Alan Weisman - Die Welt ohne uns

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 12.343 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Alan Weismann
    Die Welt ohne uns
    ISBN: 3492051324

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    Eines der größten Gedankenexperimente unserer Zeit.


    Steht zumindestens auf der Rückseite.
    So würde ich das Buch nicht unbedingt bezeichnen.
    Allerdings, wer glaubt, was auf der Rückseite von Büchern steht, der glaubt auch an den Weihnachtsmann!


    So, jetzt aber zum Buch.
    Weismann möchte in seinem Buch darlegen, was mit der Hinterlassenschaft der Menschen passiert, wenn diese von heute auf morgen verschwindet.
    Ein Grund für dieses Verschwinden wird nicht in die Betrachtung mit einbezogen.
    Etwas schade, da auch der Grund für das Verschwinden sich darauf auswirken kann, was passiert.
    Er hat viele Fakten und Meinungen von Wissenschaftlern gesammelt, allein die Danksagung umfasst 10 Buchseiten.
    Dies ist natürlich zunächst nichts Negatives.


    Allein die Darstellung des ganzen hat mich doch sehr verwirrt.
    Weismann springt in seinem Buch um die ganze Welt, eben ist er in Afrika, dann geht es nach Amerika in die U-Bahn-Schächte
    um anschliessend von der Eiszeit zu berichten. Anschliessend geht es, immer wieder mit Abstechern nach Afrika, nach Russland,
    in den Pazifik und nach Zypern, um nur einige der Gegenden zu nennen, wo er Fakten gesammelt hat.
    Im gleichen Stil hastet er durch die Themen: Chemie, (Atom)Physik, Bautechnik, Gentechnik, Biologie
    und immer wieder landet er in der Paläontologie, um die Herkunft des Menschen und sein Eingreifen in die Natur zu beschreiben.
    Die Fülle der Details, der er ausbreitet, ist sehr verwirrend, einige Themen werden kurz angeschnitten, andere werden dann doch etwas
    zu detailiert geschildert, aber immer geht es sehr schnell weiter.


    Sicherlich ist es beim begrenzten Raumangebot eines Buches nicht möglich, alles in gebührender Ausführlichkeit zu beschreiben.
    Daher hätte ich mir manchmal gewünscht, der Autor hätte sich auf einige Aspekte des Themas beschränkt.
    So beschreibt er zwar ausführlich die Erfindungen des Menschen, aber ihre Auswirkungen auf die Zukunft ohne Menschen bleiben doch ein wenig offen.
    Hier werden dann doch nur bekannte Fakten aufgezählt, um mit einigen Nebensätzen das thema zu beenden.


    Sehr interessant beschrieben allerdings ist die Erholung der Flora und Fauna. Hierzu ein Zitat, über das ich dann doch lachen mußte:


    "Ihr Gegenstand war ein offenes Geheimnis - ein Thema, das totgeschwiegen wird, weil kaum jemand zugeben will,
    dass fast ein Drittel aller Haushalte so gut wie überall einen oder mehrere Serienmörder beherbergen."


    Die/der geneigte LeserIn darf raten, um was es sich hier handelt. :breitgrins:



    Die Welt ohne uns ist ein Buch mit sehr vielen interessanten Fakten, teilweise mir unbekannt, aber
    alles in allem nicht ganz das, was ich von diesem Thema erwartet hätte.



    Meine Wertung:
    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für die Rezi. In der P.M. vom September ist das Buch als Tipp angegeben und die Beschreibung hat mich schon neugierig gemacht. Aber nachdem was du so schreibst, hört es sich ein bisschen überfrachtet an... Muss ich mir noch überlegen und vllt. mal in der Bücherei hinein lesen. Finde nämlich das Gedankenexperiment an und für sich schon sehr interessant!


