Lan Samantha Chang - Im Schatten der Pagode

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    Titel: Im Schatten der Pagode
    Autor: Lan Samantha Chang


    Allgemein:
    382 S.; Goldmann; 2006; 8.95 €



    Inhalt:
    Die beiden Schwestern Junan und Yinan sind auf besondere Weise miteinander verbunden, diese Verbindung reist auch als die beiden Erwachsen werde nicht ab. Und dies obwohl Junan, die ältere der beiden, mit dem Offizier Li Ang verheiratet ist und so wenig Zeit für die Schwester hat. Obwohl sie ihm nur Mädchen gebärt ist Li Ang zufrieden mit seiner Frau.
    Yinan selbst möchte nicht heiraten, still und einsam übt sie sich in der Übersetzung Englischer Märchenbücher und der Kalligraphie.
    Als der Krieg ausbricht wird Junans Ehe auf eine Harte Probe gestellt, sie die das niemals zugeben würde, muss erkennen das sie ihren Mann Li Ang über alles liebt und nicht verlieren möchte. Doch seine Versetzung kann sie nicht verhindern. Sie schickt ihm ihre Schwester Yinan als Haushälterin und beschwört damit eine Tragödie herauf die ihr Leben auf immer bestimmen wird: Als Junan ihrem Mann schließlich doch hinterherreist muss sie erkennen das ihre Schwester schwanger ist...


    Meinung:
    Dieser Roman ist eine Mischung aus Frauenroman, Liebesgeschichte und auch historischen Ereignissen. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf den Figuren und ihren Beweggründen. Ihre Gefühle bleiben dabei jedoch auch ein Stückweit auf der Strecke. Sie werden zwar angedeutet aber nie kann man sie ganz erfassen. Einerseits passt das vor allem zu Jinan, die eher aus unterkühlt und sehr zurückhaltend beschrieben wird andererseits hätte ich mir schon die ein oder andere Gefühlswallung gewünscht. Über den Figuren liegt ein Schatten, der Schatten Gefühle nicht zu zeigen um nicht verletzt zu werden oder jemand anderen nicht zu verletzen. Zeitweise hat man aber auch den Eindruck das die Figuren diese auch nicht so recht zu deuten wissen.
    Vor allem Jinan wird einem sehr nahe gebracht und ihre Beweggründe konnte man noch am besten nachvollziehen. Leider blieb ihr Mann dabei ein wenig auf der Strecke. Er bleibt eher blass und weit weg - sicher auch weil sie Ich Erzählerin (Hong), die hier die Geschichte ihrer Familie beschreibt, ihn selbst nicht so gut kennt wie ihre Mutter oder ihre Tante.


    Man bekommt einen Eindruck darüber die Mädchen im Vorkommunistischen China aufgezogen wurden und wie hoch ihr Druck auf ihnen lastete einen Sohn zu bekommen. Gerade dies wird im Roman noch einmal interessant, auch wenn man sich schon recht früh denken kann was genau passieren wird. Die Beziehung der zwei Schwestern fand ich schön beschrieben und man konnte beider Gefühlsverstrickungen und ihre jeweiligen Reaktionen gut verstehen.
    Auch sonst erfährt man das ein oder andere über das China der 20er und 30er Jahre sowie den 2. Weltkrieg. Meiner Meinung nach geschieht dies aber eher nebenbei und um die Ereignisse in einen Zeitlichen Rahmen setzen zu können. Zwar sind zwei wichtige Charaktere sogar in der Kommunistischen Partei aber das Spielt eine untergeordnete Rolle wenn man den Roman insgesamt betrachtet.


    Schwierig wird es ein wenig mit den Chinesischen Namen, daran musste ich mich erst gewöhnen. Aber sobald man sich nur noch die wichtigsten Charaktere merkt, funktioniert das ganz gut :zwinker:


    Insgesamt war der Roman recht gut geschrieben konnte mich aber auch nicht übermäßig begeistern. Den Schluss fand ich recht passend und meiner Meinung nach hat er das Buch gut abgerundet. Sicher gibt es weit bessere China- Frauen- Romane aber "Im Schatten der Pagode" ist auch nicht der schlechteste.


    3ratten