Gerwens & Schröger - Stille Post in Kleinöd

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    Unter herzhaften Flüchen stochert Bauer Joseph Langrieger in seiner Jauchegrube - haben ihm seine Enkelsöhne doch anscheinend wieder irgendwas hineingeschmissen. Diesmal sind die Jungen allerdings unschuldig: eine Leiche liegt in der stinkenden Brühe, der Tote ist ein junger Mann von einem nahegelegenen Bauernhof.


    Das bayerische Dörfchen Kleinöd ist gleichzeitig erschüttert und sensationsgierig aufgeregt. Jeder verdächtigt jeden, und die Ermittlerin Franziska Hausmann tut sich nicht leicht, an die verschrobenen Menschen im Dorf wirklich heranzukommen.


    Der Tote wird als sehr zurückhaltend und zurückgezogen beschrieben, nicht einmal seine wortkargen Eltern wissen viel über ihn, nur, dass er ständig "computert" hat ...


    Nach dem rundum gelungenen "Kluftinger" von Klüpfel & Kobr hatte ich ähnlich hohe Erwartungen an diesen Dorfkrimi aus Bayern, die aber weder beim Kriminalfall noch bei der Charakterzeichnung erfüllt wurden.


    Der Fall und seine Lösung sind mäßig spannend und waren das, was mich letztendlich bei der Stange hielt, denn die Figuren sind Dörflerklischees und keine lebensechten Originale. Der Skandälchen und Intrigen unter der braven und gutbürgerlichen Oberfläche gibt es in diesem Mikrokosmos einfach zu viele und zu klischeehafte, als dass es noch glaubwürdig gewesen wäre.


    Der Versuch, durch Dialoge im niederbayerischen Idiom Authentizität zu schaffen, nervt eher als dass er gelingt, ein paar kleinere Recherchefehler kommen noch hinzu - leider keine Empfehlung. Lieber Kluftinger lesen (dessen Autoren stammen auch aus der Gegend, über die sie schreiben!)


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen