Bine's "Jeden Abend ein Märchen" - Thread

Es gibt 286 Antworten in diesem Thema, welches 57.670 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bine1970.

  • Hat denn niemand von euch die Dialektausgabe? Und niemand den Pisspott? Bei Wikipedia heißt es


    und ebendiese Fassung steht auch in mienem Buch. Um euch mal einen Eindruck von der Sprache zu verschaffen hier der Anfang:
    Dar wöör mal eens en Fischer un syne Fru, de waanden tosamen in'n Pißputt, dicht an der See, un de Fischer güng alle Dage hen un angeld: un he angeld und he angeld.
    So seet he ook eens by de Angel un seeg jümmer in das blanke Water henin: un he seet un he seet.
    Do güng de Angel to Grund, deep ünner, un as he se heruphaald, so haald he en grooten Butt heruut. Do sät de Butt to em: "hör mal, Fischer, ik bidd dy, laat my lewen, ik bünn keen rechten Butt, ik bün'n verwünschten Prins".


    Wie schon erwähnt habe ich eine Ausgabe, welche auf der Original Ausgabe basiert. Aber heute habe ich eine sehr belesene Patientin gefragt. Sie konnt sich auch nur an eine Fischerhütte erinnern , hat mir aber ihre Ausgabe gezeigt und da steht es in Dialekt drin, also Pissputt :breitgrins:
    Gestern abend habe ich dann noch Das tapfere Schneiderlein gelesen, ein Märchen welches mir nicht so gut gefällt. Der Schneider ist m.Mn.n.ein Aufschneider, okay diesmal kein Waschlappen, der sich von seiner Frau dirigieren läßt, aber mir war er doch unsympatisch.
    So langsam frage ich mich, Warum müssen die Königstöchter immer einen dahergelaufenen Mann heiraten :confused:
    Eigentlich ist die Prinzessin immer die Leidtragende. Der König bestimmt: Wenn du das und das schaffst, sollst du meine Tochter zur Frau bekommen! Hallo!!! Fragt denn hier niemand ob die Prinzessin den Mann überhaupt will.


    Dann fragte ich mich noch, welche Nationalität die Fliegen wohl hatten, das sie kein deutsch verstanden.


    In einem muß ich allerdings Tammy recht geben

    Zitat

    Wie das Schneiderlein alleine durch seine Listigkeit sich aus einer brenzligen Situation nach der anderen rettet, ist einfach spitze!

    Der Meinung war ich zu Anfang auch, aber wie gesagt zum Schluß empfand ich den Schneider nur noch als Aufschneider und unsympatisch.


    Nein dieses Märchen gefällt mir nicht. :sauer:

    :biene:liest :lesen: und hört

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    2116 /25.525 Seiten



  • Hat denn niemand von euch die Dialektausgabe? Und niemand den Pisspott? Bei


    :winken: Oh ja... ich! Aber genau deswegen habe ich dieses Märchen ausgelassen und mich davor gedrückt.
    Werde es aber nachholen sobald ich die Lust verspüre dieses Märchen langsam durchzukauen. :breitgrins:


    Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst
    Schuster bleib' bei deinen Leisten - oder wie geht der Spruch? Ja, das will wohl dieses doch für mich seltsame Märchen vermitteln. Für mich ist es auch nix.
    Mag es nämlich gar nicht, in einer Rolle ,die einem aufgesetzt wird, zu "verharren". :rollen: Nervt!
    Veränderungen machen doch das Leben erst so spannend.



    Heute habe ich Nachtdienst und werde nicht zum Lesen kommen.
    Morgen habe ich allerdings frei und wenn ich nicht den ganzen Tag verschlafe hole ich auf.


