Ellis Peters - Im Namen der Heiligen

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    Verlag: Heyne
    ISBN: 978-3-453-02050-4
    Seiten: 221
    Ausgabe: Taschenbuch
    ET: 05.2002
    Preis: nicht lieferbar


    In der Abtei von Shrewsbury ist es unruhig in diesem strahlenden Mai Anno Domini 1137. Alles geht seinen gewohnten Gang, nur der ehrgeizige Prior Robert stört hin und wieder den Klosterfrieden mit seinem verbissenen Plan, die Abtei unter den Schutz eines Heiligen zu stellen. Aber natürlich müssten auch die dazugehörigen wundertätigen Gebeine beschafft werden, was nicht leicht ist. Dass just in dieser Zeit der Unentschiedenheit einem der Mönche die walisische Heilige Winifred im Traum erscheint, deutet man als wohlwollendes Zeichen von oben. Der Prior führt daraufhin eine Delegation nach Wales, um die Reliquien der Heiligen nach Shrewsbury zu bringen. Bruder Cadfael ist als eingeborener Waliser auf dieser Expedition mit von der Partie. Und bald stellt sich heraus, dass seine Anwesenheit dringend vonnöten ist: Unvorhersehbare Hindernisse stellen sich der frommen Abordnung in den Weg, und um der Heiligen willen geschieht sogar ein Mord...


    Meine Meinung


    Ich lese sehr gerne die Schwester Fidelma-Romane von Peter Tremayne und in diesem Zusammenhang hört man häufig von Ellis Peters‘ Bruder Cadfael-Reihe. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Teil, „Im Namen der Heiligen“, den Weg zu mir findet. Ich hatte zudem das Glück, das Buch in einer kleinen Leserunde zu lesen, wo wir uns wunderbar ausgetauscht haben. Nur leider reicht „Im Namen der Heiligen“ in meinen Augen (noch) nicht an die Schwester Fidelma-Romane heran. Aber vielleicht ändert sich dies im Laufe der Reihe, nur kann ich das derzeit nicht beurteilen. Allerdings wartet die Fortsetzung bereits auf mich und auch wenn mich der erste Bruder Cadfael-Roman nicht hundertprozentig überzeugen konnte, werde ich „Bruder Cadfael und ein Leichnam zuviel“ sicherlich noch lesen.


    Ich habe leider einige Zeit gebraucht, um mich in die Geschichte einzulesen und mich von ihr gefangen nehmen zu lassen. Zu Beginn empfand ich die Handlung als wenig spannend und interessant und auch viele Dialoge wirkten auf mich äußerst hölzern und gezwungen. Allerdings waren die Figuren schon anfangs interessant und schienen voller Potential zu sein, so dass ich mich tapfer durch die ersten fünfzig Seiten kämpfte.


    Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten ging es dann auch recht gut voran, auch wenn ich fortwährend meine Probleme mit der doch sehr religiösen Handlung hatte. Heiligenverehrung ist wohl einfach nicht mein Thema. Aber das Buch las sich besser weg und die Figuren hatten Raum sich zu entfalten und nutzen diesen. Neben Bruder Cadfael gibt es mehrere facettenreiche und lebendige Figuren. In meinen Augen sind die Figuren eindeutig die Stärke der Autorin. Einige Namen sind recht gewöhnungsbedürftig, aber Dank der guten Charakterisierung konnte ich sie mir leicht merken und sie vor allem auseinander halten.


    Der Mordfall selbst war ganz spannend erzählt und die Auflösung war für mich äußerst überraschend, dabei aber durchaus schlüssig. Allerdings war er mir zu sehr mit dieser Heiligengeschichte verknüpft, um mich restlos packen zu können.


    Insgesamt ist „Im Namen der Heiligen“ also ein durchschnittlich gutes Buch, das recht kurzweilige Lesestunden garantiert, sich aber nicht ins Gedächtnis einbrennen wird, dabei aber interessant genug, um auf die Fortsetzung gespannt zu sein.


    Meine Bewertung


    3ratten

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Sie erzählt, wie die Mönche von Shrewsbury an die Reliquien der heiligen St Winifred kamen.


    Bruder Cadfael, ein gebürtiger Walise, reist im Jahre 1137 mit seinem Prior Robert und einer Handvoll Mönche nach Gwytherin in Wales, um dort die Gebeine von St Winifred zu finden und sie mit nach England zu nehmen. Doch die Einwohner von Gwytherin sind nicht begeistert, und als ein Mord geschieht, beginnt Bruder Cadfael an zu ermitteln.


    Das Dorf Gwytherin in Wales gibt es wirklich, und es gab dort auch eine Heilige namens Winifred. Die dortige Kirche ist ihr geweiht. Im zwölften Jahrhundert haben Benediktinermönche aus dem Kloster in Shrewsbury tatsächlich ihre Gebeine als Reliquien nach Shrewsbury geholt. Das Buch basiert also zum Teil auf einer wahren Geschichte.


    Mir gefallen historische Romane die wahre Begebenheiten ausschmücken und damit spielen wie es vielleicht gewesen sein könnte. Den Reliquien in Shrewsbury werde ich jedenfalls nicht mehr so ganz trauen...


    Hörbuch:


    Das einzige was mich in der Englischen Version gestört hat war, dass der Sprecher alle weiblichen Charaktere mit atemloser, weinerlicher Stimme vorgelesen hat. Der Walisische Akzent klingt zwar von Natur aus etwas weinerlich, aber als Sioned einmal etwas im Sinne von "Das sehe ich nicht ein, ich werde nicht ruhen bis ich meinen WIllen bekomme!" von sich gibt, stelle ich mir das eigentlich mit aufstampfendem Fuss und wütender Stimme vor. Stattdessen klingt sie, als hätte sie Asthma und fängt gleich an zu heulen. Ansonsten ein unterhaltsamer Krimi.