Walter Moers - Der Schrecksenmeister

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 21.069 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ophelia.

  • Ok, der Seldwyla Zyklus ist soeben auf meinen Wunschzettel gewandert. Tue ich doch mal ein bisschen was für meinen Deutsch LK. ^^
    Hmmm, ja....also ich habe den Schrecksenmeister gelesen, während ich auf Kursfahrt war und mir persönlich hat es sehr gut gefallen. Im Gegensatz zum Blaubär, ist eine einzige durchgehende Geschichte und nicht so episodenartig. Die seitenlangen Anmerkungen fehlen, was es für mich zu etwas weniger moersig macht, aber nicht unbedingt schlechter. Die Fußnoten haben ihre guten und schlechten Seiten.
    Für mich ist es bisher der beste Zamonienroman, einfach, weil mir die Charaktere viel mehr ans Herz gewachsen sind als sonst und oft genug aufgerufen oder mich einem Gefühlsausbruch hingegeben habe. (Mitten unter Klassenkameraden.....mein Ruf als Verrückte festigt sich).

    Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.<br />~ A. Einstein<br /><br />Man umgebe mich mit Luxus; auf das Notwendige kann ich verzichten. <br />~ Oscar Wilde

  • Ich habe das Buch gestern abend beendet, und kann mit Sicherheit sagen, dass er in meinen Augen nicht der beste Roman von Moers ist.
    Er hat sich mit Rumo und den Träumenden Büchern die Messlatte leider viel zu hoch gehängt. Wäre "Der Schrecksenmeister" vor den besagten Zamonien-Romanen erschienen, hätte ich ihn wahrscheinlich genau so geliebt, aber nach dem Feuerwerk der vorangegangenen Bücher war der neueste Roman leider "nur" gute Unterhaltung.


    Trotzalledem gab es Passagen in dem Buch, regelrechte Pageturner, bei denen ich mir immer sagte: "Ach, nur noch dieses Kapitel.", und diese Passagen waren gut verteilt.
    Viele Aspekte waren "typisch Moers", einfach nur herrlich zu lesen, seine phantastischen Ergüsse.
    Die "Schneeweiße Witwe" ist nur einer dieser Punkte, die Moers so grandios beherrscht. Spinnerte Ideen brilliant ausgearbeitet, er verleiht den Charakteren jeweils ihren einzigartigen Touch, ob wahnsinnig oder extrem tödlich.


    Allerdings kam die Geschichte nur schwer in Schwung. Und das Ende ist echt mau. Es war alles zu schnell vorbei. Wie ein Ballon, den man aufknotet - die Luft war sehr schnell raus.


    Dennoch bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben. Ich finde es ja nicht schlecht. Meine Erwartungen wurden nur nicht erfüllt.
    Und das Moers nach wie vor auf meiner Autobuy-Liste steht, wird sich wohl vorerst nicht ändern.


    Daher


    4ratten

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Hallo!

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    Inhalt:

    In Sledwaye, der ungesundesten Stadt Zamoniens, ist Echo, das hochbegabte Krätzchen, nach dem Tod seines Frauchens in allergrößte Schwierigkeiten geraten. Er ist gewzungen, mit dem Schrecksenmeister Succubius Eißpin einen verhängnisvollen Vertrag zu schließen. Dieser gibt Eißpin das Recht, die Kratze beim nächsten Vollmond zu töten und ihr Fett auszukochen. Als Gegenleistung muss Eißpin Echo bis dahin auf höchstem kulinairschen Niveau durchfüttern. Doch der Schrecksenmeister hat nicht mit dem Überlebenswillen und dem Erfindungsreichtum des Krätzchens gerechnet - vor allem nicht mit dessen neuen Freunden, den Grübelenden Eiern und dem Goldenen Eichhörnchen, Fjodor F. Fjodor, dem einäugigen Schuhu, dem gekochten Gespenst und vor allem Inanzuela Anazazi, der letzten Schreckse von Sledwaya.
    (Buchklappentext)


    Bewertung:
    Das ist es also, das Buch, auf das ich so lange gewartet habe und wenn man lange auf etwas wartete, werden die Erwartungen größer. Ganz erfüllen konnte der Schrecksenmeister diese leider nicht. Es mag daran liegen, dass ich das Thema Kochen bzw. Essen nicht so interessant finde, das ich seitenweise etwas darüber lesen möchte. Im Vergleich hierzu hat mir Die Stadt der Träumenden Bücher besser gefallen, weil es dort um Literatur geht und dieses Thema begeistert mich.
    Nichtsdestotrotz sind Moers ein paar unterhaltsame Ideen gekommen, wobei er einige wohl aus Spiegel, das Kätzchen von Gottfried Keller übernommen hat. Inwieweit kann ich nicht beurteilen, da ich Kellers Werk nicht kennen.
    Der typische Moersstil bleibt aber erkennbar und macht das Lesen vergnüglich.