    Schönen Abend und liebe Grüße,
    Mara

    <b>Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch</b> Seneca

  • Aschenputtel


    An und für sich ist das ja ein sehr schönes Märchen, welches ich auch schon als Kind sehr mochte.
    Mir ging es wie Saltanah und ich hatte immer wieder die Geschichten von Walt Disney und Drei Nüsse für Aschenbrödel im Kopf.
    Ich konnte mich aufgrund der Filme gar nicht mehr an einen Vater erinnern. Deshalb war ich jetzt doch überrascht, dass es einen Vater gibt. Und geärgert habe ich mich über diesen Kerl: Nicht genug das er seine 2. Frau schalten und walten lässt,sein eigenes Kind Aschenputtel nennt und nicht bei seinem richtigen Namen :grmpf: Nein zum Schluß verleumdet er es auch noch
    mara84 schrieb

    Zitat

    Dass der Vater jedesmal denkt "Sollte es Aschenputtel sein..." verstehe ich gar nicht. Und warum er dann am Ende des Märchens sagt "... das kann unmöglich die Braut sein."

    aber das war ja nur der Schluß von diesem Dialog, denn:

    Zitat

    Prinz: das ist auch nicht die rechte,. Habt ihr keine andere Tochter?
    Vater: Nein, nur von meiner verstorbenen Frau ist noch ein verbuttetes Aschenputtel da, das kann unmöglich die Braut sein


    sieht er sie nicht mehr als seine Tochter, oder warum verneint er die Frage des Prinzen :grmpf:
    Über die Stiefmutter und deren Töchter habe ich mich gar nicht mehr geärgert, denn ich wusste ja schon das sie Biester sind. Aber der Vater, der hat mir das Märchen zu richtig vermiest


    Ich dieser Märchenversion habe ich den Kürbis vermisst. Ich konnte mich nicht erinnern, das das Aschenputtel zu einer Hochzeit und auch noch zu Fuß ging. Wessen Hochzeit? Ich dachte der Prinz soll sich eine Braut bei dem Fest suchen, also ist es doch noch gar keine Hochzeit, sondern eher eine Brautschau.


    Naja, ich werde wohl doch bei der schönen Fernsehversion bleiben :breitgrins:

    :biene:liest :lesen: und hört

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  • Das Rätsel


    Mal abgesehen von den drei Gefahren für sein Leben und den drei Versuchen, ihm die Lösung zu entlocken, kommt die Zahl drei noch ein weiteres Mal vor - erst begegnet der Prinz einem jungen und schönen Mädchen im Wald, der Stieftochter der Hexe, dann der Tochter des Wirts, die ihm am liebsten alle Reichtümer überlassen hätte (warum eigentlich?)

    Ich hatte das so verstanden, nach erneutem Lesen, das Die Tochter des Wirtes und die Stieftochter der Hexe ein und die selbe Person sind


    Das Märchen war mir unbekannt und deshalb habe ich über die Hexenstieftochter gedacht, sie würde die Auserwählte des Prinzen werden. Königssöhne fliegen doch auf Mädchen, die sie irgendwo im Wald aufgegabelt haben :zwinker: . Fast war ich ein wenig enttäuscht, als das Mädchen dann doch keine weitere Rolle mehr spielte.

    Das dachte ich auch, deshalb war ich etwas überrascht, das das Märchen noch weiter ging. Mir hätte es gefallen wenn es nach der Mörder/Hexenvernichtung zu Ende gewesen wäre.
    Aber siehe da, die Brüder Grimm scheinen noch einiges auf Lager zu haben, auch wenn es nur ein-Märchen-unnötig-in-die-Länge-ziehen ist
    So später muß ich dann noch Von dem Mäuschen,Vögelchen und der Bratwurst lesen.


    Okay ich habe es gerade meiner Tochter vorgelesen und wir beide finden:
    Bescheuertes Märchen :vogelzeigen:
    Und wie ich gerade gesehen habe, sind wir uns da wohl alle einig.
    Das Leben besteht aus Veränderungen, wie langweilig wäre es denn, wenn man immer und immer wieder das gleiche tut.
    Und ganz ehrlich die Sprache und der Schreibstil haben mir auch nicht gefallen. Ich hatte richtige Schwierigkeiten dieses Märchen zu lesen.
    0Ratten

    :biene:liest :lesen: und hört

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  • @bine
    Zu Aschenputtel: Die Kürbis-Variante ist von Charles Perrault :winken: .


