Alfred Komarek - Die Schattenuhr

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    Daniel Käfer war Redakteur beim Magazin IQ, das allerdings eingestellt wurde. Also kommt er arbeitslos ins Salzkammergut, um auf den Spuren seiner Kindheit und Jugend zu wandeln. Einquartiert ist er bei der Schlömmer Mirz im Ausseer Land, immer wieder besucht wird er von seiner Freundin Sabine. Daniels Midlife-Crisis beginnt, sich dem Ende zu nähern, als er einige Vorstellungsgespräche in Wien antreten soll. In seiner 2 CV ist er gerade auf dem Weg in die Hauptstadt Österreichs, als er am Bahnhof an Gerd Gamsjäger vorbei fährt. Noch kennen sich die beiden nicht, doch Gerd ist mit einem Kanu unter dem Arm unterwegs, die beiden kommen ins Gespräch und sind sich sympathisch.


    Mit Kennermine stellt Gerd sofort fest, was dem leicht angeschlagen wirkenden, arbeitslosen Journalisten wieder aufrichten könnte: etwas Abenteuer. Und er, Gerd, ist genau der Richtige für solche Touren. Er quartiert Käfer bei sich und seiner Mutter unter dem Dach ein, wo er im Schlafsack nächtigt. Außerdem begeben sich die beiden auf eine Paragliding-Tour, bei der Daniel zu sterben vermeint, dann machen sie einen Trip durch jene Höhlen, in denen Stifters „Bergkristall“ spielt. Und da passiert dann das echte Unglück: Gerd stürzt ab und wird schwer verletzt.


    Lange Zeit ist nicht sicher, ob Gerd durchkommt und wie. Daniel fühlt sich schuldig, wird auch von den Ausseer Zeitungen als Sündenbock hingestellt. Doch Daniel will helfen, auch wenn er von Gerds Mutter alles andere als freundlich aufgenommen wird und wieder bei der Schlömmer Mirz unterkriechen muss. Seine Gedanken drehen sich nur darum, wie er der nicht gerade reichen Gamsjägerin helfen kann und ob Gerd wieder gesund wird.


    Almosen nimmt die Gamsjägerin keine, doch sie hat eine alte Reliquie, die sie gerne zu Geld machen würde. Daniel übernimmt, vom schlechten Gewissen und Schuldgefühlen getrieben, die Aufgabe des Hehlers. Als das Kultbeil sich als Fälschung herausstellt, übergibt ihm die Gamsjägerin noch einen Plan für einen Stollen im Salzbergwerk, in dem angeblich etwas sehr wertvolles zu finden sei. Die Suche beginnt und wird mit einem Riesenmedienhype begleitet – doch was werden die Archäologen vor laufenden Kameras ans Tageslicht befördern?


    Es handelt sich bei „Die Schattenuhr“ um den zweiten Roman der Daniel-Käfer-Serie. Der erste Band („Die Villen der Frau Hürsch“) steht zwar auch bei mir herum, allerdings ist spurlos an mir vorbei gegangen, dass es sich um eine jener Serien handelt, bei denen man keinen Plan hat, worums eigentlich geht, wenn man sie nicht in der „vorgeschriebenen“ Reihenfolge liest. Bis zum Schluss war ich also ziemlich aufgeschmissen, wer denn nun die vielen Frauen in Käfers Leben sein sollen (Sabine, Anna…) und was sie untereinander und miteinander zu tun haben. Einige, nicht alle Dinge, werden im Laufe des Buches zwar nochmal klar, wären aber weit lesbarer, würde man entweder den ersten Teil kennen oder für „Quereinsteiger“ nochmal eine Art „Zusammenfassung“ einbauen, so wie viele Serien das machen.


    Das Buch ist geprägt von viel Lokalkolorit, die Ausseer Landschaft wird dermaßen schön beschrieben, dass man das Gefühl hat, da unbedingt mal hin zu müssen. Und die, die das Ausseer Land kennen, werden mir beipflichten, dass es ein wunderschönes Fleckchen Erde ist. Leider fand ich die Geschichte ziemlich langweilig, es tut sich praktisch nichts, außer dass der Hauptdarsteller mit einer leichten Identitätskrise zu kämpfen hat. Wirklich spannend wird sie eigentlich nie. Schade, vielleicht waren aber auch meine Erwartungshaltungen zu groß (durch die Polt-Serie, die wirklich gut sein soll).
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    Gebundene Ausgabe: 206 Seiten
    Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (August 2005)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3852184835
    ISBN-13: 978-3852184838


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