Audrey Niffenegger - Die Frau des Zeitreisenden

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  • Hallo Fred
    das musste ich erst mal nachlesen. Hier ein Antwortversuch:

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • Hi!


    Auf "Die Frau des Zeitreisenden" wurde ich durch diesen Thread aufmerksam. Und weil so viele Leute davon geschwärmt haben, wollte ich wissen, was es mit dieser Geschichte auf sich hat. Ich schliesse mich den meist positiven Meinungen meiner Vorschreiber an. Ein wirklich wunderbares, originelles Buch.


    Inhalt:
    Henry DeTamble ist ein Zeitreisender, wenn auch kein freiwilliger. Durch eine genetische Erkrankung wird er in der Zeit vor- und zurückgespült. Er weiss nie, wann er verschwindet, wohin er geht und wann er wieder zurückkommt.
    Clare ist Henrys Frau. Sie kennt ihn, seit sie sechs Jahre alt ist und er eines Nachmittags aus der Zeit in ihre Welt fiel. Clare weiss von der Zeitreise-Krankheit ihres Mannes und dass sie als sein Frau kein einfaches oder normales Leben haben wird. Trotzdem heiratet sie ihn und die beiden versuchen, ihr Leben zu organisieren.


    Meine Meinung:
    Bevor jemand fragt: Ich weiss auch nicht, wie man durch eine gentechnische Veränderung plötzlich Zeit und Raum überwinden kann. Und mir ist auch klar, dass jede Zeitreisegeschichte paradox ist und eigentlich gar nicht aufgehen kann, zumal sich Henry auch selbst begegnet und mit sich redet. Weiter wäre auch zu klären, wie es sein kann, dass Henrys Familie, seine Ärzte und seine besten Freunde über sein Zeitreiseproblem Bescheid wissen und dass sich trotzdem niemand an die Öffentlichkeit wendet, um die Sache medial auszuschlachten. Geld gemacht wird allerdings damit, indem Henry gute Börsentipps gibt und einmal sogar im Lotto gewinnt, um seiner Frau ein schönes Haus kaufen und finanziell unabhängig leben zu können.


    Aber darum geht es in dem Buch gar nicht. Es geht um die schwierige Liebe zwischen zwei Menschen. Es geht darum, dass Henry durch seine Reisen in die Zukunft erfährt, was ihm und Clare geschehen wird. Manche Dinge sind schön, andere sind schrecklich. Henry trägt manchmal schwer an dem Wissen um die Zukunft (die sich nicht ändern lässt!) und versucht, Clare zu schonen, indem er ihr nichts von den Prüfungen sagt, die auf sie zukommen. Doch auch Clare hat es nicht leicht. Sie weiss, dass Henry die Zukunft zumindest teilweise kennt und ist oftmals hin- und hergerissen zwischen Neugier und Angst. «Es ist besser, seine Zukunft nicht zu kennen», sagt Henry ihr und anderen, die ihn nach Dingen fragen, die noch nicht passiert sind. Er hat wahrscheinlich recht.


    Mit «Die Frau des Zeitreisenden» ist Audrey Niffenegger ein ungewöhnliches, einmaliges, originelles und schönes Buch gelungen. Wenn mir anfangs noch ein wenig der Kopf schwirrte vor lauter Zeitsprüngen und -reisen, so war ich nach etwa einem Drittel des Buches so fasziniert von der Geschichte, dass ich es in sehr kurzer Zeit gelesen habe. Obwohl ruhig und sachlich erzählt wird und es nur wenig Action gibt, so schafft es Niffenegger doch, Spannung aufzubauen und den Leser bei der Stange zu halten – auch durch die ganz wenigen, etwas langfädigen Teile.


    Die höchste Punktzahl gibt es trotzdem nicht, da mir Clare und Henry als Charaktere doch ein wenig zu glattgeschliffen waren. Clare ist Künstlerin, Henry Bibliothekar, beide hören gerne klassische Musik (und Punk), rezitieren Gedichte von Rilke, haben ein fantastisches Liebesleben, eine Handvoll nonkonformistischer Freunde, ein Haus mit Atelier und keine Geldsorgen – auch ohne Lottogewinn, Clares Eltern sind reich. War mir ein bisschen zu dick aufgetragen, etwas mehr Normalität wäre schön gewesen. Trotzdem: Schönes Buch mit einer unkitschigen Liebesgeschichte.


