>> Spezial-Winter-Lesenacht ~ 12.01.2008

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 18.826 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Liandra.

  • Ich bin immer noch mit den Lakota-Indianern auf ihrem Gedenkritt; dieser Gedenkritt im Dezember ist der rote Faden, der sich durch den ganzen Bildband zieht. Dazwischen kommen aber auch andere Dinge zur Sprache, die mich ebenfalls sehr interessieren. Zum Beispiel wird einiges über die Armut der Indianer in den Reservaten erzählt, zum Teil herrschen da auch heute noch ziemlich arge Zustände; Bilder, die man eher in Entwicklungsländern als in den USA erwarten würde. Was ich am schlimmsten finde, ist der allgegenwärtige Alkoholismus, dem viele der Indianer verfallen sind.


    Aber gerade der Big-Foot-Memorial-Ride sollte diesen Menschen auch helfen, aus dem Teufelskreis herauszukommen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Was immer wieder deutlich wird: der Ritt ist kein Spaziergang. Es werden große Anforderungen an Mensch, Tier und Material gestellt, denn im Winter mit dem Pferd unterwegs zu sein und dabei auch noch in Zelten zu schlafen, zeigt schnell die Grenzen des einzelnen auf. Ein Nachfahre des Häuptlings Sitting Bull, der in späteren Jahren zum Gedenkritt hinzugestossen ist, formuliert es so:


    Zitat

    Es geht um die Idee von Stärke und Tapferkeit. Not zu ertragen ohne zu klagen. Ja, es ist kalt da draußen, und manche werden sich über die Kälte beklaen. Aber du erinnerst sie daran: Schaut, eure Vorfahren, die diesen Pfad vor hundertzehn Jahren geritten sind, hatten keine Gänsedaunen-Jacken, keine warmen Stiefel, keine wirklich warmen Handschuhe. Die meisten hatten nicht einmal Pferde, die meisten gingen zu Fuß. Also sagen wir ihnen, wir wollen euch nicht über die Kälte jammern hören, weil ihr auf einem spirituellen Ritt seid. Ihr reitet einen Weg, auf dem eure Vorfahren viel mehr Nöte durchstehen mussten, als ihr jemals kennen werdet.


    Da heißt es ganz klar, den inneren Schweinehund zu überwinden. Als aktive Wanderreiterin kann ich nur den Hut vor den Teilnehmern ziehen; ich hab auch schon einige ungemütliche Tage im Sattel verbracht, aber sobald das Thermometer mal unter 0 Grad geht, ist bei mir Schluß mit lustig. Die Bilder sind übrigens weiterhin hammermäßig schön; die verschneite Landschaft der Badlands wirkt aber tatsächlich sehr unwirtlich und lebensfeindlich. Der Atem stockt mir bei zwei Bildern, auf denen die Reiter ihre Pferde über einen zugefrorenen Fluß führen; das Eis ist spiegelglatt und die Pferde scheinen sich Schritt für Schritt darüber zu tasten. Riskante Angelegenheit....


    Liandra: dein Buch finde ich auch interessant; Harrer sagt mir nur im Zusammenhang mit Tibet etwas. Scheint ja weiter herum gekommen zu sein...


    Und weiter geht´s. :leserin:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Seite 122, die Teelichter sind ausgebrannt und ich werde mich leider schon verabschieden :sauer: - mir fallen die Augen zu und ich lese jeden Satz drei Mal!!! Es hat keinen Sinn.


    Ich wünsche euch noch viel Spaß und eine lange Nacht :zwinker:


    Bis zum nächsten Mal.


    :todmuede: Junifee

    Liebe Grüße<br />Junifee

  • Hallo :winken:


    Jetzt ist der Film endlich zu Ende und ich kann mit meinen Kurzgeschichten starten.


    @bine: Ja ich bin auch schon sehr gespannt. Ich bin auch ein großer Kurzgeschichtenfan. :zwinker:


    Twilight: Dein Buch hört sich auch sehr spannend und interessant an. :zwinker:

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

  • Schlaf gut, Junifee :winken:


    Ich bin nach einer ganzen Kanne kurzgezogenem Earl Grey sowas von hellwach, dass das noch ne lange Nacht werden könnte ;) Andererseits könnte der Portwein als Gegengewicht wirken...


