Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 17.421 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bird.

  • Es gab oder gibt ja eine heiße Diskussion im Thread was in Kinderzimmer gehört über Kinderbibeln.
    Nun, um das Ganze mal ins Erwachsenenlager zu verlegen...
    Ganz im Ernst. Ob man nun gläubig ist oder nicht, die Bibel ist sicher ein "Klassiker". Sie bräuchte eigentlich- zusammen mit Talmud, Koran, dem Feuerrad u.ä. einen eignen Bereich.
    In der Bibel gibt es- ohne Gewähr-74 Bücher, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Sie erzählt von Freundschaft, Liebe, Krieg, S.e.x.ualität(Leute, das ist anstrengend. was ist an dem Wort so schlimm). Und irgendwie passt etwas aus der Bibel auf jede Lebenslage. Und sie ist auch ein historisches Buch. Viele Kriege etc. sind durchaus historisch nachweisbar.
    Manche Bücher sind leichter zu lesen als andere. Ich empfehle das Hohe Lied, oder auch die Psalmen, um "warm" zu werden. Und für die Allgemeinbildung schadet die Lektüre auch nicht ;)

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • Ah, auf einen Bibelthread hab ich schon lange gewartet.


    Ich habe ja vor, die Bücher demnächst in Angriff zu nehmen. Bin zwar kein richtig gläubiger Christ, aber schließlich bin ich katholisch aufgewachsen und empfinde das als meine einzige Leselücke nachdem ich schon eine gekürzte Ausgabe des Korans gelesen habe.


    Meine Frage an die bewanderteren Bibelkenner. Ich lese immer wieder (wie jetzt auch) man sollte dieses oder jenes Buch als Einstieg lesen. Ich meine, mir ist schon bewusst, dass man die Bibel nicht einfach so wie ein x-beliebiges Buch von Anfang bis Ende durchliest. Aber ich dachte immer, man fängt mit dem Anfang an, in diesem Fall mit der Genesis. Oder ist das wirklich vollkommen egal?


    Des weiteren stehe ich vor dem Problem der Ausgaben. Für einen "Anfänger" wäre wahrscheinlich eine Bibel mit Anmerkungen hilfreich. Bei meiner Suche bin ich auf die Stuttgarter Erklärungsbibel gestossen, aber die ist ja nicht so ganz günstig. Gibt es da preiswertere Alternativen? Vorzugsweise in der Luther-Übersetzung?


    :lesen:

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Da ich sehr religiös erzogen wurde, gehören die wichtigsten Bibelstellen natürlich zum Fundus des auf meiner Wetware-Festplatte gespeicherten nutzlosen Wissens.


    Habe vor geraumer Zeit mal spaßeshalber damit angefangen, die Bibel wie einen Roman zu lesen, was man normalerweise ja nicht macht. Das alte Testament habe ich schon fast durch.

  • Da ich sehr religiös erzogen wurde, gehören die wichtigsten Bibelstellen natürlich zum Fundus des auf meiner Wetware-Festplatte gespeicherten nutzlosen Wissens.


    Nutzlos würde ich dieses Wissen auf keinen Fall nennen. Selbst wenn man nicht gläubig ist: 99,9% der klassischen Autoren und Werke Europas nehmen in der einen oder andern Form auf Bibelstellen Bezug, und es hilft ungemein, solche Autoren zu verstehen, wenn man die jeweiligen Bibelstellen erkennen kann ;).

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hm, ich habe ein sehr rudimentäres Wissen in der Richtung und habe nicht das Gefühl, dass mir etwasfehlen würde. Ich bin überhaupt nicht religiös erzogen worden und hab ab der 6. Klasse nicht mehr am Religionsunterricht teilgenommen.


    Die Bibel habe ich als "Nachschlagewerk" mit Anfang 20 gekauft, davor hatte ich keine in der Hand.


    Jetzt steht sie hier neben Büchern über den Islam, das Judentum und Tarotkarten. :breitgrins:


    Insgesamt finde ich nach wie vor, dass zum Verständnis der Kultur ein Halbwissen vom Hören-Sagen auch reichen würde und dass niemand sie "besitzen" muss. Erst Recht nicht im Kinderzimmer. Als "heiss"habe ich die Diskussion im entsprechenden Thread übrigens nicht empfunden.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~




  • Des weiteren stehe ich vor dem Problem der Ausgaben. Für einen "Anfänger" wäre wahrscheinlich eine Bibel mit Anmerkungen hilfreich. Bei meiner Suche bin ich auf die Stuttgarter Erklärungsbibel gestossen, aber die ist ja nicht so ganz günstig. Gibt es da preiswertere Alternativen? Vorzugsweise in der Luther-Übersetzung? :lesen:


    Ich würde Dir die Ausgabe Gute Nachricht für dich empfehlen. Ich habe die Ausgabe von 1995 (wie ich gerade gesehen habe gibt es die sehr günstig bei Amazon). Es handelt sich um eine gemeinsame Übersetzung verschiedener Bibelgesellschaften. Im Gegensatz zu vielen anderen Ausgaben enthält sie auch die Apokryphen (Spätschriften) des AT.
    Außerdem enthält sie "Zusatzmaterial" mit Informationen über die einzelnen Bücher und andere Erklärungen. Außerdem ist sie auch recht farbenfroh gehalten, die meisten Bibeln kommen ja doch sehr düster und ernst daher...



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    Buch24.de

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    Einmal editiert, zuletzt von Papyrus ()

  • Ich würde Dir die Ausgabe Gute Nachricht für dich empfehlen.


    Von der ich nun wieder abraten würde. Ist zwar nicht so schlimm wie die Volxsbibel, aber auch recht penetrant auf jung und dynamisch getrimmt ...


    Am besten auch hier: in einer Buchhandlung (es gibt spezielle christliche Buchhandlungen mit einer Riesenauswahl!) in diversen Ausgaben selber stöbern.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Als Kind habe ich recht begeistert in diversen Kinderbibeln geblättert und gelesen (ich habe allein zur Kommunion drei oder vier geschenkt bekommen :breitgrins: ) und habe einen Großteil meines Bibelwissens noch aus dieser Zeit.


    Ansonsten kenne ich die gängigen Evangelien und Lesungstexte aus dem Gottesdienst, viele habe ich auch schon selbst vorgetragen (was allerdings den Nachteil hat, dass man sich aufs Vorlesen konzentriert und weniger den Text reflektiert).


    Abgesehen von den Kinderbibeln, die noch irgendwo rumstehen müssen, haben wir eine Bibel (ich glaube, die Einheitsübersetzung) mit Bildern von Marc Chagall.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich würde Dir die Ausgabe Gute Nachricht für dich empfehlen.


    Die Frage nach der zu wählenden Bibelübersetzung ist nicht einfach zu beantworten. Die Gute Nachricht Bibel würde ich nur dem ungeübteren Leser empfehlen. Man kann sie auch zu Rate ziehen, wenn man den Bibeltext mal nicht versteht, da sie unklare Formulierungen aufzulösen versucht. Ob diese Interpretation natürlich richtig ist, sei dahin gestellt.


    Für den erwachsenen Leser würde ich eine Ausgabe empfehlen, dessen Zitate man dann auch in der Literatur und im Leben wiedererkennen kann. Für den gläubigen Christen wäre es sicher am einfachsten, die offizielle Ausgabe seiner Kirche zu wählen (Katholiken: Einheitsübersetzung, Evang.-Luth: Lutherbibel von 1984(?)), da man dann Stellen aus dem Gottesdienst leichter wiedererkennt. Beide Ausgaben sind recht leicht zu lesen, jede Ausgabe hat ihre gut und weniger gut (im Sinne von stilistisch elegant, ich kann die "Korrektheit" als Nicht-Theologe nicht beurteilen) übersetzten Stellen. Diese Ausgaben eignen sich auch für den Nicht-Gläubigen.


    Wer an einer sehr wortnahen Übersetzung interessiert ist, sollte zur Revidierten Elberfelder Übersetzung greifen. Liest sich dann aber nicht an jeder Stelle so elegant, doch dieser Text versetzt den Leser eher 2000 Jahre zurück als die "gebügelten" Formulierungen der Kirchen. Daher sollte man noch eine weitere Bibelübersetzung im Hintergrund haben und kann dann abgleichen, wie die evang. bzw. kath. Kirche diese Stellen heutzutage interpretiert. Dieser Vergleich kann sehr interessant sein!


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • Für einen "Anfänger" wäre wahrscheinlich eine Bibel mit Anmerkungen hilfreich. Bei meiner Suche bin ich auf die Stuttgarter Erklärungsbibel gestossen, aber die ist ja nicht so ganz günstig.


    Ich suche auch schon seit ewiger Zeit nach einer Bibel mit verständlichen Anmerkungen. Richtig fündig geworden bin ich nicht. Die Anmerkungen müssen zweierlei Zwecke erfüllen:


    - Einordnung der Bibelstelle in den historischen Kontext (und den Zusammenhang zu anderen Bibelstellen)
    - Erklärung/Interpretation von Einzelstellen


    und das jeweils so erklärt, dass es auch ein Laie versteht. M.E. erfüllt das noch keine kommentierte Bibelausgabe. Vielleicht hilft auch ein Erläuterungsbuch oder ein Bibellexikon. Im christlichen Buchhandel stöbern, was einem zusagt.


    Gruß, Thomas

  • Nutzlos würde ich dieses Wissen auf keinen Fall nennen. Selbst wenn man nicht gläubig ist: 99,9% der klassischen Autoren und Werke Europas nehmen in der einen oder andern Form auf Bibelstellen Bezug, und es hilft ungemein, solche Autoren zu verstehen, wenn man die jeweiligen Bibelstellen erkennen kann ;).


    Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht gläubig bin! Mit "nutzlos" meinte ich eher solche Informationen wie die, wer wen gezeugt hat und so weiter.


