Mein eigenes Werk

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 930 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Hallo erstmal, ich bin neu in diesem Forum. Der haptsächliche Grund für meine Anmeldung war, dass ich vor kurzem angefangen habe einen Fantasy-Roman zu schreiben. Mit den ersten Kapiteln bin ich noch überhauptnicht zufrieden, da ich zu dem Zeitpunkt, als ich sie schieb, noch keinen genauen Plan hatte wohin die Geschichte überhaupt führt. Mittlerweil bin ich an Erfahrung gewachsen und demnechste werde ich diese Kapitel neu überarbeiten. Meiner Meinung sind die ersten Kapitel einer der Wichtigsten eines Buches, da sie die Charaktere und die Welt einleiten.
    Ich werde euch jetzt einfachmal den Prolog posten und bin sehr gespannt, was ihr davon haltet. Wenn jemand noch ein Kapitel zum reinlesen möchte kann ich das gerne noch nachposten, die ersten zwei werde ich aufjedenfall nachreichen, sobald sie fertig sind.
    Mfg Jonny


    Ps. Der Prolog gehört nicht zu den Kapiteln, die mir nicht gefallen, den find ich eigentlich ganz gut gelungen, aber ich möchte ja eure Meinungen dazu hören. :zwinker:
    Prolog:


    Es war spät in der Nacht. Die ganze Stadt lag still und versank halb im Nebel, nur das Schloss des Königs auf einer kleinen Anhöhe blieb von dem weißen Dunst befreit, als wolle es seine Unabhängigkeit von der Natur beweisen.
    Die Straßen waren leer und kein Laut war zu hören.
    Der einzige Ort, an dem sich Regung zeigte, war außerhalb der Stadtmauern.
    Zwei Männer standen hinter dem Tor, ihre Kutsche mit zwei Pferden an der Spitze, stand am Waldrand. Sie waren spärlich ausgerüstet mit einer ledernen Rüstung, die aussah, als würde sie keinem verrosteten Dolch standhalten können und einem kleinen Schwert, welches so stumpf war, dass man nicht einmal Holz damit spalten konnte.
    Der etwas dicklichere von den beiden, dem mann offensichtlich wenig Intelligenz in die Wiege gelegt hatte, hielt zitternd einen kleinen Korb in seinen Händen und flüsterte mit dem andern.
    „Ich kann das einfach nicht Boris, kuck es dir doch mal an, das ist einfach nicht richtig.“, sagte er leise.
    „Du weist doch, was er gesagt hat. Wir müssen das hier zu Ende bringen, wir haben gar keine andere Wahl“.
    Ein kalter Wind wehte vom Wald her in ihr Gesicht und erinnerte sie daran, in was für einer gefährlichen Situation sie steckten.
    Er öffnetet den Korb einen spalt breit und sah in die leuchtenden Augen eines kleinen Babys, das ihn irritiert mit einem Finger im Mund beobachtete.
    Hastig stellte Grubbert den Korb auf den Boden.
    „Nein, ich werde das kleine Ding ganz sicher nicht umbringen und ich werde es auch nicht von dir umbringen lassen“, sagte er aufgeregt.
    „Ich bin ja auch dagegen,“ sagte Boris „aber was willst du machen? Auf uns wartet Schlimmeres als der Tod wenn raus kommt, dass wir es am Leben gelassen haben.“ Eine lange Pause entstand.
    „Ich hab’s“, rief Grubbert laut,“wir setzen ihn im Wald aus. Da wird ihn sicher jemand finden und aufnehmen.“
    „Wir können ihn doch nicht im Wald aussetzten!“, rief Boris verärgert, „Hast du etwa vergessen, dass wir uns im Krieg befinden? Der ganze Wald ist voll von diesen widerlichen Schnüfflern und wenn wir das Baby einfach irgendwo abstellen, dann kannst du dir sicher sein, dass die es als erste finden.“ schrie er am Schluss heraus. Schuldbewusst schaute Grubbert auf den Boden. Er war angespannt und schaute immer wieder nervös auf das Baby, das sich schlafen gelegt hatte.
    „Hast du vielleicht ne bessere Idee?“
    Boris antwortet nicht und dachte weiter angestrengt nach, aber es sah nicht gut für den Kleinen aus.
    Sie wussten nicht einmal, warum sie ihn töten sollten, aber für gewöhnlich stellten sie keine Fragen.
    „Was wäre, wenn wir ihn vor eine Haustür legen? In die Stadt hinein trauen sich die Schnüffler bestimmt nicht.“
    „Nein wir müssen ihn irgendwohin weit weg bringen, aber dazu fehlt uns die Zeit!“
    Der Nebel verdichtet sich zunehmend und mit ihm die Kälte, die ihnen, wie der eisige Hauch eines Ungeheuers, aus dem Wald entgegen blies.
    „Jetzt hab ich‘s wirklich,“sagte Grubbert vorsichtig , „wir setzten ihn auf den Fluss.“
    „Vielleicht ist es besser wenn du ruhig bist und mir das Denken überlässt!“, sagte Boris genervt, „Oder meinst du etwa auf dem Fluss finden die ihn nicht?“
    „Ich will ihn ja nicht auf irgendeinen Fluss setzen!“ ,antwortete Grubbert mit funkelnden Augen. „Die Schnüffler fürchten sich doch vor dem schwarzen Fluss. Wenn wir den kleinen da hin bringen, dann ist er bestimmt sicher.“
    Daraufhin nickte Boris nur und hoffte darauf, dass Grubbert recht hatte. Um nicht noch mehr Zeit zu vergeuden, mussten sie jetzt auf schnellstem Wege zum schwarzem Fluss. Sie wussten nicht wie Sicher ihr Schützling auf ihm sein würde, noch wohin er letztendlich führte, aber er war ihre einzige Chance den Jungen vor dem Tod zu bewahren.
    Der Fluss befand sich tief im Wald. Sie stiegen ohne ein weiteres Wort zu verlieren in ihre Kutsche ein und preschten los. Wenn man sie für die Drecksarbeit bestellt hatte, waren sie bisher eigentlich immer zuverlässig gewesen, doch heute verlangte das Schicksal etwas anderes von ihnen.


