Jasper Fforde - Der Fall Jane Eyre

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    Thursday Next ist eine LitAg - Agentin in der Spezialeinheit für Buchkriminalität, deren Job es ist, die Literatur vor Übergriffen zu schützen, hauptsächlich vor dem abgrundtief bösen Acheron Hades, Ex-Uni-Professor und Oberschurke.
    Alles beginnt damit, dass er das Original-Manuskript von Charles Dickens Martin Chuzzlewit stiehlt um Lösegeld zu erpressen. Anschliessend schreckt er nicht einmal davor zurück, Jane Eyre aus dem Roman von Charlotte Bronte zu entführen, um an noch mehr Geld zu kommen. Hilfe bei Thursdays heiklem Job bekommt sie in brenzligen Situationen von ihrem Vater, einem ChronoGardisten, der über die praktische Gabe verfügt, die Zeit anzuhalten.
    Die Story spielt in einem "anderen" fiktiven England, in dem Literatur das höchste Kulturgut ist. Autoren und Bücher werden verehrt wie Popstars und wie in Ray Bradbury's "Fahrenheit 451" oder Walter Moers "Die Stadt der träumenden Bücher" auswendig gelernt. Kinder werden nach Autoren und Romanfiguren benannt; zum Teil so oft, dass manche von ihnen zusätzlich nummeriert werden müssen.


    Eine ausführlichere Inhaltsangabe ist mir schlicht nicht möglich, da Fforde hier eine total abstruse, vor witzigen Ideen übersprudelnde fiktive Parallelwelt schafft, die einen kaum Luft holen lässt.


    Ganz große Klasse, ich freue mich unglaublich auf alle nachfolgenden Bände. :klatschen:


    5ratten

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Schleich nicht, lies es ;)


    Ich frag mich echt, warum ich so lange gebraucht habe es endlich mal in die Hand zu nehmen trotz all der positiven Stimmen.

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Weddahex: Ich hatte das gleiche Problem wie du, als ich das Buch für meine Page rezensieren wollte - hätte ich alles aufgeschrieben, was mir daran so gut gefällt, dann hätte ich gar nicht mehr aufhören können. Also habe ich mich auch auf ein paar Zeilen beschränkt, die in der Aufforderung gipfelt, dass man dieses Buch selbst lesen soll. Wenn ich die Lese-Highlights der letzten Jahre auflisten sollte, wäre "Der Fall Jane Eyre" sicher unter den ersten drei Titeln.


    Witzig: Literaturschock hat mir Appetit auf dieses Buch gemacht, und dieses Buch hat mir Appetit auf den Roman "Jane Eyre" gemacht...

  • Mir hat dieses Buch nicht Lust auf mehr gemacht. Ich fand es dabei nicht unamüsant, aber die Idee der Literatur als Gegenstand der Massenhysterie allein macht es für mich noch nicht. Viele der Einfälle fand ich ziemlich klamaukig, die Stellen mit dem Vampir oder mit dem Zeitunfall auf der Autobahn etwa, das entlockte mir ein verstohlenes Gähnen.
    Sehr lustig fand ich hingegen die Kneipengespräche, in denen sich mit dem Barkeeper darüber unterhalten wurde, ob Shakespeare seine Dramen wirklich selbst geschrieben habe. Das sind Einfälle, die für mich die Bezeichnung "skurril" verdienen. Leider sind sie Mangelware in Ffordes Buch.


    Und was die biedere Hochzeit am Ende des Buches sollte, weiß ich auch nicht.


    Ich habe das Buch seinerzeit geschenkt bekommen. Inzwischen hat es sich eine Freundin ausgeliehen, obwohl ich ihr davon abgeraten habe; mal sehen, ob ich's wiederkriege, vermissen werde ich es nicht.


    Herzlich: Bartlebooth.

    Einmal editiert, zuletzt von Bartlebooth ()

  • Ich liebe dieses Buch! Eigentlich liebe ich die ganze Reihe, ich bin mittlerweile beim dritten Band und werde mir Nr. 4 mit Sicherheit sehr bald zulegen! Und ich kann auch bestätigen, dass diese Bücher Lust auf die Klassiker machen, die dort doch sehr humorvoll beschrieben werden.


    Für mich ein absoluter :tipp:


    LG Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • Warum bin ich noch nie über dieses Buch gestolpert? :entsetzt:


    *gleich auf die liste setzt* :breitgrins:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ich bin gemischter Meinung.


    Zu Anfang hatte ich große Schwierigkeiten mich in die Geschichte hineinzufinden. Es war mir manchmal ein wenig zu übertrieben. So nach und nach gewöhnt man sich aber an die geballte Ladung :zwinker: und irgendwann auch an die ein oder andere freie Änderung der Geschichtsschreibung oder des ein oder andren Romans :zwinker: Für mich war es schon etwas besonderes. Jane Eyre ist schon lange ein Lieblingsroman von mir und wie gerne würde ich selbst einmal in "echt" in diesem Roman landen.
    Zum Teil erinnert mich das ganze irgendwie ein wenig an Terry Prattchets Scheibenwelt. Wahrscheinlich liegt das an den Skurillitäten. Thursday jedenfalls ist mit symphatisch. Wie mir auch das ganze Buch recht liebevoll geschrieben zu sein scheint, man hat das Gefühl der Autor hatte jede Menge Spaß beim schreiben. Und doch irgendwie hat mir da etwas gefehlt. Der Kriminalfall verlief mir an manchen Stellen einfach zu glatt. Auch dieses Friedefreudeeierkuchenende war nicht so ganz mein Fall.
    Vielleicht habe ich einfach mehr erwartet? Trotzdem hatte ich viel Spaß und werde die Folgebände mit sicherheit lesen!


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Moin moin!



    Der Kriminalfall verlief mir an manchen Stellen einfach zu glatt. Auch dieses Friedefreudeeierkuchenende war nicht so ganz mein Fall.
    Vielleicht habe ich einfach mehr erwartet? Trotzdem hatte ich viel Spaß und werde die Folgebände mit sicherheit lesen!


    Tu' das auf alle Fälle!
    Ich weiß nicht, ob Jasper Fforde von Anfang an vier Bände geplant hat, aber das Friedefreudeeierkuchenende wird in den Folgebänden noch entscheidend relativiert werden, denn - um mit Thursdy Next Worten zu sprechen - "es fängt gerade erst an". Die Bände drei und vier finde ich zwar etwas weniger stark als die Bände eins und zwei, aber das mag auch nicht zuletzt daran liegen, dass es für den Leser naturgemäß etwas weniger Überraschungseffekte in der Parallelwelt Thursday Nexts gibt (aber immer noch genug). Lesenswert bleibt es.
    Schade nur, das ich sicherlich nicht alle literarische Bezüge, Anspielungen und Spielereien verstanden habe.

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

  • Klappentext:
    Können Sie sich eine Welt vorstellen, in der Literatur so wichtig genommen wird, dass es eine Spezialeinheit gibt, um sie vor Fälschern zu schützen? Als Geheimagentin Thursday Next ihre neue Stelle in Swindon antritt, ahnt sie schon, dass ihr die größte Herausforderung ihrer Karriere bevorsteht: Niemand anderes als der Erzschurke Acheron Hades hat Jane Eyre aus dem berühmten Roman von Charlotte Bronte entführt, um Lösegeld zu erpressen. Eine Katastrophe für England, das mit dem seit 130 Jahren tobenden Krimkrieg schon genug Sorgen hat. Aber Thursday Next ist eine Superagentin: Clever und unerschrocken. Und wenn sie wirklich mal in der Klemme sitzt, erscheint aus dem Nichts ihr von der ChronoGarde ausgestoßener, ziemlich anarchistischer Vater, um für ein paar eintscheidende Minuten die Zeit anzuhalten.


    Meinung:
    Ich muss ehrlich zugeben, das ich mir das Buch unter normalen Umständen nie gekauft hätte, da es so überhaupt nicht mein Genre ist, ich habe es mir nur zugelegt, weil ich für den SLW unbedingt ein grelles Cover brauchte. Der Sinn dieses Wettbewerbes ist es ja eigentlich, den SUB zu reduzieren, bei mir hat er aber außerdem bewirkt, dass ich einige "Perlen" entdeckt habe. "Der Fall Jane Eyre" ist für mich so eine Perle, auch wenn ich etwas Zeit brauchte, um mich einzulesen. Das Buch strotzt nur so vor witzigen, skurrilen Einfällen, die einfach nur Spaß machen. Es ist gespickt mit Anspielungen auf andere literarische Werke und Personen, die mich mehr als einmal zum googeln gebracht haben, trotzdem habe ich bestimmt auch einiges überlesen oder nicht verstanden, aber dadurch wird das Lesevergnügen trotzdem nicht gemindert. Eine Weile habe ich mich gefragt, warum der Titel nicht "Der Fall Martin Chuzzlewit" heißt, aber spätestens im letzten Drittel wird es klar....
    Ach ja, meine Wunschliste hat sich nach der Lektüre um einige Bücher verlängert :zwinker: (war also nix mit SUB-Abbau)


    5ratten

  • Ich habe versehentlich zuerst den Nachfolgeband gelesen (den ich nur wärmstens empfehlen kann) und fand den ein wenig besser.
    Obwohl ich eigentlich kein großer Fan von Fantasy Romanen bin, hat es mir trotzdem sehr gut gefallen. Die Sprache ist ausgesprochen wortwitzig (ich weiß allerdings nicht, ob die deutsche Übersettung da mithalten kann), die Querverweise auf sehr viele Bücher fand ich spannend und die Story einfach skurril unterhaltsam.

