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Simone, eine Münchnerin um die 40, schreibt Briefe an Luca. Abschicken will sie sie jedoch nicht, sie wandern in eine Keksdose und haben somit ihren Zweck erfüllt, nämlich dass Simone sich die Vergangenheit von der Seele schreiben konnte.
Die Vergangenheit, in der sie einmal glücklich war, bis Luca aus ihrem Leben verschwunden ist und sie anfing, sich hinter einer Mauer aus Stolz und Verschlossenheit zu verschanzen und nicht einmal ihren Lebensgefährten Frank wirklich an sich heranzulassen, einen Job annahm, der sie eigentlich gar nicht interessiert, und ihre Zukunftspläne ein für allemal über Bord warf.
Wer Luca ist, wieso er nicht mehr da ist und wie es zum Ausbruch der "Eiszeit", wie Simone es nennt, kommen konnte, erfährt man erst ganz allmählich aus den Erinnerungen, die sie in einem Brief nach dem anderen zu Papier bringt, zusammen mit aktuellen Erlebnissen, die sie beschäftigen, und minutiösen, realistischen Alltagsbeschreibungen.
Es passiert eigentlich gar nichts Weltbewegendes in dem Buch, dafür erhält der Leser einen schonungslosen Einblick in Simones Gedanken- und Gefühlswelt, die beileibe nicht immer sympathisch wirkt, und während man immer wieder zu erraten versucht, was es nun mit Lucas Verschwinden auf sich hat, entwickelt das Buch einen starken erzählerischen Sog.
Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen im allgemeinen stehen mit ihren Höhen und Tiefen im Mittelpunkt, von der Autorin wunderbar lebensnah eingefangen.