C. Northcote Parkinson – Horatio Hornblower

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    Vollständig heißt der Titel Horatio Hornblower – sein Leben und seine Zeit. Eine fiktive Biographie. Mit einiger Berechtigung könnte man dieses Buch also auch bei den historischen Romanen unterbringen, aber da es tatsächlich wie eine Biographie aufgebaut ist, fand ich es hier doch passender.


    In zwölf Kapiteln, die sich an den Lebensabschnitten und dort zum beträchtlichen Teil an den jeweiligen Dienstrangzeiten Hornblowers orientieren, erzählt Parkinson das Leben dieses Seehelden. Dabei ist es von großem Vorteil, Foresters Hornblower-Romane zu kennen, denn Parkinson greift natürlich die darin enthaltenen Ereignisse und Personen auf. Dies tut er sehr geschickt, indem er fiktive Quellen wie z. B. Memoiren und Briefsammlungen verwendet und damit bekannte Einzelheiten bestätigt oder auch korrigiert bzw. in ein neues Licht rückt. So klärt er z. B. darüber auf, daß Hornblower nach dem Duell mit Simpson gar nicht sofort auf die Indefatigable versetzt worden sei, sondern zunächst Dienst auf einem Kasernenschiff tat und unter Pellew dann auch erst auf der Arethusa diente, weil die Indefatigable noch für Umbauarbeiten im Dock lag. Besonders interessant fand ich das Kapitel über Hornblowers Kindheit, da diese Zeit in den Forester-Bänden überhaupt nicht auftaucht. Die offene Frage, was genau mit Kapitän Sawyer auf der Renown passierte, auf der Hornblower als fünfter Leutnant eingesetzt war, wird hier beantwortet und zwar durch einen Brief, den Lord Hornblower selbst für seine Nachkommen verfaßt hat und der erst 100 Jahre nach seinem Tod geöffnet werden durfte. Parkinson berichtet sehr anschaulich von den Mühen, die es gekostet habe, den sechsten Viscount Hornblower dazu zu überreden, das Schreiben hier als Anhang zu veröffentlichen. Im Besitz dieses Viscount befindet sich laut Impressum übrigens auch das als Titelbild verwendete Gemälde, das Lord Hornblower 1811 von Sir William Beechey gemalt zeigt :zwinker: Ein weiterer Anhang beschäftigt sich noch mit der Geschichte von Smallbridge Manor, dem Anwesen, das Hornblower gekauft hatte.


    Parkinson generiert hier einen ganzen (und durchaus glaubwürdigen) Stammbaum für die Familie, wie er in jener Zeit durchaus vorstellbar war. Immer wieder verknüpft er die Lebensdaten Hornblowers mit den historischen Ereignissen und bettet sie darin ein, so daß man es auch gleich noch als Chronik der napoleonischen Zeit und der Folgejahre lesen kann – natürlich mit starker Betonung der maritimen Komponente. Dabei hilft auch ein eingeführter Neffe Hornblowers, Jonathan Hornblower, der gleichfalls in der Royal Navy dient, von seinem Onkel im Rahmen von dessen Möglichkeiten gefördert wird und dessen Briefe an seinen Vater eine weitere wichtige „Quelle“ für Parkinsons Darstellung liefern. So ist das zwar die Biographie einer fiktiven Person, aber sie ist in den Zeitumständen angemessen geschildert und erfüllt die Kriterien einer Biographie. Für Hornblower-Fans empfehlenswert:


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Vollständig heißt der Titel Horatio Hornblower – sein Leben und seine Zeit. Eine fiktive Biographie. Mit einiger Berechtigung könnte man dieses Buch also auch bei den historischen Romanen unterbringen, aber da es tatsächlich wie eine Biographie aufgebaut ist, fand ich es hier doch passender.


    Hmmm ... fiktive Biografien finde ich unter allgemeiner Belletristik oder unter historischen Romanen besser untergebracht ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)