    Liebe Grüß
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo,


    wer sich zu Gedankenexperimenten dieser Art hingezogen fühlt, dem empfehle ich "Evolution" von Stephen Baxter. Zum Naserümpfen wegen seine SF-Herkunft besteht meiner Meinung nach kein Grund, denn in diesem Roman beschreibt er auf 825 Seiten die Entstehungsgeschichte der Menschen, begonnen vom Zeitpunkt des Aussterbens der Dinosaurier bis 500 Milionen Jahre in die Zukunft.
    Obwohl ich Romane eigentlich gar nicht mag, ist dieser durch seine (natürlich mehr oder weniger große) Nähe zu wissenschaftlichen Erkenntnissen absolut lesenswert.


    Viel Vergnügen
    Wosch

  • Das Buch ist mir in den letzten Wochen schon ein paar mal aufgefallen und schien mir von der Thematik her recht interessant.



    Aber nachdem was du so schreibst, hört es sich ein bisschen überfrachtet an...


    Den Eindruck habe ich auch.


    Ich werde bei Gelegenheit mal reinlesen, wenn ich wieder zur Buchhandlung komme, vielleicht bekomme ich dann einen ersten Eindruck, der mir bei der Kaufentscheidung hilft.

  • Bin inzw. auf Seite 179 und finde es nach wie vor sehr spannend und interessant, allerdings auch etwas überladen wie schon hier erwähnt wurde. Die Seiten sind prall gefüllt mit Infos, als wollte der Autor zuviel auf einmal erzählen anstatt in Ruhe alles nacheinander :zwinker:


    Rezi folgt zum Schluß :winken:

  • An Weismans Buch lese ich auch momentan. Oder besser gesagt, ich kaue daran herum. Irgendwie hat es mich noch nicht richtig gepackt, obwohl thematisch ja sehr interessant. Aber ich habe ja auch erst 45 Seiten gelesen.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

    Einmal editiert, zuletzt von sandi ()

  • Ich habe das Buch meinem Vater zu Weihnachten geschenkt und er hat direkt mal eben so 100 Seiten gelesen.
    Er bestätigt zwar, dass das Buch ziemlich sprunghaft ist, trotzdem ist er begeistert.
    Okay, es wäre nicht ganz richtig wenn ich jetzt sagen würde, dass er sich gerade für solche Gedankenexperimente
    interessiert, aber sie gehören auf jeden Fall dazu. Er würde sich da auch jederzeit Sendungen im Fernsehen
    zu anschauen. Und man darf hinterher BLOSS nicht den Fehler machen und ihm dazu eine Frage stellen, wenn man
    nicht Zeit hat eine ganze Weile zuzuhören. :breitgrins:


    Vielleicht werde ich später auch einmal reinlesen, aber irgendwie lasse ich mir sowas lieber erzählen glaube ich. :zwinker:

  • [color=darkgreen]Ich habe es nach 100 Seiten aufgegeben. Genau das was Thomas und Jona schon angesprochen haben war der Grund. Das Thema an sich finde ich hochinteressant, aber die Umsetzung gefiel mir überhaupt nicht. Leider.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Ich bin schon länger durch, kam nur noch nicht zum Rezi schreiben :rollen:


    Ich möchte dennoch schnell mal Ratten vergeben und zwar letztendlich doch 4 :smile:


    4ratten


    Das Buch hat eigentlich nur einen Haken, es ist zu vollgestopft und deshalb der Abzug einer Ratte. Ansonsten wurde ich herrlich unterhalten und hatte ganz oft Gänsehaut ! Es liest sich fast wie ein Krimi, so richtig schön unheimlich - ständig hatte ich Bilder vor Augen von dieser verlassenen Erde, wie alles von Schlingpflanzen überwuchert wird, die Zeil in Frankfurt total in grün verschwindet usw. .


