Markus Heitz - Kinder des Judas

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  • Markus Heitz - Kinder des Judas


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    Solltet ihr euch zu Amazon verirren, passt mit den Rezis auf! Einige verraten leider die halbe Geschichte (und beantworten nebenher die ganzen Fragen, die es spannend machen). :rollen:


    ****


    Puh, es gibt selten Bücher, die mich in einen solchen Leserausch versetzen, wie dieses es geschafft hat!


    Der Inhalt: In diesem Buch geht es um Sia in der Gegenwart, die sich an die Geschichte von Scylla erinnert. Scylla, geboren im 17. Jahrhundert, ist ein Mädchen, das nach dem Tod der Mutter bei ihrem Vater, einem Wissenschaftler, aufwächst und von diesem lernt. Die zwei Handlungsstränge Gegenwart und Vergangenheit werden hierbei parallel erzählt. Bereits zu Anfang werden viele Fragen aufgeworfen: Warum verfolgt Scyllas Geschichte Sia? Was verbindet die beiden? Und was verbindet die Beiden mit den Kindern des Judas? Bei jedem Versuch noch mehr über die Geschichte zu verraten läuft man Gefahr zuviel zu verraten, nur noch soviel: natürlich spielen Upire / Vampire eine Rolle. Diese Information ist zwar bekannt, zweifelsohne wäre es aber durchaus auch reizvoll gewesen, wenn man dies erst im Buch selbst erfährt, denn die Vampire treten nicht von Anfang an auf.


    Meine Meinung: Das Buch beginnt mit einem überaus vielversprechenden Prolog, der tiefe Emotionen seitens der Ich-Erzählerin Sia schildert und diese auch in mir weckte. Die ersten zwei Absätze über die "Melodie des Lebens" haben mir hierbei besonders gut gefallen, sie sind sehr eindrucksvoll beschrieben und den Vergleich finde ich richtig genial. Nach diesem Prolog fängt die Erzählung dann bereits sehr spannend an. Abschnitt für Abschnitt werden Fragen aufgeworfen und sollte mal eine beantwortet werden, so meist nur um mit der Antwort noch mehr Fragen zu verbinden. Diese Spannung hält sich etwas über die Hälfte des Buches bis ein Großteil der Fragen beantwortet wird. Die Antworten sind hierbei zwar nicht alle unbedingt richtig, doch hindert das die Erzählung nicht daran für den Leser erst einmal eine Verschnaufspause einzulegen. Die Weichen sind jedenfalls gestellt, das Finale kann - so langsam mal Wink - kommen. Leider erreichte die Spannung hiernach für mich nicht mehr das Niveau der ersten Hälfte. Sie war zwar durchaus noch reichlich vorhanden, jedoch finde ich das Munkeln über Zusammenhänge reizvoller als die schlichte Frage: Wie geht es aus?


    Sia ist eine Figur, die nicht unbedingt zur Identifikation geeignet ist. Zwar bringt die Ich-Erzählung ihre Gefühle dem Leser durchaus näher, doch zeigt sich nach dem sehr emotionalen Epilog auch eine sehr dunkle Seite an ihr die erst einmal Distanz schafft. Zwar ist mir Sia durchaus sympathisch und ihre Handlungen sogar nachvollziehbar, das ändert jedoch nichts daran, dass mich so manches was sie tat gehörig erschreckte - oder erschreckte es mich, dass ich ihre dunkle Seite verstehen konnte? Ich kann jedenfalls nicht behaupten, dass die Figur der Sia zu flach gewesen wäre. Ich finde sie ziemlich vielschichtig.
    Mit Scylla wurde ich am Anfang erst einmal gar nicht warm. Erst war sie zu jung, ihre Reaktionen für mich emotional nicht nachvollziehbar. Später geht sie teilweise mit einer solchen Abgebrühtheit und Kaltblütigkeit (selbst in ihren jungen Jahren schon) vor, die gleichzeitig so abstoßend wie faszinierend ist. Erst als Scylla "umdenkt", wird sie mir auch als Figur sympathischer.
    Ein weiterer Charakter, Viktor, wird erst sehr spät eingeführt. Als Leser weiß man immerhin, dass dies nicht anders möglich war. Dennoch wirkte Viktor über die ganze Länge seines Auftritts - und das trotz aller Sympathie für diesen neugierigen und wissbegierigen Burschen - auf mich leider wie ein Fremdkörper. Schade!
    Ich könnte jetzt noch über andere Figuren etwas schreiben, bspw. über Karol, Lydia oder Marek, doch ich möchte nicht noch mehr vorwegnehmen. Der geneigte Leser sollte sich hier selbst ein Bild machen. Fest steht nur, dass viele Charaktere des Buches in mir ambivalente Gefühle hervorriefen.


    Über den Vampirglauben in den osteuropäischen Gebieten fließen vielerlei Informationen in die Geschichte mit ein, so gibt es z. B. vielerlei unterschiedliche Vampirarten mit unterschiedlichen Fähigkeiten (und natürlich auch Gemeinsamkeiten). Außerdem waren noch weitere für mich neue Aspekte enthalten, was ich überaus interessant fand. Ich hätte nichts dagegen hierüber noch mehr zu erfahren.


    Das Buch an sich ist nichts für schwache Gemüter. (So manch einer hält beim Lesen allerdings auch mehr aus als er denkt Wink) Es wird fleißig seziert, präpariert, gepfählt und geköpft. Mit Ekligem und Grausamen wird nicht gespart, hin und wieder werden regelrechte Gemetzel angerichtet. Zum Schluß kam bei mir dann eine gewisse Reizüberflutung auf. Nach meinem Geschmack lag hier der Schwerpunkt etwas zu sehr auf blutiger Action.


    Das (netterweise) unblutige Ende ist zwar kein richtiges Happy End, doch wartet es mit einer Lösung auf, die mich sehr zufrieden stellt. So konnte ich das Buch auch mit einem guten Gefühl zur Seite legen und mich von meinem Leserausch erholen.


    Fazit: Ein spannendes Buch, das mir gut gefallen hat. Ich würde gerne weitere Vampirbücher des Autors lesen, auch wenn sie blutig sind. (Nur bitte nicht mehr als in diesem Buch!)


    Bewertung: 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    PS: Ich liebe rote Haare!

  • Hallo Ihr Lieben,


    dann will ich auch mal. Zum Inhalt schreib ich hier nichts mehr, steht ja schon alles bei Tolpan! :smile:



    Meine Meinung:
    In der Gegenwart lernt der Leser Sia kennen. Aus ihrer Sicht wird ihr derzeitiges Leben beschrieben und nach und nach die verschiedenen Facetten ihres Charakters aufgedeckt.
    Parallel dazu verläuft ein Handlungsstrang ca. 300 Jahre vorher, der die Geschichte von Scylla erzählt. Ein kleines Mädchen, das nach und nach die Geheimnisse ihrer Herkunft und den Sinn ihres Lebens entdeckt.


    Zwischen diesen beiden Handlungssträngen wird im gesamten Buch immer wieder hin und her gesprungen. Dabei liebt es der Autor die Kapitel mit Cliffhanger enden zu lassen, in die andere Zeit zu wechseln und den Leser damit dazu zu zwingen, dass dieser ganz schnell weiterlesen muss.


    Jedoch auch ohne diese Cliffhanger würde es schwer fallen, das Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Stimmungen des Buches werden sehr gut rüber gebracht und ich war sofort von der Geschichte fasziniert und in ihr gefangen.


    Die vorkommenden Charaktere sind sehr vielschichtig und es ist schwer sie als „gut“ oder „böse“ einzustufen. Fast jeder Charakter hat seine positiven Seiten, aber auch sehr dunkle Seiten. Vor allem die beiden Hauptcharaktere Sia und Scylla erscheinen einem zu Beginn ganz anders und man wird davon überrascht, dass sie plötzlich noch ganz andere Seiten offenbaren.


    Der Beginn des Buches ist überraschend emotional und verursacht schon eine gewisse Gänsehaut. Aber nicht, weil es gleich blutrünstig zur Sache geht, sondern ganz im Gegenteil, ein sehr tragisches Thema angesprochen und sehr feinfühlig ausgeführt wird.


    Das Buch ist ein Vampirroman und wird diesem Anspruch meiner Meinung nach auch voll und ganz gerecht. Man erfährt viel über die unterschiedlichen Vampirarten, die Möglichkeiten, wie man einen Vampir umbringen bzw. sich vor ihm schützen kann. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, das dies für mich der erste Vampirroman war, den ich gelesen habe und ich konnte eine Menge über Vampire lernen, was ich vorher noch nicht wusste.


    Jedoch, da es sich um einen Vampirroman handelt, fließt natürlich auch eine Menge Blut. Dies gehört an und für sich zu so einem Roman, ich muss jedoch gestehen, dass einige Kapitel für mich zu „blutig“ waren und ich irgendwann das Gefühl einer „Blutüberflutung“ hatte.


    Sehr gelungen ist der Schluss, der beide Handlungsstränge auf eine sehr geschickte Art und Weise zusammen führt und insgesamt ein Ende bietet, das mich überzeugt zurück gelassen hat. Gleichzeitig ist es ein Ende, das das Buch wundervoll abschließt, sich jedoch alle Möglichkeiten eines Folgeromans offen lässt (auf den ich sehr hoffe!).


    Ein insgesamt sehr gelungenes Buch, dass ich allen Vampir-Liebhabern nur empfehlen kann. Jedoch ist es nichts für zarte Gemüter und die Altersbeschränkung ab 16 Jahren ist meiner Meinung nach auf jeden Fall gerechtfertigt!


    Von mir bekommt das Buch 4ratten.


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich sollte mir vielleicht auch mal angewöhnen, mein Fazit aus der Leserunde auch hier im Literaturschock zu posten.


    Das hole ich mal schnell nach:


    Dieses Buch ist wirklich nichts für Zartbesaitete. Es ist ein Buch über Vampire und ihre ganz speziellen Eigenarten, die Markus Heitz auch sehr bildlich beschreibt. Gut gefallen hat mir, dass es auch bei den Vampiren so vielfältige Charaktere und auch Arten gibt, die eine schwarz-weiß-Malerei nicht zulassen. Oft geht es - Vampirlike - sehr blutig und brutal zu, was aber durchaus zur Geschichte passt. Insgesamt ist es ein spannender Vampirroman mit einigen interessanten Wendungen und Ereignissen.


    Dadurch, das Markus Heitz permanent zwischen dem Heute und dem 18. Jahrhundert wechselt, bleibt der Spannungsbogen lange erhalten und man muss schnell weiterlesen, um endlich zu erfahren, was passiert.


    Am besten gefallen haben mir der wunderbare Prolog und das Ende, dass sehr gut zu der Geschichte passt.
    Weniger gefallen hat mir, dass einige Fragen meiner Meinung nach unbeantwortet blieben, was allerdings nach einer Fortsetzung "schreit".


    4ratten




    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • Dann will ich auch mal meine Meinung hier einstellen:


    Ich mag Horror, ganz speziell Vampir-Geschichten, und diese gab mir nun wirklich alles, was mein Herz begehrte. Die erste Hälfte lässt einem in Sias Welt blicken und ihre Geschichte erleben, parallel dazu in einem zweiten Handlungsstrang lernt man Scylla kennen. In der zweiten Hälfte des Buches kamen dann die historischen Aspekte hinzu, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Dieser Teil gab der Geschichte die nötige Tiefe, um sie von einem "gewöhnlichen" Vampir-Roman abzuheben. Die Informationen über die Vampire, die Geschichtlichen Fakten und Hintergründe wirkten sehr überzeugend und gut recherchiert. Das und die angenehme Sprache, derer sich der Autor bedient, haben dieses Buch für mich zu einem wahren Leckerbissen gemacht.


    Obwohl das ganze Buch hindurch viel Blut geflossen ist, fand ich auch das nicht zu übertrieben und bin froh, dass alles so ausführlich geschildert wurde. Die Personen und Schauplätze wirkten sehr lebendig auf mich und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.
    Bei diesem Buch hätte ich mir gut und gerne noch ein paar hundert Seiten mehr gewünscht, oder aber eine Fortsetzung. Aber auch das Ende der Geschichte ließ mich zufrieden das Buch zuklappen. Was will man mehr?


    Mich hat das Buch so gefesselt und überzeugt, von mir bekommt es:
    5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Inzwischen gibt es ja eine Fortsetzung Judassohn, die Lesereise zu diesem Buch hat mich neugierig gemacht und daher bin ich momentan mitten im Geschehen von Kinder des Judas.^^
    Bisher gefällt es mir ziemlich gut, auch wenn es kaum einen Grund gibt auch nur eine der Hauptfiguren wirklich zu mögen. :breitgrins: Ich freu mich momentan auch sehr darüber endlich mal wieder einen richtig blutigen Vampirroman in der Hand zu halten, nach dem man ja zur Zeit eher mit romantik Vampirgeschichten überhäuft wird. Hier wird einenm mal wieder klar das ein Vampir kein süßes Schmusekätzchen ist und das find ich toll :breitgrins:

