Minette Walters - In Flammen

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.532 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Minette Walters - In Flammen


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    Als in dem englischen Dorf Sowerbridge eine alte Frau und ihre Pflegerin erschlagen werden, steht für die Dorfbewohner und für die Polizei sehr schnell fest, dass als Täter nur der vorbestrafte Ire Patrick in Frage kommt. Er wird verhaftet, und seine Eltern sind anschließend den Anfeindungen der aufgebrachten Dörfler ausgesetzt. Lediglich Nachbarin Siobhan, selbst Irin, hält Patrick für unschuldig und glaubt an eine rassistisch motivierte Diskriminierung der irischen Familie seitens der Engländer, auch durch die Polizei. Sie beginnt, Fragen zu stellen, auf die sie einige recht unerwartete Antworten bekommt.


    Dieser Krimi ist mit seinen 140 großzügig bedruckten Seiten schon fast eine Kurzgeschichte. Das Buch ist ganz nett, ein schneller Lesehappen für zwischendurch, aber mehr auch nicht. Das Hin- und Herspringen in der Geschichte zwischen dem aktuellen Geschehen und dem Vormonat war mir lästig.


    Mein Fazit: Frau Walters sollte sich eigentlich noch mal dransetzen und ein "richtiges" Buch aus diesem Kurzkrimi machen.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich hab das Buch im Rahmen der "Lesenacht der kurzen Bücher" gelesen, und dafür hatte es entschieden zu wenig Gehalt, sowohl seiten- als auch inhalts- und lesespaßmäßig.


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    Als in dem kleinen englischen Dorf Sowerbridge die alte Lavinia Fanshaw und ihre Betreuerin brutal ermordet in ihrer Villa aufgefunden werden, scheint der Schuldige schnell festzustehen: der Ire Patrick O’Riordan. Nicht nur wurde der Mord mit seinem Werkzeug begangen und der Schmuck der alten Dame findet sich in seinem Besitz, er ist auch bei der Polizei kein Unbekannter.


    Sobald der junge Mann in Untersuchungshaft sitzt, entlädt sich der ganze, über Jahre angestaute Hass der Dorfgemeinschaft über seine Familie. Vorurteile gibt es viele: Die zugewanderten Iren sind faul, schlampig und ein Schandfleck für den guten Ruf der Einheimischen. Nur Siobham Lavenham, selbst Irin und mit einem Engländer verheiratet, glaubt nicht an diese einfache Lösung und bedrängt die Polizei mit unbequemen Fragen. Erst als das Haus der O’Riordans in Flammen aufgeht und in den verkohlten Überresten noch eine Leiche gefunden wird, wendet sich das Blatt.


    Dies ist gewohnter Walters-Krimistoff: tief im Milieu des ländlichen England angesiedelt, steht nicht in erster Linie der Initialmord im Vordergrund, sondern vielmehr die vielschichtigen und schwer durchschaubaren Beziehungen der Überlebenden. Dennoch fragt man sich am Ende dieses nur gut 140 Seiten schmalen Bändchens: Wie, das war’s schon? Nach zwei Stunden hatte ich das Gefühl, tatsächlich ein Mängelexemplar in der Hand zu halten: Da müssen doch Seiten fehlen, das ging ja alles viel zu schnell! Wird am Anfang das vorurteilsbeladene Konfliktpotential innerhalb des Dorfes noch halbwegs ausführlich dargestellt, überspringt die Autorin am Ende scheinbar ganze Episoden, die nicht nur zur Aufklärung der Morde, sondern auch zum Verständnis der Hintergründe essentiell gewesen wären. Plötzlich ist die Lösung da und wird durch einige konstruiert wirkende Dialoge in das ohnehin schon mehr als karge Gesamtbild eingefügt - das ist einfach unbefriedigend.


    Auch das, was Minette Walters in anderen Krimis schon so glänzend zur Schau gestellt hat, nämlich die Ausarbeitung der Figuren zu lebendigen, sich entwickelnden Charakteren, kommt hier naturgemäß viel zu kurz. Sowohl die O’Riordans als auch die Dorfbewohner oder der ermittelnde Kommissar bleiben ihren Rollen klischeehaft und scherenschnittartig verhaftet. Die einzige Ausnahme ist Siobhan, aber auch bei ihr ist viel Potenzial verschenkt worden.


    Insgesamt hatte ich bei diesem Krimi das Gefühl, dass Minette Walters unter Termindruck eine Plotskizze aus der Schublade geklaubt, diese kurz überarbeitet und dann zur Veröffentlichung freigegeben hat. Viele gute Ansätze, am Ende aber mehr als unbefriedigend, vor allem im Vergleich zu ihrem sonstigen Niveau.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Hallo!



    Insgesamt hatte ich bei diesem Krimi das Gefühl, dass Minette Walters unter Termindruck eine Plotskizze aus der Schublade geklaubt, diese kurz überarbeitet und dann zur Veröffentlichung freigegeben hat.


    Diesen Eindruck hatte ich auch. Meiner Meinung nach hätte man aus der Geschichte viel mehr machen können. Gerade die Beziehung der Dorfbewohner untereinander und gegenüber Siobhan sind viel zu kurz abgehandelt worden. Deshalb hat das Ende auf mich viel zu konstruiert gewirkt und war nicht schlüssig. Insgesamt war der Krimi eher unbefriedigend, was aber nicht an der Idee sondern nur an der Ausführung lag. Ein paar Seiten mehr hätten dem Krimi mehr als gut getan.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.