Bine's "Jeden Abend ein Märchen" - Thread

Es gibt 286 Antworten in diesem Thema, welches 57.623 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bine1970.

  • na, da hast du doch ein Märchen mit einem mutigen Mann als Helden.
    Aber zur Beruhigung: Es gibt Märchen, in denen beide zusammen Schwierigkeiten überwinden müssen. Es gibt Märchen, in denen der Mann anders entscheidet als die Frau und es gibt auch viele Märchen von starken Frauen. Oft die mutige Jüngste, die, bedingt duchr veröhntwerden und Liebe von allen Seiten ein unerschütterliches Selbstbewusstsein hat (was kostet die Welt, ich zahle bar)- und dadurch die Aufgabe auch erledigt.

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • Mich hat das Märchenfieber nun auch gepackt. Habe mir von meiner Schwester das Grimmsche Buch ausgeliehen (Gesamtausgabe mit Illustrationen von Ludwig Richter). Muss mir irgendwann ein eigenes Exemplar zulegen, habe mir bei Amazon auch schon eines ausgeguckt.
    Als ich klein war hatten wir zu Hause eine zerfledderte Grimm-Ausgabe, mehr eine Lose-Blatt-Sammlung als ein Buch, einige Seiten fehlten auch, aber mit diesen Märchen habe ich lesen gelernt. Einige habe ich immer wieder gelesen, andere nur ein-zwei mal. Die Illustrationen waren farbig und richtige Hingucker.
    Als Kind fand ich die Geschichten nicht grausam oder irgendwie "krank", heute lese ich sie aber mit ganz anderen Augen und viel kritischer. Ich würde sie meinen Kindern auf jeden Fall vorlesen, wenn ich denn welche hätte. Die Märchen sind ganz sicher nicht der Grund dafür, dass sich ein Kind zu einem gestörten Erwachsenen entwickelt :zwinker: .


    In der Ausgabe, die ich hier habe, scheinen die Märchen aber nicht in der Reihenfolge zu stehen, wie sie es bei euch tun. Habe jetzt mal die ersten paar mit Nummern versehen, Vom Fischer und seiner Frau ist Nr. 16, Rapunzel ist irgendwo weiter hinten. Hm.


    Vom Fischer und seiner Frau habe ich nun gelesen und mich sehr amüsiert und gleichzeitig geärgert.
    Geärgert, weil mir dieser Schlappschwanz von einem Mann auf die Nerven ging (kann er sich nicht mal durchsetzen gegen seine Angetraute?!). Ich bin ja sehr dafür, dass Frauen das Sagen haben, aber hier ging es mir zu weit, die Alte war mir mit ihrer Gier einfach zu unsympathisch.
    Amüsiert habe ich mich, weil ich immer wieder Puschkins Märchen im Hinterkopf hatte, nur dass dort kein Butt vorkam, sondern ein Goldfisch. Und in einem anderen Märchen, ich weiß gerade nicht, von wem das ist, kommt ein wunscherfüllender Hecht vor. Dem Hecht bin ich kürzlich bei den Strugazkis wieder begegnet :breitgrins: , war sehr schön.
    Ein Märchen mit einer klaren Botschaft, hat mir gut gefallen.


    ***
    Aeria


  • Und in einem anderen Märchen, ich weiß gerade nicht, von wem das ist, kommt ein wunscherfüllender Hecht vor.


    „Nach des Heches Willen soll mein Wunsch sich erfüllen“ und dann wird der Wunsch geäußert :breitgrins: Ja, das kenne ich auch, das Märchen vom dummen Jemelja, der den ganzen Tag faul auf dem Ofen liegt, aber natürlich trotzdem die Zarentochter bekommt und am Ende auch ein tüchtiger, rechtschaffener Mann wird. Das ist ein Volksmärchen, für das man sicher keinen Urheber mehr greifbar machen kann.


    Schönen Gruß,
    Aldawen


    P.S.: Sagt mir rechtzeitig Bescheid, wenn König Drosselbart ansteht. Ich mochte Märchen aus anderen Ländern als Kind lieber als die Grimmschen, aber das war mein Lieblingsmärchen aus der Sammlung. Da lese ich dann noch mal mit.

  • Hallo Ihr Lieben,


    bin leider die letzten 2 Tage auch nicht zum Märchen lesen gekommen, aber dafür jetzt wieder 2 Märchen! :smile:


    Aeria: Schön, dass du auch mitliest! :winken: Jetzt werden wir ja immer mehr!


    @Aldawen: Noch 32 Märchen, dann kommt "König Drosselbart"! :zwinker:


    Strohhalm, Kohle und Bohne:
    :lachen: Ich kann mich euren Meinungen nur anschließen! Das Märchen ist echt lustig! Und jetzt wissen wir alle, warum die Bohne eine schwarze Naht hat! :breitgrins: Finde v. a. die Vorstellung zu lustig: Strohhalm, Kohle und Bohne machen sich auf den Weg... :totlach: Wenn man sich das bildlich vorstellt... :breitgrins:


    Der Fischer und seine Frau:
    Ja, eindeutig ein Märchen, dass einem vor Augen führt, dass man (bzw. hier v. a. frau!) damit zufrieden sein sollte, was man hat und nicht immer mehr und mehr und mehr und mehr... wollen sollte! Gier ist keine erstrebenswerte Eigenschaft. Sehr erschreckend finde ich v. a. den Absatz, als

    :entsetzt: Der Frau geschieht es richtig, dass sie am Ende genau wieder die gleiche Hütte wie zu Beginn haben. Der Mann war auch damit zufrieden! Obwohl man ihm ja wünschen würde, dass der Butt ihn von seiner gierigen Frau befreit! :breitgrins:
    Es stimmt wirklich, dass bis jetzt ziemlich oft die Frauen die "bösen" waren!. Interessant zu erfahren, warum das so dargestellt wird? :schulterzuck:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo
    Leider kann ich nicht mitlesen-ich liebe Märchen. Aber ich bin momentan beruflich oft weg von zuhause und damit von meinem Internet. (Kein Laptop).
    Aber ich möchste ein paar Anemrkungen allgemeiner Art zu Märchen machen.Ich bin mit ca. 17 an "Kinder brauchen Märchen" geraten, und da gab es viele gute Hinqweise auf die Symbole in Märchen.
    So ist der König/Prinz eigentlich immer als der "RRichtige§ für das Mädchen zu sehen- wir sagen ja heute noch "mein Traumprinz".
    Die Stiefmutter ist eigentlich meistens doch die Mutter, zu der die Heranwachsenden in Konflikt/Abnabelung stehen. Es geht in Märchen ohnehin viel um Abnabelungsprozesse, erwachsenwerden. Aber auch um todeserfahrungen, um das Verhjältnis zwischen Mann und Frau usw. alles Menschliche eben. Und da Märchen mit Archetypen sprechen, sprechen sie die Menschen zu allen Zeiten an. Und manches wird sprichwörtlich. So sagt man heute noch, dass jemand Kreide gefressen hat, wenn dieser nach außen schön redet oder harmlos erscheinen will, es aber eigentlich nicht ist.
    Zum Froschkönig kann man auch sagen, dass hier ein Vater seine Tochter ihrem Mann zuführt und auch ihrer triebhaften Seite, es geht um S.e.x.ualität, für die Prinzessin etwas Neues und Ungewohntes. Tiere im Märchen stehen oft dafür- besonders wenn sie sich nacher in schöne Prinzen verwandeln. ;-). Und ihre Zusagen gegenüber dem "Frosch" soll sie halten, auch wenn es sie Überwindung kostet. Das an- die - Wand- werfen kann man auch so sehen, dass eine wirkliche Beziehung und Liebe erst dann entsteht, wenn man gute und schlechte Zeiten miteinander durchgemacht hat, Konflikte durchgestanden hat (ganz so brutal muss man ja im wahren Leben nicht sein). Und natürlich muss man Märchen immer im Kontext ihrer Zeit lesen. Und/oder nicht auf einzelene Aspekte beschränken: So geht es in Frau Holle ja nicht nur darum, dass ein Mädchen eben Hausarbeit erledigen muss, sondern eher darum, etwas zu tun, was gerade zu tun ist. Ob das nun Hausarbeit ist oder etwas anderes. Und man ist nur dann erwachsen, gereift, wenn man gelernt hat, die anstehende Arbeit zu erledigen, auch wenn man gerade" keinen Bock" darauf hat.
    In Märchen werden Kinder mit Tod, Sterben, Verlust von Eltern, Verlust von Sicherheit konfrontiert und doch getröstet da es meistens ein Happy End gibt. Gerade das macht Märchen für Kinder sehr wertvoll. Sie sehen: es gibt das Leid, aber ich muss mich nicht davon beherrschen lassen.Ich kann, wie die Kinder im Märchen, auch mit einer solchen Erfahrung glücklich werden.. Auch die Abnabelungsprozesse der Heranwachsenden werden thematisiert und es wird gezeigt, dass dies ein natürlicher Prozess ist, der zu einem eigenen-im Märchen fast immer glücklichem-Leben führt.