    Mir hat der Beginn des Buches als Sledwaye vorgestellt wird gefallen, sodass der Einstieg leichtfiel, weil die Beschreibung einfach gut ist. Ich mag Moers' Darstellungsweise.
    Auch die Bilder sind schön anzusehen, aber ich hatte den Eindruck, dass es nicht ganz so viele sind, wie in seinen anderen Zamonienbüchern, doch ich mag mich irren.


    Von Echos Freunden hat mir Fjodor F. Fjodor besonders gefallen, zumindest zum größten Teil. Seine verdrehten Fremdwörter sind einfach zu schön, auch wenn es manchmal ein wenig viel damit wird.


    Manchmal hatte ich den Eindruck vor lauter Kochen und Essen käme die Handlung nicht voran. Mir gefiel es besser, wenn Echo versuchte eine Lösung für seine bedrängende Situation zu finden.


    Es gibt so manche amüsante Wortneuschöpfung, einige neue und alte zamonische Daseinsformen sowie Dinge, die man auch gerne haben würde (oder eben auch nicht).


    Eißpin ist ein Bösewicht, den ich gerne agieren sah. Wo er ist, ist was los oder man kann ahnen, dass gleich was los sein wird. Seinen Hintergrund fand ich zwar etwas konstruiert, aber vertretbar.


    Izanuela mochte ich auch. Sie ist eine sehr bemerkenswerte Figur, es gibt immer wieder neue Dinge über sie zu erfahren.


    Zum Ende hin passiert dann nach meiner Ansicht zu viel auf einmal. Es wirkt so als hätte dort noch ein wenig Action ins Buch gemusst, sodass sich die Handlung zu sehr überschlägt um noch richtig Spaß zu machen. Das Ende selbst empfand ich als etwas unbefriedigend .


    4ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Das Buch ist im Gegensatz zu DSdtB und Käptn Blaubär sowas von schlecht, ne wahre Enttäuschung....


    Einerseits will man nicht ewig davon lesen, wie gemein der Schrecksenmeister ist und das Leben in seiner Behausung mit Echo ist größtenteils unglaublich langweilig. Hätte nicht geglaubt, das mal sagen zu müssen, aber diese Zamoniengeschichte hätte besser daran getan, nach dem alten Motto "What happens in Zamonien, stays in Zamonien" zu handeln. :breitgrins:


    Hat auf jeden Fall nix von dem Charme und der Genialität von DSdtB & Käptn Blaubär.


    2ratten

  • Als großer Moers Fan muss ich natürlich auch dieses Buch haben (damit die Sammlung komplett bleibt),
    habe es mir zum Geburtstag gewünscht.


    Frage: Muss ich das Keller-Buch vorher gelesen haben?


    Gruß DF**

  • Hallo!



    Frage: Muss ich das Keller-Buch vorher gelesen haben?


    Nein, mussdu nicht. Ich habe es auch nicht vorweg gelesen. Verständnisprobleme ergeben sich keine, man kann, wenn man Keller gelesen hat, nur eben vergleichen, was übernommen wurde und was neu ist. :winken:


    Liebe Grüße


    Nirika.

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Oh das ist gut. Dann kann ich mich drauf freuen ohne noch etwas vorher zu erledigen :) thx

  • Ich habe das Buch vor ungefähr einer Woche beendet. Als waschechter Moers-Fan, was es klar das das Buch her muss und gelesen werden muss.
    Meine Meinung hierzu:


    1. Das Layout und die Zeichnungen mal wieder überragend, wobei nicht so gut wie in "Rumo..."


    2. Beim Lesen des Buches bekam man immer wieder Hunger...warum bloß :breitgrins:


    3. Geschichte war teilweise etwas...mau...Ich hab die Vorlage nicht gelesen und will es auch gar nicht. Aber der gute Walter hätte mehr daraus machen könne. Mehr Fluchtversuche einbauen, mehr Hintergrundwissen über den Meister und Echo.


