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"April Lady" von Georgette Heyer
Handlung:
Der Earl of Cardross heiratet die junge Nell. Für ihn ist es eine Liebesheirat, die ganze bessere Gesellschaft weiß das - nur Nell nicht. Obwohl sie ihn auch liebt, glaubt sie, er habe sie nur geheiratet, weil es an der Zeit für ihn war, eine Familie zu gründen und einen Erben in die Welt zu setzen. Und so betrachtet sie ihre Ehe auch - als reine Vernunft-Ehe.
Als Nell in Geldnöte gerät, weil sie ihrem Bruder, dem notorischen Spieler, eine größere Summe geliehen hat, fürchtet sie sich davor, ihrem Mann das Problem zu gestehen. Die turbulente Suche nach einer Lösung beginnt.
Meine Meinung:
Anfangs war ich ein wenig enttäuscht von diesem Buch. Es ist in vielen Punkten die genaue Kopie der "Vernunft-Ehe", das hat mich fürchterlich gestört. Ich wollte ja eine neue Geschichte lesen und keine aufgewärmte. Aber nach und nach konnte ich mich für die Figuren begeistern, konnte hinter ihre Fassaden blicken und mitfiebern. Die Figuren sind es, die mir in "April Lady" am besten gefallen haben, die sind wirklich gut ausgearbeitet.
Die Geschichte fand ich sehr spannend, bis kurz vor Schluss hatte ich nicht die geringste Ahnung, wie gewisse Dinge ausgehen könnten (Letty und Mr. Allandale). Da ich ja außer der "Vernunft-Ehe" keine andere Vergleichsmöglichkeiten hatte und dieses Buch jenem stellenweise doch sehr ähnelt, erwartete ich auch eine ähnliche Intrige, vielleicht gesponnen von Mätresse, Erzfeind und Erben, aber als in dieser Richtung nicht passierte, war ich ziemlich erleichtert. Allerdings als gegen Ende, kurz bevor sich alles aufklärte, der alkoholisierte Bruder Chaos und Verwirrung stiftete, hatte ich ein starkes Déjà-vu.
Beim Lesen der "Vernunft-Ehe" kriegte ich kaum das Grinsen aus dem Gesicht, "April Lady" ist nicht einmal halb so witzig. Die Heldin Nell hat so gar nichts von einer Horatia und Earl ist auch nicht gleich Earl - egal, ich habe mich trotzdem bestens unterhalten!
+ 
***
Aeria