    Außerdem habe ich mir gerade die Zähne an einer knochentrockenen, aber ansonsten sehr leckeren Aachener Printe ausgebissen, ist schon seltsam wenn man Kekse nur noch lutschen kann. Was verzehrt Ihr denn alle so nebenbei?

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Ich bin im eiskalten, stürmischen Zarenreich angekommen. Am meisten hat mir bisher die Szene mit Väterchen Frost gefallen, der Schneeflocken mit vergessenem Zauber füttert. :smile:
    Die meisten Personen im Hotel sind ja nicht sehr nett, und Maus kann einem nur Leid tun. Aber sie macht das beste aus ihrer Situation. Auch gefällt mir die regenbogenbunte Magierin, freue mich schon darauf mehr von ihr zu lesen...


    (Kai Meyer - Frostfeuer)


    Da ich eben fast eingeschlafen bin, verabschiede ich mich lieber schon. So früh! Ich wollte echt länger durchhalten, die nächste Themen-Lesenacht ist für mich ja erst im März. Aber die Woche war wohl einfach zu anstrengend.
    Wünsche euch noch ganz viel Spaß und eine lange Nacht, freue mich schon darauf morgen eure Beiträge zu lesen! :winken:

  • Ich verzehre momentan gar nichts , bin mir so gar nid sicher, ob das so im Sinne des Erfinders ist, aber schauen wir mal.


    Habe ja nach Drachenläufer nu wieder mit Lycidas weitergemacht, wo es momentan arg zur Sache geht, Maurice Micklewhite kloppt sich durch, Ratten und Arachniden gehen kollektiv ans Werk, Emily will Mara retten und auch Wittgenstein ist mit seiner Tricksterbegabung ganz und gar nid untätig bzw. unnützlich, ich schildere das jetzt alles mal lieber nicht allzu genau, habe irgendwie nicht ganz klar die Grenze zwischen möglichst eindrucksvoller Schilderung der Spannung bis zu spoilerartigen Hinweisen vor Augen, insbesondere da hier ja einige schon gesagt hatten, dass sie die Lycidas-Lilith-Lumen-Trilogie noch auf ihrem SUB haben.



    Gute Nacht Junifee, schade, dass du schon so früh von uns gehen musst ( :totlach: ) aber erquickliche Nachtruhe wünsche ich nichtsdestotrotz.

  • Ich habe nun den ersten der 4 Teile meines Buches "Sein eigener Herr" beendet. Puh, ganz schön harter Tobak! Der Teil endet mit einer Trauer"feier", der Sarg ist im Schafstall aufgestellt, die 4 Träger stehen um den Sarg herum und nach und nach füllt sich der Stall mit den Schafen, die kurz zum Trinken draußen waren:
    Nach und nach kamen mehr in den Stall und erlebten dieselbe Enttäuschung [kein Futter in den Krippen]. Andere drängten sich trotzig vor der Tür oder standen trotzig vor den Hnden der Gäste. Sie trugen dazu bei, dieser Beerdigung den Anschein starker Beteiligung, großer Anteilnahme zu geben; sie vermehrten die Wärme, die an einem solchen Tage inmitten des Harsches des Wiesenmoors, inmitten des Firns der Hochflächen so viel wert ist.
    Der einzige, der wirklich trauert, ist der alte Vater der Verstorbenen:
    Dann weinte der alte Mann das Vaterunser, ohne dass er aufgehört hätte zu zittern, ohne sich aufzurichten, ohne das Tuch von den Augen zu nehmen. Mehr als die Hälfte seiner Worte ertranken in Schluchzen, es war nicht leicht zu verstehen, was er sagte: "Vater unser, der du bist im Himmel, ja so unendlich weit weg, dass niemand weiß, wo du bist, fast nirgends, gib uns heute ein klein bisschen zu essen, dir zur Herrlichkeit, und vergib uns, wenn wir bei Kaufmann und Gläubigern in Schuld stehen, und führe uns vor allem nicht in Versuchung, gute Tage haben zu wollen, denn dein ist das Reich -" Man konnte sich schwerlich einen passenderen Ort für dieses wundervolle Gebet vorstellen; es war, als hätte der Erlöser es für diese Gelegenheit geschrieben.
    Ja, Island ist ein tolles Land!


