"AYLA und der Clan des Bären" von Jean M. Auel

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  • So, ich hatte bei der Arbeit nicht viel zu tun und bin wirklich mal vorangekommen... leider wirklich wenig Handlung auf sehr vielen Seiten... puuh! Und manchmal kann man wirklich schon erahnen, was passiert. Besonders was Broud angeht... es war ja ziemlich schnell klar, dass er mit Ayla Probleme haben würde, als so ausführlich geschildert wurde, wie stolz er doch ist, das Bison erlegt zu haben und im Mittelpunkt zu stehen... na ja, mal sehen was kommt.

  • Hi,


    ich habe die ersten drei Teile der Ayla-"Saga" gelesen. Das erste Buch konnte man noch halbwegs als "spannend" bezeichnen, ab dem 2. Teil wurde es dann schon ziemlich unerträglich. :breitgrins:


    Ganz typisch für die Ayla-Bücher: Die ersten 300 Seiten fassen eigentlich den Vorgänger-Roman zusammen. Wenn man diese grausame Tortur überwunden hat, würde man sich ja auf gute Unterhaltung gespickt mit Informationen über die Steinzeit freuen.


    Aber da ich ein Mensch bin, der auch Ansprüche neben guter Unterhaltung hat, kann ich diese Ayla-Bücher nicht gerade als Qualitätsbücher bezeichnen. Ich hätte mir schon erwartet, dass Aurel doch etwas kompetenter und verantwortungsbewusser mit Menschheitsgeschichte umgeht.


    Doch da habe ich mich getäuscht: Die gesamten Errungenschaften der "Urzeit" rein einer Frau zuzuschieben, scheint wohl einige Feministen sehr gefallen zu haben, sonst wäre das Buch wohl nicht in den Bestsellerlisten gelandet. Ayla erfindet einfach alles, sie kann alles, sie schafft alles, lernt im Nu sprachen, löst alle Probleme auf fast wissenschaftlicher Art, usw.
    Man erwartet als Leser nur noch, dass Ayla das Rad erfindet, gleich auch noch dazu das Fahrrad, vielleicht auch noch den Fallschirm, wenn sie aus einer Höhle springt. :breitgrins:


    Was mich aber meisten genervt hat, war die ständige Liebesgeschichte zwischen Ayla und ihrem Freund. Ich hätte nie gedacht, dass mir eine Liebesgeschichte so auf dem Zeiger gehen kann ... ;)


    Fazit: Das Buch ist meines Erachtens nicht empfehlenswert!


    mfg

  • Das ist keine Liebesgeschichte, das ist ein Porno. :breitgrins:


    Die erste Sexszene zwischen Ayla und Jondalar macht noch Sinn, weil sie vorher ja nur schlechte Erfahrungen gemacht hat und nun lernt, daß die Sache auch Spaß machen kann. Aber was dann folgt - vor allem im dritten Teil - ebenso wie Jondalars Entjungferungjobs mit diversen Frauen, ist für die Geschichte überflüssig wie ein Kropf.

    Alamir

  • Hallo Alamir und Historikus,


    leider muss ich mich eurer Meinung anschließen. War der erste Aylaband noch recht angenehm zu lesen, so fielen die Folgebände immer mehr ab. Beim Tal der großen Mutter musste ich mich teilweise schon zwingen, weiterzulesen, bei dem neuen Band war es dann nach einigen Dutzend Seiten vorbei. Irgendwie scheinen sich Jean Auels Ansichten über die Steinzeitmenschen mittlerweile auf zwei Dinge zu beschränken. Das eine ist Rammeln und das andere noch mal Rammeln. Doch das ist ein Trend, der aus dem Land der unbekannten Rammeleien, äh Möglichkeiten herüber schwappt.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Bin ich froh, dass ich sozusagen Historikus' Segen habe, denn ich bezweifle, dass ich dieses Buch fertig lesen werde. Ich habs jetzt sicher zwei Monate lang auf dem Nachtkästchen beäugt, konnte mich aber nicht dazu aufraffen, diesen Käse weiterzulesen.


    Noch dazu hab ich ja den Film gesehen und frage mich, wie man diese Handlung auf so viele Seiten erstrecken kann :rollen:


    Dabei hab ich den zweiten Teil noch aufm SUB liegen.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Zitat

    Bin ich froh, dass ich sozusagen Historikus' Segen habe, denn ich bezweifle, dass ich dieses Buch fertig lesen werde.


    Na, ich bin doch nicht der Papst! :breitgrins:


    Apropo Segen:


    Wenn heute ein Pfarrer in Österreich zu einem sagt: "Wüst a moi mein Segn", dann heißt das seit einigen Wochen wie man ja in St. Pölten gesehen hat, ganz was anderes. :elch::elch:


    mfg

  • *lol* Du bist nicht der Papst, aber du hast dich ganz still und heimlich zum historische-Romane-Kenner-Gott-oder-was-auch-immer aufgeschwungen :breitgrins: Ob's dir gefällt oder nicht!