    Frau Holle


    Mag ich! Ich hatte es nur ein wenig länger in Erinnerung, es hat sich aber als recht kurzes Märchen herausgestellt. Ich finde, es ist eine schönere Version der Drei Männlein im Walde (im Russischen gibt es auch eine Variante der Drei Männlein, die heißt Die zwölf Monate, in welcher mein persönlicher Lieblingsmonat April eine wichtige Rolle spielt). Ok, zurück zu Frau Holle. Auch hier gibt es eine Stiefmutter, die ihre eigene, die "rechte" Tochter lieber hat als die andere. Nun ja, das ist wohl in jedem zweiten Märchen so :rollen: , ich kann (noch) damit leben.
    Mir hat besonders die Stelle gefallen, in der das Bett von Frau Holle aufgeschüttelt wird - und dann schneit es draußen. Ich finde das irgendwie zauberhaft, sehr schön.
    Auch in Frau Holle gilt: Fleiß wird belohnt, Faulheit bestraft.


    Irgendwo habe ich mal etwas über Frau Holle und Holunder gelesen, der Baum ist soll dieser Dame geweiht sein. Ich muss mal nachschauen, wo ich das herhabe, steht bestimmt in einem meiner Hexenbücher.


    Das heutige Märchen habe ich auch schon gelesen, es ist Die sieben Raben.


    Tja... :rollen:
    Verwunschene Brüder gab's ja schon, mal einer, mal gleich zwölf, hier gibt's sieben, also kommen irgendwann noch drei :zwinker: , dann dürften alle "magischen" Zahlen durch sein.
    Gewundert hat mich in diesem Märchen sehr, dass es keinen König gab! Hab ihn vermisst, ehrlich. Langsam habe ich mich nämlich daran gewöhnt, dass Könige oder Königssöhne daher kommen und die Jungfern retten, diese dann aber erst ihre Brüder von einem Zauberbann befreien müssen, was meist in letzter Sekunde geschieht. Dafür kommen hier Sonne, Mond und Sterne vor, das ist wohl das einzige, das mir in Die sieben Raben gefallen hat. Ansonsten: Es gibt interessantere Märchen.


    Das nächste Märchen ist Rottkäppchen (Oma, warum schaust du so beschissen aus?!) :zwinker:


    ***
    Aeria


  • Mag ich! Ich hatte es nur ein wenig länger in Erinnerung, es hat sich aber als recht kurzes Märchen herausgestellt. Ich finde, es ist eine schönere Version der Drei Männlein im Walde (im Russischen gibt es auch eine Variante der Drei Männlein, die heißt Die zwölf Monate, in welcher mein persönlicher Lieblingsmonat April eine wichtige Rolle spielt).


    Aber nicht nur der April. Und außerdem müssen dafür Plätze um ein Feuer gewechselt werden, richtig? :winken:

  • Frau Holle
    hat mir als Kind immer Rätsel aufgegeben: Was ist eine "linke" Tochter (wenn sie doch eine rechte hat :zwinker: )? Und wie kann Schnee von oben auf die Erde fallen, wenn bei Frau Holle die Betten ausgeschüttelt werden? Sie lebt doch unter der Erde!
    Ansonsten gefällt es mir aber, auch wenn natürlich mal wieder der Wert des Pflichtbewusstseins deutlich hervorgehoben wird. Aber es ist ein Märchen, das "passt". Es läuft auf ein Ziel hinaus, die einzelnen Teile sind gut zusammengefügt. Es ist rund und in sich abgeschlossen.
    Die Beobachtung "und weil es so gut mit Gold bedeckt ankam, ward es von ihr [der Mutter] und der Schwester gut aufgenommen", verleiht dem Märchen einen realistishcen Touch.
    Nur frage ich mich, wo der obligatorische Prinz abgeblieben ist? Er, der zufällig am Hof vorbeireitet und die Goldmarie heiratet? :zwinker:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • :winken: Frau Holle gefällt mir sehr gut. Vielleicht auch deswegen, weil ich eine bestimmte Verfilmung im Kopf habe.
    Hihi, Saltanah... also du warst ja als Kind schon äußerst schlau. Ich hätte nie darüber nachgedacht, dass es ja eigentlich von unten schneien müsste. :breitgrins:
    Jedenfalls ist es wirklich eine bezaubernde Vorstellung, dass Frau Holle ihre Betten schüttelt wenn es schneit.


    Und dass das Brot und die Äpfel Hilfe brauchen finde ich ja auch ganz süß. :)


    Ich habe mir auch gedacht, dass Märchen etwas länger ist. Aber die Sache mit der rechten Tochter ist ja schnell erledigt. Die ist einfach faul und wird dafür bestraft.