    Der Fahrtwind blies den beiden ins Gesicht und der Lärm, den sie mit der Kutsche verursachten, war ihnen niemals so laut vorgekommen wie jetzt. Regungslos und steif saßen sie da und spähten in die Dunkelheit, die sie umgab. Wenn sie auch nur ein Schnüffler entdecken würde, wäre das ihr Tot.
    Sie waren sich gar nicht mehr so sicher, ob das Baby die ganze Mühe überhaupt Wert war. Es würde sich ja nicht mal an sie erinnern. Aber um wieder umzukehren, war es jetzt zu spät.
    Der Pfad, auf dem sie ritten, wurde immer schmaler und holpriger. Ihr Ziel konnte nicht mehr weit entfernt sein. Boris nahm den Korb und schaute kurz nach dem Baby, das durch das ganze Geholpere aufgewacht war und einen gequälten Eindruck machte. Als sie das Glänzen des vom Mond beschienen Flusses durch das Dickicht sahen, hatten sie endlich wieder Gelegenheit aufzuatmen. Hastig stellten sie die Pferde ab und rannten den kleinen Trampelpfad hinunter zum Fluss, der geradezu melancholisch und ruhig den Empfang des Kindes zu erwarten schien.
    Sie setzten den Korb in das schwarze Wasser und stupsten ihn vom Ufer weg. Viel Zeit zur Verabschiedung blieb nicht, nur ein trauriger Blick auf den ins Ungewisse treibende Korb.
    Angesichts der Tatsachen waren sich die beiden sicher, dass der Kleine nicht überleben würde, aber eine Alternative hatten sie nun mal nicht. Sie liefen eilig zurück zur Kutsche, um ihrem Meister von ihrem erfolgreichen Auftrag Bericht zu erstatten. Sie hofften, dass er niemals die Wahrheit erfahren würde.
    Der Junge im Korb schaukelte sanft auf dem Pech schwarzen Wasser und nahm die Umgebung mit seinen großen, grünen Augen aufmerksam in sich auf. Fasziniert beobachtete er die vom Mond beschienenen und vom Wind gestreichelten riesigen Bäume, die sich schützend über den Fluss beugten, als befände er sich am sichersten Ort auf Erden.

    Einmal editiert, zuletzt von jonny ()

  • Hallo Johnny,


    es gibt viele Internetseiten/foren, auf denen man seine eigenen Werke in der Entstehungsphase vorstellen und diskutieren kann.
    Literaturschock dagegen widmet sich der Diskussion fertiger, herausgegebener Bücher. Du bist also mit deinem Anliegen hier am falschen Ort, weshalb ich den Thread hier schließe.


    Das soll nicht heißen, dass du hier nicht gerne über andere Bücher und Bücherthemen mit uns diskutieren könntest. Dazu bist du im Gegenteil Herzlich Willkommen.


    Viele Grüße,
    Saltanah

    Wir sind irre, also lesen wir!