Alistair MacLean - Agenten sterben einsam

  • Hi!


    Im Rahmen einer Nostalgie-Leserunde haben sich ein paar alte MacLean-Fans zusammengefunden, um zusammen "Agenten sterben einsam" zu lesen. Das habe ich zum Buch zu sagen:


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    Inhalt:
    Es ist der Zweite Weltkrieg und der britische Topagent Smith bekommt einen selbstmörderischen Auftrag: Zusammen mit sechs anderen Agenten soll er einen amerikanischen General aus den Klauen der Deutschen befreien. Diese halten den General auf Schloss Adlershorst gefangen, einer Festung, die nur über eine gut bewachte Seilbahn erreichbar ist. Was Smiths Job noch schwieriger macht, ist der Verräter, der in seiner Gruppe dabei ist und versucht, das Unternehmen zu sabotieren.


    Meine Meinung:
    Der Thriller stammt aus dem Jahr 1967 und das merkt man ihm auch an. Es fängt beim überholten Frauenbild (Grips zählt nicht viel, sie sollen nur hübsch aussehen und nett sein) an, geht weiter bei offensichtlichen Logiklöchern und endet bei den schier unglaublichen Körperkräften des Agent Smith. Gebt dem Kerl ein Rad und er fährt schneller die Alpe d'Huez hoch als Rekorhalter Marco Pantani anno 1997.


    An dieser Stelle möchte ich eine kurze Zwischenbemerkung einstreuen: Wer schon die eine oder andere Thriller-Rezi von mir gelesen hat, weiss, dass ich genau die Schwächen, die ich MacLean ankreide auch heutigen Thriller-Autoren anhänge. Heute ist es (meist) weniger extrem als bei diesem älteren Buch. Erschreckend finde ich, dass sich das Genre in 40 Jahren offenbar nicht wirklich weiterentwickelt hat und es leider nur sehr selten wirklich gute Thriller gibt. Schade um ein Genre, das ohne seine unnötigen Schwächen maximalen Lesespass bieten würde...


    Zurück zum Buch: Ich war in meiner Jugend ein grosser Fan von MacLeans Büchern und habe «Agenten sterben einsam» nach langen Jahren aus Nostalgiegründen nochmals gelesen. Drum mag ich es auch nicht zu hart kritisieren – ich wusste vor der Lektüre schon, dass da keine Perle auf mich wartet. Und tatsächlich, streckenweise musste ich mich wirklich durchbeissen, vor allem bei den Actionszenen, die auf mich teilweise verwirrend wirkten, weil gewisse Details schlicht zu wenig gut beschrieben waren.
    Überhaupt war für mich das beste Kapitel eines, in dem vor allem geredet wurde. Da liegt auch die Stärke des Buches: Die Verschwörungsgeschichte hinter dem eigentlichen Auftrag ist viel spannender als die Ausführung des Auftrages selbst. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz – das Duo Smith/Schaffer nutzt jede Gelegenheit, trockene Bemerkungen und sarkastische Sprüche einzustreuen, was für Auflockerung und den einen oder anderen Schmunzler sorgt.


    Fazit:
    Wer MacLeans Bücher nicht kennt, muss auch nicht unbedingt anfangen, sie zu lesen. Die anderen müssen selber wissen, was sie tun wollen – wiederlesen oder vergessen :)


    5 von 10 Punkten.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.