    Kommentierungen zur Bibel gibt es durchaus einige. Selbst in den Ausgaben der normalen Einheitsübersetzung gibt es zu jedem Buch der Bibel eine Einleitung, einzelne Textstellen sind erklärt. Werke mit ausführlicheren Kommentaren habe ich zwar selbst nicht, hatte aber schon welche in der Hand. Eine davon könnte diese hier gewesen sein:


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    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Wobei ich über die Qualität nichts sagen kann.


    Zu meiner Zeit gab's übrigens sogar Bibel-Comics. Ob die heute noch existieren, weiß ich nicht...

  • Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht gläubig bin! Mit "nutzlos" meinte ich eher solche Informationen wie die, wer wen gezeugt hat und so weiter.


    Selbst diese Information würde ich nicht als "nutzlos" bezeichnen. Gut, sie nützt einem wohl kaum, wenn man bei Mäcksowieso einen Tschihssbörger ordert, aber - wie gesagt - beim Lesen älterer Texte ...


    Im übrigen wollte ich Dir, Kringel, nicht unterstellen, nicht gläubig zu sein. Ich wollte meinen Satz allgemein und auf den Extremfall bezogen formulieren ;).

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Am besten auch hier: in einer Buchhandlung (es gibt spezielle christliche Buchhandlungen mit einer Riesenauswahl!) in diversen Ausgaben selber stöbern.


    Kann ich nur unterstreichen. Ich bin in einer christlichen Buchhandlung gewesen und wollte mir "nur" eine Bibel kaufen. Die Auswahl allein schon an verschiedenen Übersetzungen hatte mich fast schon erschlagen, aber dann noch zwischen unendlich verschiedenen Ausgaben in allen Preisklassen entscheiden zu dürfen...
    Letztendlich habe ich mich für eine Luther-Übersetzung mit wunderschönen Bildern von August Macke entschieden. Ergänzend muss ich dazu schreiben, dass ich noch weitere Bibel-Ausgaben zu Hause besitze, unter anderem die "Einheitsübersetzung" die ich persönlich am schönsten finde, aber das ist wohl alles Geschmacksache.


  • Selbst wenn man nicht gläubig ist: 99,9% der klassischen Autoren und Werke Europas nehmen in der einen oder andern Form auf Bibelstellen Bezug, und es hilft ungemein, solche Autoren zu verstehen, wenn man die jeweiligen Bibelstellen erkennen kann ;).


    Genau das wurde uns auch im Literaturstudium vermittelt. Ich habe mir daraufhin eine Bibel zugelegt (Einheitsübersetzung) und habe mit dem Neuen Testament angefangen. Beim Alten Testament habe ich dann nur die 5 Bücher Mose geschafft, dann war meine Energie zu Ende... Trotzdem ist es immer hilfreich, wenn man in der Bibel nachschlagen kann, wenn man in einem Text eine Anspielung vermutet. Deswegen habe ich auch noch die englische King James Version, damit ich Bibelstellen auch auf englisch nachschauen kann. Eine Lutherbibel werde ich mir vielleicht auch noch anschaffen, aus Interesse am Übersetzungsvergleich. Ich finde nämlich die Geschichte der Bibelübersetzungen ziemlich spannend.


    Viele Grüße
    thopas


  • Am besten auch hier: in einer Buchhandlung (es gibt spezielle christliche Buchhandlungen mit einer Riesenauswahl!) in diversen Ausgaben selber stöbern.


    Da hast du wahrscheinlich recht. Habe gerade gesehen, dass es bei uns in der Stadt eine katholische Buchhandlung gibt. Da werde ich mal gucken gehen und wie ich mich kenne wahrscheinlich mit einem Stapel Bibeln und Kommentierungen wieder herauskommen. :lesen:

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Hallo miteinander,


    auch wenn es eine Wiederholung ist:


    Am besten auch hier: in einer Buchhandlung (es gibt spezielle christliche Buchhandlungen mit einer Riesenauswahl!) in diversen Ausgaben selber stöbern.


    Stimmt absolut.


    Ich möchte die Bibel gern lesen und habe schon zweimal damit angefangen - ganz unbedarft von vorne an, wie ein Roman eben. Und zweimal bin ich gescheitert. Wundert mich heute nicht.


    Inzwischen habe ich den Tipp bekommen, mir in einer (christlichen) Fachbuchhandlung eine Anleitung zum Lesen der Bibel empfehlen zu lassen. Diese Bücher begleiten das Bibellesen und empfehlen auch, mit was man als Laie anfangen sollte, bevor man sich den schwierigeren Texten zuwendet. Bei Amazon habe ich schon geschaut, hier gibt es eine Menge Literatur. Also werde ich doch lieber in die Buchhandlung gehen und mich dort beraten lassen.


    Grüßle von Annabas


  • Die Bibel ist kein Text, den man wie einen Roman von vorne bis hinten durchlesen kann. Dazu gibt es viel zu viele stilistisch schlechte Stellen (im AT) und viele Wiederholungen (im NT). Ich denke, man bräuchte einen Führer, der die relevanten Bibelstellen heraushebt. Man muss die Bibel nicht komplett lesen um einen Eindruck von ihr zu bekommen.


    Gruß, Thomas