    Das Buch hat mir viel Spaß gemacht und jetzt hätte ich gerne den Film dazu :breitgrins:


    Liebe Grüße :winken:

  • Das Buch hat mir viel Spaß gemacht und jetzt hätte ich gerne den Film dazu :breitgrins:


    Wie wär`s mit "Ich bin Legende" - aktuell gerade im Kino angelaufen. Abgesehen vom Ende(leider hat man mal wieder den bösen&hintersinnigen Schluß der Vorlage -unbedingt lesen!- zuungunsten der "Märtyrer-für-die-Menschheit"-Variante geopfert :sauer:) bietet der Film schöne Bilder einer verlassenen Großstadt, die von der Natur wieder erobert wird.


    Weitere Bücher in der Richtung sind:


    Yannick Monget
    "Die Erde, morgen"
    http://www.gerstenberg-verlag.…lwebkat=140&action=detail


    Dougal Dixon
    "Die Welt nach uns"(After Man: A Zoology of the Future)
    http://en.wikipedia.org/wiki/A…:_A_Zoology_of_the_Future
    "Die Zukunft ist wild"(The Future is wild) -gibt`s auch als TV-Serie
    http://en.wikipedia.org/wiki/The_Future_Is_Wild
    In diesen beiden Büchern entwirft der Autor das zukünftige Aussehen der überlebenden Tierarten der Erde, die nach dem Verschwinden des Menschen mit unterschiedlichsten Anpassungen neue Lebensräume erobern - und sich stark von ihren Vorfahren unterscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Ich habe das oben beschriebene Buch noch nicht gelesen, deshalb erspar ich mir jegliches Urteil.
    Da ich allerdings auch ein Fan von Endzeit Filmen sowie Büchern (vielmehr allerdings Filme) bin, kann ich dir
    noch den Film "12 Monkeys" mit Bruce Willis empfehlen. Brad Pitt spielt auch noch ne Rolle als durchgedrehter Öko-Terrorist. Mehr verrat ich nicht!


    Zu "I´am Legend" kann ich nur sagen, das da wieder mal mit alten Klischees gespielt wird. Wirklich wahr Will Smith hatte auch schon bessere Filme gemacht. Und wirklich neu ist die Idee, mal abgesehen von der Endzeit - Stimmung, nun auch wieder nicht. Aber Will Smith Fans will ich nicht vergraulen, die werden den Film so oder so gut finden.


  • Aber Will Smith Fans will ich nicht vergraulen, die werden den Film so oder so gut finden.


    GENAU... :zwinker: hab' aber leider erst übernächste Woche Zeit :grmpf:

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.<br />10/10 - tatsächlich geschafft!


  • Zu "I´am Legend" kann ich nur sagen, das da wieder mal mit alten Klischees gespielt wird. Wirklich wahr Will Smith hatte auch schon bessere Filme gemacht. Und wirklich neu ist die Idee, mal abgesehen von der Endzeit - Stimmung, nun auch wieder nicht.


    So "neu" kann die Idee ja auch gar nicht sein, da es sich bei 'I am legend' um die Verfilmung eines SF-Klassikers handelt, der auf deutsch in den 60er Jahren unter dem Titel 'Ich, der letzte Mensch' erschienen ist. Ich kann allerdings bisher weder zu Film noch Buchvorlage etwas sagen, da ich mir den Film erst am kommenden Montag ansehen werde und das Buch bisher nicht kenne. :winken:


  • So "neu" kann die Idee ja auch gar nicht sein, da es sich bei 'I am legend' um die Verfilmung eines SF-Klassikers handelt,


    Wohl wahr, aber kein neues Spiel. Kennst du "Welt am Draht" von R.W. Fassbinder, da geht es um ein paar Wissenschaftler, die ein ganzes Universum simulieren, woher kennt man dies wohl?


    "I´m Legend" ist dahingehend ein Remake und zwar von tausenden Geschichten (Plot: Welt ohne Menschheit - Grund Virus), diese Thematik wurde doch schon unzählige male aufgegriffen. Ein schlechter Griff!


  • Kennst du "Welt am Draht" von R.W. Fassbinder, da geht es um ein paar Wissenschaftler, die ein ganzes Universum simulieren, woher kennt man dies wohl?