    4. Die Schreckse wurde wunderbar beschrieben und dargestellt! Da kam der Moers wieder durch.


    5. Fjordor F. Fjordor kam mir etwas zu kurz ebenso wie das Thema "Das Wunder der Liebe" das Echo ja noch erleben wollte.



    Fazit: Das Buch ist lesenswert, aber man mus klar sagen, das Moers hiermit nicht seine Glanzleistung abgelegt hat. Ich hoffe auf besseres in der Zukunft!


  • 2. Beim Lesen des Buches bekam man immer wieder Hunger...warum bloß :breitgrins:


    Stimmt. Vorallem beim Dessert-Menu.



    5. Fjordor F. Fjordor kam mir etwas zu kurz ebenso wie das Thema "Das Wunder der Liebe" das Echo ja noch erleben wollte.


    Sollte es da noch einen zweiten Band geben?


    Das Buch ist zwar nicht ganz so gut wie einige andere Bücher von Moers, aber alles in allem hat es mir gut gefallen.
    Ich kann es zwar nicht definieren, aber ein bisschen Moers hat mir gefehlt.

  • Walter Moers neuester "Zamonien"roman - mehrfach wurde der Erscheinungstermin nach hinten verschoben, nach "Stadt der träumenden Bücher" sind die Erwartungen hochgeschraubt. Diesmal hat Moers ein bekanntes Märchen, nämlich "Spiegel, das Kätzchen" von Gottfried Keller nacherzählt und nach Zamonien verlegt. Aus Spiegel ist Echo geworden, aus den Hexen Schrecksen, aus dem Kätzchen ein Krätzchen, aus Gottfried Keller Gofied Letterkerl.


    Gleich dagegen bleibt die Grundhandlung: Dem Hungertod nahe geht das Krätzchen Echo einen unheilvollen Kontrakt mit dem Schrecksenmeister Eißpin ein. Es wird einen Monat lang kulinarisch verwöhnt, dafür darf der Meister es anschließend töten, um ihm das Fett auszukochen. Das braucht er nämlich dringend für ein alchemistisches Experiment.
    So durchstreift der Leser zusammen mit Echo das große unheimliche Schloss, das - wie könnte es in Zamonien auch anders sein - von den abenteuerlichsten und fantasievollsten Kreaturen, z.B. Ledermäusen, einer schneeweißen Witwe, gekochten Gespenstern bewohnt wird. Als sprachbegabte und intelligente Kratze gibt Echo sein Leben nicht einfach so auf, sondern schmiedet Pläne zu seiner Rettung. Ob ihm Izanuela, die letzte Schreckse von Sledwaya mit ihrer Kräuterkunst wohl helfen kann?


    Bei mir machte sich nach den ersten 100 Seiten erstmal Enttäuschung breit: wenig Handlung, unzusammenhängende Episoden, das Moers'sche Zamonien in ein Schloss gesperrt. Doch im Laufe des Romans werden die Fäden wieder zusammengesponnen und spannende Unterhaltung geboten.
    Der Show-Down hat es in sich und bringt einige überraschende Wendungen. Ich mag die Art, wie hier mit typische Märchenklischees gespielt wird, sie mal bedient werden und mal gebrochen. Und im Rückblick gefällt mir auch, dass anstatt den großen Reisen und vielen Personen diesmal kammerspielhaft wenige tragende Charaktere an einem Ort die Handlung vorwärts treiben.
    Leider kenne ich Kellers Novelle nicht (ist aber sofort auf meinen Wunschzettel gewandert), es ist sicher interessant die beiden Varianten miteinander zu vergleichen.
    Die Illustrationen sind von bekannter Qualität, diesmal leider etwas rar, es gibt teilweise fast 50 Seiten ohne eine einzige. Da hätte ich lieber nochmal drei Monate gewartet und die schneeweiße Witwe vor mir gesehen und mehr als nur ein Bild des Schrecksenmeisters. Positiv dagegen, dass das Buch wieder einen farbigen Schnitt zumindest oben hat.
    Insgesamt bewährte Zamonienkost - soll heißen: gute, fantasievolle und spannende Unterhaltung.


    4ratten


    Katia


    P.S. "Spiegel, das Kätzchen" könnt Ihr bei Interesse beim Projekt Gutenberg herunterladen - am besten in ein anderes Programm kopieren und in lesbarere Form bringen.

  • Hi Katia!



