Carl-Henning Wijkmark - Der du nicht bist

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    Du den ich immer suchte,
    Du den ich niemals fand,
    Du der Du nicht bist.
    (Jarl Hemmer)


    Das Buch erzählt von einer Spurensuche. Tomas begibt sich auf die Suche nach den Todesumständen seines Vaters Erik, der als finnischer Soldat nicht aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrte. Denn die Abwesenheit seines Vaters, spürt er, hatte großen Einfluss auf sein Wesen, und nun möchte er zumindest die Unwissenheit über seinen Verbleib aufklären. Seine Mutter reagierte auf das Verschwinden des Mannes lediglich mit Schweigen, daher wendet er sich an die beiden Menschen, die seinem Vater vor dessen Tod am nächsten standen: seinen besten Freund und Kameraden Gustav und dessen Frau Merikki, die seine Geliebte war. Stück für Stück fügt sich für Tomas ein Bild zusammen, beide geben sich Schuld am Verschwinden Eriks, und beide haben ihr Leben um sein Andenken herum aufgebaut. Und auch in ihrer Beziehung spielt der Tote noch immer eine wichtige Rolle.
    Das Buch erzählt aber auch davon, wie sich besondere Umstände auf Menschen auswirken. Wie Menschen im Nachhinein mit Entscheidungen in Extremsituationen umgehen. Über die Widrigkeiten der Liebe, die Behaglichkeiten des Kriegs und die Absolutheit des Todes.
    Die Todesumstände Eriks können bis zum Ende nicht vollständig aufgeklärt werden, jedoch erhält man als Leser faszinierende Einblicke in die Gedankenwelten und Emotionen der drei Protagonisten. Wijkmark ist ein hervorragender Beobachter und versteht es, feinfühlig durch kleinste Nuancen dichte Stimmungen entstehen zu lassen - und ebenso schnell zu zerstören. Auch mit der Sprache geht er feinfühlig und virtuos um.


    Definitiv ein
    :tipp:


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges