Magda Trott - Pucki

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 19.282 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mira.

  • Hallo Ihr Lieben,


    nachdem in dem Thread von "Nesthäkchen" schon das Gespräch auf eine weitere Mädchenbuch-Reihe kam, mache ich hier gleich mal einen Thread auf, um zu fragen, wer von euch kennt denn "Pucki" von Magda Trott?


    Ich habe diese auf 12 Bände angelegte Reihe noch vor Nesthäkchen bekommen und sie geliebt! :herz: Ähnlich wie Nesthäkchen wird hier auch die Lebensgeschichte von einem kleinen Mädchen und ihrem Heranwachsen und Älterwerden erzählt. Was ich hier sehr schön finde, ist, dass Pucki ein richtiger kleiner Wildfang ist und teilweise ziemlich viele Streiche ausheckt. Auch als Heranwachsende ändert sich das nicht. Jedoch zeigt sie bei allem ihr großes Herz und will doch niemandem Schaden zufügen.


    Die letzten 2 Bände fehlen mir leider bis heute, aber früher oder später werde ich sie mir doch noch kaufen! :klatschen:
    Schön finde ich, dass auch in den Bänden, wo Pucki dann Ehefrau und Mutter ist, noch weiter ihr Leben und auch ihre Freuden und Probleme weiterhin beschrieben werden! Einfach eine wunderschöne Reihe, die ich meiner Tochter (sollte ich mal eine haben! :zwinker:) auf jeden Fall auch sehr ans Herz legen werde!


    Bin sehr gespannt, wer von euch diese Reihe noch kennt und was ihr von ihr haltet!!! :winken:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Huhi,


    ich habe Pucki komplett gelesen, und zwar mehrmals.... :breitgrins: Ich bekam sie als Kind nach und nach geschenkt, damit ich auch mal etwas anderes lese als Pferdebücher. :redface: :zwinker:


    Besonders gut hat mir an der Reihe gefallen, dass viele Tiere und die Natur im Mittelpunkt stehen; schliesslich ist Pucki ja eine Försterstochter. Später landet sie ja in der Stadt und der Leser erfährt, wie sehr sie sich nach dem Wald sehnt. Trotzdem gab es auch in dieser Pension, in der sie mit anderen Mädels und Jungs untergebracht war, sehr nette Szenen. Später gefiel mir die Reihe dann nicht mehr so gut, als es um Puckis Leben als Ehefrau und Mutter geht - dafür war ich damals einfach noch zu jung.


    Aber vielleicht könnte ich heute mehr damit anfangen, wer weiß? Schreit also wieder mal nach einer Wieholek. Die Bücher habe ich alle noch; sie haben meine *nachzähl* sechs Umzüge zwar nicht mitgemacht, aber da ich jetzt wieder in meinem Elternhaus wohne, sind sie jederzeit greifbar. :zwinker:
    Toll, dass du das Thema ausgegraben hast, Tammy! :klatschen: Bin gespannt, wer noch so alles Pucki-Fan ist. :winken:


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo,


    mein Gott, wie lang das schon her ist.
    Ich habe sie alle gelesen. Zusammen mit Pucki gebangt, wenn wieder mal was daneben ging oder sie sich über jemanden (meist den Paul) geärgert hat. Als dann die Lore (hieß das Stadtmädchen nicht so?) mit all den anderen Kindern zur Erholung kam. Ach, was war das aufregend!