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • „Nach des Heches Willen soll mein Wunsch sich erfüllen“ und dann wird der Wunsch geäußert :breitgrins: Ja, das kenne ich auch, das Märchen vom dummen Jemelja, der den ganzen Tag faul auf dem Ofen liegt, aber natürlich trotzdem die Zarentochter bekommt und am Ende auch ein tüchtiger, rechtschaffener Mann wird. Das ist ein Volksmärchen, für das man sicher keinen Urheber mehr greifbar machen kann.


    :winken: Ja, das ist es. Ich war mir sicher, dass hier ein Autor am Werke war, aber mit einem Volksmärchen kann ich auch leben :zwinker: . Es gibt auch einen Zeichentrickfilm dazu, ich habe den geliebt. Für diejenigen, die Russisch können, hier könnt ihr das Märchen nachlesen. Und hier gibt's das über den Goldfisch.


    ***
    Aeria

  • Hallo Ihr Lieben,


    mn1712: Das sind ja mal sehr interessante Infos! Vielen lieben Dank! War das dieses Buch, dass du gelesen hast: Falsche ISBN oder ASIN angegeben!?
    Übrigens, wenn du mitlesen möchtest, unter Wikipedia findest du fast alle Märchentexte. Hier der Link: Grimms Märchen. Ich lese auch so mit! :winken:


    Das tapfere Schneiderlein:
    Eins meiner früheren Lieblingsmärchen und auch heute finde ich es noch spitze! Wie das Schneiderlein alleine durch seine Listigkeit sich aus einer brenzligen Situation nach der anderen rettet, ist einfach spitze! Die Aussage, wie das Schneiderlein angesichts seiner "Tapferkeit" gleich selber so überrascht ist, fand ich ja super! :lachen: "Sieben auf einen Streich..." Was für eine Tat! :breitgrins:


    Was mich schon als Kind fasziniert hat, dass das Schneiderlein den ersten Riesen so einfach austricksen kann. Der zerdrückt einen Stein, dass Schneiderlein den Käse, der Riese wirft einen Stein, das Schneiderlein den Vogel... Eigentlich ja nicht möglich, dass der Riese das nicht mitbekommt, oder?
    Aber wieder werden, bevor die Prinzessin geheiratet werden darf, 3 Aufgaben gestellt, die das Schneiderlein bestehen muss!


    Wenn der Prinz für den "Traummann" steht, für was steht dann das Schneiderlein als Mann? :breitgrins:


    Übrigens steht bei Wiki dazu: "Die Moral von der Geschichte ist, dass auch der dümmste Tropf mit List und Tücke Großes erreichen kann." :lachen:Quelle


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Das tapfere Schneiderlein


    Mich erinnert der Schneider stark an die Tarotkarte Der Narr. Da läuft ein Dummkopf ein naiver und leichtsinniger Jüngling am Abgrund entlang und überlebt nur durch Glück. Die hohen Ziele, auf die er zuläuft, nimmt er nicht wahr, sie offenbaren sich ihm erst als er sie erreicht (Hochzeit mit der Königstochter, das wohl Erstrebenswerteste für jeden Märchenjüngling).


    Ich habe mich gewundert, dass niemand den Schneider fragt, wass denn genau er erschlagen hat, aber Märchenfiguren sind ja manchmal etwas beschränkt :zwinker: .


    Das nächste Märchen in meinem Buch ist Brüderchen und Schwesterchen, aber das habt ihr schon gelesen. Danach kommt bei mir Das Rätsel. Mir ist es auch ein Rätsel, mit welchem es jetzt weiter geht. Muss gleich mal bei Wiki gucken.


    /edit:
    Es ist Aschenputtel. Das habe ich vor einer Woche gelesen, werde es aber jetzt gleich noch einmal tun :smile: .