    Leider kenne ich Kellers Novelle nicht (ist aber sofort auf meinen Wunschzettel gewandert), es ist sicher interessant die beiden Varianten miteinander zu vergleichen.


    Genau das habe ich gemacht. Es lohnt sich wirklich! Mir hat Kellers Original besser gefallen als Moers' Nacherzählung, sprachlich und inhaltlich. Das hat mich dann auch dazu bewogen, die ganze Novellensammlung "Die Leute von Seldwyla" (von der "Spiegel, das Kätzchen" ein Teil ist) zu kaufen und demnächst auch zu lesen.
    Ich hatte die Novelle über Spiegel vom Projekt Gutenberg heruntergeladen und gleich Appetit auf mehr Geschichten aus Seldwyla bekommen. :smile:


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo Alfa Romeo,


    fast genauso wird es mir wohl auch gehen. "Spiegel, das Kätzchen" habe ich heute heruntergeladen und gelesen und die Gesamtausgabe wird meinen Wunschzettel auch irgendwann wieder verlassen und dafür meinen SUB betreten :breitgrins:


    Ich möchte zwischen den beiden Varianten, Moers und Keller, eigentlich keine Reihenfolge für mich festlegen - zu unterschiedlich ist die Entstehungszeit, -sprache, der Umfang usw. Allerdings gefällt mir Kellers Ende besser als Moers Showdown. Jedenfalls ist es unbedingt eine empfehlenswerte Ergänzung zum "Schrecksenmeister", die man vor oder nachher lesen sollte (sind ja nur etwa 30 Seiten) und wenn auf diese Weise der gute alte Keller ein bisschen Aufschwung bekommt, kann man Herrn Moers ja auch nur dankbar sein ... am Ende lese ich doch noch irgendwann den "Grünen Heinrich" ...


    Katia

  • Nachdem ich - durch diesen Thread auf die Erzählung aufmerksam geworden - Kellers Novelle gelesen habe, habe ich nicht nur Lust auf den Moers bekommen, sondern auch auf weitere Seldwyla-Geschichten. Eine Leserunde wollte ich gerade vorschlagen, habe aber gerade noch rechtzeitig bemerkt, dass die "Leute von Seldwyla" auf Alfas SLW08-Liste stehen. Vorschlag folgt Anfang Januar.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Vorschlag folgt Anfang Januar.


    :daumen: Sehr schön. Da bekommen wir sicher ein paar Leute zusammen. Klassiker-Leserunden füllen sich ja gerne mit dem Argument "Da traue ich mich alleine nicht ran" - wobei das bei Keller ja kein Problem sein sollte :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Eine Leserunde wollte ich gerade vorschlagen, habe aber gerade noch rechtzeitig bemerkt, dass die "Leute von Seldwyla" auf Alfas SLW08-Liste stehen. Vorschlag folgt Anfang Januar.


    An Euch ist ein Paar Juristinnen verloren gegangen ... :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo!


    Die Bücher von Water Moers lösen bei mir gemischte Gefühle aus. Manche, wie Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär Gehören zu meinen absoluten Lieblingen. Andere dagegen kommen mir eher wie der schwache Versuch einen zweiten Blaubär zu schreiben vor und lassen mich kalt. Der Schrecksenmeister hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Die Atmospähre des Buchs ist zwar düster, aber mit einem dicken :zwinker: Ich war fasziniert von der Fantasie des Autors und sogar die Beschriebung des krankesten Ortes, von dem ich je gelesen habe hat mir ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Ich habe mit Echo mitgehungert und mich über ihn geärgert als er meiner Meinung nach viel zu leicht den Verlockungen von Eißpins Essen nachgegeben hat. Ich hoffte, dass er eine Möglichkeit findet seinem Schicksal zu entgehen und eine Möglichkeit zur Flucht findet, aber sicher war ich mir bis zum Ende nicht. Da kann es keine andere Bewertung geben als


    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Walter Moers - Der Schrecksenmeister
    Ein kulinarisches Märchen aus Zamonien von Gofid Letterkerl. Neu erzählt von Hildegunst von Mythenmetz


    Piper Verlag
    384 Seiten
    ISBN 978-3-492-04937-5


    Klappentext:
    In Sledwaya, der Stadt, in der “das Gesunde krank und das Kranke gesund” ist, spielt der neue Roman “Der Schrecksenmeister”, des zamonischen Großschriftstellers Hildegunst von Mythenmetz. Er handelt von der Auseinandersetzung zwischen Echo, dem hochbegabten Krätzchen, und Succubius Eißpin, dem furchtbaren Schrecksenmeisters Sledwayas, der Faust und Mephisto in einer Person zu verkörpern scheint. Dieser lässt nichts unversucht, um sich vermittels der Alchimie zum Herren über Leben und Tod aufzuschwingen - und dazu braucht er nichts notwendiger, als das Fett von Echo, der gezwungen ist, einen teuflischen Vertrag mit Eißpin abzuschließen.


