Frida Kahlo ~ Jetzt, wo du mich verlässt, liebe ich dich mehr denn je
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Briefe und andere Schriften.
Herausgegeben und mit einem Vorwort von Raquel Tibol
Titel der Originalausgabe: Escrituras
Aus dem Spanischen und Englischen von Lisa Grüneisen und Jochen Staebel
Umschlagfoto: Nickolas Muray (Ausschnitt)
368 Seiten
Jetzt als Erfolgsausgabe für € 10
Zum Inhalt:
Frida Kahlo als Schriftstellerin. In diesem erstmals vollständig auf deutsch vorliegenden Band hat die Kunstkritikerin und Freundin Frida Kahlos, Raquel Tibol, Briefe, Notizen, Gedichte, Bekenntnisse der Künstlerin versammelt. Adressaten sind ihre Freunde, Kollegen, Liebhaber. Frida schreibt, so Raquel Tibol, „mit dem Herz auf der Zunge, in einer freimütigen, phantasievollen Sprache", die ihre Vorliebe für Wortschöpfungen, Umgangssprache und das Überschreiten linguistischer Grenzen zeigt.
Die extreme Freiheit der Sprache ist der erste Schritt zur bedingungslosen Aufrichtigkeit – dem Ausgangspunkt für Frida Kahlos malerische Auseinandersetzung mit ihrer Welt und den darin immer wiederkehrenden Motiven: dem Busunfall, der sie von ihrem 18. Lebensjahr an versehrt ließ, die – quälende, fordernde – Leidenschaft der Heranwachsenden für Alejandro Gómez Arias, ihre komplexe und faszinierende Beziehung zu Diego Rivera, ihre Krankheit als Schicksal, ihr politisches Engagement und ihre Kompromisslosigkeit.
Mit diesen aus verschiedenen Archiven zusammengetragenen Texten präsentiert uns Raquel Tibol eine „Autobiographie" Frida Kahlos, die dem Mythos Kahlo eine neue, unverfälschte Dimension hinzufügt.
Quelle
Meine Meinung:
Dieses Buch ist mal ein ganz anderer Blick auf die berühmte mexikanische Malerin Frida Kahlo. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern wird hier nichts erklärt, nichts gerechtfertigt, nichts gewertet. Man lässt Frida selbst sprechen, so dass man als Leser einen „ungefilterten“ Eindruck ihrer vielschichtigen und interessanten Persönlichkeit bekommt.
Ich war beim Lesen sehr erstaunt über Fridas Wortgewalt, ihr teilweise auch sehr derbes und loses Mundwerk, ihre Leidenschaft für Menschen, wie sie ihren überaus fragilen Gesundheitszustand beschreibt, sehr oft am Verzweifeln und Klagen ist, doch letzten Endes niemals den Mut und Lebenswillen verliert. Sie hat viel erleiden müssen im Leben – angefangen vom schicksalhaften Busunglück, wo sich eine Eisenstange durch ihren Unterleib bohrte, sie hat sich davon in ihrem ganzen Leben nicht erholen können und war oft genug ans Bett gefesselt; dann ihr Unglück in der Liebe (unerwiderte Liebe, mehrfacher Betrug durch ihren Ehemann, den Wandmaler Diego Rivera, zahlreiche Affären, darunter auch angeblich mit dem Revolutionsführer Leo Trotzki, dem sie Unterschlupf gewährte), ihre Geldnot, der Alkohol, die Drogen…
Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstportraits – in denen sie wahrscheinlich ihr ungesundes Verhältnis zu ihrem eigenen „kaputten“ Körper zu verarbeiten versuchte. Sie hat sich in ihren Bildern deutlich „hässlicher“ gemalt, als sie in Wirklichkeit war (der Damenbart, die Mittelaugenbraue). Ihre Werke beinhalten surrealistische Züge, doch Frida hielt sich jeder Etikettierung fern – insofern ist ihre Kunst eher autonom. Leider kommt meiner Meinung nach zu wenig von Fridas Verhältnis zur Kunst durch. Sie erwähnt in ihren Briefen sehr oft, dass sie zwar Bilder malt, aber eben aus der Motivation heraus, die Miete und Arztkosten begleichen zu können, statt unverheilte seelische/körperliche Wunden zu verarbeiten. Das mag sicherlich an der Auswahl der Briefe liegen.
Schonungslos und aufrichtig, nichts beschönigend und voller Leidenschaft sind Fridas Briefe. Sehr lesens- und empfehlenswert, auch wenn man öfter ein Päuschen einlegen muss, um die vielen Informationen zu verarbeiten. Ich persönlich hätte mir zu dem einen oder anderen Brief Fridas eine Antwort gewünscht, aber das hätte wohl den eh schon umfangreichen Rahmen gesprengt.
Hier noch ein paar interessante Links zu Frida und ihrem Werk:
Fridas Gemälde
Frida Kahlo Fanpage
Immer ich – am 6. Juli wäre die Malerin Frida Kahlo 100 Jahre alt geworden