    Habt ihr bei euren Ausgaben Illustrationen bei dem Märchen?


    Lg, Mara

    <b>Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch</b> Seneca

  • @Aldawen
    An die Details kann ich mich leider nicht mehr erinnern :rollen: , im Internet habe ich das Märchen auch noch nie gesehen, habe schon ein paar Mal danach gesucht. In meinen beiden Online-Bibliotheken taucht es auch nicht auf. Ich weiß aber noch, dass es von Samuil Marschak ist. Und dass mich damals als Kind der April besonders beeindruckt hatte, weil ich auch im April Geburtstag habe. Ich habe mich immer gefragt, warum der April als der Jüngste der 12 Monate dargestellt wird.
    (/edit: Gerade noch mal bei http://www.lib.ru geguckt - und gefunden! Muss mir das Theaterstück erstmal durchlesen *freu*.)


    Mara
    In meinem Buch gibt es Illustrationen, aber leider kein Bild vom Bettaufschütteln. Dafür gibt es bei Wiki welche :smile: .


    Also in meinen Augen lebt Frau Holle nicht unter der Erde. Sie lebt in einer anderen Welt, in einer ArtJenseits . Immerhin mussten die Mädchen in den Brunnen springen, bei so etwas könnte man leicht den Löffel abgeben. Wenn sie daraufhin im Himmel gelandet sind (was bei Suizid ja fraglich ist, wenn man nach dem christlichen Glauben geht), dann könnte es durchaus von oben schneien.


    ***
    Aeria


  • Also in meinen Augen lebt Frau Holle nicht unter der Erde. Sie lebt in einer anderen Welt, in einer ArtJenseits .


    Das sehe ich mittlerweile auch so. Aber als Kind hörte ich das wohl in einer "Alles-wörtlich-nehm-Phase", und abgesehen davon, dass das Mädchen in den Brunnen springt, und sich deshalb logischerweise :zwinker: unter der Erde befinden muss, sagt sie auch noch deutlich:
    "ich habe den Jammer nach Haus kriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muss wieder hinauf zu den Meinigen.
    Und Frau Holle antwortet:
    [...] so will ich dich selber wieder hinaufbringen.


    Eigentlich schon komisch, die Vorstellung eines Paradieses unter der Erde.



    Die sieben Raben
    bietet tatsächlich einiges bekanntes: viele ältere Brüder, denen es bei der Geburt der kleinen Schwester schlecht ergeht, die Verwandlung in Vögel und die Suche der Schwester nach ihnen.
    Wieso eigentlich Raben? Auf Raben sind wir früher ja schon gestoßen, wo sie zu meiner Überraschung auch keine böse Rolle spielten (in "Der treue Johannes" übermitteln sie wichtige Information). Ich hätte Raben in Märchen eher eine negative Rolle zugeschrieben, analog zum Schwarz/Weiß(Böse/Gut)-Schema.
    Das Mädchen muss jedenfalls die ganze Welt nach ihren Brüdern durchsuchen, und dann noch darüber hinaus. Dass sowohl Sonne als auch Mond als lebensfeindlich geschildert werden, hätte ich auch nicht erwartet. Dass der Mond Menschenfleisch riecht, ist wohl auch eine Anleihe aus anderen Geschichten, ebenso wie "wer hat von meinem Tellerchen gegessen". Schneewittchens Zwerge lassen grüßen.


    Ich empfand das Märchen als zusammengestoppelt, irgendwie nicht ganz befriedigend.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Die sieben Raben hat mir auch nicht so gut gefallen.
    Da sagt der Vater "ich wollte, daß die Jungen alle zu Raben würden." und schwupps! sind sie Raben. :rollen:
    Und auch die Rückverwandlung beruht nur auf dem Wunsch den ein Rabe/Junge selbst ausspricht. Hätt' mir da mehr erwartet.




    Wieso eigentlich Raben? Auf Raben sind wir früher ja schon gestoßen, wo sie zu meiner Überraschung auch keine böse Rolle spielten (in "Der treue Johannes" übermitteln sie wichtige Information). Ich hätte Raben in Märchen eher eine negative Rolle zugeschrieben, analog zum Schwarz/Weiß(Böse/Gut)-Schema.