    Da die Bände einen relativ langen Zeitraum umschlossen, waren sie je nach Alter erst so richtig interessant. Wenn ich heute manchmal über die Bücher nachdenke, frage ich mich, wie die heutigen Kinder darauf reagieren würden. Können sich die Kinder überhaupt in die dort geschilderte Welt reindenken? Manche Schilderungen sind auch schon ziemlich überholt. Besonders die Rolle der Frau. Ich denke da an die letzten Bände in denen Pucki mit ihrem über alles erhabenen Claus verheiratet ist. :rollen: (Womit ich nicht sagen will, dass ich ihn darum beneide. :breitgrins:)


    Die Cover hatten es mit besonders angetan. Auf dem einen steht Pucki in einer Art Latzhose mit Luftballons in der Hand da. Nein, was hab ich sie um diese Hose beneidet. Und gestickt habe ich ebenso ungern und mit dem gleichen Erfolg wie sie. :zwinker:


    In Erinnerungen schwelgend
    yanni

  • Ja, wie cool, hier gibt es ja doch einige, die Pucki kennen! Das freut mich! :klatschen:



    Besonders gut hat mir an der Reihe gefallen, dass viele Tiere und die Natur im Mittelpunkt stehen; schliesslich ist Pucki ja eine Försterstochter. Später landet sie ja in der Stadt und der Leser erfährt, wie sehr sie sich nach dem Wald sehnt. Trotzdem gab es auch in dieser Pension, in der sie mit anderen Mädels und Jungs untergebracht war, sehr nette Szenen. Später gefiel mir die Reihe dann nicht mehr so gut, als es um Puckis Leben als Ehefrau und Mutter geht - dafür war ich damals einfach noch zu jung.


    Ja, jetzt wo du es schreibt, fällt es mir auch wieder ein, wie sehr sich Pucki immer zurück in das Försterhaus sehnt! Hach, *inErinnerungschwelg*! :breitgrins:


    Ich habe die Bände vor ein paar Jahren nochmal gelesen und da konnte ich dann bei den Bänden wo Pucki älter ist auch besser mitfühlen. Vorher hat es mir zwar trotzdem gefallen, aber es war irgendwie nicht vorstellbar! :zwinker:



    Da die Bände einen relativ langen Zeitraum umschlossen, waren sie je nach Alter erst so richtig interessant. Wenn ich heute manchmal über die Bücher nachdenke, frage ich mich, wie die heutigen Kinder darauf reagieren würden. Können sich die Kinder überhaupt in die dort geschilderte Welt reindenken? Manche Schilderungen sind auch schon ziemlich überholt. Besonders die Rolle der Frau. Ich denke da an die letzten Bände in denen Pucki mit ihrem über alles erhabenen Claus verheiratet ist. :rollen: (Womit ich nicht sagen will, dass ich ihn darum beneide. :breitgrins:)


    Ich denke schon, dass die Kinder damit auch heute was anfangen können. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Rolle der Frau, wie sie dargestellt wird, dem Frauenbild entspricht, dass ich als kleines Kind mitbekommen habe und ich fand die Bücher trotzdem schön! :redface: Ja, Claus ist schon sehr erhaben, in Pucki's Augen, aber das ist ja v. a. die Sicht des verliebten Mädchens! :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy, die auf noch mehr Pucki Fans hofft! :breitgrins:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Gab es die Serie auch in Österreich? Ich kann damit nämlich gar nichts anfangen. :redface:


    Puh, das weiß ich nicht! Ich denke schon, aber ich glaube auch hier in Deutschland zählt Pucki zu den unbekannteren Mädchenbuchreihen. Da wurde die Reihe ziemlich von Nesthäkchen und Trotzkopf verdrängt. Wohl auch aus dem Grund, da die letzten beiden verfilmt wurden, aber Pucki, so weit ich weiß, nicht! :winken:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • ... ich glaube auch hier in Deutschland zählt Pucki zu den unbekannteren Mädchenbuchreihen.


