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Klappentext:
Weit kommt er nicht, der gutmütige Held dieses wahnwitzig britischen Romans: Schon auf dem Campingplatz im Nordwesten Englands findet die große Motorradfahrt nach Indien ein vorläufiges Ende. Immer tiefer verstrickt er sich in die Angelegenheiten des Platzbesitzers, der örtlichen Dartmannschaft, des ganzen Dorfes - bis die Fallen des Alltags zuschnappen.
Meine Meinung:
Der Held dieses Romans plant eine Reise nach Indien, will vorher aber noch etwas in seinem Heimatland England Urlaub auf einem Campingplatz machen. Eines Tages sind dann plötzlich alle anderen Urlauber abgereist, was den Protagonisten auch dazu veranlasst, endlich aufbrechen zu wollen. Dann macht er den Fehler, dem Platzwart einen kleinen Gefallen zu tun, der eine ganzen Reihe weiterer Gefallen für sämtliche Einwohner des kleines Ortes nach sich zieht.
Und damit wäre auch schon die komplette Handlung des Romans beschrieben. Man erlebt, wie sich der Held (der, wie mir gerade eben erst aufgefallen ist, keinen Namen hat) in dem kleinen Dorf einlebt und seine Reise immer wieder verschiebt, weil er alle Hände voll zu tun hat.
Das Buch war nett zu lesen, was wohl an der simplen Sprache lag und an dem Anreiz, herausfinden zu wollen, warum die Bewohner des Dorfes den Urlauber unbedingt hierbehalten wollen. So habe ich mich also - gespannt auf das Ende - mit dem Protagonisten von Nebenjob zu Nebenjob und Pubabend zu Pubabend gehangelt, um am Ende doch ziemlich enttäuscht zu werden.
Ich komme mir gerade so vor, als hätte ich den ersten Teil einer Reihe gelesen. Das Buch hat kein richtiges Ende, das lose Handlungsstränge verknüpft oder Rätsel löst. Viele Andeutungen oder Beziehungen, die im Buch aufgebaut wurden (wie z. B. die Beziehung des Helden zur 15-jährigen Tochter des Platzwarts, die gerne ihre Abende mit ihm verbringt und zu der sich der Held offenbar hingezogen fühlt) verlaufen einfach so im Sand. In der Mitte des Buches verschwindet eine Figur auch vom Erdboden. Dieses Ereignis wird im Laufe des Romans auch einfach totgeschwiegen und die Figur bleibt eben einfach weg. Außerdem wird auf den letzten Seiten noch eine neue Figur eingeführt, deren Auftauchen vielleicht Rätsel hätte lösen können. Doch auch diese wird dem Leser einfach vor die Nase gesetzt, ohne weiter darauf einzugehen.
Das alles finde ich etwas schade, da die Charaktere meiner Meinung nach alle sehr glaubwürdig und sympatisch waren. Die Figuren wurden nicht direkt charakterisiert, so dass der Leser sie durch ihre Worte und Taten oder auch (wie es in kleinen Dörfern so oft vorkommt) durch das Geschwätz und die Gerüchte, die im Umlauf sind. Diese Art der Charakterisierung gefiel mir sehr gut, da sie einem Kennenlernen im wahren Leben doch sehr, sehr nahe kommt.
Alles in allem denke ich, dass der Roman eher der Struktur einer Kurzgeschichte entspricht. Keine Einleitung (keine Informationen über die Vorgeschichte des Helden oder seine Beweggründe für die lange Reise), kein "richtiges" Ende (wie es für Romane doch üblich ist) und eine Moral: Wenn man sich etwas wirklich vornimmt und es auch wirklich will, dann sollte man es gleich erledigen und nicht immer wieder aufschieben, sonst könnte man eine einmalige Chance verpassen.
Bewertung:
LG
Dalloway
[size=7pt]Ich hoffe, meine Meinung ist einigermaßen klar geworden. Ich habe noch nicht viele Rezensionen geschrieben und muss noch viel üben...[/size]