    ***
    Aeria

  • Das tapfere Schneiderlein
    Das müssen wir als Schallplatte gehabt haben. zwar erinnere ich mich nicht mehr an die Platte selbst, aber die "Stimmen" der Riesen und des Schneiderleins habe ich beim Lesen derart stark im Kopf gehabt, dass sie von einer immer wieder gehörten Platte stammen müssen. :smile: Ich muss in meinem baldigen Deutschlandurlaub meine Geschwister mal fragen.
    Wie "Vom Fischer und syner Fru" ist dies eins der längeren Märchen. Der Held ist ein Held nicht direkt wider Willen, sondern eher aus Versehen. Ein naiver Kerl, der weder sich selbst noch seine Umwelt realistisch sieht, und dem gerade dies zu seiner Prinzessin verhilft.
    Interessant vor allem, dass hier ein König sein Versprechen, unter gewissen Umständen Hand der Tochter + halbes Königreich herzugeben, bereut, und nur sehr widerwillig sein Versprechen hält. Auch die Prinzessin, die doch üblicherweise jeden hergelaufenen Typen nimmt, wenn er nur seine Aufgaqben löst, findet es eine Zumutung, mit einem Schneiderlein verheiratet zu sein. Ein "Held" hat halt guter Herkunft zu sein, darf nicht in einer gewissen "Gasse geboren sein". Ein gewisses Niveau darf eine Prinzessin von ihrem Mann schon erwarten :breitgrins: .
    Auch dass der Schneider in dem Waffenträger des Königs einen unerwarteten Verbündeten findet, hat mich überrascht. Ich stelle mir Märchenhelden eher ohne Unterstützung durch andere vor, aber das Schneiderlein ist eben kein 08/15-Held.


    Aschenputtel
    Hier kämpfen in meinem Kopf drei Bilder miteinander: einmal natürlich das immer wieder vorgelesene Bilderbuch aus Kindheitstagen, dann Disneys Zeichentrickfilm und schließlich mein Lieblingsmärchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", den ich schon viel zu lange nicht gesehen habe.
    Was mich überraschte, war, dass der Königssohn das Aschenputtel bis zu ihrem Hof verfolgen konnte, und dass der Vater tatsächlich von Anfang an vermutete, es könne sich um Aschenputtel handeln. An die Stellen mit Taubenschlag und Birnenbaum habe ich überhaupt keine Erinnerung; kann es sein, dass es auch von diesem Märchen unterschiedliche Versionen gibt?
    Auch das Aushacken der Augen der Stiefschwestern hatte ich vergessen. Hier kommt mir als Erwachsene die Strafe doch arg übertrieben vor. Und vor allem fehlt mir die Bestrafung der Stiefmutter, die doch die wirkliche Übeltäterin war, stärker als ihre Töchter. Und der Vater :rollen: ...



    Es gibt Märchen, in denen beide zusammen Schwierigkeiten überwinden müssen. Es gibt Märchen, in denen der Mann anders entscheidet als die Frau und es gibt auch viele Märchen von starken Frauen. Oft die mutige Jüngste, die, bedingt duchr veröhntwerden und Liebe von allen Seiten ein unerschütterliches Selbstbewusstsein hat (was kostet die Welt, ich zahle bar)- und dadurch die Aufgabe auch erledigt.


    Ja, ich weiß, dass es sehr unterschiedliche Märchen gibt; einige "andere" haben wir ja auch schon gelesen. Aber in der Häufung finde ich es doch erschreckend, wie viele böse Stiefmütter auftauchen, wie nun auch in "Aschenputtel" wieder.


    Als nächstes Das Rätsel.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Aschenputtel
    Das ist wohl das bekannteste Grimm-Märchen, schätze ich. Ich fand es ganz schön. Der Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist natürlich nicht zu übertreffen, auch "Auf immer und ewig" finde ich persönlich toll.
    Auch hier gibt es wieder eine böse Stiefmutter und ich habe mich wieder gefragt, warum denn der Vater des Mädchens nichts unternimmt gegen die stiefmütterliche Behandlung seiner Tochter. Die Väter haben in den Märchen meistens sowieso nichts zu sagen, sie sind stumme Nebenfiguren. Warum wurden sie überhaupt hinzugedichtet?
    Das mit dem Taubenschlag und Baum wusste ich auch nicht mehr, zuletzt habe ich "Aschenputtel" vor über 20 Jahren gelesen. Dafür war die Fußverstümmelung der Schwestern ein Aha!-Erlebnis. Das kommt natürlich in den Filmen nicht vor, wer will schon Blut in Märchen sehen? Die Bestrafung der Schwestern habe ich als zu hart empfunden, die Drahtzieherin war doch die Stiefmutter, das sehe ich genau so wie Saltanah.


