Was gehört in einen guten Fantasy-Roman?

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 16.428 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Telesto.


  • Ich wiederhole:
    Natürlich sind die wichtigsten Elemente eines guten Fantasy-Romans vor allem diejenigen Dinge, die allgemein ein gutes Buch ausmachen - wie Sprache, Handlung, Charaktere. Aber in dieser Abstimmung geht es nur um Fantasy-typische Elemente.


    Auch ich habe das auch durchaus verstanden, kann mich aber trotzdem nicht festlegen. :winken:

  • Aber das ist ganz genau das, was ich in meinem Eingangspost angesprochen hab. Wer gut ausgearbeitete Charaktere und gute Plots mag, wird das nicht nur bei Fantasy suchen, sondern in Romanen von nahezu jedem Genre.


    Das gleiche Ingroscha.


    Ich wiederhole:
    Natürlich sind die wichtigsten Elemente eines guten Fantasy-Romans vor allem diejenigen Dinge, die allgemein ein gutes Buch ausmachen - wie Sprache, Handlung, Charaktere. Aber in dieser Abstimmung geht es nur um Fantasy-typische Elemente.


    Ich habe das durchaus auch verstanden. Ich habe mich aber am Threadtitel orientiert und die Frage aus meiner Sicht beantwortet. Die von dir aufgezählten Kriterien sind für mich eben keine die einen guten Fantasyroman ausmachen. Und ich habe dir ja auch begründet warum ich mich nicht nach deinem Raster richten kann. Das ist nunmal meine Meinung. :zwinker:

  • In diesem Zusammenhang muss ich nun endlich mal die Frage stellen, worin der Unterschied zwischen Fantasy und Phantastik besteht? Das ist absolut nicht mein Genre und ich grüble immer aufs Neue, wenn ich die Überschrift zu dieser Kategorie hier lese. Ist es in etwa so zu verstehen, dass der Herr der Ringe zu Fantasy zählt und z. B. Die Zeitmaschine zur Phantastik?


    Grübelnde Grüße
    Doris

  • Da gibt es unterschiedliche Diskussionen und Meinungen. Ich glaube das benutzt jeder ein wenig anders.
    Bei www.bibliotheka-phantastika.de ist es ein Untergenre der Fantasy.
    Mir sind aber auch schon ganz andere Interpretationen untergekommen.
    Und Wiki hat dazu natürlich auch was zu sagen.

  • Hallo Trugbild,


    ist das eigentlich Fone Bone auf deinem Avatarbildchen?
    (Edit: Smiley Bone, ich meine Smiley Bone!)


    Ich kann auf der Kriterienliste leider auch nichts für mich entdecken. Mir ist bei einem Fantasyroman das außergewöhnliche, das phantastische Element wichtig. Aber welches der Autor wählt, ob es etwa die Begegnung mit einer fremdartigen Welt, magische Vorkomnisse, Götter, seltsame Völker oder sonstwas ist, ist mir herzhaft egal. Hauptsache der Autor macht was draus. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Skarl ()

  • @ Pandora
    Danke für die Links! Die biblioteka phantastika erklärt es in einem Satz sehr gut. Da liege ich mit meiner Definition also richtig.


  • Was die Ausgestaltung des Hauptcharakters betrifft, so gehe ich einfach mal davon aus, dass Dir das bei allen Romanen wichtig ist, egal aus welchem Genre sie stammen.


    Interessanterweise nicht, nein. Bei mehr realitätsnahen Büchern (Krimis, Thriller etc.) mag ich lieber verschrobene, eigenwillige Hauptcharaktere (oder zumindest mindestens einen).

    Hier steht ein cleveres und inspirierendes Zitat!

  • Sorry, ich kann mich auch nicht auf 3 Dinge beschränken...


    Wichtig sind mir:
    ~ Fremdartige Welten (für mich die Grundvoraussetzung für Fantasy)
    ~ Mittelalterliche Grundelemente ("moderne" Dinge mag ich in Fantasybüchern nicht so, passt für mich einfach nicht zusammen)
    ~ Zauber und Magie (ist für mich ebenfalls eine Grundvoraussetzung für Fantasy)
    ~ Religion, Kirche und Götter (in dem Sinn, dass die Figuren/Völker einen bestimmten Glauben haben, und nicht "glaubensfrei" durch die Gegend rennen. Götter können auftauchen, müssen aber nicht. Kirche brauche ich nicht wirklich.)
    ~ Rätsel und Mystik (etwas rätselhaftes und mystisches muss schon dabei sein, wenn man fremde Welten entdeckt)


    Fremdartige Kulturen
    Gehören für mich zu fremdartigen Welten. Muss dabei aber glaubwürdig bleiben.