  • Meine Meinung:
    Ich persönlich mag Kinder des Judas sehr. Es ist ein spannender Vampirroman der eines klar stellt: Vampire sind nicht harmlos sondern bösartige blutrinkende gefährliche Wesen mit denen nicht gut Kirschen Essen ist. Für mich mit der Hauptgrund warum ich gerne weiter gelesen habe. Selbst Sia, die Hauptfigur des Romans kommt nicht besonders gut weg. Alles in allem ist sie eigentlich keine Sympathieträgerin. Und dies obwohl der Roman in den meisten Passagen aus ihrer Sicht erzählt wird und erst gegen Ende ein Perspektivwechsel stattfindet. Das mochte ich allerdings. Hier wird nichts verklärt und vor allem die alten Ängste der Menschen im Osten Europas wird sehr gut dargestellt. Von diesen Urängsten ausgehend entwickelt Heitz seinen Roman. Eigentlich haben mir die Passagen die in der Gegenwart spielten fast besser gefallen als die der Vergangenheit. Aber das lag eher daran das ich Sia irgendwie trotzdem mochte, ich kann nicht sagen woran es genau liegt. Vielleicht ist es eher eine Gewisse Faszination die von dieser Figur ausgeht.
    Wer jedoch nicht so gerne von viel Blut liest der sollte sich gut überlegen ob er Kinder des Judas lesen sollte. Es geht schon sehr brutal zu und ich finde so manches Mal stößt Heitz schon sehr an die Grenzen des Erträglichen. Es ist zwar nicht durchgehend aber wer einen Vampirroman erwartet wie es momentan überall modern ist der ist hier definitiv an der falschen Adresse! Ich würde auch eher davon abraten das Buch an jüngere Teenager zu verschenken...
    Die Handlung und die Idee dahinter gefiel mir gut und ich finde es wird eine schöne Spannung aufgebaut. Im Grunde möchte man dann einfach nur wissen ob die ein oder andre Vermutung stimmt.^^ Vor allem Sias Beweggründe sind finde ich spannend zu lesen und man erfährt so ganz nebenbei eine Menge über die Vorstellungen der Vampire in den vergangenen Zeiten. Wer sich für so etwas interessiert kommt hier sicher auf seine Kosten und kann auch Anhaltspunkte zur weiteren Recherche finden.
    Ich bin wie gesagt sehr angetan, aber dennoch nicht zu 100 % überzeugt... ich weiß nicht genau woran es liegt aber megagenial finde ich den Roman alles in allem nicht. Spannend, gut geschrieben und ich mochte die Geschichte. Aber irgendwie fehlt ein gewisser Funke der mich in Begeisterungsstürme gebracht hätte. Aber ich vergebe trotzdem eine recht gut Wertung, Gefühlsmäßig sind es:


    4ratten


    geworden. 5 Hätte ich nur mit besagter Begeisterung gewählt.

  • Meine Meinung:


    Sia, auf den ersten Blick eine normale Krankenschwester, erzählt ihr Leben. Auf den zweiten Blick ist sie aber alles andere als normal: Ihre Erzählungen beginnen nämlich Ende des 17. Jahrhunderts, in dem von den Türken besetzten Serbien. Nach dem Tod ihrer Mutter wird sie von ihrem Vater aufgenommen. Schnell merkt sie, dass er nicht ist wie andere Väter, er scheint ein dunkles Geheimnis zu verbergen. Es gibt für die kleine Scylla, wie sie sich selbst als Mädchen genannt hat, viele verborgene Dinge aufzudecken und am Ende führt sie einen erbitterten Krieg gegen die Cognatio, einen Geheimbund gelehrter Vampire.
    In der Gegenwart, im Jahr 2007, wird sie schließlich von ihrer Vergangenheit eingeholt. Ihr Halbbruder Marek hat sie aufgespürt und versucht, sie auf seine Seite zu ziehen.


    Das Buch hat schon des Öfteren mein Interesse geweckt, und nachdem ich ein anderes von dem Autor gelesen habe, war ich so begeistert, dass ich schließlich auch zu diesem griff.
    Das Cover hat einen schwarzen Hintergrund, der Titel und der Name des Autors sowie mysteriöse Zeichen sind in Grün aufgedruckt.


    Der Roman ist in einige große Abschnitte unterteilt, diese wiederum in kleinere Kapitel. Zu Anfang wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart noch regelmäßig ab. Je mehr es aber dem Ende zugeht, werden die Erzählungen von vor über dreihundert Jahren häufiger. Bis sich schließlich beide Zeiten vereinen.


