James M. Ward - Midshipwizard Halcyon Blithe (Der Magierkadett)

Halcyon Blithe stammt aus einer alten Familie von Magiebegabten und Marineoffizieren und so ist er mehr als unglücklich, als sich bei ihm nicht mit 12 oder 13 Jahren, wie üblich die ersten magischen Fähigkeiten einstellen. Tatsächlich dauert es bis zu seinem 16. Lebensjahr bis sein Haar als Zeichen des Magiers weiß wird und so ist er mehrere Jahre älter als alle anderen Kadetten, als er endlich als Magierkadett seinen ersten Dienst auf einem Drachenschiff antritt. Die Kadetten lernen Nautik und Säbelkampf, das Abfeuern von Kanonen und Magie und wir lernen Halcyon näher kennen und mögen.

Die Kadettensituation wird sehr schön geschildert. Es gibt zwar einige Klischees, die der Autor dem Standardrepertoire "Held in Ausbildung" entnommen hat, wie den unsympathischen und gehässigen Ausbilder oder dass die Hauptfigur in den meisten Dingen besser ist als seine Kameraden, aber das stört nicht weiter.
Das Buch ist kein literarisches Meisterwerk, aber die Kombination aus klassischem Marineroman und Bewährungsprobe eines jugendlichen Fantasyhelden macht viel Spaß. Ich jedenfalls konnte mich kaum losreißen, so gefesselt war ich von der zügigen Handlung und dem Leben an Bord, Band 2 liegt bereits in meinem SUB.
Wer Fantasy und Marinegeschichten liebt oder auch nur eines der beiden Genre, das andere aber schon immer mal ausprobieren wollte, für den ist dieses Buch ein eindeutiger Tipp.

Die werbenden Vergleiche mit Harry Potter empfinde ich allerdings als riesigen Quatsch, die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen Halcyon und Harry sind magische Kenntnisse und das H im Vornamen.

(im Original gelesen)

Ward, James M. - Der Herr der Drachenflotte (1) - Der Magierkadett

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Halcyon Blithe tritt endlich das Erbe seiner Familie an und nimmt seinen Dienst in der königlichen Marine auf. Als Magierkadett wird er auf einem Drachenschiff stationiert, das im Krieg gegen die kaltblütigen Gestaltwandler eingesetzt wird. Bald bemerkt er auch, dass er eine besondere Verbindung zu dem Seedrachen hat, die ihm hoffentlich nützlich sein wird...

Der Hauptcharakter, dessen Name mir aus irgendeinem Grund ständig als Halycon im Kopf rumschwirrt, ist durchweg sympathisch. Als junger Mann und Kadett ist er noch in vielen Dingen unwissend und macht Fehler, was unter anderem das ganze Schiff in Gefahr bringt. Auf der anderen Seite kann er als Magierkadett und siebter Sohn eines siebten Sohnes besondere magische Kräfte vorweisen und kennt auch als Sohn einer Familie mit langer Marinetradition durchaus die einen oder anderen Tricks. Die Kombination ist meiner Ansicht nach sehr gut gelungen.
Die restlichen Personen sind interessant charakterisiert, zumindest bei den Hauptnebenfiguren besteht keine Verwechslungsgefahr. Schönes Konfliktpotenzial, besonders auch für die Zukunft, kommt durch einen vorgesetzten Offizier zustande, der Halcyon Blithe hasst und alles tut, um ihm das Leben schwer zu machen.

Was die angekündigte Verbindung bzw. Freundschaft zum Seedrachen angeht, so bleibt diese weit hinter meinen Erwartungen zurück. Sie besteht im Wesentlichen aus gelegentlicher Kommunikation in Gefahrensituationen. Überhaupt nimmt der Drache nur eine sehr kleine Rolle ein, er bleibt hauptsächlich "das Schiff", was ich schade fand, weil ich mir mehr erhofft hatte.
Auch die Darstellung der Gestaltwandler hätte besser sein können. Diese bleiben im Grunde eindimensionale Schreckgestalten. Auch hier hätte man die sehr gute Idee noch besser umsetzen können.

Alles in allem vermag der Roman aber sehr gut zu unterhalten. Interessante Charaktere, eine spannende, flüssige Handlung und angenehme, wenn auch unauffällige Sprache machen den Roman durchaus zu einem Lesetipp für Fantasy-Interessierte und in begrenztem Umfang vielleicht auch für Marine-Fans. Es bleibt die Lust auf mehr und die Hoffnung, dass dort dann eine Weiterentwicklung stattfindet. Das Potenzial ist da.

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