    Bezug zu vergangenen, irdischen Kulturen
    Ist für mich eine weitere Spielart der Fantasy, muss ich aber nicht überall haben. Ebenfalls mag ich nacherzählte Sagen...


    Bekannte Fantasy-Völker wie Elben, Zwerge oder Orks
    Bücher mit Elben/Elfen landen schnell auf meinem Wunschzettel. Da habe ich ein Faible für, muss deswegen aber nicht in jedem Fantasybuch auftauchen.


    Vielfalt an Wesen und Kreaturen
    Gern gesehen, allerdings muss es zur Geschichte passen und die Wesen müssen etwas detaillierter vorgestellt werden, und nicht einfach nur mal eben erwähnt werden - quasi als schmückendes Beiwerk.


    Königshäuser
    Brauch ich nicht unbedingt.


    Intrigen und Krieg
    Kommt auf die Dosierung an. Ich mag es nicht, wenn zuviele Intrigen auftauchen oder es nur um Krieg geht (ohne Platz für das zwischenmenschliche zu lassen).


  • In diesem Zusammenhang muss ich nun endlich mal die Frage stellen, worin der Unterschied zwischen Fantasy und Phantastik besteht? Das ist absolut nicht mein Genre und ich grüble immer aufs Neue, wenn ich die Überschrift zu dieser Kategorie hier lese. Ist es in etwa so zu verstehen, dass der Herr der Ringe zu Fantasy zählt und z. B. Die Zeitmaschine zur Phantastik?


    Für mich ist es Phantastik, wenn der reale Anteil in dem Buch überwiegt. Der Übergang ist dabei ziemlich fließend, aber sobald sich Götter, Hexen und Co in unserer Welt geht es für mich Richtung Phantastik. Gaiman z.B. ist einer der Kandidaten, die für mich eher Phantastik schreiben. "Die Zeitmaschine" ist allerdings keins von beiden, sondern für mich eindeutig Science Fiction :breitgrins:


    Ich habe übrigens:
    ~ Fremdartige Welten
    ~ Mittelalterliche Grundelemente
    ~ Zauber und Magie


    ausgewählt, was bezeugt, dass in modernen Welten angesiedelte Sachen für mich meist entweder SF oder Phantastik sind :breitgrins:


    :winken:
    illy

  • In diesem Zusammenhang muss ich nun endlich mal die Frage stellen, worin der Unterschied zwischen Fantasy und Phantastik besteht?



    Da gibt es unterschiedliche Diskussionen und Meinungen. Ich glaube das benutzt jeder ein wenig anders.
    Bei www.bibliotheka-phantastika.de ist es ein Untergenre der Fantasy.


    Für mich ist es genau umgekehrt: Alles, was mit der zur Zeit des Autors jeweils aktuellen Kenntnis von Physik, Biologie etc. nicht "natürlich" erklärbar ist, ist Phantastik. Die phantastische Literatur hat dann diverse Untergenres: Märchen, Sagen, Mythen, Fantasy, Science Fiction ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich bin immer davon ausgegangen, Phantastik ist die deutsche Übersetztung für Fantasy. (nicht das ich das Wort schon oft gehört hätte)

    Hier steht ein cleveres und inspirierendes Zitat!


  • Ich habe das durchaus auch verstanden. Ich habe mich aber am Threadtitel orientiert und die Frage aus meiner Sicht beantwortet. Die von dir aufgezählten Kriterien sind für mich eben keine die einen guten Fantasyroman ausmachen.


    Ich glaube nicht, dass das schon klar ist... Die von Dir genannten Kriterien sind ja eben keine Fantasy-spezifischen (glaubwürdige Charaktere, guter Plot). Insofern könnte es vielleicht eine Hilfe sein, wenn Du diese Nicht-Fantasy-bezogenen Punkte als gegeben betrachtest. Stell Dir vor, Du hast ein Fantasy-Buch, das alle literarischen Kriterien erfüllt, um von Dir aus gesehen ein gutes Buch zu sein. Die Frage ist dann: was ist es nun, was das Buch eben nicht einfach ein gutes Buch, sondern ein gutes Fantasy-Buch sein lässt?


    Wenn für Dich natürlich nur Genre-übergreifende Kriterien wie Charaktere, Plot, Sprache etc. relevant sind, dann ist es natürlich richtig, nichts anzukreuzen.


    Ich persönlich setze eine akzeptable Sprache, interessante Charaktere und eine ansprechende Handlung einfach mal voraus. Das reicht aber nicht. Ich mag zum Beispiel keine immer wiederkehrenden Rassen und ich mag keine zu starke Anlehnung an irdische Kulturen und auch nicht, wenn Kirchen eine zu grosse Rolle spielen...

  • Trugbild: Ich habe nicht an jedes Genre die gleichen Anforderungen, die Forderung nach einem originellen Plot und überzeugenden Charakteren ist für mich bei Fantasy nur besonders hoch, weil mir vieles auf dem Markt zu sehr aus den ewig gleichen Versatzstücken besteht, die immer wieder mal mehr mal weniger gut neu zusammengesetzt werden.


    Die von dir aufgezählten Kriterien sagen für mich nichts über die Qualität eines Fantasyromans aus, also ob er "gut" ist. Auch ein Elfenfan wird an einem schlecht geschriebenen Roman über Elfen keine Freude haben. Und obwohl ich Elfen eigentlich nicht mag, hat es jüngst eine Autorin geschafft mir einen Elf in einem Buch sympathisch zu machen, weil sie ihn mir richtig verkauft hat. Insofern passen für mich persönlich Threadtitel und Auswahlmöglichkeiten nicht zusammen. Da in mit deinen Antwortmöglichkeiten nichts anfangen konnte habe ich mich darauf beschränkt die Frage aus meiner Sicht zu beantworten.


    Wenn es darum geht welche inhaltlichen Elemente man in Fantasyromanen bevorzugt wäre meine Antwort:


    - möglichst menschliche Protagonisten
    - eine nicht zu fremdartige Welt, aber auch nicht unbedingt Klein-Mittelerde oder Mittelalter pur, etwas das mein Interesse weckt, aber nicht so komplex ist, dass die Geschichte darunter leidet (heißt: bitte nicht jedem Stein einen neuen Namen geben :rollen: )
    - homosexuelle/bisexuelle etc. Haupt- oder Nebencharaktere mag ich hin und wieder sehr gerne. Gerade bei Fantasy ist es oft interessant welchen Stellenwert diese sexuellen Orientierungen in der beschriebenen Gesellschaft haben.
    - besagten Weltenwechsel mag ich auch sehr gerne


    Wie du siehst auch hier könnte ich nicht mitabstimmen, aber das dürfte vielleicht eher das sein was du wissen wolltest, oder?


    LG, Pandora

  • - homosexuelle/bisexuelle etc. Haupt- oder Nebencharaktere mag ich hin und wieder sehr gerne. Gerade bei Fantasy ist es oft interessant welchen Stellenwert diese sexuellen Orientierungen in der beschriebenen Gesellschaft haben.


    Interessant. Da Fantasy für mich auch ein Untergenre des Abenteuerromans ist, mag ich in der Fantasy genausowenig Liebesgeschichten (und schon gar nicht Sex!) wie in Abenteuerromanen. Zart angedeutet wie im Herrn der Ringe, meinethalben, ja. Und es gibt sicher auch Ausnahmen, die die Regel bestätigen und wo eine Liebesgeschichte bwz. eine Sexszene fürs Ganze wirklich unabdingbar sind. Aber eigentlich brauche ich so was nicht - weder homo- noch heterosexuell ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Und schon wieder bin ich gleicher Meinung wie Sandhofer. Beziehungskisten und Sex brauch ich nicht in Fantasy.


    Eigentlich möcht ich so wenig Realität wie möglich. Wenn ich mit Alltags-Problemen konfrontiert werden möchte, les ich doch keine Fantasyromane!



    Zitat

    Auch ein Elfenfan wird an einem schlecht geschriebenen Roman über Elfen keine Freude haben.


    Aber jetzt drehen wir uns im Kreis, oder?


  • Und schon wieder bin ich gleicher Meinung wie Sandhofer. Beziehungskisten und Sex brauch ich nicht in Fantasy.


    Eigentlich möcht ich so wenig Realität wie möglich. Wenn ich mit Alltags-Problemen konfrontiert werden möchte, les ich doch keine Fantasyromane!


    Was den Sex betrifft, stimme ich euch teilweise zu. Ich brauche keine Liebesgeschichte, die scheinbar zufällig in einer Fantasywelt spielt, aber ich möchte sehr wohl glaubhafte und realistische Charaktere und solche verlieben sich eben mal oder haben körperliche Bedürfnisse. :breitgrins: Endlos lang beschriebene Sexszenen müssen deshalb natürlich nicht dabei sein, aber so wie bei einem Film, wo man zwei aufs Bett fallen sieht und dann wirds schwarz und man sieht sie erst wieder, wenn sie am nächsten Morgen aufwachen, fände ich das auch in Romanen gut. Also nur so angedeutet.