    Mir persönlich gefällt die Aschenputtel-Version von Charles Perrault besser, die mit der Kutsche, die sich um Mitternacht in einen Kürbis verwandelt. Als ich klein war, hatte ich die Perrault-Märchen zu Hause, hier habe ich nicht einmal den Namen je gehört.


    ***
    Aeria

  • :winken: Guten Abend!


    mn1712: Herzlichen Dank erstmal für deinen interessanten Beitrag! :klatschen:


    Das tapfere Schneiderlein


    Habe gedacht, dass ich das Märchen total gut im Kopf habe. Bin aber während des Lesens draufgekommen, dass dem nicht so ist... hatte einiges vergessen. Das mit dem Einhorn und dem Wildschwein... hat in meinem Kopf nicht existiert.


    Finde das Märchen sehr schön. Das Schneiderlein ist ja schon ein schlaues Köpfchen meiner Meinung nach.
    Er hat den Riesen mit Tricks geschlagen und die Prüfungen des Königs wunderbar gemeistert und hatte immer eine "gute" Idee die Aufgaben zu lösen.


    Ich mag die Details dieses Märchens --- zum Beispiel den Hinweis, dass Fliegen kein Deutsch verstehen. :breitgrins: Hihi!


    :winken: Mara

    <b>Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch</b> Seneca

  • Aschenputtel


    Ein schönes Märchen! So wie ich es allerdings jetzt gelesen habe ist es mir stellenweise neu.
    Dass der Vater jedesmal denkt "Sollte es Aschenputtel sein..." verstehe ich gar nicht. Und warum er dann am Ende des Märchens sagt "... das kann unmöglich die Braut sein." :rollen: Tz... Weichei!



    Mir persönlich gefällt die Aschenputtel-Version von Charles Perrault besser, die mit der Kutsche, die sich um Mitternacht in einen Kürbis verwandelt.


    Jaaaaa! Viel besser!


    Das mit dem Pech auf der Treppe gefällt mir auch nicht wirklich. Ich mag viel lieber, dass sie ihn einfach so veliert.


    Was ich allerdings auch immer so seltsam finde ist, dass ein Prinz "seine" Angebetete ja nie einfach so erkennt. Ich mein "HALLO?"... wo hat denn der Prinz in diesem Märchen beim Tanz immer hingeschaut??? :zwinker:


    Und ich weiß noch... als Kind habe ich mir immer gedacht, dass das mit dem Schuh ja nie hundertprozentig funktionieren kann. Ich wusste nämlich, dass meine beste Freundin und ich die gleiche Schuhgröße hatten damals und naja... wir hätten beide in den Schuh gepasst und welche hätte er dann genommen? Hmmmm? :breitgrins:


    Das Rätsel


    Ein Königssohn der mit seinem Diener die Welt bereist und zweimal dem Bösen entwischt.
    Einmal dem Getränk der bösen Hexe und einmal den zwölf (!!!) Mördern in der "Mördergrube". Dort ist ja auch eine Hexe... ob die wohl dieselbe ist wie im kleinen Häuschen?!?! Oder wimmelt es dort nur so vor Hexen? :)


    Nach den Dingen die der Königssohn auf seiner Reise erlebt hat liegt ein unlösbares Rätsel für die angebetete Königstochter auf der Hand. Fast hätte sie es allerdings herausbekommen.
    Aber die Königstochter wird überführt... jaja, so ist's im (Märchen)Leben.


    Geschmunzelt habe ich an der Stelle, an der der Diener zurückläuft den Sattel zu holen. Da hab ich mir kurz gedacht "Oh, wie blöd ist der denn..." Aber naja... sonst wären die Protagonisten ja nie zum vergifteten Raben gekommen und es wäre nie... Ach ihr wisst eh! Irgendeinen Vorwand den Diener nochmal zurücklaufen zu lassen hat der Märchenschreiber ja gebraucht. :breitgrins:


    Der nächste Märchentitel klingt ja vielversprechend: Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst Hui, ich bin gespannt.



