Bill Bryson - Reiseberichte

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 9.492 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tamaraR.

  • Hallo,


    meine Rezi zu Bill Bryson - Reif für die Insel


    Hier beschreibt BB seine Rundreise per Britisch Railway und teilweise Mietwagen über die Insel. Nicht nur England sondern auch Teile Wales und Schottlands werden von Ihm erkundet. Dabei begibt er sich zum einen in größere Städte wie Manchester oder Liverpool, aber auch in kleiner Ort und "weite" Landschaften, macht Wanderungen und Spaziergänge in der Natur. Alles in allem erlebt er Großbritannien von allen Seiten, vor allem aber im niesselig-regnerischem Wetter, das so typisch ist.

    Der Reisebericht ist interessant, amüsant und kurzweilig. Die Beschreibungen von Umwelt und Menschen sind bildhaft und schön. Zum Teil finde Klischees ihre Bestätigung. Alles in allem hat mir das Buch recht gut gefallen. Manches empfand ich als zu extrem oder zu subjektiv, aber so ist nun mal ein persönlicher Reisebericht. Manchmal hatte ich das Gefühl, in English wäre das Buch schöner gewesen und bei meinem nächsten Brysoner Reisebericht werde ich auch die Originalsprache wählen...

    Insgesamt gibt es von mir 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • "I'm a Stranger Here Myself" oder "Streiflichter aus Amerika" habe ich ueber einen laengeren Zeitraum gelesen.
    Bei nicht so guter Stimmung oder bei knapper Lesezeit eignet sich das Buch sehr gut. So habe ich das Buch bedarfsweise gelesen und mich auch sehr gut damit amuesiert. :smile:
    Die meisten der Kurzgeschichten fand ich sehr lustig; vor allem weil ich den Humor von Bill Bryson nicht so vorhersehbar fand. Und obwohl er auch vieles an den USA und seinen Bewohnern kritisiert, wird er nicht gehaessig. Auch witzig fand ich die Anekdoten ueber seine Frau, die nicht immer seine Meinung teilt.
    4ratten

  • Hi,


    ich muss den Thread wieder hochholen. :redface:
    Ich bin ebenfalls eine begeisterte Bill Bryson-Leserin. Besonders gut, hat mir sein Reisebericht über die Appalachian Trails gefallen, also *Picknick mit Bären*. Ich kann nur zustimmen, dass sein Humor nicht immer vorhersehbar ist. Auf meiner SUB steht von ihm noch *Frühstück mit Kängurus*, allerdings wird das noch etwas warten müssen, da erst die Philip Pullman Triologie zu Ende gelesen sein will und danach Terry Pratchett in den Startlöcher steht (vermutlich schon scharrend :zwinker: ) .


    Liebe Grüsse,


    Suri

  • Hallo,


    so, nun habe ich gerade meinen ersten Bill Bryson bestellt :smile:. Nach langem hin und her habe ich mich für Streiflichter aus Amerika entschieden. Zum einen weil ich mehrfach gelesen, dass es eine gute Einstiegslektüre für diesen Autor zu sein scheint und zum anderen, da ich auch einen Bezug zu Amerika habe, denn die Schwester meines Freundes wohnt dort mit ihrer Familie. Seitdem war ich bereits zweimal dort und habe ein gewisses Fernweh.


    Gelesen wird er aber erst frühestens in zwei Wochen, wenn ich zwei Prüfungen hinter mir habe und wenn mir dann nach längerer Fastlesepause nicht zu sehr nach Belletristik ist.