    Jedes Mal habe ich mich in die jeweilige Zeit hineinversetzt und mit der Protagonistin gefühlt und gelebt. Kam der Sprung in die Zukunft oder in die Vergangenheit, habe ich zwar immer eine Seite gebraucht, um mich wieder umzuorientieren, war aber danach wieder genauso gefesselt. Der Autor hat es wunderbar geschafft, den Aberglauben und die Überlieferungen der Balkanstaaten bezüglich von Vampiren, Hexen und Dämonen, in diesem Roman gut verpackt wiederzugeben. Historische Begebenheiten wurden auch erwähnt, so spielte zum Beispiel die türkische Besetzung der Balkanstaaten eine große Rolle.


    Sehr gut hat mir gefallen, dass es sich in diesem Buch nicht um verschmuste Vampire handelte, sondern eher um blutrünstige Monster. Einzig die Protagonistin Sia schien menschliche Züge angenommen zu haben, wobei auch sie, wenn es sein musste, gut zubeißen konnte. Und trotzdem habe ich sie als sehr sympathisch empfunden. Aus ihrer Sicht wurde auch größtenteils erzählt. Bis auf wenige Ausnahmen gab es außer ihr kaum nette Charaktere, z.B. ihren kurzzeitigen Liebhaber Victor. Die anderen Figuren waren mehr oder weniger alle intrigant und egoistisch.


    Das Buch ist flüssig geschrieben, aber auch sehr blutig, teils grausig. Haben die Vampire, wovon es viele verschiedene Unterarten gab, sich bekämpft, haben sie sich nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Die Verletzungen wurden sehr detailliert beschrieben. Mich hat es allerdings nicht gestört, es passte zum Rahmen der Geschichte.


    Das Ende war außergewöhnlich gefühlvoll gehalten, auch wenn es kein „Happy End“ im klassischen Sinne war.


    Als Anhang gibt es ein Interview mit dem Autor über das Buch und noch Szenen, die vor der Endfassung gestrichen wurden.



    Fazit:
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Vor allem, da er sich von vielen anderen, die es zurzeit zum Thema „Vampire“ gibt, stark unterscheidet. Hier sind die Kreaturen, was sie auch sein sollten: Ungeheuer.
    Ich freu mich schon darauf, den nächsten Teil zu lesen.



    5ratten

    Lese fast alles-fast immer

  • Meine Meinung:
    In erster Linie geht es in diesem Buch um Sia, die unter anderem in einem Krankenhaus arbeitet, um den Sterbenden zur Seite zu stehen. Als das kleine Mädchen Thea an ihrem Krebsleiden stirbt, beschließt Sia ein Buch zu schreiben. Denn sie hat dem Mädchen die ganze Zeit die Geschichte von Scylla erzählt und nun findet sie, dass es Zeit wird, diese niederzuschreiben.


    Doch es ist nicht nur Sias Geschichte, die hier ezählt wird, sondern auch die von Jitka – einem achjährigen Mädchen, das im 17. Jahrhundert mit seiner Mutter in einem kleinen Dorf im Osmanischen Reich lebt. Als ihre Mutter von Türken gefangengenommen wird, weil sie glauben, sie hätte etwas mit dem Dieb zu tun, der sich in ihrem Haus versteckt, muss Jitka flüchten und wird von einem Großbauern aufgenommen.


    Letztendlich erfährt aber auch der Leser Scyllas Geschichte. Auch sie ist ein kleines Mädchen aus dem Osmanischen Reich, das bei seinem Vater in einer Windmühle lebt. Der Vater ist ein Forscher, der im Keller der Mühle ein großes Labor hat, das sich über mehrere Ebenen in die Tiefe erstreckt. Nach und nach wird auch Scylla in die Forschungen eingeweiht und von ihrem Vater gelehrt. Außerdem lernt sie eine Gemeinschaft kennen, die sich Kinder des Judas nennen und sich alle wie ihr Vater der Forschung verschrieben haben.


    Allerdings ist das Ganze natürlich ein Vampir-Buch, auch wenn das meine kurze Zusammenfassung noch nicht erahnen ließ. Es ist auch schwer, auf die Vampire zu kommen, ohne viel von der Handlung wegzunehmen. Zumal das Wort „Vampir“ das erste Mal auf Seite 146 erwähnt wird. Zuvor hießen sie zumeist „Upire“ und ich wusste nicht, dass das auch eine Bezeichnung für diese Geschöpfe ist (wieder was gelernt :D ).


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist klasse und lässt sich somit auch schnell weglesen. Spannung war auch genügend vorhanden, so dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht ;) . Es endet nicht mit einem Cliffhänger wie es bei Reihen ja oft üblich ist, aber dennoch bin ich schon sehr neugierig, wie es weitergeht.


    Ich gebe diesem Buch:
    4ratten

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