    Um der Leserunde nicht ganz davonzulesen, werde ich jetzt erst mal mein abendliches Grimm'sches Märchen lesen. Heute ist Rapunzel an der Reihe, das ja recht bekannt ist, aber eine Auffrischung kann nicht schaden. Wem ließ sie noch gleich ihr goldenes Haar hinunter, und wie entkam sie aus dem Turm?


    Gute Nacht, Junifee!
    Gute Nacht, Seychella!


    Twilight:
    Was essen? Gute Frage; wenn ich das nur wüsste. Alles, wonach es mich gelüstet, ist nicht vorrätig, alles, was vorhanden ist, mag ich gerade nicht. Typisch! Vielleicht sollte ich nichts essen, sondern eine Tasse Carokaffee trinken. Aber ob ich noch Milch im Kühlschrank habe?


    Pan:
    Ich finde es auch falsch, Fräulein Smilla als Krimi zu bezeichnen. Ich denke, dass es unter anderem dem zu verdanken ist, dass so viele Leute von dem Buch enttäuscht waren. Falsche Erwartungen durch falsche Deklarierung tun keinem Buch gut.


    Miramis:
    Ach, bei dir ist es auch der 20. Jänner? :breitgrins: Scheint ein beliebtes Datum zu sein.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Also ich liebe ja Charaktere mit irgendwelchen schrulligen Charaktereigenschaften, auch Schrullen oder schrullige Charaktere genannt, über alles, nicht zuletzt deswegen liebe ich die P. G. Wodehouse-Romane ja auch unglaublich doll, aber Wittgensteins Phrasen á la "Dieses Kind!" ; "Oh, dieses Kind!" oder auch "Dieses ungeduldige Gör!" sind an so mancher Stelle doch arg unpassend, zB wenn Emily in ernsthafter Gefahr ist, die Gruppe aber eigentlich fliehen muss, Aurora als ihre beste und einzige Freundin natürlich insistiert, Emily mitzunehmen und zu retten und eben just dann eine von diesen Phrasen kommt, da geht alle Schrullität den Bach hinunter, muss ich sagen. :vogelzeigen:

  • Also mein Buch hat mit zwei Gedichten begonnen!
    Eins davon werde ich euch jetzt schreiben!


    Ich male mir den Winter


    Ich male ein Bild,
    ein schönes Bild,
    ich male mir den Winter.
    Weiß ist das Land,
    schwarz ist der Baum,
    grau ist der Himmel dahinter.


    Sonst ist da nichts,
    das ist nirgends was,
    da ist weit und breit nichts zu sehen.
    Nur auf dem Baum,
    auf dem schwarzen Baum
    hocken zwei schwarze Krähen.
    Aber die Krähen,
    was tun die zwei,
    was tun die zwei auf den Zweigen?
    Sie sitzen dort
    Und fliegen nicht fort.
    Sie frieren nur und schweigen.


    Wer mein Bild besieht,
    wie`s da Winter ist,
    wird den Winter durch
    und durch spüren.
    Der zieht einen dicken Pullover an
    Vor lauter Zittern und Frieren.


    Josef Guggenmos


    Naja, ich finde es gibt auf jeden Fall schönere Gedichte!
    Was haltet ihr davon?

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

  • Gute Nacht an die die schon ins Bett sind!


    Ich war gerade ausgiebig in der Badewanne und habe die Drachenlanze fertig gelesen. Eine sehr temporeiche und spannende Fantasygeschichte, die eigentlich nichts wirklich Neues bringt, aber trotzdem gut unterhält.
    Die Story ist recht einfach gestrickt: Eine Gruppe von Menschen, Zwergen, Halbelfen und einem Kender geht auf einen quest. Nichts wahnsinnig Originelles, aber die Figuren reißen es dann doch wieder heraus! Jeder hat seine Eigenarten und Fähigkeiten.
    Insgesamt ist die Stimmung sehr düster und dunkel, schön beschrieben, wird aber immer wieder durch die Protagonisten aufgelockert.


    Ich glaube, die Rezi dazu schreib ich doch lieber morgen. Verlink ich euch dann hier!


    Miramis: Wie lange dauert denn der Ritt? Ist ja ziemlich heftig, wenn ich mir denke, dass mir bei einer Reitstunde schon immer die Zehen fast abgefroren sind im Winter...


    Lg, Mobi

  • Reißt mich auch nicht so vom Hocker, obwohl man für Gedichte sowieso in einer bestimmten Stimmung sein muss, als ich neulich mal in einen der beiden Gedichtbände meiner Bertolt Brecht-Werkausgabe geschaut hab, hab ich mich da auch nid gerade hineinstürzen können sozusagen, wahrscheinlich versetzen einen wirklich gute Gedichte erst in diese Stimmung, in der man sie wirklich zu schätzen weiss.


    Um nochmal auf Wittgensteins Phrasen zurückzukommen, es gibt auch durchaus Stellen, wo sie arg spaßig sind, zB folgender kurzer Dialog zwischen ihm und Aurora:


    Erzähler ist Wittgenstein, welcher den Dialog auch beginnt, dann sagt er einen Satz als Erzähler, Aurora sagt einen Satz, er sagt einen Satz als Erzähler, aber das wird wohl auch aus dem Dialog ersichtlich werden, also:


    "Es gibt keinen Zufall", bemerkte ich.
    Frischer Tatendrang erwachte.
    "Ihr Lächeln wirkt, wenn ich das so sagen darf, etwas irre."
    Oh, dieses Kind!


    :breitgrins::breitgrins:


    Gut, es hat wahrscheinlich auch einen guten Anstrich von Situationskomik, da sich die beiden eben immer noch in dieser arg überlebensunfreundlichen Situation befinden, und eben überlegen, wie sie selbiger zu entfliehen womöglicherweise in der Lage sein könnten. ;)



    Aha, Mobi konnte den Fluten entfliehen, damit wär immerhin meine leicht übertriebene Frage, wo denn alle geblieben seien, teilweise beantwortet, bzw. auch von dir beantwortet, herzhaften Dank! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Hildegunst ()

  • Hi Hildegunst!


    Naja ich musste eher meinem Buch entfliehen, war am Ende echt spannend und die Fluten leider schon ziemlich kalt...


    Bei Wittgenstein hatte ich auch das Problem, dass ich ihn teilweise ziemlich doof und dann wieder sehr lustig fand. Lustig war wenn Emily ihn dann nachahmt und mit seinen eigenen Waffen schlägt :breitgrins:. Leider fällt mir die genaue Situation nicht mehr ein.



    Leider weiß ich grad überhaupt nicht, ob ich ins Bett gehen oder noch weiterlesen soll. Und wenn ich weiterlese, was...
    Ist heute Lesenacht der Unentschiedenen? :rollen:


    Lg, Mobi

  • Meine Geschichten werden immer seltsamer, gleiten schon ziemlich ins Surreale ab. In einer Story schneit eine junge Frau, deren Wohnung vollkommen ausgebrannt ist, zu Weihnachten in einem Haus zusammen mit einem Riesentintenfisch ein, der sich als alte Frau und ihre Retterin in der Not getarnt hat, und wir nebenbei noch vom hässlichsten Mann der Welt angemacht. Damit nicht genug, erfriert in der nächsten Erzählung ein Mann, weil er im Hochsommer der Wettervorhersage glaubt, die Gluthitze vorhersagt, während in Wirklichkeit ein Kälteeinbruch samt Schneesturm herrscht. Sehr seltsam, das alles...


    Ich kenne von den in diesem Band versammelten Autoren übrigens bis auf Daniel Kehlmann, der mit der Geschichte "Schnee" vertreten ist. bisher keinen einzigen.


    SunshineSunny: Ich find das Gedicht eigentlich ganz lieb, ein bisschen melancholisch und naiv, aber nett.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • @ Mobi
    Tja, muss wohl! :breitgrins:


    Ich hab mich allerdings jetzt mal mutig, wie ich nun mal nicht bin, in ebenjenigewelche von dir bereits erwähnten kalten Fluten gestürzt, und


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    begonnen, habe die ersten 30 Seiten gerad gelesen und muss ja schon sagen, diese Anna Pawlowna ist ja eine wahrhafte Dirigentin, was die in Gang zu haltende Konversation auf so Gesellschaften angeht. :breitgrins:

  • Ich bin bei Fräulein Smilla nun auf Seite 100. Ich bin wirklich überrascht, wie gut mir die Geschichte bisher gefällt. Gerade hat sie beim nächtlichen Wühlen im Archiv, wo sie mehr über den Tod des Vaters von Jesaja herausbekommen möchte, unerwarteterweise Besuch bekommen.



    Pan:
    Ich finde es auch falsch, Fräulein Smilla als Krimi zu bezeichnen. Ich denke, dass es unter anderem dem zu verdanken ist, dass so viele Leute von dem Buch enttäuscht waren. Falsche Erwartungen durch falsche Deklarierung tun keinem Buch gut.


    Bei mir tritt praktisch das umgekehrte zu dem von Saltanah geschilderten Problem auf. Gerade das, was über den reinen Krimi hinausgeht, ist ja das Spannende für mich. Ich finde es etwas schade, daß es scheinbar viele gibt, die ein ganz klares "Beuteschema" bei Büchern verfolgen und sich bei unerwarteten Büchern abwenden. Enttäuschte Erwartungen sind natürlich nicht sonderlich wünschenswert - ich versuche, das zu verhindern, indem ich mir nach Anschaffung eines Buches möglichst wenig von anderen darüber erzählen lasse und auch nicht mehr über dieses Buch lese.


    Smilla ist ein skurriler Charakter. Sie hat eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe und erstaunlich viel Menschenkenntnis, obwohl sie wohl oft allein ist. Sie ist in ihrer Anlage ein Naturmensch, doch gleichzeitig sehr von Abstraktem angezogen. Außerdem ist sie angriffslustig und kann durchaus gewalttätig werden (wie sie gerade bewiesen hat), obwohl sie wohl klein und schmächtig ist.
    Die Mutter von Jesaja wirkt mir bis jetzt sehr blass und Jesaja in Smillas Erinnerungen merkwürdig unkindlich. Ich bin auf die weitere Rolle des Mechanikers gespannt, vom Handlungsverlauf habe ich keine Vorstellungen; vor allem kann ich mir gar kein Motiv denken.


    Ich fühle mich noch nicht müde, habe mir gerade nochmal neuen Tee gebraut und werde noch ein Weilchen lesen.

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche

  • @Hildegunst: Ja ich glaube auch, dass man in einer bestimmten Stimmung sein muss um so manche Gedichte richtig zu würden.


    Twilight: Es ist echt sehr melancholisch, finde ich auch und irgendwie ergibt es auch nicht so viel Sinn.


    Ich habe jetzt meine erste Geschichte "Rick Moddy -- Im Eissturm" gelesen und muss sagen ich bin echt enttäuscht.
    Eigentlich hatte ich angenommen es werden eher schöne Geschichten sein. Aber nein. in dieser stirbt gleich mal ein Junge weil er sich auf ein Drahtseil setzt, dass als Leitplanke gedacht ist. Auf diese Leitplanke schlägt genau in dem Moment, in dem er sich darauf setzt, eine abgerissene Stromleitung und tötet ihn.