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  • Hi, zusammen !


    ... soll ich das jetzt wirklich wagen :entsetzt: ? Mir haben die Bücher gut gefallen :redface: . Ich gebe zu: die Kritikpunkte sind zum größten Teil gerechtfertigt. Die Bücher haben viele Längen, vor allem die ewigen Rückblenden nerven ganz schön und die immer gleichen Rammelszenen sind hinterher nur noch zum gähnen, aber da habe ich dann einfach brutal quergelesen *g*. Den Rest finde ich nett und unterhaltsam - ist halt einfach mal etwas anderes. Einen großen Anspruch auf historische Genauigkeit habe ich bei diesen Büchern nun wirklich nicht ... wie soll das auch gehen? Und das hier einmal eine Frau die dominante Hauptrolle spielt, stört mich auch nicht sooooooo sehr :breitgrins:.


    Na, mich haben die Bücher auf jeden Fall gut unterhalten, wobei Band zwei (alleine schon wegen der Tiere) mein Liebling ist :bang: .


    LG - cat :winken:

    Liebe Grüße - Inge


    ~ Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. ~

  • cat: Oh, ne, jetzt hast du mir wieder einen Floh ins Ohr gesetzt mit deinem Band 2 Lieblingsband. Ich hab nämlich die ersten beiden Bände zuhause (waren ein Weihnachtsgeschenk) und hab sie jetzt schon in die Tiefen meines Schrankes verbannt. Aber wenn Band 2 so toll ist, muss ich erst Band 1 lesen... :sauer:
    Naja, mal sehen, ob ich mich vielleicht in ein paar Jahren nochmal dazu aufraffen kann :breitgrins:

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  • Du mußt nicht Band 1 kennen, um Band 2 zu verstehen. Und es stimmt, die Tierszenen sind noch das beste - über Jondalars Entjungferungsjobs habe ich immer hinweggelesen. Soll ich mal ein bischen spoilern? Ayla findet einen jungen Höhlenlöwen .... :smile:

    Alamir

  • Hi!


    Hab jetzt nicht alles in diesen Thread gelesen aber mal meine Meinung zu den Ayla Büchern!


    ICh hab alle fünf Bände mehrmals auf deutsch und einmal auf Englisch gelesen.


    Die Deutsche ÜBersetzung ist mehr als Miserabel. Ganz grobe Inhalts und Übersetzungsfehler. Aber Mühsam zu lesen fand ist sie trotzdem nicht. Trotzdem liest sich Ayla im Orginal schöner. Ich finde alle Ayla Romane toll. Die Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.


    Lest die Bücher auf English, da werden sie euch sicher besser gefallen.
    In Englisch sind sie nicht sonderlich schwer zu lesen, das einzige sind die Pflanzennamen, aber sonst...


    Also ich kanns euch nur weiterempfehlen.


    *sehsüchtig auf Band 6 wartet*


    lg


    Estel

  • Ach ja, ich fand den Film nicht gut. Der Inhalt wurde sehr oft umgeschrieben, zum Teil vollkommen unnötig.


    Sicher Daryll Hanah reist noch viel raus, sie ist einfach eine gute schauspielerin.


    Aber sonst, der Film kommt lange nicht an das Buch ran...

  • Hallo,
    also ich habe das Buch zum ersten Mal vor einigen Jahren gelesen und was mir in Erinnerung geblieben ist, war eigentlich ein sehr positiver Eindruck...


    Vor ein paar Wochen hab ich mir das Buch nun endlich einmal gekauft (damals wars nur geliehen) und hab mich darauf gefreut es zu lesen. Nur dieses Mal hat es mich wahnsinnig genervt, ich stecke seit Wochen irgendwo in der Mitte fest und wunder mich die ganze Zeit was ich beim ersten Mal lesen so toll fand. Aber wie gesagt, mit zunehmendem Alter wachsen wohl auch die literarischen Ansprüche und ich bin mittlerweile der Meinung dass dieses Buch nicht unbedingt zu empfehlen ist. Es ist einfach zu ausgedehnt und es passiert zu wenig. Wenn man wirklich nicht viel zu tun hat und gerade nix besseres zum lesen, oder wenn man Fan dieser Steinzeitliteratur ist, dann mag es vielleicht das richtige sein. Aber es gibt ansonsten wirklich bessere Bücher mit denen man die Zeit rumkriegt.

