Esther Vilar - Rositas Haut

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    Da ich bisher keine Rezension gefunden habe, versuche ich mich mal an diesem Buch. Ich bitte um Nachsicht: Es handelt sich um mein erstes Mal! :smile:


    Kurzbeschreibung


    „Je besser du die Menschen kennen lernst, desto genauer weißt du, dass es sich um niedere Wesen handelt - ein Tier, das sich in einen Menschen verliebt, begeht daher die schwerste aller moralischen Verfehlungen und kommt zur Strafe noch einmal als Mensch auf die Welt zurück.“
    Soweit die 5. Verhaltensregel für Mosquitos. Was also, wenn es nun doch passiert?


    Wenn ein Mosquito als Mensch zurück auf die Welt kommt, so kann er was erzählen. Zum Beispiel die Geschichte von der blutjungen und wunderschönen Rosita, die den furchtbar schwülen Sommertag gemeinsam mit ihrem väterlichen Vorgesetzten, dem verheirateten Kühlschrankfabrikanten, in einer Wohnung am Meer verbringt.


    Vom Ventilator aus beobachtet das kleine Insekt Szenen voller Leidenschaft, immer in Verbindung mit dem blanken Fleisch, der nackten Haut, der „faszinierenden Landschaft“ von Rosita, in die er sich unsterblich verliebt und welcher er sein Leben zu Füßen legt, das edle Leben als Stechmücke, was um so vieles erhabener ist als das eines Menschen.


    Am Ende ist noch eine Frage offen: Welches Tier war jeder einzelne von uns, bevor wir die Zeit des Menschen-Daseins zu fristen begannen?


    Meine Meinung

    Wer hätte jemals gedacht, dass die Denkweise eines Mosquitos erotische Züge tragen könnte? Ich jedenfalls wusste es nicht. Dieses kleine Insekt zählt alle klassischen Stufen der Verliebtheit auf und spart keinesfalls mit auch uns bekannten Zügen der eigenen Dämlichkeit und Eitelkeit des ersten Flirts, um dann gedanklich den Himmel mit rosaroten Wölkchen zu bedecken. In die Erzählung fließen eigens gezogene Erkenntnisse über Menschen, Leben und Sterben aus der Sicht der „Kleinen dieser Welt“ ineinander, so dass diese leichte Sommerlektüre durchaus nicht als flaches Pustewerk abzutun ist. Man braucht keine lange Anleitung, keine besondere Stimmung und auch keine Vorbereitung. Ein Buch, welches einfach gelesen werden will und gelesen werden sollte. Allein der originellen Idee wegen, die schon mal pure 5 Ratten verdient.


    Kurze präzise Sätze, kein aufgeputschtes Adjektiv-Beiwerk, sondern reine klare Poesie aus einer anderen Ecke des Zimmers machen dieses Büchlein lesenwert. Kurzweilig, ja, sogar temporeich gibt eine Situation die nächste und am Ende bleibt wirklich nichts mehr offen.


    Tja, manchmal wünschte ich, ich wäre eine Stechmücke.



    5ratten


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()