Ingvar Ambjörnsen - Ententanz (Elling 2)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.574 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von stefanie_j_h.

  • Originaltitel: Fugledans


    Der 2. Band über Ellings Leben. Zur Zeit ist der Band nur noch unter dem Titel "Elling - Nicht ohne meine Mutter" lieferbar.


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    Inhalt:


    Klappentext und Kurzbeschriebung bei Amazon:
    Gute Nachricht für alle Elling-Fans: Das sonderbare Leben des liebenswerten Frührentners aus Oslo geht weiter, wenn er auch eine kleine Zwangspause in einer Heilanstalt einlegen muß. Wieder daheim bei Mutti einquartiert, scheint für den rührenden Nesthocker alles in bester Ordnung, bis Mutter kurzentschlossen eine Spanien-Reise bucht, damit der Junge endlich mal unter Leute kommt.


    Ergänzend von mir:


    Als erstes eine Bemerkung zu dem Klappentext - hier hat jemand ganz sicher nicht das Buch selbst rezensiert, sondern eine falsch verstandene Kurzzusammenfassung gegeben, bzw. das Buch überflogen und nicht verstanden, dass es sich bei dem Teil über die Spanienreise um einen Rückblick handelt. :ohnmacht:
    Mein Kommentar: Ungenügend, setzen. So nicht! :teufel:


    Und nun zu dem Roman an sich:
    Nachdem Elling in "Ausblick auf das Paradies" nach dem Tod seiner Mutter mental zusammenbrach, befindet er sich nun in Broynes, einer psychiatrischen Anstalt. Nur bruchstückhaft erinnert er sich, wie er zwangsweise hier eingeliefert wurde. Nach mehreren Wochen des Wahnsinns (hervorgerufen aus aufgestauter Trauer und Verzweiflung), beginnt er sich zu erinnern und darf wieder unter Leute. So lernt er Kjell Bjarne kennen - seinen neuen Zimmergenossen. Wer Elling kennt, wird sich vorstellen können, wie er auf diese Nachricht reagiert - ängstlich und überzogen.


    Er muss lernen, sich in die Gemeinschaft einzufügen, was ihm anfangs sehr schwer fällt. Aber seine Liebe zu Gunn (seiner Betreuerin) und ihre zu ihm :heybaby: lässt ihn alles ertragen. :zwinker:
    An Weihnachten kommt es allerdings zu einem Eklat, der Elling zwingt, sich seiner Reise nach Benidorm zu erinnern.


    Meine Meinung:


    Der Ton dieses Romans ist heiterer als der in "Ausblick auf das Paradies". Man erfährt viel über Elling als Kind und Jugendlicher. Der Alltag mit seiner Mutter scheint immer wieder durch, auch wenn die Handlung eigentlich in Broynes angesiedelt ist.


    Ab und an nervt seine Fixierung auf das Sexuelle, aber es ist ja Bestandteil seines Charakters und seiner Krankheit, von daher muss es wohl sein. Jede Menge Fantasien einer 32-Jährigen männlichen Jungfrau.


    Auch diesen Band empfehle ich allen Elling-Fans. Allmählich rundet sich das Bild von ihm ab.

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Ohne Kjell Bjarne wäre bzw. ist Elling aufgeschmissen, nicht?


  • Ohne Kjell Bjarne wäre bzw. ist Elling aufgeschmissen, nicht?


    Definitiv! Kjell Bjarne ist, solange er seine Ängste im Griff hat, der ruhende Pol für alle: egal ob Elling, Alfons oder Reidun.

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Die Szene im Film, als Kjell Bjarne Elling das Häuschen schenkt, mit den kleinen Männchen in der Stube, war aber auch zu herzig!

  • Im zweiten Elling-Roman "Ententanz" erwacht Elling in einem Heim für psychisch Kranke. Es fällt ihm nicht leicht, sich dort einzuleben, das Zimmer muss er mit dem etwas langsamen, aber doch sehr liebenswerten Kjell Bjarne teilen. Er verliebt sich in die Pflegerin Gunn und findet langsam Gefallen an dem "Erholungsheim", als an Weihnachten die Situation eskaliert.


    Im zweiten Teil erfährt man in einem Rückblick von der Spanienreise, die Elling mit seiner Mutter unternommen hat, als diese noch am Leben war. Vor allem dieser zweite Teil hat mir sehr gut gefallen, denn man erfährt mehr über die Mutter, die im 1. Band verstorben ist und immer wieder auch über Ellings Kindheit und Jugendzeit.


    Wie schon der erste Band hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Viel Neues kann ich hier nicht sagen, mir hat genau das gleiche an diesem Buch gefallen, wie schon an "Ausblick auf das Paradies". Es ist einfach wahnsinnig faszinierend, in den Kopf eines solchen Menschen schauen zu können. Die zwischenmenschlichen Beziehungen (Elling-Mutter und Elling-Kjell Bjarne) sind wunderbar beschrieben. Wie diese Mutter ihr Leben aufopfert für den psychisch kranken Sohn ist einfach rührend. Die ganze Geschichte ist herrlich skurril und man kann richtig gut in Ellings verqueren Gedanken versinken.


    Allgemein ist dieses Buch nicht so bedrückend wie "Ausblick auf das Paradies", Elling scheint gefestigter und stabiler. Deshalb würde ich dieses Buch vielleicht noch ein bisschen mehr empfehlen, als den ersten Band. Ich würde sagen, man kann die Bücher auch gut unabhängig voneinander lesen.


    Wegen einiger Längen während der Spanienreise gibt es von mir 4ratten

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