    :winken: Mara

    <b>Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch</b> Seneca

    Einmal editiert, zuletzt von mara84 ()

  • Das Rätsel


    Am Anfang habe ich gedacht, mannomann, hat der aber Pech! Erst eine Hexe, die ihn vergiften will, dann eine Räuberbande, und zum Schluss diese Prinzessin, die ihn am liebsten tot sähe. Die Prinzessin allerdings hat mich ein wenig überrascht - sie ist klug und belesen, solche Königstöchter sind in den Märchen eher selten. Ob sie wohl einen SUB hat? :zwinker:
    Mal abgesehen von den drei Gefahren für sein Leben und den drei Versuchen, ihm die Lösung zu entlocken, kommt die Zahl drei noch ein weiteres Mal vor - erst begegnet der Prinz einem jungen und schönen Mädchen im Wald, der Stieftochter der Hexe, dann der Tochter des Wirts, die ihm am liebsten alle Reichtümer überlassen hätte (warum eigentlich?), und schließlich der Königstochter. Das Märchen war mir unbekannt und deshalb habe ich über die Hexenstieftochter gedacht, sie würde die Auserwählte des Prinzen werden. Königssöhne fliegen doch auf Mädchen, die sie irgendwo im Wald aufgegabelt haben :zwinker: . Fast war ich ein wenig enttäuscht, als das Mädchen dann doch keine weitere Rolle mehr spielte.


    Ich finde, Das Rätsel ist eines der langweiligeren Märchen, auch wenn eine Königstochter der seltenen Art vorkommt.


    ***
    Aeria

  • Das Rätsel
    Mir ging es wie Aeria: überrascht darüber, dass die Prinzessin eine Bibliothek (oder zumindest mehrere Bücher) besitzt, aber insgesamt eher enttäuscht und gelangweilt. Dem Märchen fehlt es an Zusammenhang. Es, bzw. der Protagonist spaziert von Abenteuer zu Abenteuer, ohne dass mein Interesse geweckt worden wäre.
    Typisch übrigens, dass er ausgerechnet die Frau will, die ihn nicht haben will, die versucht, ihn zu überlisten (und ihn im Endeffekt ermorden will). Die hilfreichen, netten ignoriert er - aber die sind ja auch keine Prinzessinnen :rollen: .


    Heute abend Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Eigentlich wollte ich ja jeden Abend ein Märchen lesen, aber irgendwie muß ich ständig aufholen. Aber meine Woche war auch wieder ziemlich Arbeitsreich und ich hatte viel geteilte Dienste und danach nicht wirklich Lust auf ein Märchen :redface:


    Deshalb kommt heute erst meine Meinung zu dem Fischer und seiner Frau



    ich fand gerade die Beschreibung des Meeres, das immer dunkler und aufgewühlter wird, sehr gruselig
    Dies ging mir jetzt nicht mehr so, .

    Gruselig fand ich das auch nicht, eher faszinierend und ich fragte mich warum das so ist? Zeigt der Butt damit seinen Zorn, welchen er dem Fischer ja nicht direkt zeigt, denn er fragt ja immer m.Mn.n. sehr höflich, was sie denn nun will.


    Was mich jetzt überraschte, waren die vielen Stationen, die durchgemacht wurden. Es waren nicht die üblichen drei, sondern ein paar mehr - Hütte, Schloss, König, Kaiser, Papst - bis es schließlich in dem "Ich will werden wie der liebe Gott" kulminiert.

    Das hatte ich noch so ungefähr in Erinnerung. Wiztig fand ich dann den Schluß Satz:

    Zitat

    "Sie will werden, wie der liebe Gott".- Geh nur hin, sie sitzt schon wieder im alten Topfe"

    Will man uns damit sagen, das war dann doch zuviel des Guten oder will der Verfasser uns damit sagen, dass der liebe Gott so bescheiden ist, das er sich mit dem Topfe als Wohnung zufrieden gibt?

    Auch hier haben wir wieder den Mann, der sich gegen seine Frau nicht durchsetzen kann. Ich muss sagen, dass mir das allmählich auf die Nerven geht! Was wird hier eigentlich für ein Frauen- und Männerbild verbreitet? Die Frauen sind immer die Bösen mit den schlimmen Ideen und die Männer tun weitgehend widerspruchslos, was ihnen aufgetragen wird - auch wenn sie es eigentlich besser wissen. Nervig!