    4ratten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Alfa_Romea


    Deine Rezi kann ich in allen Punkten unterstreichen :winken:
    Ist bei mir schon ne Weile her als ich das Buch las, eigentlich gleich nachdem es auf Deutsch erschienen war. Aufmerksam bin ich bei dem Wort "Zeitreisender" geworden. Ich mag und mochte schon immer Geschichten die in mehreren Zeiten, auf mehreren Ebenen spielen. Daß es auch ne Liebesgeschichte ist war erstmal zweitrangig. Aber auch ich fand dann diese Geschichte einer ungewöhnlichen, in doppeltem Sinne lebenslangen Liebe sehr schön und die beschriebenen Gefühle der beiden nachvollziehbar, diese Sprünge zwischen Kindheit und Erwachsenenleben fazinierend, ein rundum gelungenes Buch :) und auch deshalb so angenehm weil eben nicht kitschig.

  • Dieses Buch habe ich erst im zweiten Anlauf geschafft (beim ersten Mal hatte ich Liebeskummer und das ist kein guter Zeitpunkt für einen Liebesroman) und auch nur, weil es auf meiner SUB-Wettbewerbs-Liste 2008 stand, sonst würde es wahrscheinlich immer noch vor sich hinsubben.


    Beim 2. Mal allerdings hat mich die Geschichte des zeitreisenden Henry und seiner großen Liebe Clare doch mitgerissen. Die Geschichte liest sich flüssig und obwohl Henry immer wieder Zeitsprünge in die Vergangenheit und in die Zukunft macht, so ist doch die Lebensgeschichte von Clare in chronologischer Reihenfolge erzählt, so dass man beim Lesen den roten Faden nicht verliert.


    Stück für Stück nähert man sich der gemeinsamen Lebensgeschichte von Henry und Clare an. Zeitweise empfand ich das als etwas langatmig und auch langweilig, weil sich vieles wiederholt. 100 Seiten weniger hätte ich besser gefunden. Die Charaktere von Henry und Clare blieben für mich auch eher oberflächlich und manche Handlungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen.


    Spannend fand ich die verschiedenen Zeitreisen von Henry mit seinen ganzen Schwierigkeiten, die manchmal komisch, manchmal auch traurig waren. Das Ende finde ich sehr gelungen und vor allem glaubwürdig und ist für mich das Beste am Buch.


    Ingesamt eine schöne und sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte, die nicht nur von der Liebe zwischen Paaren, sondern auch von der Liebe zu Kindern, Eltern und Freunden erzählt.


    Insgesamt vergebe ich
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • Endlich habe ich die Frau des Zeitreisenden durch. Ich hätte es auch nicht mehr länger ertragen können. Die Handlung gefiel mir überhaupt nicht, total unlogisch, immer wirr, langatmig, romantisch war es für mich auch nicht. Unfreiwillig komisch waren allerdings dann doch so viele Sätze, die mal so grammatikalisch völlig in die Binsen gingen. Übersetzungsklopfer waren auch einige drin. Das Lachen im Halse stecken blieb mir allerdings bei der Eigenbeschreibung Henrys-
    Henry beschreibt sich als dünn, "aber nicht auschwitzdünn". Hallo, gehts noch. Wie das im Original ist, möchte ich gar nicht wissen. Ich finde es nur widerlich. Henry, Clare, ihr seid mir nicht näher gekommen und wo immer ihr euch rumtreibt, ich bin froh, dass ihr nicht mehr bei mir seid.....


    Wir haben erst Januar, vielleicht habe ich ja Glück und es bleibt mein einziger Flop des Jahres......