    Ich habe von Pucki ein oder zwei Bücher gelesen, meine aber, die hätte es schon zuvor gegeben. Kann es ggf. sein, dass Pucki schon ältere Generation ist und später deshalb nicht so bekannt war? Ich meine mich erinnern zu können, dass meine Mutter es schon gelesen hat. Und die ist inzwischen über 70 :zwinker:


    P.S.
    Ich komme gerade von Wikipedia und da steht, die Bände seien zwischen 1935 und 1941 erschienen.
    Ach und ich sehe, Nesthäkchen ist nicht viel besser: 1913 bis 1925 :zwinker: Und Trotzkopf ist 1885 erstmals erschienen. Ich weiß noch, dass mich Trotzkopf nicht sehr interessiert hat, weil es so "alt" war und Pucki interessierte mich nicht, weil ich ja kein Buch lesen wollte, das meine Mutter schon gelesen hatte. Würde mich also nicht wundern, wenn die Unbekanntheit einer Art Generationenfrage zuzuschreiben ist.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

    Einmal editiert, zuletzt von Bettina ()

  • Hach... Pucki.... ich habe diese Serie geliebt! Besonders die ersten Bände fand ich klasse.


    Pucki allerdings als Hausfrau und Mutter hat mir gar nicht mehr gefallen, vielleicht auch, weil ich in einer "emanzipierten" Familie groß geworden bin und ich bis heute nicht wirklich etwas mit dieser Frauenrolle anfangen kann. Es spielte ja auch in einer anderen Generation. Meine Mutter hat die Bücher schon als Kind gelesen!


    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Kinder heute diese Geschichte so lieben würden. Die Zeiten und auch die Kinder ändern sich. Oder werden noch Bücher wie Hanni und Nanni, Dolly u.a. verkauft? Ich glaube nicht.


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!


  • Oder werden noch Bücher wie Hanni und Nanni, Dolly u.a. verkauft? Ich glaube nicht.


    Ja. :klatschen: Die werden noch verkauft. Letztes hatte ich wieder ein Buch in der Buchhandlung in der Hand. Ich liebte diese Serie und habe alle Teile gelesen.


    Katrin

  • Hanni und Nanni und Dolly gibt es natürlich noch. Ich glaube, dass die auch heute noch ihre Fangemeinde haben.


    Pucki kenne ich auch noch, allerdings nur ein paar Bände. Meine Freundin in der Grundschule hatte die komplette Reihe, noch aus dem Bestand ihrer Mutter ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich konnte als Kind nicht viel mit diesen alten deutschen Mädchenbüchern anfangen. Gelesen habe ich sie nur, weil sie eben zur Verfügung standen. Sie waren mir viel zu "harmlos", erinnerten zu sehr an ein normales Mädchenleben. Winnetou und Konsorten waren viel mehr nach meinem Geschmack, aber leider hatte ich einen Onkel, der (bzw. dessen Frau) wohl der Meinung war, Abenteuerbücher wären nur was für Jungs, und mich mit Pucki, Trotzkopf, Goldköpfchen (eine weitere Serie von Magda Trott) und Konsorten beschenkte.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Pucki...das kommt mir irgendwie bekannt vor...ich glaub, ich sollte mal auf unsern Dachboden gehen und gucken, was ich in den Bücherkartons so alles finde...Pucki...hmm...das kenn ich bestimmt...


    Goldköpfchen ist auch toll!
    Ich glaub, da hat/hatte meine Mutter fast alle Bände, die ich natürlich auch gelesen habe...

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Ich bin auch ein Pucki-Leser. Habe die Bücher von meiner Ma bekommen, aus den 50er/60er Jahren. Als Kind mochte ich auch die ersten Bücher lieber, als ich sie dann später nochmal gelesen habe, mochte ich dann auch die anderen mehr. Liegt wahrscheinlich wirklich am Alter. Jetzt stehen sie bei meinen Kinder- und Jugendbüchern in meinem Bücherregal - eine schöne Kindheitserinnerung.


    Hanni und Nanni fand ich damals auch toll. Damals gingen sie noch bis Band 19. In der Zwischenzeit - *grübel* werde ich etwa alt?? :entsetzt: *grübelnaufhören* - gibt es noch ein paar mehr und ich wollte die Reihe eigentlich immer mal vervollständigen.

    :kaffee: Hold fast to dreams ~ for if dreams die ~ life is a broken winged ~ bird, that cannot fly. (L. Hughes)

  • Oh, ja, die Pucki-Bücher - ich hatte schon mal überlegt, einen eigenen Thread zu eröffnen... :smile: :klatschen: :klatschen: :klatschen:


    Ich hab die gesamte Reihe im Alter von so 10 Jahren bei uns auf dem Dachboden gefunden - die Vermieter hatten so einiges zurückgelassen - und war total fasziniert. Bis ich vor einigen Monaten mal aus Neugier amazon-Rezensionen gelesen habe, konnte ich mir nie so recht erklären, in welcher Zeit das eigentlich spielt. Anmerkung: Dank der späteren Überflutung unseres Kellers habe ich die Bücher jetzt nicht nmehr und zitiere nur aus dem Kopf!


    Hier also mal meine Meinung (Teil 1 - kommt bestimmt noch mehr dazu, wenn ich darüber nachdenke!)


    Pucki wird ja eigentlich ständig, bis ins Erwchsenenalter hinein, für an sich positive Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Mitleid (der taube Arbeiter, der das "Topf- undEimerkonzert" erhält), Kreativität, vor allem: eigenständiges Denken...von Erwachsenen/dem Ehemann gemaßregelt und belächelt oder auch mal direkt ausgelacht.
    Da gibt es doch so eine Szene, in der sie als Ehefrau mit Claus wettet (oder so) dass sie Geld für ein Auto auftreiben kann, dann aber aus Mitleid ihr Spielzeug aus Kindertagen, das eigentlich verkauft werden sollte, verschenkt. VOR dem mäßigen Lob muß Ehemann Claus sie aber noch gehörig auf die Schippe nehmen und beschämen.


    Oder es wird deutlich gemacht, dass sie sehr begabt und intelligent ist - sie braucht im Gymnasium weniger Zeit für Hausaufgaben und Lernen als ihre Klassenkameraden - trotzdem werden alle Versuche ihrerseits, die nun mal anzuwenden, von ihrer Umgebung unter den Tisch gekehrt (mittlere Reife reicht aus, ein Hobby braucht eine Frau nicht zu haben,sie hat zaghafte Ambitionen, mal Latein zu lernen, um die medizinischen Fachbegruffe von Claus zu verstehen, Aotufahren lernen kann sie vielleicht später mal... :sauer:...da ist dann ja auch die Szene, in der sie das versucht und dabei das Auto beschädigt - wenn Frauen mal was anfassen!!!!! :grmpf:


    Dann ist da die Sache mit dem Hobby :confused: ("Puckis Familienglück"), das aber auch alle erreichbaren Leute ihr ausreden wollen (2x nachmittags Malunterricht pro Woche), u. a. mit dem Argument, sie hätte nicht das Zeug zum Profi ( da wird sie dann sogar von ihrem Lehrer belächelt)...häää???
    Ich weiss nicht mehr genau, welche, glaube aber Ehemann Claus hatte einige Hobbys.


    Im Prinzip wird ja jeder Versuch ihrerseits, ein wenig Selbstbewußtsein zu erlangen oder zu zeigen, sofort abgestraft, so dass sie eigentlich daran zerbrechen müsste... sie wird teilweise als Kind von den Erwachsenen regelrecht verarscht, meistens in Fällen, in denen sie selbstständig gedacht hat (in einem der 'Kindheitsbände' soll explizit ihr Selstbewußtsein geschwächt werden, deshalb führt mansie zu einer angeblich kranken & schwerhörigen Frau, die aber nur aus Pappe gebastelt ist & lacht sie dafür aus, dass sie den Erwachsenen blind vertraut hat; später führt man sie wieder zu einer angeblich seh- und hörgeschädigten, schwachen alten Frau, der sie vorlesen soll, und sie wird widerrum ausgelchr und ausgeschimpft, weil sie hier zunächst prüft, ob die Frau "echt" ist - ist ja an sich ein intelligentes Verhalten, oder nicht?!


    Sehr verwirrt hat mich auch als Kind "Puckis erster Schritt ins Leben" - mit der ersten Familie hat sie "Pech", mit der zweiten "Glück", absolut niemand wird aber so akzeptiert, wie er ist - weder Pucki in der ersten, noch die Familie in der zweiten "Stelle" und - der gipfel!! - daran hat sich auch nach Jahren nichts geändert, als "Frau Ravel" ihr immer noch Dankesbriefe fürs Augenöffnen schreibt, und der Großvater aus Fam. 1 umsichtig zu behandeln ist, weil er laut Claus "ein schwerkranker Mann" ist - worin die Krankheit, deren Hauptsymptom Gehässigkeit gegenüber Frauen zu sein scheint - nun eigentlich besteht, wirde nicht näher erklärt.


    Interessant finde ich die beiden selbstbewußten Frauen, die in der Serie auftreten - Frau Elzabel Selenko wird ohne Grund ganz plötzlich als 'unwichtig' verworfen ("Familienglck") und vor allem die Amerikanerin Mary darf als einzige ungestraft liebenswürdig und selbstbewußt sein - vor beiden Frauen wird Pucki meiner Erineerung nach beschämt (beidesmal, weil sie ihnen, mit ihrem Geld bzw. Namen imponieren will).


    Interessant fand ich auch damals die Töchter von Mary und Eberhardt - Mabel und Regina, wobei ich mich fragte, ob letzteres nun englisch auszusprechen ist - die für mich eher "moderne" Kinder repräsentierten (ich las die Bücher so Anfang der 90er; steinigt mich jetztmeinetwegen für diese Aussage).
    Obwohl sie gerade ihre Eltern verloren haben - durch einen Umstand, mit dem die zuvor angegeben hatten(!) - wird ihnen zunächst mal Demut eingebläut (selbstgemachte Puppen, glaube ich, und Obst statt Süßigkeiten, und selbstredend können sie in Deutschland nicht wie in Amerika die Sylvsternacht hindurch aufbleiben - ungeachtet der Tatsache, dass das in den davorliegenden Jahren bei ihren Eltern nie ein Problem war. Die Eltwern werden quasi postmortem für ihre libereale Erziehung gestraft!!


    Sooo...da gibt's noch zahlreiche andere Punkte, vielleicht hat ja mal einer von Euch Lust, seine Reaktionen zu den Ungereimtheiten und Kuriositäten der Reihe aufzuschreiben; ich würde mich freuen.
    Ich mache jetzt erst mal hier Schluß,
    LG von
    Susan

  • Sowohl Pucki als auch Goldköpfchen gehören in meine frühe Lesehistorie.


    Bei uns gab es zwar viele Bücher, aber die waren eben alle von meiner Mutter. Dabei waren viele der 40er/50er/60er Jahre Frauenbücher, übrigens sei hier der Hinweis gestattet, dass gegen die Gaby Hauptmann und Hera Lind als die Frauenbücher der Neuzeit qualitativ hervorragend sind :rollen: :zwinker:


    Was mich doch hier sehr verwundert, ist die Tatsache, dass die Bücher hier so recht unkritisch hingenommen werden.


    Wenn ich eines über diese Geschichten im Nachhinein sagen würde, dann, dass sie (in meinen Augen) Werbung für das Zerrbild der Frauen im dritten Reich waren. Auch wenn ich nicht viel darüber wusste als ich in der Grundschule die Bücher gelesen habe, sie haben mich genau deswegen so gelangweilt und gegen Ende der Reihen auch geärgert.
    So ein Bild der Frauen hatte ich Anfang der 80er definitiv nicht mehr!


