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Samit Basu - Der letzte Held. Gameworld-Trilogie Band 1
Kurzbeschreibung
Unter mordgierigen Lampengeistern, rosa Trollen und korrupten Krähen überlebt nur, wer ein wahrer Held ist. Der unbedarfte Prinz Asvin soll den finsteren Herrscher Danh-Gem daran hindern, die Weltherrschaft zu übernehmen. Unterstützt wird Asvin von der schönen Maya, dem geheimnisvollen Magier Kirin und dem Kampfkaninchen und Reiseschriftsteller Stahl-Bunz. Doch die Mission ist ebenso aberwitzig wie gefährlich ... »Der letzte Held« ist das sensationelle Debüt Samit Basus, der bereits als der neue Superstar der Fantasy gefeiert wird. Übersetzer ist Andreas Brandhorst.
Meine Meinung:
Es hat ein bisschen gedauert, bis ich in diesen Fantasy-Roman richtig reingekommen bin. Zuviele fremde Namen, zuviele fremde Völker (die auch noch ähnlich heißen), zuviele Handlungsstränge. Ich gebe zu, dass mich die ersten Kapitel ziemlich verwirrt haben. Aber plötzlich klärt sich das Bild, die Völker und Figuren werden vertrauter und die Handlungsstränge fliessen zusammen. Und schon hatte ich es mit einer sehr spannenden und phantasievollen Geschichte zu tun, die mich bis zum Schluss nicht mehr losliess. Dazu noch faszinierte mich das exotische Setting mit seinen Städten, Wüsten und Urwäldern - man merkt schon, dass der Autor aus Indien kommt.
Im Wesentlichen geht es darum, dass der finstere Herrscher Danh-Gem, der bereits einmal besiegt wurde, zurückkehren und die Herrschaft über die Welt an sich reissen will. Eine geheimnisvolle Prophezeiung sagt, dass in diesem Moment ein letzter Held aus seinem Schatten treten wird und den Kampf gegen Danh-Gem aufnehmen wird. Schön und gut, aber wer soll das sein? Es laufen verdammt viele Helden in der Weltgeschichte herum....
Aber einer davon drängt sich regelrecht auf: Prinz Asvin - der geborene Held. Und das, was ihm noch zum Heldentum fehlt (und es ist eine ganze Menge), das wird ihm in mühevoller Kleinarbeit beigebracht; denn die Welt braucht einen Helden. Damit ihm nicht noch etwas passiert, bekommt er das Kampfkaninchen Stahl-Bunz zur Seite gestellt, das seinerseits ein Held seiner Art ist.
Meine Lieblingsfigur ist aber ein anderer, nämlich Kirin, ein junger Magier, der außergewöhnlich talentiert ist. Ihm folgt Stachel auf den Fuß, ein Paschaner - die Paschaner sind nichts anderes als indische Trolle (in verschiedenen Gesteinssorten vorkommend). Kirin und Stachel umgibt ein dunkles Geheimnis, dem die junge Zauberin Maya auf die Schliche kommt. Außerdem tummeln sich in dieser Geschichte Vanaren (eine Art Menschenaffen), Vamanen (so etwas ähnliches wie Zwerge - das hören sie aber nicht gerne), Asuren (lauter kleine Gollums), Kobolde, Dschinns, Wüstenräuber, Zentauren und ein witziger Triog mit drei Köpfen, der eine sehr beliebte Kneipe betreibt.
Der Roman hat also, wie man sieht, eine sehr humorvolle Note - aber man darf nicht meinen, dass er deswegen harmlos ist. Danh-Gems bevorstehende Rückkehr zwingt die Figuren dazu, Entscheidungen zu treffen, den Kampf anzunehmen und ihr Bestes zu geben. Im Hintergrund wird Politik betrieben und die verschiedenen Völker müssen sich für oder gegen Danh-Gem entscheiden. Am Anfang scheinen die Grenzen zwischen Gut und Böse klar abgesteckt zu sein, aber plötzlich verwischen sie und stürzen so manche Figur in Zweifel über ihr Handeln. Am Ende hat der Autor noch eine dicke Überraschung parat, ein echter Hammer sozusagen. Und obwohl man das Ende als abgeschlossen betrachten kann, bin ich recht erfreut, dass das Buch mittlerweile nicht mehr als Einzeltitel, sondern als Band 1 einer Trilogie gehandelt wird.
Erwähnenswert sind auch die vielen Anspielungen auf Sagen und Mythen, auf Filme und Literatur - das wirklich sehr viel Spaß gemacht und der Autor bringt doch so einiges unter in dieser Geschichte. Überhaupt sprüht die Geschichte vor tollen Ideen und skurillen Einfällen. Ich hatte sehr viel Vergnügen damit und fand es klasse, dass der Roman trotzdem auch einen epischen Anstrich hat. Empfehlen würde ich es dem experimentierfreudigen Fantasy-Leser, der gerne Humorvolles liest und auch gegen das eine oder andere moderne Element nichts einzuwenden hat.
Für den etwas überladenen Anfang gibt es einen kleinen Rattenabzug, von daher absolut ausbaufähige 4ratten.
Viele liebe Grüße
Miramis