    Aus der Romanvorlage "Simulacron 3" von Daniel F. Galouye, Vorlage für den Fassbinderfilm, Matrix und sonstige "Huch, unsere Welt ist ja gar nicht die reale"-Filme.


    "I´m Legend" ist dahingehend ein Remake und zwar von tausenden Geschichten (Plot: Welt ohne Menschheit - Grund Virus), diese Thematik wurde doch schon unzählige male aufgegriffen. Ein schlechter Griff!


    "Ich bin Legende" von Richard Matheson (1954) ist die Vorlage, die nicht nur für offizielle Verfilmungen, sondern auch für etliche inoffizielle die Idee geliefert hat - als Beispiel nur mal "28 Tage später" oder die unsägliche "Resident Evil"-Reihe(wobei diese beiden sich auch noch bei George A. Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" bedient haben, der sich wiederum für den Entwurf von seinem Szenario von Matheson inspirieren ließ :breitgrins:).


    Was die Idee von einem Virus angeht, der die Menschheit auslöscht(ohne irgendwelche infizierten Monstren hervorzubringen) gibt es in der SF noch ältere Beispiele - von Wilson Tuckers "Die Unheilbaren"(The Long, Loud Silence 1952) über George R. Stewarts "Leben ohne Ende"(Earth Abides 1948) und Jack Londons "Die Scharlachpest"(The Scarlet Plague 1915) bis zurück zu Mary W. Shelleys "Verney - Der letzte Mensch"(The Last Man 1844) seien hier nur mal einige genannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()


  • Wohl wahr, aber kein neues Spiel. Kennst du "Welt am Draht" von R.W. Fassbinder, da geht es um ein paar Wissenschaftler, die ein ganzes Universum simulieren, woher kennt man dies wohl?


    Nein, kenne ich nicht. Auch die von coolcat genannten Storys/Romane sind mir leider nicht bekannt, auch wenn mir die Titel schon untergekommen sind. Da kann ich also nicht mitreden :winken:

  • Das Buch hat mir viel Spaß gemacht und jetzt hätte ich gerne den Film dazu :breitgrins:


    Dieser Film kommt dem Buch von Weisman näher(Menschheit verschwindet plötzlich von einem Augenblick auf den anderen - auch lauert hier nicht etwas im Dunkeln) und weist gegenüber "Ich bin Legende" ein gelungenes Ende auf:


    "Quiet Earth - Das letzte Experiment"(The Quiet Earth)
    http://www.dvd-sucht.de/movie.php?id=3276




    Frederic Brown hat zu diesem Thema übrigens die kürzeste Gruselgeschichte aller Zeiten mit dem Titel "Klopf, Klopf" geschrieben:


    Nach dem Krieg war alles Leben auf der Erde vernichtet. Der letzte Mensch saß in seinem Bunker. Da klopfte es plötzlich an die Tür...
    :breitgrins:

  • Ihr habt mich jetzt bald soweit, dass ich das Buch lesen möchte :zwinker:


    Frederic Brown hat zu diesem Thema übrigens die kürzeste Gruselgeschichte aller Zeiten mit dem Titel "Klopf, Klopf" geschrieben:


    Nach dem Krieg war alles Leben auf der Erde vernichtet. Der letzte Mensch saß in seinem Bunker. Da klopfte es plötzlich an die Tür...
    :breitgrins:


    Klasse. Von Brown habe ich mal einen Kurzgeschichtenband gelesen, den fand ich auch sehr amüsant.

  • Ich habe mich durch das Buch gequält,und fande es auch wie schon oben bei anderen User genannt,etwas chaotisch!
    Dennoch fande ich das Buch wirklich interessant! :jumpies:
    Manche werden denken: :ernst:-Ja das tu ich!
    Es ist trotz der etwas chaotischen Reihenfolge ein absolut lesenswertes Buch!
    Mein Tipp: :tipp:






    MfG bücherwurm94