    Ich habe mich bis jetzt aus diesem Thread ferngehalten, weil ich die Fragestellung furchtbar schwierig finde. Fantasy ist mein Lieblingsgenre und doch kann ich nicht so recht sagen, was genau nun drin sein muss, im guten Fantasyroman... fremdartige Welten, ja, aber nicht unbedingt. Es kann auch in unserer Welt spielen, wie Harry Potter, wo es sozusagen einen Teil gibt, der uns normalsterblichen Muggles unbekannt ist. :breitgrins:


    Die Idee mit der Homo-/Bisexualität finde ich auch interessant und das kommt in Fantasyromanen ja gar nicht so selten vor wie man denken könnte. Da finde ich immer schön, dass damit so schön normal umgegangen wird. In manchen Fantasywelten darf jeder mit jedem und jeder findet das völlig normal. Eine angenehme Abwechslung zur Realität würde ich sagen. Aber das ist ein anderes Thema.



    Grundsätzlich finde ich es immer interessant, die eigenen Welt in einer Fantasywelt wiederzuerkennen und vielleicht so etwas versteckte Gesellschaftskritik zu lesen. Natürlich sollte das nicht so auffällig geschehen, dass einem die Vergleiche entgegenschreien (wie bei Tad Williams Osten Ard Saga, in der die Religion eins zu eins das Christentum mit anderen Namen für Jesus ist :rollen:). Gleichzeitig will ich aber auch Szenen lesen, die für uns einfach völlig unmöglich sind, wie zB. Charaktere, die mit Tieren sprechen können oder generell Fabelwesen. Lieber ist mir aber, wenn relativ wenig Magie vorkommt, oder wenn die Magie so gut in die Welt integriert ist, dass sie einem nach ein paar Seiten fast nicht mehr auffällt. So ist das zB bei Robin Hobb, wo am Anfang eines Buches erklärt wird: So, in dieser Welt gibt's Schiffe, die sind lebendig, können sprechen und denken. Und das war's dann auch so ziemlich mit Magie. Das gleiche gilt für George R.R. Martin, in dessen Welt es vielleicht ein paar übergroße Wölfe und den einen oder anderen Drachen gibt, sonst aber kaum jemand zaubern oder ähnliches kann. Bestimmt ist das ganz persönlicher Geschmack, aber das ist zur Zeit meine liebste Art von Fantasy. :herz:


    So, jetzt ist mir ja doch ziemlich viel eingefallen, aber so richtig festlegen kann ich mich trotzdem nicht. Es muss einfach alles zusammenpassen, damit ein guter Fantasyroman raus kommt, aber das gilt wohl auch für alle anderen Genres. :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Interessant. Da Fantasy für mich auch ein Untergenre des Abenteuerromans ist, mag ich in der Fantasy genausowenig Liebesgeschichten (und schon gar nicht Sex!) wie in Abenteuerromanen. Zart angedeutet wie im Herrn der Ringe, meinethalben, ja. Und es gibt sicher auch Ausnahmen, die die Regel bestätigen und wo eine Liebesgeschichte bwz. eine Sexszene fürs Ganze wirklich unabdingbar sind. Aber eigentlich brauche ich so was nicht - weder homo- noch heterosexuell ...


    Vielleicht ist das der Grund warum ich mit vielen klasischen Fantasyromanen nicht viel anfangen kann und mehr die "neuere Generation" der Fantasyautoren lese.
    Ich brauche Sexualität und Liebe nicht unbedingt in einem Roman, aber ich mag es. In welcher Ausprägung das hängt vom Buch ab. Manchmal genügen schon Andeutungen oder ein gewisser Subtext, manchmal darf es etwas mehr sein. Was ich nicht wirklich mag sind ausgeprägte Romanzen. Die amouröse Beziehung zweier Charaktere sollte nicht der Hauptbestandteil der Geschichte sein. Reine Romanzen beginnen meistens schnell mich zu langweilen.



    Im Wesentlichen hat Wendy das schon sehr schön gesagt. Genauso wie die Helden Wut und Trauer empfinden, genauso werden sie sich mal verlieben. Und warum nicht auch ins eigene Geschlecht.
    Wendy hat übrigens recht, das ist ein Element, das in der Fantasy eigentlich nicht selten vorkommt und nichtmal nur in der neueren.

  • Vielleicht ist das der Grund warum ich mit vielen klasischen Fantasyromanen nicht viel anfangen kann und mehr die "neuere Generation" der Fantasyautoren lese.


    Sagen wir so: Poppen kann ich selber; mit dem Schwert Orks niedermähen nicht ... ;):breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)