    Über den Autor:
    *24.5.1957, Mönchengladbach
    Werke: u.a. Die Stadt der Träumenden Bücher, Rumo


    Der erste Satz:
    “Stellt euch den krankesten Ort von ganz Zamonien vor!”

    Meine Meinung:

    Ein wie gewohnt schräger Roman; ein würdiger Nachfolger für “Die Stadt der Träumenden Bücher”, auch wenn dieses, für mich das beste von Moers Büchern ist.
    Echo, das letzte Krätzchen von Sledwaya streift nach dem Tod seines Frauchens halb verhungert durch die Straßen und bittet sogar den gefürchteten Schrecksenmeister um Nahrung. Dieser verpflichtet sich, Echo bis zum nächsten Schrecksenmond durchzufüttern - natürlich auf höchstem Niveau - und ist dafür berechtigt ihm sein Fett auszukochen.
    “Der Schrecksenmeister” ist ein sehr düsterer Roman, vor allem am Anfang, schon die erste Beschreibung von Sledwaya ist wenig einladend und dieser Eindruck bessert sich nicht, in Eßpins Schloss verstärkt er sich noch. Die Beschreibungen des skurrilen Inventars sind wie immer ausführlich und auch die Kreaturen, die Moers vorstellt sind sehr interessant. So hat Eißpin zB eine Vorliebe für Schmerzenskerzen, eine seiner Erfindungen, - Eißpin ist ein mächtiger Alchemist - welche sich dadurch auszeichnet, dass diese Kerzen leben und beim Abbrennen kontinuierlich Schmerzen empfinden. Leise stöhnend kriechen sie langsam durch die Räume, um Licht zu spenden.
    Anfangs hat Echo noch Angst vor dem Schrecksenmeister, kennt er doch alle Gerüchte und Legenden, die über ihn kursieren, wird aber zusehends mutiger, vor allem, weil Eißpin nicht ganz so schlimm erscheint, wie man sich erzählt. Er ist ein hervorragender Koch, ist das für ihn doch das gleiche, wie Alchemie und auch ein guter Geschichtenerzähler. Es ist jedoch kein Zufall, dass Echo ziemliche Freiheiten genießt und Eißpin ihm viel über Alchemie beibringt.
    Echo ist mir sehr sympathisch, vor allem am Anfang wechselt sein Gemütszustand ständig von verängstigt zu entsetzt zu hungrig und zurück. Er kann alle Sprachen Zamoniens sprechen und löst Probleme hauptsächlich dadurch - wohl auch, weil viele erst erstaunt sind, dass er sich mit ihnen unterhalten kann.
    Ich muss sagen, dass mir sogar Eißpin mit der Zeit irgendwie sympathisch wurde, nachdem man ihn etwas besser kennen lernt. Irgendwie kann er einem Leid tun. Aber andererseits doch nicht, denn er behält immer seinen Plan im Auge und eigentlich ist alles, was er tut darauf ausgerichtet, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Darüber hinaus ist mir jemand, der Tierfette sammelt einfach unheimlich.


    Ich kann das Buch jedem Empfehlen, der Skurriles mag und noch vielmehr denjenigen, die schon “Die Stadt der Träumenden Bücher” oder “Rumo” mochten; es ist einfach ein typischer Moers.

    Meine Bewertung:

    4ratten

  • Also bisher habe ich das nur als Hardcover gesehen. Auf Amazon habe ich bisher auch noch nichts dergleichen gesehen. Aber es ist ja 2007 erschienen, wenn ich mich richtig erinnere, dann dauerte das ja immer etwa ein Jahr zum Tb, also könnte es um den September soweit sein.
    :winken:

  • Das Herbstprogramm ist eigentlich schon bei Amazon gelistet, habe da schon ein paar Neuerscheinungen ausfindig gemacht. Bei erfolgreichen Büchern dauert es leider auch manchmal länger bis sie als TB erscheinen.


    LG, Mobi