    Liebe Grüße,
    Tamiami

    :leserin: <br />John Updike - Terrorist<br />M. Lewycka - A short history of Tractors in Ukrainian<br />Bobby Henderson - Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters<br />M. Crichton - Next<br />Steffen Möller - Viva Poloni


  • Henry beschreibt sich als dünn, "aber nicht auschwitzdünn". Hallo, gehts noch. Wie das im Original ist, möchte ich gar nicht wissen. Ich finde es nur widerlich. Henry, Clare, ihr seid mir nicht näher gekommen und wo immer ihr euch rumtreibt, ich bin froh, dass ihr nicht mehr bei mir seid.....


    Du meine Güte, das ist ja echt total daneben :vogelzeigen: Wenigstens bin ich jetzt vorgewarnt. Aber die Lust auf das Buch ist mir gerade etwas vergangen.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Tamiami: Könntest du mal die Seitenzahl angeben, dann suche ich die Stelle in der englischen Ausgabe. Ich bin gespannt, ob das vom Autor oder vom Übersetzer stammt!


    LG, Mobi

  • Ich hab das Buch auf der Arbeit gelassen....es war aber ziemlich weit hinten, vielleicht so 80-90 Seiten vor Schluss. Die Übersetzung würde mich auch ein klein wenig interessieren..aber im englischen werden das wohl eher 3 Wörter sein "meagre as....", da bringt googeln dann nix....

    :leserin: <br />John Updike - Terrorist<br />M. Lewycka - A short history of Tractors in Ukrainian<br />Bobby Henderson - Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters<br />M. Crichton - Next<br />Steffen Möller - Viva Poloni


  • Tamiami: Könntest du mal die Seitenzahl angeben, dann suche ich die Stelle in der englischen Ausgabe. Ich bin gespannt, ob das vom Autor oder vom Übersetzer stammt!


    LG, Mobi


    Es würde mich doch sehr wundern, wenn ein deutscher Übersetzer das ohne Grund so schreiben würde. Die Amerikaner haben ja ein ganz anderes Verhältnis zu dieser Sache. Und insofern finde ich es korrekt wenn der Übersetzer solche Formulierungen übernimmt. (auch wenn ich es so nie schreiben würde :rollen:)

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Hallo,


    ich habe die Stelle jetzt leider nicht finden können. Aber ich wollte das Buch sowieso mal re-readen, dann achte ich drauf.


    LG, Mobi

  • Mobi
    :winken: In meiner deutschen Ausgabe ist die Stelle auf Seite 458. Das Kapitel heisst "Geburtstag", Datum: 16. Juni 2006.


    Tamiami
    Ich fand die Handlung ehrlich gesagt nicht unlogisch... Klar ist die ganze Sache mit dem Zeitreisen aufgrund einer genetischen Veranlagung etc. nicht gerade realistisch, aber wenn man das beiseite lässt, macht für mich innerhalb des Rahmens der Geschichte eigentlich alles Sinn. Das Einzige, was mich zum Schmunzeln gebracht hat, ist die Tatsache, dass der ältere Henry seinem jüngeren Ich Dinge beibringt, wie z.B. Schlösser zu knacken, sein älteres Ich kann das aber nur, weil er es als Junge von sich selbst beigebracht bekommen hat etc., daraus ergibt sich dann eine Endlosschleife... Aber solche Paradoxa (die sich in einer Zeitreisegeschichte vermutlich sowieso kaum vermeiden lassen) machen für mich das Buch irgendwie interessanter und nicht schlechter. :smile: Was sind dir denn für unlogische Sachen aufgefallen?


    lg
    Dani

  • Ich habe die Stelle gerade auf Englisch rausgesucht. (Es gibt übrigens mehrere Kapitel, die "Geburtstag" heißen.) Da heißt es auf S. 453 der unten verlinkten Ausgabe:

    Zitat

    My face is to thin. All of me is too thin. Not Auschwitz thin, but not normal thin, either.


    Die Übersetzung passt also. Der Ausdruck an sich - okay, geschmackvoll ist er nicht, aber sehr aussagekräftig. Und mit der Hinsicht auf die größere Distanz, die die Amis zu Nazis und KZs haben, ist es für mich gut nachvollziehbar, dass Henry sich so beschreibt. Deswegen sinkt er nicht in meiner Achtung - das tat er aus anderen Gründen.


