Manuela Martini - Outback

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.447 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Outback wird aus mehreren Perspektiven geschildert. Da ist zum einen der Ermittler Shane O’Connor, der vom Serienkiller-Fall in der großen Stadt (Brisbane) abgezogen wird, nachdem er sich besoffen in einer Kneipe geprügelt hat, und in ein Nest im Hinterland geschickt wird, um den Mord an einer frisch aufgefundenen Leiche zu untersuchen, die immerhin genauso kopflos ist wie die Serienkiller-Opfer. Die andere Hauptfigur ist der junge Andy, der die letzten Jahre auf dem Opalfeld seines Vaters verbracht hat, allerdings reichlich erfolglos. Zufällig ebenfalls in Coocooloora gestrandet, freundet er sich mit einem Brüderpaar an, die auf eine Karriere als Kleinkriminelle hinarbeiten. Die dritte Seite bildet der Aborigine Moodroo der zwischen der modernen Welt und den alten Stammestraditionen gefangen ist und dessen Gedankenwelt das ganze Buch hindurch eher fremd bleibt.


    Shane entspricht in gewisser Weise schon dem Klischee des gescheiterten Ermittlers: geschieden ohne Kontakt zur Tochter, keine Freunde, Alkoholiker oder auf dem beste Weg dahin, voll beruflichem Ehrgeiz, aber aufgrund der anderen Punkte nicht so erfolgreich, wie er es sich wünscht. Trotzdem ist das Buch längst nicht so deprimierend wie es bei den depressiven skandinavischen Ermittlern so gerne der Fall ist, Shane zieht den Leser nicht in seinen Sumpf herunter, sondern zeigt, vom Leser gespannt verfolgt, immer wieder Ansätze sein Leben doch wieder in den Griff zu bekommen. Der Fall ist, auch durch die verschiedenen Perspektiven, sehr schön vielschichtig mit vielen unterschiedlichen Fährten und als Leser schwankt man sehr lange zwischen den einzelnen Verdächtigen.


    Sehr interessant war es, etwas über die immer noch vorhandene und bis vor kurzem staatliche sanktionierte Diskriminierung der australischen Ureinwohner zu erfahren. Mir war nicht bewusst, wie stark die Unterdrückung der Aborigines bis vor kurzem noch war und welch starke rassistische Vorurteile in Australien grassieren. Trotzdem ging die Krimihandlung nicht in den Nebensächlichkeiten unter, sondern blieb schon das Zentrum des Buchs.


    Kein Buch, bei dem ich dem nächsten Band um den Ermittler direkt hinterher jagen werde, aber wenn mir Teil 2 über den Weg läuft, werde ich ihn bestimmt lesen.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()

  • Hat wirklich seit fünf Jahren niemand mehr dieses Buch gelesen? Das kann ich kaum glauben und das verdient Outback auch nicht.


    Meine Meinung
    Der Fall eines Serienmörders bringt den Ermittler Shane O'Connor von Brisbane nach Coocaloora im australischen Outback. Dort geht alles langsamer und familiärer und er eckt mit seinen städtischen Methoden sehr an. Die Bewohner des kleines Dorfs glauben nicht an den Serienkiller, sondern geben den Aborigines die Schuld. Schließlich war der Ort, an dem die Leiche gefunden wurde, früher heiliges Land. Dadurch kommt Moodroo in den Fokus, dessen Schwester sich vor kurzer Zeit das Leben genommen hat.


    Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt: der von Shane, von Moodroo und der von Andy, der auf der Suche nach dem wahren Leben in dem kleinen Nest gestrandet ist.


    Shane hat alle Hände voll zu tun, die verschiedenen Spuren zu entwirren und echte Hinweise von Vorurteilen zu unterscheiden. Sobald er glaubt, sich auf der richtigen Spur zu befinden, beißt er sich fest und es macht ihm dabei nichts aus, wen er vor den Kopf stößt. So eckt er im Verlauf seiner Ermittlungen mehr als einmal an und macht sich nicht nur einen Feind.


    Illy hat recht wenn sie sagt, dass Shane dem Klischee eines Ermittlers entspricht, der durch seine Arbeit alles verloren hat. Aber er unterscheidet sich auch von diesem Klischee. Er ist nicht der einsame Wolf, sondern er ist sich seiner Situation sehr wohl bewusst und versucht, seinem Leben eine positive Wendung zu geben. Er wirkt sympathisch, ohne dass man ihn bemitleidet.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Hat wirklich seit fünf Jahren niemand mehr dieses Buch gelesen? Das kann ich kaum glauben und das verdient Outback auch nicht.


    dabei ist es als E-Book jetzt auch wieder erhältlich:


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    Ich habe damals auch noch die beiden Fortsetzungsbände gelesen, war auch recht zufrieden, habe dann aber die Lust auf Shane verloren.


    [hr]


    Shane O`Connor Reihe
    [list type=decimal]
    [li]Outback[/li]
    [li]Barrier Reef[/li]
    [li]Dead End[/li]
    [li]Under Cover[/li]
    [li]Off road[/li]
    [/list]

  • illy: das kann ich verstehen. Shane ist ein ganz netter Ermittler, aber richtig vom Hocker reisst er mich nicht. Da gibt es andere. Trotzdem würde ich ihn nicht vom Kindle schubsen, wenn er sich wieder darauf verirrt :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.