Ian Caldwell & Dustin Thomason - Das letzte Geheimnis

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    (Ich habe es auf englisch gelesen, da heißt es "The Rule of Four".)


    Das Buch wird häufig mit Dan Brown verglichen, aber abgesehen vom Thema kann ich überhaupt keine Ähnlichkeit feststellen.


    Der Vergleich mit Donna Tartt und ihrer "Geheimen Geschichte" passt schon eher, zumindest vom Milieu her.


    Der Roman spielt 1999 in Princeton. Vier Studenten, die zusammen wohnen, werden unversehens in Campusintrigen verwickelt. Der Erzähler, Tom Sullivan, ist der Sohn eines Historikers, der fasziniert war von einem alten, rätselhaften Buch, der "Hypnerotomachia Poliphili", in dem angeblich verschlüsselte Botschaften enthalten sind. Toms Mitbewohner Paul schreibt gerade an seiner Abschlussarbeit über dieses Werk.


    Toms Vater, der bei einem Autounfall ums Leben kam, war nach einem Streit, der die gemeinsame Forschung beendete, der Erzrivale von Pauls Doktorvater, kam ihm mit einer spektakulären Neuentdeckung zuvor, die den anderen ins Abseits stellte.


    Und plötzlich liegt ein Toter auf dem Campus. Die vier Freunde versuchen Licht ins Dunkel zu bringen und geraten dabei selbst in große Gefahr.


    Das Buch ist kein reißerischer Pageturner-Thriller à la Dan Brown, sondern lebt vielmehr von "runden" Charakteren, lebensnahen Schilderungen, die sowohl atemlose Spannung bei den Ermittlungen der vier Studenten als auch die Freude der "Hypnerotomachia"-Fans an der Wissenschaft vermitteln. Die Campusatmosphäre ist zum Greifen nah, man findet sich mit den Studenten in den altehrwürdigen "Clubs" und in den unheimlichen Versorgungstunnels wieder, wo sie sich heimlich treffen, erlebt die merkwürdigen Rituale wie die "Nacktolympiade" mit :breitgrins: ...


    Die Spannung ist nicht vordergründiges Plotelement, doch gleichzeitig ist das Buch auf seine Art sehr mitreißend und dabei höchst gescheit geschrieben.


    5ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Das Buch habe ich - in der griech. Uebersetzung - vor ca. 15 Tagen beendet, hat mir eigentlich recht gut gefallen. Natuerlich kein Vergleich mit Dan Brown, aber in ganz eigener Weise spannend und recht interessant.
    Ein sehr gescheites und lesenswertes Buch.
    Gruss
    Tonia

  • Den Vergleich mit Dan Brown finde ich ziemlich unsinnig, weil das Buch ganz anders konzipiert ist.


    Mich haben hier besonders die Milieuschilderungen beeindruckt - und wie die Autoren es geschafft haben, mich mit der Geschichte eines obskuren Renaissance-Manuskripts zu fesseln.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und fand es ziemlich gut, auch wenn ich ab und zu einen Durchhänger hatte.


    Mit welch Fanatismus man sich der Entschlüsselung eines Dokuments hingeben kann. :entsetzt:


    Den Vergleich mit Dan Brown kann ich auch nicht so ganz verstehen.


    Für ein Erstlingswerk ist es ein sehr gelungenes Werk.
    Und da ich mich selten mit dem zufrieden gebe, was man mir vorstetzt, habe ich auch einige Zeit mit Recherchen über die Hypnerotomachia Poliphili verbracht. Allein das fand ich schon spannend!


    Wen es interessiert:


    http://ottenb.areca.de/venice/colonna.htm
    http://www.kirchen.ch/pressespiegel/nzz/121.pdf#search='hypnerotomachia'


  • Schöne Rezi! :klatschen:


    Inwiefern ähnelt es den der "Geheimen Geschichte"?

    &quot;Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.&quot;<br />Konfuzius<br />

  • Mhm..das Buch subt bei mir auch noch auf englisch rum.
    Ich denke ich werde es mir bald mal zu Gemüte führen.

  • Zitat von "K.May"

    Inwiefern ähnelt es den der "Geheimen Geschichte"?


    Die Assoziation kam mir hauptsächlich wegen der lebendig geschilderten Campus-Atmosphäre. So eine Uni ist ja schon fast ein Mikrokosmos mit ihren Ritualen, Traditionen und sonstigen Besonderheiten, und das bringen beide Bücher für mich unheimlich toll rüber.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hab das Buch gestern auch fertig gelesen und bin etwas zwigespalten in der Beurteilung.


    Einerseits fand ich es ganz nett zu lesen, ging flott von der Hand, war in sich logisch und auch spannend. Aber es bleibt hinter den Vergleichen des Klappentextes (Dan Brown und Umberto Eco) weit zurück. Es ist deutlich weniger spannend als Illuminati oder der Da Vinci Code und viel weniger anspruchsvoll als der Name der Rose. insgesamt war es von vielem ein wenig (Geschichte von Freundschaft, Entwicklung junger Menschen, ein lange mißverstandenes Buch, Morde aus Neid etc) und von nichts so richtig.


    Fazit: ganz nett für zwischendurch, wird aber schon sehr bald in Vergessenheit geraten.