    Auf Wikipedia steht, dass die Raben Trauer verkörpern.
    Ein Rabe trage die Seele der Verdamnis fort - würde in der Enzyklopädie des Märchens stehen.
    Diese Enzykopädie interessiert mich sowieso ganz arg. Aber ganz schön teuer wie ich so gesehen hab. :sauer:



    ... ebenso wie "wer hat von meinem Tellerchen gegessen". Schneewittchens Zwerge lassen grüßen.


    Bei einer Variante von Schneewittchen wohnen die Zwerge im Glasturm. - lt. Wikipedia.
    Also irgendwie gibt es da schon Verbindungen zwischen den beiden Märchen.


    Ich mag das nicht, dass die Sonne und der Mond böse sind. Das passt gar nicht in meine Vorstellung.


    Lg, Mara

    <b>Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch</b> Seneca

  • Der Glasturm, oder auch ein hoher Berg, generell alles, was weit weg und schwer erreichbar ist, symbolisiert oft die Welt des Todes. und der Märchenheld, der diese Todeswelt überwinden möchte, muss die Welt hinter sich lassen, Sonne und Mond als Himmelskörper überwinden und oft noch Einiges mehr tun.Manchmal bleibt der Held in dieser Welt- lebt im Glasschloss, im Berg etc., manchmal kommt er mit den geliebten Menschen zurück.
    Auch Raben werden oft als Todesboten gesehen. Also sind die sieben Raben evtl. ein Symbol für den Tod oder zumindest das Verschwinden der Brüder. Und sie fehlen der Schwester. Ohne ihre Geschwister ist sie nicht vollständig, und so gilt ihre ;Loyalität zuerst ihnen, und in zweiter Linie dem zukünftigen Mann. Das ist beiBrüderchen und Schwesterchen ähnlich. Schwierig wird es dann, wenn die Lieb zum Mann mit der Liebe und Loyalität zu den Geschwistern konkurriert. Und glücklich können alle erst werden, wenn der Bann gelöst ist-also Konkurrenzgedanken ausgeräumt sind, jeder seinen Platz in der neuen Konstellation gefunden hat. Ich kann mir vorstellen dass ältere Brüder ihre jünger Schwester beschützen wollen und dem neuen Mann in ihrem Leben skeptisch gegenüber stehen (da ist sicher auch Eifersucht im Spiel). Und erst, wenn klar ist, dass sowohl die Brüder als auch der Partner einen jeweils eigenen Platz haben und die Situation geklärt ist, kann die Familie ganz und glücklich werden.

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • Rotkäppchen


    Dieses Märchen dürfte wohl jedem bekannt sein - ein Mädchen soll zur Großmutter in den Wald, begegnet dem bösen Wolf, der sie zusammen mit der Großmutter verspeist. Guten Appetit.
    Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich finde es nach all den Jahren immer noch gut, obwohl es hier keine fiese Stiefmutter, keinen Königssohn und keinen Zauberbann gibt. Dem Wolf ergeht es wie seinem Leidensgenossen in Der Wolf und die sieben Geißlein, auch hier wird er im Schlaf aufgeschnippelt und mit Steinen gefüllt. Verstehe ich nicht ganz - wenn ich zu viel futtere, kann ich gar nicht schlafen, aber der Wolf liegt fast in Koma :zwinker: .
    Das ist ein klassisches Märchen für Kinder mit einer klaren Botschaft: Tue immer, was die Erwachsenen dir sagen!
    An das "Nachwort" kann ich mich übrigens überhaupt nicht erinnern :rollen: .


    Und für alle, die von Rotkäppchen nicht genug bekommen können, hier gibt's


    ***********


    Rotkäppchen auf Amtsdeutsch


    Im Kinderanfall unserer Stadtgemeinde ist eine hierorts wohnhafte, noch unbeschulte Minderjährige aktenkundig, welche durch ihre unübliche Kopfbedeckung gewohnheitsmäßig Rotkäppchen genannt zu werden pflegt. Der Mutter besagter R. wurde seitens ihrer Mutter ein Schreiben zustellig gemacht in welchem dieselbe Mitteilung ihrer Krankheit und Pflegebedürftigkeit machte, worauf die Mutter der R. dieser die Auflage machte, der Großmutter eine Sendung von Nahrungs- und Genussmittel zu Genesungszwecken zuzustellen.