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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo!


    Über den Inhalt wurde ja schon genug gesagt, deswegen hier nur meine


    Rezi im Rahmen des SLW 2009


    "The time traveler's wife" hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen und es fällt mir schwer, meine Gedanken zu dem Buch zu ordnen. Am Anfang war ich wegen der vielen Zeitsprünge und -reisen etwas verwirrt, doch so langsam entwirrte sich das Chaos und ich konnte der Geschichte gut folgen und habe sie gern gelesen. Die Idee ist originell und die Charaktere lebensecht. Doch je weiter ich las, desto zäher wurde die Handlung. Dies tat meinem Lesefluss zwar keinen Abbruch, doch durch die vielen tragischen Ereignisse von der Mitte bis zum Ende des Romans habe ich nicht wirklich Freude am Lesen gehabt. Als romantisch oder als schöne Liebesgeschichte würde ich "The time traveler's wife" auf keinen Fall bezeichnen.


    Irgendwie sind mir Henry und Clare nicht sehr nahegekommen. Ich konnte teilweise nicht nachvollziehen, wie sie ihre Gefühle füreinander entwickelt haben. Bei Clare konnte ich es schon verstehen, schließlich kennt sie Henry schon lange seit ihrer Kindheit, aber bei Henry hatte ich das Gefühl, dass er nur mit Clare aus- und anschließend ins Bett geht, weil sie ihm von ihren gemeinsamen Erlebnissen (die er zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehabt hat) erzählt. Irgendjemand hat hier oder im Leserunden-Thread geschrieben, dass diese Liebe etwas zwanghaft erscheint, weil es durch Henrys Zeitreisen so passieren MUSS - dem kann ich nur zustimmen.


    Das Ende ist meiner Meinung nach passend, aber eigentlich war ich nur froh, dass ich das Buch durchhatte. Zuweilen ist es schon recht deprimierend. Dennoch hatte ich auch Spaß beim Lesen, deswegen würde ich bei der Bewertung so um die drei Ratten vergeben.


    3ratten

  • So können die Meinungen variieren. :smile:


    Ich habe zum ersten Mal bei einem Buch so richtig bitterlich geweint, dass ich Taschentücher brauchte, um mir ordentlich das Näschen zu putzen.



    Bei der zweiten Stelle noch viel mehr... Selbst jetzt kommen mir wieder die Tränen, wenn ich daran denke, und es ist zwei Monate her, dass ich das Buch gelesen habe.


    Ich habe einige Seiten gebraucht, um dem Faden zu folgen, der sich durch das Buch zieht, doch da ich ganz dabei war und auch ausnahmsweise endlos Ruhe beim Lesen hatte, erschloss sich mir die Erzählweise ziemlich bald, und ich fand es nicht schwer, den Plot mit all seinen Sprüngen zu verstehen.
    Das Buch strahlt für mich alles in allem eine eher depressive und traurige Stimmung aus, weil Henrys Krankheit stets wie ein Damoklesschwert über den beiden hängt und man immer wieder aus dem Alltag und schönen Situationen gerissen wird. Die beiden wirken auf mich trotz ihrer Liebe zueinander sehr niedergeschlagen und des Kämpfens müde, obwohl sie immer wieder aufstehen und weitergehen. Das finde ich bemerkenswert.


    Die Autorin hat mit diesem Roman einen Nerv in mir getroffen. Volle Punktzahl; es ist bis jetzt mein Lieblingsbuch, das mir definitiv einen Re-read wert ist.


    5ratten

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

    Einmal editiert, zuletzt von Schokomaus ()

  • Hallo Ihr Lieben,


    nachdem mich ja dieses Forum so neugierig auf das Buch gemacht hat, musste ich es auch endlich lesen.


