Pamela Jooste: Star of the Morning

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    Sprache: englisch
    Seiten: 394 (keine Ahnung wieso bei amazon 336 stehen?)
    Verlag: Black Swan


    Inhalt:
    'I knew then that there were some things not even Ruby could keep from me for ever and this was one of them. We were coloured girls in a white world that didn't want us.' Born on the wrong side of a racial divide in apartheid-torn Cape Town, young sisters Ruby and Rose exist in a world where they are not welcome. As part of the Cape Coloured community they are considered socially inferior, yet even within their own social group the sisters live down the poor end of town. Their father was killed when they were very small, so when their mother dies after a protracted illness Ruby and Rose's fate falls into the hands of Aunt Olive. Ruby knows without being told that their aunt's home will not be opened up to them - charity does not extend to the poor relations who would cast a smudge on such a respectable house. Aunt Olive condemns her nieces to the local orphanage, relieving her conscience with monthly invitations to Sunday lunch. In the orphanage, the girls grow up sheltered from a divided world that they do not yet fully understand, but the day approaches when Ruby and Rose must forge their own paths in life and confront the lessons that apartheid enforces.


    Biografie:
    Pamela Jooste was born in Cape Town, where she still lives. She is the author of four critically acclaimed novels: Frieda and Min, Like Water in Wild Places, People Like Ourselves and Dance with a Poor Man's Daughter, her first novel, which won the Commonwealth Best First Book Award for the African Region; the Samlam Literary Award, and the Book Data South African Booksellers' Choice Award.


    Meine Meinung:
    Ich habe mir das Buch während meines Südafrika-Urlaubs in East London gekauft, weil ich kurz davor in Kapstadt war und das natürlich gepasst hat.
    Soweit ich weiß bzw. geforscht habe, gibt es das Buch nur auf englisch und es gibt noch keine deutsche Übersetzung.


    Jedenfalls war das Buch alles in allem gut. Es war einfach zu lesen, auch für jemanden, der nicht 1a englisch kann. Es fiel mir ziemlich leicht und ich kam zügig durch.
    Die beiden Lebensläufe von den Schwestern Ruby und Rose werden dargestellt, anfangs wechselt die Perspektive zwischen den beiden. Später erzählt nur noch Ruby selbst, da die beiden Schwestern aber immer viel miteinander zu tun haben und nah beieinander leben, bekommt man auch vieles von Rose mit.
    Das Werk zieht sich über viele Jahre, teilweise gibt es Zeitsprünge. Macht aber nichts aus.
    Die beiden sehr verschiedenen Charaktere kommen sehr gut zur Geltung. Die eltern von den beiden Mädchen sterben sehr früh, sie kommen in ein Waisenhaus für schwarze Kinder und müssen dort schnell erwachsen werden. Beide haben ihre Träume, wie Rose, die davon träumt, einmal für die Queen in England arbeiten zu können. Die ältere Ruby ist nicht ganz so anspruchsvoll, sie möchte nur einen einigermaßen guten Job finden, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch ob alles so läuft, wie es sich die beiden wünschen... verrate ich an dieser Stelle nicht ;)


    Der einzige Punkt, der mich etwas gestört hat, war, dass relativ wenig über die wirklichen Lebensumstände schwarzer Menschen zur Zeit der Apartheid in Südafrika geschrieben wird. Abundzu wird in einem Satz erwähnt, dass es einige Bereiche "Only Whites" gibt, oder es wird durch die Arbeit Rubys deutlich. Doch die wirklichen Schwierigkeiten sind meiner Meinung nach etwas verharmlost oder einfach nicht aufgezeigt.


    Trotzdem war es ein gutes Buch, besonders für Leser, die sich für Afrika/Südafrika interessieren und gerne auch mal in englisch lesen.


    Ich vergebe 4ratten


  • Der einzige Punkt, der mich etwas gestört hat, war, dass relativ wenig über die wirklichen Lebensumstände schwarzer Menschen zur Zeit der Apartheid in Südafrika geschrieben wird.


    Das mag daran liegen, daß lt. Klappentext, den Du wohl zitiert hast, Ruby und Rose zu den „Coloureds“ gehörten, also der meist indischstämmigen Bevölkerungsgruppe. Die Rassensegregation im Südafrika der Apartheidszeit war sehr viel ausgefeilter als nur zwischen „Weiß“ und „Schwarz“ bzw. „Weiß“ und „Rest“ zu unterscheiden. Auch wenn die „Coloureds“ alles andere als gleichberechtigt waren, so standen sie im Hierarchieverständnis des Regimes doch über den Afrikanern und die Abgrenzung nach unten funktioniert in solchen Fällen meist hervorragend. Für die beiden Schwestern bestand also kein Grund, sich besonders mit den Lebensumständen der schwarzen Bevölkerungsmehrheit zu beschäftigen. Die Perspektive scheint mir daher zunächst einmal in Ordnung.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ich weiß schon, dass es einen Unterschied zwischen den Coloureds und den Blacks besteht, dennoch hätte ich erwartet, dass das doch mehr rauskommt. Zumindest wurde es in dem Klappentext ja doch ziemlich hervorgehoben, dass es ja doch einige Probleme gibt.
    Es steht da ja auch, dass sie selbst innerhalb ihrer Gemeinde ganz unten stehen, das kommt in nur wenigen Situationen raus. Die wirkliche Armut ist später nur noch wenig deutlich.


    Na ja, so waren eben meine Erwartungen ;)


  • Ich weiß schon, dass es einen Unterschied zwischen den Coloureds und den Blacks besteht, dennoch hätte ich erwartet, dass das doch mehr rauskommt.


    Der Klappentext besagt ausdrücklich the girls grow up sheltered from a divided world (Hervorhebung von mir), da würde ich also zumindest für die Waisenhauszeit erst mal gar nichts erwarten. Ich weiß natürlich nicht, wieviel Raum diese Zeit im Vergleich zum Rest einnimmt, daher mag das auch irreführend sein. Aber wie gesagt, es gab für die Coloureds nur wenig bis gar keine Veranlassung, sich mit der Lage der Afrikaner zu beschäftigen, und das wäre hier – angesichts der Position der beiden Schwestern in ihrer eigenen Bevölkerungsgruppe – erst recht abwegig, das eigene Leben zu managen dürfte Herausforderung genug sein. Die Probleme der Coloureds waren insgesamt andere als die der Afrikaner, sie waren z. B. bei weitem nicht im gleichen Maße von den Paßgesetzen betroffen, sie bekamen insgesamt bessere Wohnungen, sie hatten eigene (bzw. überhaupt) Schulen, sie wurden nicht zwangsweise in etwas den „Bantustans“ vergleichbares umgesiedelt usw. Es mag sein, daß auch die spezifischen Probleme der Coloureds in dem Buch zu wenig herauskommen, das wäre dann in der Tat schade ...


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ich gebs auf ;)


    Jedenfalls habe ich an manchen Stellen mehr erwartet. Sag ichs einfach mal so.