinteressen.
    Der Namensgeber Phileasson ist ein Held wie ich ihn liebe. Er hat mein Leserherz schnell gewonnen und er hat eine Mannschaft zusammengestellt, unter denen sich einige sofort meine Sympathie erobert haben. Phileasson setzt auf verschiedene Stärken. Natürlich braucht er auch Kämpfer, aber als guter Stratege weiß er, dass Stärke nicht immer in Muskelkraft und guten Umgang mit der Waffe gemessen wird. Für ihn zählt auch Geschicklichkeit, Magie, und, zumindest habe ich es so empfunden, dieser Kapitän setzt auf Ehre und Loyalität. Die Mitglieder seiner neu zusammengestellten Mannschaft scheinen auch deshalb bei ihm angeheuert zu haben. Sie stehen voll hinter ihm. Hierhin neigte sich für mich eindeutig die Waagschale für Heldentum.
    Sein Konkurrent Beorn setzt auf Schlagkraft. Er ist der Typ des Befehlshabers, der ALLES dem Sieg unterordnet. Seine Leute müssen ihn nicht lieben, sondern respektieren oder wenigstens fürchten. Demzufolge versammeln sich in seiner Mannschaft viele Charaktere, die mir nicht ans Herz gewachsen sind und es auch nicht tun werden. Die Haupteigenschaft der Mannschaftsmitglieder ist Egoismus, das ist zumindest mein Eindruck. Da gibt es nur wenige Ausnahmen und bei einigen ist noch nicht so klar, was sie eigentlich bei dieser Reise wollen, Vermutlich wird Beorn Sympathien bei Lesern erhalten, die Haudegen lieben, aber selbst denen wird es meiner Meinung nach nicht einfach gemacht. Für mich ist es ein Mann ohne Ehre und damit ist er eindeutig der Kontrapunkt zu Phileasson.
    Nun, das klingt nach einfach schwarz-weiß-Fantasy, das ist es aber nicht. Ich kenne von den beiden Autoren nur Robert Corvus, aber gerade dieser Autor ist bekannt dafür, dass seine Charaktere ungewöhnliche Entwicklungen durchmachen. Warum sollte dies hier nicht so sein. Bei Phileasson ist ein Ansatz für eine solche Entwicklung sein Ehrgeiz, der ihn schon mal zu falschen Entscheidungen treibt. (Ich kann ihn da allerdings voll verstehen) Während Beorn seine Stärken ohne Rücksicht auf seine Leute ausspielt, aber da kommt vielleicht auch nocht ein Echo?
    Möglicherweise entwickeln sich aber auch eher die Nebenfiguren. Es gibt so viele interessante Charaktere in den Mannschaften.
    Spannend sind die vielen Nebengeschichten, die durch interessante Charaktere eingebracht werden. Da gibt es so viele Geheimnisse, die der Leser gern erfahren möchte, aber er wird da an der langen Leine gehalten. Ich befürchte, dass es wohl einige Geheimnisse gibt, die wir erst im Band 12 erfahren.
    Es gibt Charaktere, deren Ziele sehr undurchsichtig sind und dem Leser Rätsel aufgeben. Sind sie für oder gegen die jeweilige Mannschaft? Sind ihre Ziele auch die Ziele der Kapitäne? Immer wieder gibt es Situationen, die voller Andeutungen sind, die verschieden interpretierbar den Leser unter Spannung setzen. Mögen Sie zum Beispiel Spinnen zum Kuscheln? Ich nicht, aber Irula, eine sehr interessante Frau auf Phileassons Schiff. Mögen Sie Magier? Auch die gibt es hier und einer von ihnen bildet die Brücke zum Prolog.
    So enthält dieser erste Band schon für jeden Fantasy Fan etwas: Zweikämpfe, Jagden, Gemetzel (wobei letzteres sich, zu meiner Freude, sehr in Grenzen hält) und natürlich gibt es dann auch noch die Götter. Welche Rolle spielen sie? Werden die Menschen hier in die Auseinandersetzung von Göttern hineingezogen, sind sie einfach nur Spielball gelangweilter Wesen, oder haben die Götter nichts damit zu tun?
    Ich habe mir sagen lassen, Bernhard Hennen kann nicht ohne Elfen. Also hier sind sie auch. Ein Elf sucht die alten Götter, warum? Wird er sie finden? Andere Elfen sind auf der Suche und suchen. Was? Folgen sie guten oder bösen Mächten? Nutzen sie die Menschen aus oder helfen sie ihnen?
    Es gelingt den Autoren, die Spannung über das ganze Buch zu halten. Ich war absolut begeistert von der Schilderung der Landschaft und meine Lieblingsszene ist eine Jagd, bei der die Lebenslust des Protagonisten förmlich auf mich übersprang.
    Fazit:
    Nordwärts ist ein Buch, welches die Möglichkeiten unserer Zeit ausnutzt und deshalb viel mehr ist als nur eine fantastisch, spannend und fesselnd geschriebene Geschichte. Es zeigt eine Spielwelt außerhalb der Spielerszene und ich bin sicher, dass Aventurien neue Liebhaber erhält.

  • Rhea konnte nicht verhindern, das ich an Eurer Runde teilnahm und das Lied der Skalden aufgeschrieben sah. Wie hätte sie auch, wir sind nun mal eins und alles was sie über Aventurien weiß, kennt sie nur durch mich. Darf ich vorstellen: Narrania saba Heimamud, Puppenspielerin. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Geschichten, die mir die eine oder andere Münze einbringen. Gute Geschichten sind auch schon mal einen Taler und ein sauberes Bett zum Übernachten wert.
    Die beiden Skalden müssen Magie gewirkt haben, denn sie schreiben eine lebendige Saga mit Worten, die Bilder hervorbringen und uns in Spannung versetzen. Oh, wenn ich so erzählen könnte, mein Magen bliebe nie leer und ich könnte in den besten Wirtshäusern übernachten – so würden die Gulden in meine Schale wandern.
    Viel haben sie der Sage hinzugefügt und es der Zuhörer fragt sich nicht, ob dies wirklich so geschehen, nein kein Zweifel entsteht, dass dies die wahre Geschichte ist.
    Ich habe bisher nur den Anfang gelesen, das erste Abenteuer, aber was ist da nicht alles schon passiert.
    Und was für eine große Geschichte konnte ich hier erleben. Wieviel Magie liegt darin. Fast weckt es Sehnsucht in mir, wieder in den Norden aufzubrechen, den ich vor langer Zeit verlassen habe, aber noch habe ich eine Aufgabe hier im Süden.
    Ja, diese Sage hat mich gebannt. Ich konnte ihr nicht entfliehen. Fast schien es als seien auch meine Puppen von ihr fasziniert. Vor allem die eine, die ich unterwegs gefunden habe und deren Magie ich noch nicht entschlüsseln konnte. Sicher würden sie die Geschichte gern selbst erzählen aber wie könnte ich mich mit diesen Skalden messen. Der Anfang ist schon harter Stoff. Außerhalb Thorwals gehört Mut dazu, so etwas dem Publikum zu bieten. Ich glaube, ich würde mich nicht wirklich trauen, diesen Anfang zu verwenden. Er zeigt bestimmt die schlimmsten der Thorwaler und die Szenen, die sich dort abspielen sind nicht als Begleitung eines schönen Abends gedacht. Kann ich das einfach weglassen? Aber dann würde die Geschichte einen wichtigen Spannungsbogen verlieren. Was tue ich nur?
    Ihr seht, sie sind große Skalden, denn sie brauchen sicher nicht um die Gunst ihrer Leser zu buhlen und schlafen jede Nacht in sauberen Betten.