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • :klatschen::klatschen::klatschen:


    Code
    Aber wie gesagt, mit zunehmendem Alter wachsen wohl auch die literarischen Ansprüche


    Kann ich nur unterschreiben :smile:

    Gruß Mascha

  • Auch zu der Ayla-Saga habe ich eine Rezi bei Amazon verfasst:


    Ayla - und das Tal der großen Seichtheit


    Ansich ein faszinierendes Projekt: Ein Roman über das Leben der Menschen anhand des Beispiels Ayla vor vielen tausenden Jahren. Wie habe ich mich gefreut, dass sich endlich eine Autorin traut, über diesen Stoff einen Historischen Roman zu schreiben. Aber die Freude war bald verflogen. 3 Bände habe ich durchgehalten, die letzten beiden Bände nur mehr eine Qual. Aus "Tal der grossen Mutter" wurde bald "Tal der großen Seichtheit". Der 1. Band ist zwar noch halbwegs erträglich, aber im Grunde genommen schriftstellerisch eine Katastrophe.
    Ein Buch, wie es einfach nicht sein soll. Die Haupfigur wieder einmal eine Frau ohne Makel, die alles schafft, die alles kann, die schon für diese Zeiten schon so wunderhübsch ist, eine IQ eines Harvard-Professors hat, und deshalb alles erfindet, was damals angeblich erfunden wurde.Ja, Ayla erfindet sogar so viel, dass man nur darauf gewartet hat, bis sie das Rad erfindet. Und wann erfindet sie eigentlich den Computer?
    Diese Frau ist sogar so toll, die zähmt sogar einen Batzen wilder Tiere. Ayla übernimmt die Domestikation im Alleingang. Die reitet sogar auf Löwen, entwickelt den Übergang von Wolf zu Hund, zähmt Pferde und dressiert es a la "Black Beauty" zum Nutztier.
    Etwas historisches konnte man sich gar nicht erst erwarten - aber die inhaltliche Übertreibung über eine fehlerlose steinzeitliche Powerfrau ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten. Dies erinnert stark an Geschichten mit Ritter ohne Fehl und Tadel.
    Mal abgesehen von dieser schrecklichen Heldenfigur entwickelt sich die Ayla-Saga zu einer Saga der Wiederholungen. 3 Bücher habe ich mir interessehalber angetan, jedes folgende Band hatte auf den ersten 300 Seiten die Zusammenfassung in sich, was denn bisher geschehen ist. Wie als die Leser zu dumm sind, sich das vorher Gelesene in früheren Bänden zu merken! So wird das Buch immer langweiliger und zäher, bis man schließlich aufgeben würde, wären nicht, die anhaltenden Sexszenen mit Ayla und ihren Wunderknaben. Die Sexszenen sind der Autorin natürlich ein besonders Anliegen. Da müssen schon viele Seiten dafür herhalten.
    Die Liebesbeziehung (damals gab es anscheinend so etwas wie Treue?) zwischen Ayla und ihren etwas dümmlichen Freund Jondolar ist ein Abklatsch einer Seifenoper. Liebt er mich - oder liebt er mich nicht? Diese Frage stellt sich Ayla immer wieder, denn pro Band trennen sie sich mindestens 3 Mal, um dann wieder herzzereißend die Einigkeit (außer das sich Ayla hin und wieder einen Seitensprung erlaubt) wiederzufinden.
    Und dann wieder die perfekte Ayla: Die kann sich sogar mit anderen Stämmen immer sofort anfreunden! Ja, die spricht immer komischerweise innerhalb von Minuten die gleiche Sprache von ganz weit entfernten Länder. Die Leute waren damals anscheinend so klug, die kommunzierten auf dem Niveau von Oxford-Language. Auch in der Botanik ist Ayla eine Meisterin. Sie kennt alle Pflanzen und ihre Wirkung auswendig. Zum Teil Wissen, wo manch heutiger Botaniker mit Spezialausbildung blass werden würde vor Neid.
    Eigentlich hätte ich mir meine lange Rezension mit folgender einzigen Bezeichnung für diesen Seichtheits-Epos sparen können: Saudumm!

  • Ich kann da nur zustimmen! Wobei ich denke, dass das Wissen über die Pflanzen und ihre Wirkung Ayla ja von der Medizinfrau Iza beigebracht wurde. Und das halte ich schon für realistisch. Außerdem wurde Ayla von den Neandertalern ja immer als hässlich dargestellt und drangsaliert.


    Zwar wird man auch stutzig bei den vielen Erfindungen, die die Heldin macht, aber andererseits: Es ist doch ein Roman und keine historische Abhandlung mit Anspruch auf Richtigkeit ...

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • Zitat von "ÜberdenWolken"

    ... aber andererseits: Es ist doch ein Roman und keine historische Abhandlung mit Anspruch auf Richtigkeit ...


    Ja genau, und wenn ich in einer Geschichte, die zumindest halbwegs glaubwürdig rüberkommen soll, so tu, als sei der Nil in Brasilien, sag ich auch "Es ist ja nur ein Roman" :rollen::breitgrins:

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  • Wendy: also ganz so war das ja nun auch nicht gemeint! :zwinker:


    Das Buch ist zwar nicht der Brüller, aber ein bisschen literarische Freiheit muss doch wohl dem Autor gestatten sein, oder?

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