    Hoffentlich geht das nicht so weiter. *seufz*


    [hr]


    Auf den "Schrecken" brauche ich gleich ein Schoko-Bon :breitgrins:

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

    Einmal editiert, zuletzt von SunshineSunny ()


  • Ist heute Lesenacht der Unentschiedenen? :rollen:


    Ich glaube, das ist es wirklich. Ich gehöre nämlich auch zu den Scharen der Unentschlossenen. Rapunzel habe ich beendet - ist ja auch nicht besonders lang, so ein Märchen - und nun stehe ich wieder vor der Frage "Was jetzt?" Ein Blick in meinen SUB zeigt mir zwar ein gutes Dutzend verschiedener Schnee und Eis-Bücher, aber das eine ist zu lang, das andere in der falschen Sprache, das dritte spielt zur falschen Zeit, auf das vierte habe ich einfach keine Lust, und so weiter.
    Also denke ich, dass ich entweder eine weitere Geschichte aus meinem Sammelband Deutsche Erzählungen lese - ihr erinnert euch an den Herausgeber mit dem passenden Namen Winter - (wobei natürlich immer noch die Fragebleibt, welche der 11 noch übrigen Geschichten wählen soll), oder ich greife zu Weight (Die Last der Welt) von Jeanette Winterson, das ich schon lange lesen will.

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    Aber erst noch ein paar Worte zu Rapunzel. Meine Erinnerung, wer sie im Turm gefangen hielt, und wie sie entkam, war korrekt. Hingegen völlig vergessen hatte ich, wie sie in den Turm hinein- und wie sie zu ihrem Namen kam, denn beides hängt eng miteinander zusammen. Und was ihr Name eigentlich bedeutet, habe ich erst heute nacht gelernt: das ist schlicht und einfach Feldsalat! Wusstet ihr das?


    Sunshine:
    Beim zweiten lesen des Gedichts fröstelte es mich richtiggehend.
    Weiß ist das Land,
    schwarz ist der Baum,
    grau ist der Himmel dahinter.

    Genau so farblos empfinde ich den Winter.
    Aber ich bin nun wirklich nicht die große Gedichteleserin. Ich brauche es schlicht und einfach und da ist Guggenmos genau der richtige Dichter für mich. Sinn ergibt es schon, finde ich.


    @Hildegunst:
    "Überlebensunfreundlich" ist ein schönes Wort :breitgrins: .
    Der Beginn von "Krieg und Frieden" ist großartig, nicht wahr? Eine so sarkastische Schilderung der russischen feinen Gesellschaft hatte ich Tolstoi nicht zugetraut.


    Twilight:
    Die Tintenfischgeschichte klingt vielversprechend. Von welchen Autoren sind denn die Geschichten?

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • 29. Jänner
    Harrer sieht zum erstenmal in diesem Gebiet Eis und ist überwältigt von der majestätischen Schönheit der Felswände, Gletscherbrüche, wolken, ... Und er fragt sich, wo er eigentlich ist? In den Alpen? Im Himalaja? Aber er ist eigentlich erst seit kurzer Zeit vom Äquator in der Südsee aus dem warmen Dschungel gekommen. Er ist nun auf dem Weg in die Höhen des Carstensz-Gebirges. Fast alle Gipfel dort sind noch unerstiegen. "Papua", erzählt Harrer, ist das Wort für "wolliges Haar" Die Männer dürfen es dort lang in einem Netz tragen, während die Frauen es kurz halten müssen.
    Nun ist die Gruppe am 3. Zwischenlager angelangt und einige Träger werden an dieser Stelle entlohnt und nach Hause geschickt. Insgesamt nehmen nun an der Expedition 21 Mann teil.
    Eine besondere Beobachtung an den Dani hört sich grausam an: Wenn ein Dani großen seelischen Schmerz oder Trauer empfindet, weil ein Verwandter stirbt oder ein Krieg verlorengegeangen ist, schnedet er sich mit dem Steinmesser einen Finger ab. Um dabei nicht allzu schlimme Schmerzen zu haben, schlägt er vorher seinen Ellbogen gegen den Türpfosten oder einen Fels, damit der Arm gefühllos wird.
    Die Dani haben besondere Sitten. V.a. dass sie keine Steintöpfe oder kein Rad kennen sollen, macht mich neugierig und das Buch wird immer besser.