    Vor ihrer Inmarschsetzung wurde die R. seitens ihrer Mutter über das Verbot betreffs Verlassens der Waldwege auf Kreisebene belehrt. Dieselbe machte sich infolge Nichtbeachtung dieser Vorschrift straffällig und begegnete beim übertreten des amtlichen Blumenpflückverbotes einem polizeilich nicht gemeldeten Wolf ohne festen Wohnsitz. Dieser verlangte in gesetzmäßiger Amtsanmaßung Einsichtnahme in das zu Transportzwecken von Konsumgütern dienende Korbbehältnis und traf in Tötungsabsicht die Feststellung , dass die R. zu ihrer verschwägerten und verwandten, im Baumbestand angemieteten Großmutter eilend war.


    Da seitens des Wolfes Verknappungen auf dem Ernährungssektor vorherrschend waren, fasste er den Entschluss ,bei der Großmutter der R. unter Vorlage, falscher Papiere vorsprachig zu werden. Weil dieselbe wegen Augenleidens Krank geschrieben war , gelang dem in Fressvorbereitung befindlichen Untier die diesfallsige Täuschungsabsicht , worauf es unter Verschlingung der Bettlägerigen einen Strafbaren Mundraub zur Durchführung brachte. Ferner täuschte das Tier bei der später eintreffenden R. seine Identität mit der Großmutter vor, stellte ersterer nach und in der Folge durch Zweit- Verschlingung der R. seinen Tötungsvorsatz erneut unter Beweis.


    Der sich auf einem Dienstgang befindliche und im Forstwesen zuständige Waldbeamte B. vernahm Schnarchgeräusche und stellte der Urheberschaft seitens des Tiermaules fest . Er reichte bei seiner vorgesetzten Dienst- stelle ein Tötungsgesuch ein das dortseits zuschlägig beschieden und pro Schuss bezuschusst wurde. Nach Beschaffung einer Pulverschiessvorrichtung zu Jagdzwecken gab er in wahrgenommener Einflussnahme auf das Raubwesen einen Schuss ab. Dieser wurde in Fortführung der Raubtiervernichtungsaktion auf Kreisebene nach Empfangnahme des Geschosses ablebig.


    Die gespreizte Beinhaltung des Totgutes weckte in dem Schussgeber die Vermutung, dass der Leichnam Menschenmaterial beinhaltete . Zwecks diesbezüglicher Feststellung öffnete er unter Zuhilfenahme eines Messers den Kadaver zur Todvermarktung und stieß hierbei auf die noch lebhafte R. nebst beigehefteter Großmutter. Durch die unverhoffte Wiederbelebung bemächtigte sich beider Personen ein gesteigertes , amtlich nicht zulässiges Lebensgefühl , dem Sie durch groben Unfug, öffentliches Ärgernis erregenden Lärm und Nichtbeachtung anderer Polizeiverordnungen Ausdruck verliehen ,was ihre Haftpflichtmachung zur Folge hatte. Der Vorfall wurde von den Kulturschaffenden Gebrüdern Grimm zu Protokoll genommen und starkbekinderten Familien in Märchenform zustellig gemacht.


    Wenn die Beteiligten nicht durch Hinschied abgegangen und in Fortfall gekommen sind, sind dieselben derzeit noch lebhaft!


    *************


    Ich weiß nicht mehr, woher ich diesen Text habe, ich glaube ich habe ihn mal auf einer Witze-Seite gefunden. Habe das Märchen noch in Computersprache, in Jugendsprache und auf Mathematisch.


    ***
    Aeria


  • Die sieben Raben
    Ich empfand das Märchen als zusammengestoppelt, irgendwie nicht ganz befriedigend.


