Julis A. Frick: Purusha

  • Da ich nach der Lektüre des Buches nicht mehr weiß, wo ich es hinstecken soll, lege ich's halt in der Kategorie 'Sonstige' ab.


    Purusha. Ein Zittern im Nichts.
    Taschenbuch: 189 Seiten
    Verlag: Goldmann Arkana (März 2004)
    ISBN-10: 3442216850
    ISBN-13: 978-3442216857


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    Klappentext:
    Chadidscha, die einfühlsame, intelligente und warmherzige Internet-Bekanntschaft interessiert sich für Carsten – zweifellos. Mysteröserweise beantwortet sie seine E-Mails manchmal fast übernatürlich schnell. Als Carsten einen von Chadidscha gegebenen Hinweis auf ihre Identität verfolgt, stößt er auf eine schockierende Realität....
    Carstens zwischen S.e.x. und Hip-Hop eingebettetes Weltbild kommt ins Wanken. Ein ebenso spannender wie tiefgründiger Dialog über das Leben, den Tod und über Purusha, die Ursubstanz der Welt, entspinnt sich.


    Inhalt
    Carsten – das lyrische Ich des Autors – ist nach Auskunft des Buches Physiker mit einem Faible für HipHop und die letzten Fragen. HipHop ist nicht meine Musik oder Literatur, deswegen enthalte ich mich in dieser Beziehung eines Urteils. Von seiner physikalischen oder philosophisch/theologischen Expertise findet man wenig, denn wenn Inhaltliches gesagt wird, dann kommt es von Chadidscha, der rätselhaften Gesprächspartnerin. Sie ist es, die von Gott und Welt erzählt, hechelt eine Religion nach der anderen durch, verkürzt und klittert – und ihr Widerpart ist offensichtlich so von ihrer Weisheit beeindruckt, daß er es ihm nicht in den Sinn kommt eine eigene Meinung zu vertreten.
    Das ist es, was mich an diesem Buch am meisten stört: Es kommt kein Dialog zustande, Chadidscha erzählt einen vom Pferd und Carsten nickt. Es ist ein Traktat im Gewand eines Dialogs – ein Etikettenschwindel.


    Mit mehr Gewinn habe ich die HipHop-Texte gelesen, mit denen Carsten resp. Frick Chadidschas Predigt auflockert. Für mich ist HipHop etwas Fremdes und ich mußte mich ich erst einmal darin zurechtfinden. Dieser Lernerfolg ist es, der mich dieses Buch schätzen läßt.


    Die Aufmachung
    Das Büchlein ist wunderbar ausgestattet. Ein dunkler Schutzumschlag mit dem Bild einer Spiralgalaxie umgibt das Taschenbuch. Das Papier fasst sich sehr angenehm an, die große Schrift und die großzügigen Ränder laden zu einem leichten Lesevergnügen ein. Im Buch selbst fällt die Zahl von 69 Manuskriptseiten, die im Druck auf 189 Seiten verteilt wurden – das ist glaubhaft.


    Bewertung
    Als mir das Bändchen in der Buchhandlung in die Hand fiel, lag es zwischen den Science Fiction – Romanen. Ich warf einen Blick hinein, las einen Abschnitt, in dem der Purusha über sich selbst meditierte – überhaupt die stärkste Passage des Buches - und dachte mir: da weiß jemand, wovon er schreibt. Das wird sicher spannend. Tja – so kann man sich irren.
    Für wen ist diese Buch geschrieben?
    Vielleicht hatte der Verlag die Hoffnung, daß die HipHop-Generation sich dieses Buch zur seiner Bibel erwählt und darin nach tiefern Erkenntnissen sucht. Das wird nicht funktionieren, denn dazu kommt das Bändchen einerseits zu lehrhaft daher – und bietet andereseits nicht genug Substanz.
    Für wirklich an der Relegionswissenschaft Interessierte ist der dargebotene Inhalt zu mager – und man vermißt Literaturhinweise, die ein tieferes Eindringen in das Thema erlaubten.
    Die Rahmenhandlung gefiel mir und ich hätte mir gewünscht, daß das Romanhafte in dem Buch mehr zum Tragen gekommen wäre. Wenn Carsten weniger servil, die Nebenfiguren weniger marginal und Chadidscha weniger altklug angelegt gewesen wären, es hätte ein lesenswertes Werk werden können. Diese Chance wurde leider vertan.
    Wer sind denn nun die Adressaten des Buches? Wenn ich das wüßte... vielleicht sind es die neugierigen Kritikaster, wie ich einer bin.

    ____<br /><br />Äh.. ja? :kaffee:

    Einmal editiert, zuletzt von Fatschbumdidelzong ()