    @ Miramis: Heinrich Harrer sagte mir auch nur im Zusammenhang mit "7 Jahre in Tibet" was, und deswegen glaub ich hab ich das Buch von einem Flohmarkt mitgenommen. Aber er hat einige Länder besucht und Expeditionen organisiert. Er bestieg einige Gipfel der Anden und unternahm eine Expedition ins Innere des Amazonasgebietes. Er war in Alaska und bestieg den Ruwenzori, einen 5200 m hohen Eisberg am afrikanischen Äquator.
    Bis zu diesem Buch wusste ich eigentlich so gut wie nichts über ihn. Aber Lesen bildet ja bekanntlich! :breitgrins:
    @ Mobi: Ich bin auch grad am Überlegen, ob ich nicht schon ins Bett gehen sollte. Ich bin schon ziemlich müde und bin morgen schon ab 10 Uhr unterwegs. Aber ein paar Seiten werd ich noch lesen.
    @ Twilight: Die Geschichten klingen ja wirklich recht seltsam!


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • @ Saltanah


    ach du liebe Güte, diese Nacht ist also nicht nur die Nacht der Unentschlossenen, sondern auch die Nacht der schonungslosen Enthüllungen, dass Rapunzel Feldsalat bedeutet ist in der Tat furios, wenn mir diese Untertreibung gestattet sei.
    Wenn Schneewittchen jetzt noch ne bestimmte Sorte Dressing ist, wäre mein Weltbild vollends aus den Angeln gehoben. :totlach:


    Zu den Scharen der Unentschlossenen gehöre ich allerdings auch nach wie vor, kaum habe ich die ersten 4,5 Kapitel des ersten Teiles des ersten Buches des ersten Bandes von Krieg & Frieden gelesen, denke ich doch wieder an Lycidas. :grmpf:


    Beides tolle Bücher, besonders Krieg & Frieden, wenngleich sicherlich keines, welches man mal eben beginnt und dann wieder wechselt.....


    komisch außerdem folgender Satz, den ich in einer Rezi bei Amazon zur Sonderausgabe las:


    "Ich lege dieses Buch jedem ans Herz, der sich mit der Zeit Napoleons ein wenig besser auskennt, mehr über sie erfahren möchte und sich nicht vor den 1600 Seiten erschreckt."



    Was heißt hier 1600, meine Ausgabe hat weit über 3000 Seiten ?? Falls das ebenfalls auf die des Urhebers dieses Zitats zutrifft, müsste er/sienach bereits 1600 Seiten doch über einen etwas ruckartigen Schluss gestoplert sein, der zudem einige Fragen offen liess ?! :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Hildegunst ()


  • Miramis:
    Ach, bei dir ist es auch der 20. Jänner? :breitgrins: Scheint ein beliebtes Datum zu sein.


    Saltanah: Wer? Wo? Was? Ich? Ne, bei mir heißt das auch Januar und nicht Jänner. Aber was hat es mit dem 20. auf sich? *rätsel*


    Übrigens fängt dein Islandbuch auch schon wieder an, mich zu interessieren. Wir hatten da im Sommer eine Leserunde zu "Der letzte lange Sommer" von und mit Dagmar Trodler, da geht es auch um eine Schaffarm in Island und um ziemlich harte Bedingungen. Das erinnert mich ein bisschen an deinen "eigenen Herrn". Stricken die Männer auch in deinem Buch? :zwinker: Und: natürlich weiß ich, dass Rapunzel und Feldsalat eines ist. Ich liebe Rapunzelsalat, wir haben den im Garten.


    Mobi: der Gedenkritt der Lakota dauert sieben Tage. Und die übernachten da teilweise auch draußen, bei - 50 Grad. (Ich weiß aber nicht, ob Celsius oder Fahrenheit, das steht nirgends... :rollen: :zwinker:).


    Hier ist übrigens ein Trailer zu der dazugehörenden Diaschau: klick hier. Ich finde den klasse, und das sind auch die Originalbilder aus meinem Buch.


    Apropos Buch: hier ist auch schon meine Rezi zu Der letzte Häuptling. Damit ist mein erster Schritt im SLW 2008 getan. Ich gehöre zu den Leuten, die immer gleich rezensieren....*lol*


    Stellt sich nur noch die Frage danach, was ich jetzt lese. Ich denke, ich werde Hildegunst ein bisschen beistehen und mich auf Christoph Marzi stürzen. Da ist zwar kein Winter, aber nun ja. :zwinker:


    :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()