    Ich empfand das als: KURZ UND KNAPP OHNE SCHNICK SCHNACK
    Wie du schon geschrieben hast, Saltanah, von jedem ein bissel. Ist dem Verfasser da die Fantasie verloren gegangen und er hat sich was aus vielen verschiedenen Märchen zusammengefasst.
    Oder ist das so ein Rätsel: Was kommt aus welchen Märchen in diesem Märchen vor?
    Hätte er sich auch sparen können. Nein es hat mir auch nicht gefallen und schon gar nicht die Vorstellung, das der Mond so böse sein soll. Gerade jetzt wo wir wieder Vollmond hatten und man das schöne Gesicht im Mond sieht. Frechheit zu behaupten der Mond sei grausig und bös :grmpf:



    Huch hab ja noch gar nicht über Frau Holle geschrieben.
    Das Märchen mochte ich als Kind schon und ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht wie


    Frau Holle
    Was ist eine "linke" Tochter (wenn sie doch eine rechte hat :zwinker: )? Und wie kann Schnee von oben auf die Erde fallen, wenn bei Frau Holle die Betten ausgeschüttelt werden? Sie lebt doch unter der Erde!


    Ich weiß aber das ich heute noch denke, Frau Holle schüttelt ihre Betten aus, wenn es schneit. :breitgrins: Natürlich weiß ich das es nicht Frau Holle ist, aber die Vorstellung gefällt mir sehr gut.
    Was ich mich jetzt jedoch fragte, wie haben sie das Gold von der "linkeTochter" :breitgrins: ab bekommen?


    Nur frage ich mich, wo der obligatorische Prinz abgeblieben ist? Er, der zufällig am Hof vorbeireitet und die Goldmarie heiratet? :zwinker:


    Ja stimmt irgendwie fehlt der.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()

  • Rotkäppchen
    ist zwar so gesehen ein schönes Märchen, aber es kamen doch viele Fragen auf:
    Wieso denkt Rotkäppchen das der Wolf die Großmutter ist, wo es doch regelmäßig hingeht? Nur weil der Wolf die Mütze ins Gesicht gezogen hat?
    Wieso merkt der Wolf nicht das er aufgeschlitzt wird?
    Mit den Steinen im Bauch stirbt er, aber vorher, so ungekaut vollgefressen nicht?
    Wie kann der Wolf 2 Menschen herunterschlucken ohne zu kauen, denn das hat er ja wohl nicht getan, sonst wären Großmutter und Rotkäppchen ja nicht unversehrt?! Fragen über Fragen :rollen:
    Und dann geht es mir wie aeria

    Zitat

    An das "Nachwort" kann ich mich übrigens überhaupt nicht erinnern .


    Ich hatte das Märchen so in Erinnerung, das es mit der Befreiung der beiden und dem gemütlichen Beisammensein mit dem Jäger zu Ende ist. Da habe ich mich wohl geirrt.


    So und später kommen dann die Bremer Stadtmusikanten welche Bremen nie gesehen haben :breitgrins:

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

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  • Hallo Ihr Lieben,


    wollte nur kurz schreiben, dass ich mich leider ausklinke, weil ich es zeitlich im Moment gar nicht hinbekomme noch mit zu lesen und jetzt schon so weit hinter her hinke! Tut mir leid! :heul:
    Werde aber passiv weiter lesen und mich vllt. von Zeit zu Zeit wieder melden! Wünsche euch noch ganz viel Spaß! :winken:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Och Tammy das ist aber schade :heul:
    Du kannst doch auch wie dir der Kopf danach steht mal wieder eins zwischendurch mitlesen und hier posten.
    Natürlich kannst du auch posten, ohne das du das Märchen liest, aber schade ist es doch. Ich fand deine Kommentare sehr gut :heul:

    :biene:liest :lesen: und hört

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  • Die Bremer Stadtmusikanten


    Ein sehr schönes Märchen. Heute ist mir das erste Mal aufgefallen, das der Esel für seine neuen Freunde so tolle Namen hat wie Packan,Bartputzer oder Rotkopf und er selber wurde Grauschimmel genannt. Es hat mich ein bissel an das Märchen Strohhalm, Kohle und Bohne erinnert, denn auch bei diesem Märchen entrinnen die Gefährtem dem sicheren Tod in dem sie davon laufen und sich zusammen tun.
    Grinsen musste ich als der Räuber, seinem Hauptmann beschreibt was ihm passiert ist und was der Hahn sagte. Wusste ihr das Kikeriki - Bringt mir den Schelm heisst? wenn ich das nächste Mal einen Hahn krähen höre, werde ich daran denken und mich bestimmt fragen, welchen Schelm der Hahn haben möchte.


