Der Chor bei "Antigone" von Sophokles

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 11.982 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl Rossmann.

  • Frage in meiner Deutsch Klausur letzte Woche:
    Welche Bedeutung hat der Chor bei "Antigone" von Sophokles und lässt er sich auf die heutige Zeit übertragen?
    Ich gebe die Frage hiermit an alle Interessierten weiter. :zwinker:


  • Frage in meiner Deutsch Klausur letzte Woche:
    Welche Bedeutung hat der Chor bei "Antigone" von Sophokles und lässt er sich auf die heutige Zeit übertragen?
    Ich gebe die Frage hiermit an alle Interessierten weiter. :zwinker:


    Da ich mein Deutsch-Abi schon vor 20 Jahren gemacht habe, muß ich ja nicht mehr antworten. :zwinker:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Hallo,



    Die lyrischen Chorpartien im dorischen Dialekt gibt es heute natürlich nicht mehr. Bei Sophokles stehen sie in Verbindung zu den dramatischen Dialogen. Bei Anouilh wird der Chor durch einen Sprecher ersetzt. Weitere Differenzen erlese man sich aus beiden Werken.


    Liebe Grüße
    mombour

  • Wer? Der Chor? Der Bedeutung? Der Antigone? Der Sophokles? Der Lehrer? ...


    Gute Frage...Wenn mein Deutschlehrer mir diese Frage so gestellt hätte, hätte ich aber erst mal gefragt, was er eigentlich von mir will. :schulterzuck:

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Meine Antwort bzw. Meinung zu diesem Thema:
    Der Chor mitsamt dem Chorführer sind in diesem Fall Element des Antiken Dramas und gehen auf alle Teile des Selbigen (Exposition, Klimax, Katharsis, Kathastrophe etc.) ein.
    Am deutlichsten zu sehen wärend des Disputs zwischen Kreon und Haimon: Beide legen ihre Meinung da und der Chor gibt anschließend beiden Recht und rät ihnen aufeinander zu hören. Dies ist aber absolut unmöglich und unvereinbar, da Kreon die Hinrichtung Antigones fordert; hingegen Haimon ihre Begnadigung. Dadurch, dass der Chor aber beiden Recht gibt, zeigt er dass die Situation ausweglos ist und alles auf eine Kathastrophe hinausläuft. Dass der Chor soetwas wie der omnessciente, auktoriale Erzähler ist halte ich für unrichtig, da das auktoriale Drama erst mit Brecht (also knapp 2000 Jahre später) auftrat.
    Zu der Übertragung auf die Gegenwart möchte ich ersteinmal noch nichts sagen... :zwinker:

  • Ich habe zwar Sophokles' Antigone gelesen und auch ein Referat über das von Jean Anouilh gehalten, aber ich kann mich leider kaum noch erinnern.. außerdem hats mich nich so wirklich intressiert :zwinker:

  • Kaum zu glauben! Ich fand Anouilh und auch die Brecht Fassung total spannend...

  • Ist wohl einfach nicht so meine Richtung, oder es liegt dran dass ich es in der Schule lesen musste. Anouilh hab ich nie wirklich gelesen.

  • Ich "musste" es ja auch in der Schule lesen und habe sogar eine Klausur darüber geschrieben. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und das ist auch gut so!