    Wenn diese großen Erzähler über das Eis des Nordens schreiben, dann wird mir kalt, Eisschollen schließen mich ein und ich erlebe die Angst, dort im Eis zu sterben. Ich sehe die Torwaler vor mir, raue Gesellen mit rauen Sitten. Zwei Kapitäne, stolze Männer, die sich um den Titel „König der Meere“ streiten. Der eine ist ein großer Entdecker und der andere ein großer Freibeuter. Nun soll dieser Streit mit einer Wettfahrt ausgetragen werden und auf dieser Fahrt sind zwölf Aufgaben zu lösen. Geschickter Weise verraten uns die Skalden in ihrem Lied nicht sofort, um welche Aufgaben es geht, aber diesen Männern gibt man keine einfachen Herausforderungen. Schon die erste, deren Lösung uns in diesem Teil des Liedes gezeigt wird ist groß und spannend. Der Weg dorthin mit verschiedenen Gefahren versehen und dem Konkurrenzkampf der Wettbewerber. Wer hat gewonnen? Nein, ich werde das hier nicht verraten. Will niemandem den Spaß verderben.
    Sie müssen im eisigen Winter los und schon da frage ich mich, was wohl dahinter steckt, denn sie hätten den Wettkampf ja auch später anfangen können. Warum will eine Göttin oder deren Dienerin, dass sie sofort aufbrechen? Nur um die Aufgabe zu erschweren? Es scheint als seien verschiedene Mächte im Hintergrund zugange. Es geschehen Dinge, die nicht einfach Zufall sein können. Aber was wollen diese Mächte? Auf welcher Seite stehen sie?
    Die Kapitäne müssen eine neue Mannschaft zusammenstellen. Da wäre ich gern dabei. Diese Anführer, groß stark und wild, sie erobern mein Herz und lassen es rasen. Natürlich würde mich keiner der beiden in seine Mannschaft nehmen, sie würden mich noch nicht mal beachten. Als Puppenspielerin bin ich nicht besonders wehrhaft und zur Unterhaltung der Mannschaft haben sie ja schon Skalden dabei, die auch später die Heldentaten besingen werden. Ich glaube fast, dass die beiden, die heier die Geschichte zum Leben erwecken auch dabei waren.
    Bei Phileasson anheuern, das wäre ein Traum. Er ist ein ehrenhafter Mann und toller Kapitän. Ehrgeizig ist er und stark. Seine Loyalität gegenüber der Mannschaft gefällt mir. Er hat auch eine interessante Auswahl getroffen. Nicht nur muskelbepackte Kämpfer. Da fährt ein Skalde mit, von dem ich wohl noch einiges lernen könnte. Eine geschickte Kämpferin, die mit Spinnen kuschelt, ein Magier und einer, der davon rennt ohne es zu wissen, ein kleines Mädchen, das Visionen hat und ein Geweihter Nandus, um nur einige zu nennen. Natürlich hat er auch starke Kämpfer mit, aber nicht so wie Beorn, der andere Kapitän. Bei dem würde ich gar nicht erst vorsprechen, denn er umgibt sich nur mit richtigen Haudegen, auch weiblichen, aber eben kämpfen müssen sie können. Eigentlich möchte ich bei ihm auch nicht wirklich mitfahren. So verlockend das Abenteuer ist, dieser Mensch ist nicht ehrenhaft, seinen Leuten gegenüber nicht loyal. Das wäre nichts für mich. Wenn ich es recht überlege, hätte ich überhaupt ein wenig Angst, zwischen den wilden Frauen und Männern. Viele sind undurchschaubar. Dann noch diese Elfen. Mit mir reist ein Halbelf, wenn der mal den Mund aufmacht ist Feiertag, und Lachen kann er vermutlich gar nicht. Oh, ich sehe diese Elfen vor mir, die sich zu den Mannschaften gesellen. Sie machen mir Angst, aber sie machen mich auch neugierig. Was wollen sie? Wird es den Menschen am Ende nutzen oder schaden?
    Hmmm meine magische Puppe ist ein Elf und ich schnitze gerade an einer Thorwaler Puppe.
    Vielleicht sollte ich die Geschichte doch erzählen?
    Sie ist gut, sie ist viele Taler wert. Selbst wenn ich nicht so gut bin wie die Skalden, die sie hier erzählt haben, sollte doch allemal noch ein gutes Abendessen herauskommen.

  • Suse

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