    Erklärt mir mal jemand den Schlußsatz

    Zitat

    Und der das zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm

    heisst das soviel wie," das ist noch gar nicht solange her das ich die Geschichte erzählt bekam, derjenige lebt noch"!?


    So ich bin wieder auf dem Laufenden und morgen lesen wir dann


    Der singende Knochen ein mir noch unbekanntes Märchen.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

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  • Wieso denkt Rotkäppchen das der Wolf die Großmutter ist, wo es doch regelmäßig hingeht? Nur weil der Wolf die Mütze ins Gesicht gezogen hat?


    Tja, manche Märchenfiguren sind intellektuell schlicht strukturiert (strohdoof!) :breitgrins:


    @Tammy
    Das ist schade! Ich hoffe, dass du trotzdem ab und zu noch reinschaust.


    ***
    Aeria

  • Rotkäppchen
    Ich muss gestehen, der 2. Teil kommt mir auch völlig unbekannt vor. Wurde der etwa in der Bilderbuchausgabe aus meiner Kindheit gestrichen? Oder fand ich ihn nur völlig irrelevant und habe ihn deswegen verdrängt? Nächste Woche fahre ich nach Hause nach Deutschland und werde gucken, ob ich das Buch im Regal von Neffe und Nichte finde.
    Aber sonderbar und ungewöhnlich ist der 2. Teil schon, denn da zeigt sich, dass selbst Märchenfiguren lernfähig sind. Rotkäppchen und Großmutter werden sich nie mehr von einem Wolf reinlegen lassen :zwinker: .


    Jetzt weiß ich auch wieder, wie der Rotkäppchenwolf zu Tode kommt; das hatte ich bei den sieben Geißlein ja gefragt. Ebenfalls Steine im Bauch, aber kein Brunnen.


    Verstehe ich nicht ganz - wenn ich zu viel futtere, kann ich gar nicht schlafen, aber der Wolf liegt fast in Koma :zwinker: .


    Mit der Vorstellung habe ich keine Probleme. Auf Schwedisch gibt es das Wort paltkoma. Palt ist eine Art Kartoffelklöße, und paltkoma der Zustand nach Verzehren einer Anzahl Klöße. :breitgrins:


    Dem

    polizeilich nicht gemeldeten Wolf ohne festen Wohnsitz.

    bin ich auch irgendwo schon mal begegnet. Immer wieder schön! :breitgrins:



    Das ist ein klassisches Märchen für Kinder mit einer klaren Botschaft: Tue immer, was die Erwachsenen dir sagen!


    Und was ist die Botschaft an Großmütter? Vielleicht "Vergiss' nicht, immer schön die Haustür abzuschließen." :zwinker:


    Tja, manche Märchenfiguren sind intellektuell schlicht strukturiert (strohdoof!) :breitgrins:


    Wieso, das ist doch eine logische Schlussfolgerung: Wo bin ich? Im Haus der Großmutter. Wer wohnt da? Die Großmutter. Sonst noch wer? Nein. Was ist das? Großmutters Bett. Wer benutzt das Bett eines Häuschens, das nur von einer Person bewohnt wird? Die Bewohnerin. Wer wohnt hier? S. o. Wer liegt also im Bett?
    Und wer weiß, vielleicht bekommt man ja große Ohren, Augen, Hände und Maul, wenn man krank ist.



    Mit den Steinen im Bauch stirbt er, aber vorher, so ungekaut vollgefressen nicht?
    Wie kann der Wolf 2 Menschen herunterschlucken ohne zu kauen, denn das hat er ja wohl nicht getan, sonst wären Großmutter und Rotkäppchen ja nicht unversehrt?!


    Na ja, nach dem Verzehr der Menschen lag er ja im Rotkäppchenkoma und widmete sich der Verdauung. Mit den Steinen im Bauch wollte er aber "fortspringen", und diese körperliche Aktivität war dann einfach zuviel. :zwinker:


    @Tammy:
    Schade, aber du kannst dich ja zu jedem Zeitpunkt wieder einklinken. Macht ja auch nichts, wenn du nicht zu jedem Märchen was schreibst.

    Wir sind irre, also lesen wir!