    :winken: Holly

    :kaffee: Hold fast to dreams ~ for if dreams die ~ life is a broken winged ~ bird, that cannot fly. (L. Hughes)

  • Mein erster Bryson war Picknick mit Bären, das ich auch ganz witzig fand. Vor gut zwei Jahren habe ich dann Streifzüge durch das Abendland gelesen und war nicht mehr ganz so überzeugt. Es war schon stellenweise witzig und vor allem hat Bryson ja auch kein Problem damit, sich selbst lächerlich zu machen, was ein durchaus sympathischer Zug ist. Aber trotzdem haben mich an diesen Streifzügen verschiedene Dinge gestört:



    [li]Warum reist jemand, der selber den Zweiten Weltkrieg nicht aktiv miterlebt hat, 45 Jahre nach Kriegsende mit einem Buch darüber durch Belgien und benachbarte Regionen und sieht sich Landschaften gezielt unter dem Gesichtspunkt der Kriegsvorgänge an? Mal abgesehen davon, daß das natürlich auch ein hervorragender Aufhänger dafür ist, einige Bemerkungen über Deutschland und den Holocaust loszuwerden.[/li]
    [li]Bryson hatte hier eine leicht nervige Vorliebe für Betrachtungen zu Sexualität und anderen Körperfunktionen, speziell der Verdauung, die für meinen Geschmack weniger witzig und eher überflüssig waren. Ich weiß nicht, ob er damit prüde Landsleute schocken oder amerikanische Vorurteile über Europa und seine Bewohner (so es solche gibt, die sich auf diese „Themen“ beziehen) bestätigen wollte.[/li]
    [li]Es gibt sachliche Ungenauigkeiten bzw. Fehler. Um nur ein Beispiel zu nennen: Neapel liegt nicht in Kalabrien, sondern ist die Hauptstadt der Region Kampanien. Für Kalabrien erfüllt Catanzaro diese Funktion. Ich kann solche Fehler, die sich ohne große Recherche vermeiden lassen, einfach nicht ausstehen, auch nicht in einem Roman.[/li]


    Ich habe mich dabei immer gefragt, ob die Pointen im Picknick möglicherweise auf genauso flacher Ebene funktioniert haben. Das ist zumindest nicht auszuschließen, da der Stil kein grundsätzlich anderer ist. Ich wollte immer mal Amerikaner (bzw. für seine anderen Bücher entsprechend Australier, Briten, ...) fragen, wie sie das empfinden.


    Vor knapp zwei Jahren ist dann noch Mein Afrika-Tagebuch bei mir vorbeigeflattert, ein Buch, dem man einzig zugute halten kann, daß CARE durch den Verkauf ein paar zusätzliche Dollars bekommt. Extrem negativ hat dort auf mich Brysons ungeheuere Naivität, mit der er die Reise und die Begegnungen angegangen ist, und sein ständiges Gejammer über die Qualität der Fortbewegungsmittel gewirkt. Mal ganz abgesehen davon, daß er auch noch Ausdrücke als Kiswahili verkauft hat, die definitiv einer anderen Sprache entstammen (welcher auch immer). Ich weiß außerdem, daß ich vor einiger Zeit mal Reif für die Insel begonnen hatte, dem dann aber einfach nichts mehr abgewinnen konnte und es deshalb nach zwei oder drei Kapiteln zugeklappt habe. Irgendwie funktioniert dieser Humor bei mir nicht mehr.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo!


    Ich habe zu Weihnachten mein erstes Buch von Bill Bryson bekommen. Reif für die Insel! Ich muss sagen, dass es mir durchwegs schon gut gefallen hat, es mir jedoch manchmal ein bisschen zu eintönig war. Viele Stellen des Buches waren sich sehr ähnlich (die Suchen nach einer Pension, dann wieder etwas Wandern und dazwischen ein Dorf oder eine Stadt beschrieben) aber trotzdem hat es mir alles in allem ganz gut gefallen. Vielleicht auch deshalb weil ich selbst im Sommer ne Railtour durch GB gemacht habe und somit viele Erinnerungen auffrischen konnte.


    Meine Lust auf weiter Bill Bryson Bücher ist also auf jeden Fall geweckt :)


    Liebe Grüße,
    Tamara