Johann Peter Hebel: Die Kalendergeschichten / Rheinländischer Hausfreund

  • Johann Peter Hebel: Die Kalendergeschichten. Sämtliche Erzählugen aus dem Rheinländischen Hausfreund. 847 Seiten. 39,90 EUR.


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    Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes: Nachdruck der Ausgabe von 1811 sowie sämtliche Kalendergeschichten aus dem 'Rheinländischen Hausfreund' der Jahre 1808 - 1819


    Rezension:


    Romane - kennt jeder.
    Novellen - kennt jeder.
    Kurzgeschichten - kennt ebenfalls jeder.
    Kalendergeschichten - ja was ist denn das?


    Es ist ein eigenes Genre, welches mächtig viel Spaß bereitet. Hebel breitet hier auf 680 Textseiten seine Kalendergeschichten aus den Jahren 1806-1819 aus. Neben Anekdoten und kurzen Begegebenheiten sind hier Gedichte, Rätsel, politische Lagebeschreibungen, Tipps für den Bauern sowie naturwissenschaftliche Abhandlungen, vorwíegend aus der Astronomie, versammelt. Ein Mix, der einfach ein anderes Leseerlebnis beschert als die üblichen Romane und Kurzgeschichten. Schon daher ist dieser Band lesenswert. Hebel hat die Beiträge der Jahre 1808-1811 überarbeitet und als Buch im sogenannten "Schatzkästlein" herausgegeben. Diese Überarbeitungen sind im Band des Hanser-Verlages nicht enthalten. Man müsste dann zum Insel-Bändchen greifen, welches wiederum nicht die Originalbeiträge enthält.


    Der große Vorzug der Hanser-Ausgabe ist der ausführliche Kommentar, es gibt doch viele Worte, die heute nicht mehr gebräuchlich sind und so das Lesen an der ein oder anderen Stelle erschweren. Der interessanteste Teil sind jedoch die beigefügten Dokumente. So kann man detailliert studieren, welches Marketing (der Begriff war seinerzeit sicher noch nicht erfunden!) Hebel betrieben hat, um seinen Kalender zu verkaufen. Über Preispolitik wird ebenso nachgedacht wie über die Konkurrenz und das Produkt an sich. Für einschlägig vorgebildete Leser (BWL-Studium) ein wunderbares Panoptikum.


    Nach Veröffentlichung des Schatzkästleins ist Hebel viel seltener so originell wie zuvor (wie der Kommentar auch zurecht feststellt). Das macht die Lektüre dann manchmal doch ein wenig ermüdend. Eine Auswahl, wie ihn das Schatzkästlein anbietet, hätte von mir die Höchstpunktzahl bekommen, auf der anderen Seite möchte ich so manchen späteren Beitrag der vorliegenden Ausgabe nicht missen. Da es ein paar Längen gibt, versage ich "dem Schüler" die Höchstnote :zwinker:


    4ratten


    Gruß, Thomas