  • Nachdem ich hier auf das Buch aufmerksam wurde, habe ich es in der Zwischenzeit geschafft, dieses zu lesen.


    Da die Vorredner (schreiber) ja schon alles geschrieben haben, da kann auch ich nur sagen:
    Mein Fazit:
    :tipp:


    Die Folgebände 2+3 liegen bei mir auch schon auf dem SuB.

  • Nachdem ich hier schon so gut darüber gelesen hab, hatte ich die Dinger bei Poertgen-Herder mittlerweile schon ca. 2-3-mal in den Händen - hatte dann aber wohl immer noch dringendere SuB-Kandidaten, Zweifel an den Büchern, ob sie wirklich so gut sind, hatte ich glaub ich nicht.
    Bin zurzeit noch am Planen, welche Bücher ich mir als nächstes holen werde, könnte sein, dass sie diesmal mit unter kommen. :0

  • Nachdem das Buch von euch fast ausnahmslos gelobt wurde, habe ich es nun auch gelesen und war ziemlich begeistert.


    Der Erzählstil ist witzig, auch wenn diese Art von Privatdetektiv/Polizei-Ermittler Ich-Erzählung eigentlich nicht so mein Ding ist. Die Abschnitte über den Krimkrieg - obwohl dessen Absurdheit ziemlich gut dargestellt war - haben mich allerdings eher weniger interessiert. Ich habe mich deshalb hauptsächlich auf Ffordes Spielereien mit der englischen Literatur konzentriert; und das hat ziemlich Spaß gemacht. V.a. die Debatte über die Urheberschaft von Shakespeares Dramen, die ja auch in der Shakespeare-Forschung immer mal wieder ausgegraben wird, hat mich sehr amüsiert. Besonders natürlich die Lösung der Urheberschaftsfrage - Zeitparadoxa finde ich einfach sehr faszinierend :breitgrins:


    Daß das Buch mit einer relativ biederen Hochzeit endet, liegt ja nur daran, daß es in groben Zügen die Handlung von Jane Eyre widerspiegelt. Insofern mußte Thursday Next ja am Schluß ihren "Rochester" Landen heiraten.
    Ich bin mal gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht... Dieser bekommt von mir


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Nachdem ich von allen Seiten Gutes über die Thursday-Next-Reihe gehört habe, ich sie mir nun endlich zwischen die Finger gekommen (auf Englisch). Und: ich wurde nicht enttäuscht. :smile:
    Fforde hatte einige schöne Ideen, und trotz des eher komischen Grundtons setzt er auch einen Schwerpunkt auf ernstere Themen wie z.B. den Krimkrieg. Thursday ist eine toughe, liebenswerte Heldin, die manchmal eher durch die Abenteuer schliddert als sie zu bewältigen. Die übrigen Charaktere sind ebenfalls detailiert ausgearbeitet, meine Lieblingsfigur ist Thursdays Vater, der seiner eigenen, höchst mysteriösen Mission folgt. Das Universum, das Fforde entstehen lässt ähnelt unserem sehr - und ist dennoch so verschieden wie es nur sein kann. Sehr viel Spaß hatte ich an den literarischen Exkursen - sowohl an den Reisen in die Bücher als auch an den Diskussionen über den Urheber der Shakespear Stücke. Seeehr skurril das Ganze, genauso wie's mir gefällt. Oh, und ich will auch einen Dodo! :breitgrins:



    Also, von mir klare
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Cuddles und ich beginnen heute in einer Art kleinen privaten Leserunde auch mit dem Buch. Nimue hat uns geraten, hier unseren Lesefortschritt zu diskutieren, was wir natürlich gerne tun werden. Bisher habe ich erst die ersten 10 Seiten gelesen und bin noch etwas verwirrt. Aber wahrscheinlich wird sich das noch geben.


  • Bisher habe ich erst die ersten 10 Seiten gelesen und bin noch etwas verwirrt. Aber wahrscheinlich wird sich das noch geben.


    Das gibt sich, keine Bange. Die Welt von Thursday Next ist halt einfach anders als unsere. :zwinker: Die "Zitate" an den Kapitelanfängen geben einen ganz guten Einblick, finde ich.
    So, ich werd mir jetzt einen Snack machen und mich aufs zweite Kapitel stürzen.