Katarina Mazetti - Der Kerl vom Land

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 2.029 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von yanni.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Originaltitel: Grabben i graven bredvid



    „Der Kerl vom Land“ ist eine kleine (200 Seiten kurze) Liebesgeschichte über ein Pärchen, das so gar nicht zusammen passt.


    Sie ist eine frisch verwitwete Bibliothekarin Mitte 30, er ist in etwa gleich alt, Junggeselle und Bauer und bereits die Szene des Kennenlernen zwischen ihr und dem "Kerl vom Land" ist wunderbar. Das Grab seiner Eltern und das ihres Mannes liegen nebeneinander und beide fühlen sich von der ständigen Anwesenheit des anderen auf dem Friedhof gestört. Aber als er sich gerade vorstellt, wie sie wohl mit lila Haaren und Lackkorsett aussehen würde und über die Vorstellung grinst, lächelt sie über die Bemerkung eines kleinen Kindes drei Gräber weiter. Sie sehen sich an - und es ist um alle beide geschehen.


    Der Tonfall ist locker leicht und die Autorin holt wirklich das Beste aus den Gegensätzen der beiden Hauptfiguren heraus. Sie treibt sie immer wieder in Situationen, in denen die unterschiedlichen Hintergründe und Erwartungen alles außer einer Katastrophe sehr unwahrscheinlich machen, aber die Zuneigung überwindet doch die unvermeidbaren Missverständnisse und den daraus resultierenden Streit. Dadurch, dass die Kapitel jeweils abwechselnd aus der Sicht einer der beiden geschrieben sind, wird einem als Leser viel deutlicher, wo die Probleme in der Beziehung liegen und wie groß sie wirklich sind, als den Personen selbst


    In den meisten modernen Liebesromanen ist es ja so, dass die beiden durch eine animalische Anziehungskraft von einander angezogen werden, während sie sich außerhalb vom Bett nicht leiden können. Das ist hier ja auch irgendwie der Fall, denn außer beim Sex passen sie nirgendwo zusammen, aber Katarina Mazetti schafft es, das Ganze wirklich realistisch zu schildern und Liebe überwindet eben nicht alle Probleme. Auch das Ende war interessant, nicht der übliche Friede, Freude, Eierkuchen, Hochzeit - Kram, sondern eine "Lösung" bei der es verdammt fraglich ist, ob es wirklich eine ist und sie sich da nicht nur etwas vormachen. Entsprechend existiert übrigens auch eine Fortsetzung („Mein Kerl vom Land und ich“)


    Nur eines gefiel mir nicht: Für die Hauptfigur ist das Lesen von Fantasy eindeutige Realitätsflucht - und das kommt mir ganz schön diskriminierend gegenüber meinem Lieblingssgenre vor. Das soll aber nicht zu Punktabzügen führen, denn insgesamt habe ich mich von dieser Liebeskomödie ein paar Stunden lang hervorragend unterhalten gefühlt.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt bei dieser Geschichte um zwei sehr unterschiedliche Personen, die sich von einander extrem angezogen fühlen, aber im Alltag eigentlich keinerlei Berührungspunkte haben.


    Durch die Sicht beider Protagonisten verfolgt man die Beziehung von Anfang an. Man erhält Einblick in ihre Gefühle und Gedanken über den anderen. Das entlockt einem dann auch mal mehr als ein Schmunzeln. Die Autorin hat die beiden wunderbar dargestellt, sehr realistisch. Und wie illy schon schrieb, mit einem interessanten Ende, das ich mir umgesetzt so gar nicht vorstellen kann. Zumindest was den Kerl vom Land betrifft.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: