Thomas Rother – Die Krupps. Durch fünf Generationen Stahl

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    Rückentext: Durch Stahl zum deutschen Mythos und weltweit zur Legende. Die spannende Geschichte der Familie Krupp erzählt vieles zugleich: einerseits deutsche Industrie-, Militär- und Sozialgeschichte mit all ihren Licht- und Schattenseiten; andererseits die Geschichte von fünf Generationen, die zwischen Ehr- und Pflichterfüllung eine Dynastie auf Stahl bauten.
    Was im 16. Jahrhundert mit dem holländischen Religionsflüchtling Arndt Kruipe in Essen begann, führte erst zum Aufstieg, dann zum Fall und schließlich zum Wiederaufstieg einer der mächtigsten Familien Deutschlands. Wer waren die Menschen, die mit dem Privileg und der Bürde des Namens Krupp leben mussten?


    Meine Meinung: Wenn ich die Hinweise im Buch recht verstanden habe, ist Rother Journalist und kein Historiker, was man der Arbeit auch anmerkt. Die Geschichte der Krupps ist nämlich eigentlich wirklich spannend und braucht dringend externe Chronisten, die keine Familienbeweihräucherung treiben. Leider ist Rother dies nur ansatzweise gelungen. Damit meine ich gar nicht mal Schwächen oder Fehler in den Fakten, die kann ich – mangels eigener Quelleneinsicht – nicht feststellen, aber in der Darstellung insgesamt.


    Es gibt einfach keinen roten Faden in diesem Buch, keine vernünftige sachliche oder chronologische Gliederung der Abschnitte. So wird vieles zusammengewürfelt und noch mehr zigfach wiederholt, was auf Dauer ermüdend wirkt. Daher sind auch die zwei (von insgesamt neun) Kapitel, die sich mit jeweils einer Schwerpunktperson beschäftigen die aussagekräftigsten: nämlich das Kapitel über den Gründer Friedrich Krupp und das über seinen Sohn Alfred. Hier werden Lebensläufe und Obsessionen gut nachgezeichnet. Der Rest bleibt sehr im ungefähren, weil Rother sich nicht entscheiden kann, ob er psychologischen, politischen, sonst oder überhaupt irgendwelchen Interpretationsansätzen für die Kruppsche Familie folgen will. Ich bin mir auch nicht darüber im Klaren, wie er selber zur Familie steht. Ein gewisses Maß Bewunderung ist sicher dabei, aber dann scheint auch immer wieder Ablehnung durch. Auf einer solchen Basis ist eine Chronik auch nur schlecht zu verfassen.


    Leider konzentriert sich Rother auch sehr stark auf die Männer der Familie, von Friedrich über Alfred, Friedrich Alfred, den eingeheirateten Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und dessen Sohn Alfried. Die interessanten Frauen der Familie, v. a. Friedrich Alfreds Frau Margarete, der Essen den Musterstadtteil Margarethenhöhe verdankt, und Gustavs Frau Berta, die letzte geborene Krupp in der Firmenhistorie, tauchen nur am Rande auf. Schade, hier hat Rother viel verschenkt.


    Nein, nicht einmal zum Einstieg in die Geschichte einer Ruhrindustrie-Dynastie würde ich dieses Buch empfehlen wollen, dafür liest es sich einfach zu konfus.


    2ratten (wegen der beiden oben explizit erwähnten Kapitel)


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ich habe mal kurz mit dem Gedanken gespielt, dieses Buch zu kaufen, da die Familiengeschichte sicherlich sehr interessant ist. Nach Deiner Rezi überlege ich es mir aber dann doch noch mal. Vielleicht kommt irgendwann mal etwas besseres auf den Markt.


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!