Feridun Zaimoglu: Liebesbrand

  • Feridun Zaimoglu: Liebesbrand. Kiepenheuer & Witsch. 375 Seiten.


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    Zum Inhalt:
    Der Protagonist David, türkischstämmig, lebt heute in Kiel, ist zu Beginn dieser Geschichte in ein Busunglück auf einer Urlaubsreise in der Türkei verwickelt. Als er schwerverletzt auf der Straße liegt, reicht ihm eine Frau ein Schluck Wasser. Das einzige, was er von dieser Frau weiß, ist ihr Autokennzeichen NI. David macht sich dann auf die Suche nach dieser Frau, die er für seine Traumfrau hält, und es beginnt eine Reise durch halb Europa.


    Meine Meinung:
    Reich-Ranicki hat einmal gesagt, dass deutsche Kritiker zu viel loben würden. Ich hielt das immer für Koketterie seinerseits, doch mittlerweile habe ich das Gefühl, dass er recht hat. Dieses Buch hat es auf Platz 2 der SWR-Bestenliste im April geschafft. Zudem wurde es als Aufmacher der Literaturbeilage von DIE ZEIT zur Leipziger Buchmesse platziert und äußerst positiv besprochen. Ich kann das nicht nachvollziehen. Während ich den Jubel über Beyers Kaltenburg zwar übertrieben finde, aber dennoch die erwähnten Qualitäten erkenne, hat mich dieses Buch ungeheuer gelangweilt. In diesem Buch folgt Handlung A auf Handlung B, dann kommt Gespräch A und wieder Handlungssequenz C mit viel Blabla. Keine dieser Handlungen ist irgendwie überraschend, die Sprache gleitet nie ins Geheimnisvolle ab. Die Szenen finde ich ermüdend lang. Ein witziger Stil wie bei Sven Regener, den ich im Grunde aber auch langweilig finde, hätte vielleicht diese Geschichte retten können, doch lachen konnte ich nie. Der Autor kann durchaus schreiben, er versteht es Stile zu wechseln, aber Kunst schafft er hiermit nicht. 2006 hatte ich Peter Stamm: An einem Tag wie diesem nicht allzu positiv besprochen. Ich muss das etwas revidieren, die dort aufgespannte Liebesgeschichte macht im Vergleich zu diesem Buch richtig Spaß.


    2ratten


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()