    Meine Meinung:
    Clare kennt Henry seitdem sie 6 Jahre alt ist. Er lernt sie aber in der Gegenwart erst mit 28 kennen. In der Gegenwart ist Henry auch nur 8 Jahre älter als Clare, aber Henry reist durch die Zeit. Von jetzt auf sofort verschwindet er und landet irgendwo. Entweder bei Clare, aber auch ganz woanders. Er kann es nicht steuern, er kann sich nirgends hinwünschen, es passiert einfach. Aber Clare und Henry verbindet ein Leben lang eine große Liebe zueinander. Sie bewahrt ihn davor sich selber aufzugeben und sie akzeptiert ihn so, wie er ist. Während er sein Glück gar nicht so richtig fassen kann...


    Das Buch ist nach verschiedene Episoden aufgebaut, die entweder für Clare oder für Henry oder für beide von großer Bedeutung sind. Dabei wird entweder aus der Sicht von Clare oder der Sicht von Henry erzählt, was dem ganzen eine sehr persönliche Note gibt. Ich fand diese Schreibweise mal erfrischend anders und sie gab mir die Möglichkeit mich richtig gut in die beiden Hauptdarsteller hinein zu fühlen.


    Beide kommen aus einem nicht sehr einfachen Elternhaus und schaffen es aber sich gegenseitig Halt zu geben, was mich auch sehr berührt hat.


    Die Idee mit der Zeitreise und die genaue Umsetzung dieser Reisen, fand ich sehr faszinierend. Natürlich sollte man nicht darüber nachdenken, wie das genau möglich sein kann und welches Paradoxon da entsteht, aber als Idee für einen Roman, finde ich das sehr interessant und hat mir sehr gut gefallen.


    Auch die Probleme, die mit Henry's Zeitreisen entstehen, sind sehr gut beschrieben und waren für mich gut nachvollziehbar. Es war richtig schön zu lesen, wie die beiden trotzdem ihr Leben meistern und doch relativ glücklich miteinander sind.


    Der Roman hat mich so ca. bis zur Hälfte des Buches auch richtig eintauchen lassen und ich war gerne in der zwar chaotischen, aber doch sehr netten Welt von Henry und Clare. Ab so ca. der Hälfte aber nahm das Buch eine für mich teilweise total brutale Form an, die ich ehrlich gesagt in einem Liebesroman nicht erwartet habe und die mich sehr geschockt hat. Die Erklärung, dass Henry seine Zeitreisen nicht steuern kann und immer irgendwo landet, finde ich in Ordnung. Aber diese brutalen Szenen, die da schließlich aufgefahren werden, fand ich ehrlich gesagt nicht mehr nachvollziehbar und irgendwie unpassend. Für mich hat sich dieser Liebesroman im Laufe des Buches fast zu einem Horrorroman entwickelt und das sagt mir gar nicht zu.


    Alles in allem hat mich das Buch von Anfang bis Ende sehr mitgenommen. Jedoch muss ich sagen, dass das am Anfang ein positives Mitnehmen war und sich gegen Ende zu einem reinen Entsetzen gesteigert hat.


    Sehr schade, weil ich der Meinung bin, dass der Roman wirklich ein sehr schöner Liebesroman hätte sein können: Liebe bleibt auch über Raum und Zeit hinweg erhalten.


    Daher gibt es von mir nur noch:
    3ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Also mich hat das Buch fasziniert. Am Anfang war ich ziemlich verwirrt, wie das mit dem Zeitreisen denn jetzt funktioniert und habe die Jahre nie so übereinander bekommen. Aber mit jeder Seite ist man mehr in der Geschichte drin und versteht es und es (wie auch Alba sagt), einfach interessant. :smile:


    Ich finde, die Gefühle sind eigentlich recht einfach beschrieben, aber dadurch lebt es irgendwie. Dadurch dass auch durch die Zeitreisen immer etwas vorweg genommen wird, weiß man zwar auch den groben Verlauf der Geschichte (und auch das Ende ist irgendwie klar), aber es verliert trotzdem nicht seinen Reiz und ich habe immer wieder gerne zu dem Buch gegriffen.