    Vielleicht ist ja doch was daran, dass der Mann das schwächere Geschlecht ist :breitgrins:, oder doch der klügere, denn der gibt ja bekanntlich nach :rollen:
    Letztendlich kam mir das doch alles so vor, als ob der Mann das evtl. nur geträumt haben könnte! Und wie klein müssen die beiden gewesen sein, das sie in einem Topfe wohnen können? Fragen über Fragen :breitgrins:

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()


  • Topfe? Hast du eine Übersetzung gelesen? das ist doch ein Pißputt :breitgrins: . Auch in meiner Kindheitsversion, die leicht eingehochdeutscht war, hieß die Hütte Pisspott, zum unserem großen Ergötzen ob eines "unanständigen" Wortes. "Topf" kann da nun wirklich nicht mithalten.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Topfe? Hast du eine Übersetzung gelesen? das ist doch ein Pißputt :breitgrins: . Auch in meiner Kindheitsversion, die leicht eingehochdeutscht war, hieß die Hütte Pisspott, zum unserem großen Ergötzen ob eines "unanständigen" Wortes. "Topf" kann da nun wirklich nicht mithalten.


    :totlach: Nein ich habe keine Übersetzung sondern eine Ausgabe, welche auf der Original Ausgabe basiert.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten



  • Will man uns damit sagen, das war dann doch zuviel des Guten oder will der Verfasser uns damit sagen, dass der liebe Gott so bescheiden ist, das er sich mit dem Topfe als Wohnung zufrieden gibt?


    Interessanter Gedanke :zwinker: .


    In meiner Ausgabe heißt es schlicht "Fischerhütte" und nicht "Topf" :smile: .


    So, das heutige Märchen habe ich auch gelesen - Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst.
    Erinnerte mich ein wenig an Katze und Maus in Gesellschaft. Auch hier leben sehr unterschiedliche "Personen" in einem Haushalt (eine Bratwurst! :breitgrins: ) Gutgegangen ist es ja nicht, wundert mich gar nicht. Wer eine Bratwurst aus dem Haus schickt, muss damit rechnen, dass jemand sie verspeist.
    Die Botschaft des Märchens ist wohl, dass man sich mit dem zufrieden geben soll, was man hat. Gefällt mir nicht!


    Als nächstes ist Frau Holle dran *freu*.


    ***
    Aeria


  • In meiner Ausgabe heißt es schlicht "Fischerhütte" und nicht "Topf" :smile: .


    Hat denn niemand von euch die Dialektausgabe? Und niemand den Pisspott? Bei Wikipedia heißt es

    Zitat

    Die Brüder Grimm erhielten eine Fassung in vorpommerischer Mundart von Philipp Otto Runge.


    und ebendiese Fassung steht auch in mienem Buch. Um euch mal einen Eindruck von der Sprache zu verschaffen hier der Anfang:
    Dar wöör mal eens en Fischer un syne Fru, de waanden tosamen in'n Pißputt, dicht an der See, un de Fischer güng alle Dage hen un angeld: un he angeld und he angeld.
    So seet he ook eens by de Angel un seeg jümmer in das blanke Water henin: un he seet un he seet.
    Do güng de Angel to Grund, deep ünner, un as he se heruphaald, so haald he en grooten Butt heruut. Do sät de Butt to em: "hör mal, Fischer, ik bidd dy, laat my lewen, ik bünn keen rechten Butt, ik bün'n verwünschten Prins".



    Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst


    Erinnerte mich ein wenig an Katze und Maus in Gesellschaft. Auch hier leben sehr unterschiedliche "Personen" in einem Haushalt (eine Bratwurst! :breitgrins: ) Gutgegangen ist es ja nicht, wundert mich gar nicht.


    Ach, es ging ja gut, solange alle bei der herkömmlichen Rollenverteilung bleiben. Erst als eine Änderung vorgenommen wurde, ging alles schief. Und das ist ja wohl auch die Moral: Leute, lasst schön alles beim Alten! :rollen: Wobei ja schon was dran ist, denn jede Veränderung bringt eben das Risiko eines Misslingens mit sich. Aber trotzdem; Sätze wie "Wem zu wohl ist, den gelüstet immer nach neuen Dingen" gefallen mir einfach nicht. Es ist also gut, wenn es einem nicht besonders "wohl ist"?
    Ein Märchen, gerichtet an die aufsässige Jugend, die sich nicht mit dem Leben wie es ihre Altvorderen gelebt haben, zufrieden geben wollen. Nix für mich!

    Wir sind irre, also lesen wir!