Ich bin etwas zwiegespalten mit "Pünktchen und Anton". Es ist es eine lustige Geschichte über die schlagfertige Pünktchen und ihren Kumpel Anton als treuem Freund. Doch obwohl der Inhalt wichtige Punkte thematisiert - der Wert einer Freundschaft, elterliche Fürsorge oder auch Nicht-Fürsorge, familiäres Miteinander, Armut und noch mehr - ist die Erzählung zu oberflächlich. Die Ereignisse gehen nicht richtig in die Tiefe, sondern werden zu schnell und einfach abgehandelt.
Das wäre generell in Ordnung, schließlich ist es ein Kinderbuch, passt aber nicht ganz zu den "Nachdenkereien" des Autors, die sich an das Ende eines jeden Kapitels anschließen und wesentliche Gedanken des zuvor Geschehenen in kurzen Worten noch analysieren. Verglichen mit der eigentlichen Geschichte lesen sie sich, als wären sie für eine ältere Zielgruppe gedacht als für die Leserinnen des "Pünktchen und Anton"-Teils. Außerdem sehe ich da zu oft den erhobenen Zeigefinger durchschimmern. Anstelle dieser Kommentare hätte mir besser gefallen, wenn Kästner innerhalb der Handlung intensiver auf diese Themen eingegangen wäre.
Kein Vergleich mit "Emil".