    Keine Ahnung, was ich noch groß schreiben soll - man sollte es einfach lesen. ;)


    4ratten

  • Als erstes muss ich sagen, dass ich den vielen Aussagen, dass es eine der besten Liebesgeschichten aller Zeiten ist, nicht zustimmen kann. Also zumindest für mich ist sie das nicht. Ja, es ist eine Liebesgeschichte, aber nicht weltbewegend.


    Für mich plätscherte die Handlung meist nur vor sich hin. Wirklich Spannung kam bei mir nie auf. Die besten Szenen waren für mich, als Clare mit ihrer Oma im Obstgarten oder so ist, dann die Hochzeit und dann noch als Alba kommt und die erste Zeit mit ihr. Der Rest hat mich die meiste Zeit genervt.


    Besonders die Treffen, Clare erst 6 ist also total jung, haben mir nicht gefallen. Das war der Grund, warum ich das Buch eine Zeit lang abgebrochen habe, da ich dachte es geht so weiter und das hätte ich mir nicht mehrere hundert Seiten lang angetan. Aber wegen dem SLW habe ich es noch einmal probiert und es wird besser, als Clare größer ist. Aber so ganz habe ich nicht verstanden, wie sich die Gefühle für den jeweils anderen entwickeln. Das blieb für mich ziemlich im Dunkeln.


    Die Ich-Erzähl Weise hat mir bei Clare manchmal ganz gut gefallen, aber im Großen und Ganzen bin ich nicht der Fan davon. Auch wenn es Gefühle näher bringen soll, fand ich doch, dass ich mich nicht besonders gut in Henry und Clare hineinversetzen konnte.


    Die Person, die mir die ganze Zeit gefallen hat, ist Alba. Von ihr würde ich gerne noch mehr lesen. Sie ist einfach so erfrischend in der Geschichte. Ein richtiger Sonnenschein irgendwie.


    Die Zeitsprünge haben mich am Anfang verwirrt, aber dann fand ich sie eigentlich nicht mehr so schlimm und teils hat es mir gefallen, wenn Henry weg ist. Aber zum Schluss, als er wieder so weit reist, war ich wieder ziemlich genervt. Diese Ingrid zum Beispiel hat mich einfach gar nicht interessiert.


    Insgesamt war ich richtig enttäuscht von dem Buch, nachdem so viele Leute davon schwärmen. Ich habe mir wirklich mehr erwartet.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler

  • Hallo Chibi,


    mir scheint, wir haben das Buch ganz ähnlich empfunden.



    Aber so ganz habe ich nicht verstanden, wie sich die Gefühle für den jeweils anderen entwickeln. Das blieb für mich ziemlich im Dunkeln.


    Das war auch mein größter Kritikpunkt. Ich konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wieso Henry und Clare Gefühle füreinander entwickeln. Mir schien es eher, dass sie sich verlieben, weil es so vorherbestimmt ist (durch Henrys Zeitreisen) und nicht weil sie es so wollen.


    Davon abgesehen fand ich das Buch zum Ende hin einfach zu deprimierend.


    Viele Grüße
    Cuddles :winken:

  • Hallo Ihr Lieben,



    Davon abgesehen fand ich das Buch zum Ende hin einfach zu deprimierend.


    Ja, das ging mir ganz genauso. Am Ende empfand ich das Buch überhaupt gar nicht mehr als Liebesgeschichte! :sauer:
    Die Entwicklung ihrer Gefühle füreinander konnte ich ja noch so halbwegs nachvollziehen:


    Etwas verwirrend, aber noch nachvollziehbar. Ich habe nur bis heute nicht verstanden, warum das Buch so grausam und unnötig brutal (in meinen Augen) wird! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Interessant, gerade dadurch dass das Buch an manchen Stellen etwas brutaler wird empfand ich die Gefuehle der Beiden fuereinander sehr intensiv. Irgendwie wurde dadurch auch klarer das dieses Zeitreisen eben nicht so toll ist wie man auf den ersten Blick meinen koennte. Zudem war das Ende fuer mich total passend, und gar nicht so traurig wie es im ersten Moment erschien.