    Pucki ist als "Förstermädel" da noch relativ gut bei weggekommen, wobei auch bei ihr die Einschränkungen, die Trott als gesellschaftliche und moralische Norm zeichnet, ja nicht gerade "ohne" sind.


    Wer war es noch gleich? Goldköpfchen heiratet diesen Kerl, weil die armen Kinder sonst mutterlos zurückblieben.
    Ich war schon in der Grundschule der Meinung, dass man aus Liebe heiraten sollte, nicht, weil man ein kostenloses Kindermädchen braucht.


    Stirbt ihr erster Mann nicht, weil er sich heldenhaft vor ein Pferdefuhrwerk wirft und damit etwa 1o (20, 30, 40, 50, was weiß ich :rollen:) Kindern das Leben rettet?



    Genau dieses Frauen-, Männer-, Kinder- und Familienbild war im dritten Reich gewünscht und wurde propagiert.
    Meine Kinder bekämen diese Bücher also maximal als politische Aufklärung zum Lesen - und nicht zum Genießen der literarisch und pädagogischen Werte.... :grmpf:



    Mir ist schon klar, dass ein Autor bei kritischer Schreibweise Probleme bekommen hätte, aber die Bücher sind zwar nicht politisch (sie bezieht nie klar Stellung) aber sie lässt ihre Figuren sich in die gesellschaftlich und moralisch als richtig dargestellten Nazi-Ideologie-Rollen gerne fügen....

    Schau danach, was anderen Freude macht, dann wird klar, wie du sie am besten ärgern kannst.<br /><br />Roald Dahl


  • Genau dieses Frauen-, Männer-, Kinder- und Familienbild war im dritten Reich gewünscht und wurde propagiert.
    Meine Kinder bekämen diese Bücher also maximal als politische Aufklärung zum Lesen - und nicht zum Genießen der literarisch und pädagogischen Werte.... :grmpf:


    Hallo Detlev,


    aus der heutigen Sicht der Erwachsenen stimme ich in den meisten Punkten mit dir überein.
    Zu deiner obigen Äußerung hätte ich noch einiges zu schreiben.


    Als ich die Bücher las, war ich im Grundschulalter. Also etwa zu jener Zeit als die Lebensbeschreibung Puckis beginnt. Meine Situation damals war in etwa mit Puckis zu vergleichen. Wir wohnten abseits der Massen, ich hatte überwiegend männliche Spielkameraden, war die Jüngste, ich hasste sticken, usw ...
    Somit konnte ich mich wunderbar mit ihr identifizieren.


    Ich war mir aber immer bewußt, dass es sich um erfundene Geschichten handelt. Die Lebensweise und -anschauungen, die dort zu lesen waren, kamen mir oft seltsam bis exotisch vor. Aber das ging mir bei Gullivers Reisen genau so. Als Kind liest man ein Buch nicht wegen seiner pädagogischen, literarischen oder politischen Qualitäten. Es muss lustig oder spannend sein. Und dieses Kriterium wurde erfüllt.


    Einige der dort propagierten Eigenschaften wurden mir als Kind auch eingetrichtert.
    Ehrlichkeit - Hilfsbereitschaft - Respekt
    Somit verbreiteten diese Bücher nicht nur gesellschaftlich fragwürdige Inhalte.


    Dass das Bild der Frau nicht mehr dem damaligen Bild entsprach, habe ich sogar in diesem Alter schon erfasst. Meine Reaktion darauf war, die Augen zu verdrehen und sich an die Stirn zu fassen. Es war nur ein Buch. Zu dieser Zeit hatte ich mehr Probleme mit dem Frauenbild der Kirche. :rollen:


    Meine Kinder haben diese Reihe gar nicht lesen wollen. Zu wenig Action. Sie haben über die Figuren nur schallend gelacht. Basta.
    Wenn es um Inhalte ging, dann erschienen mir einige der Mangas wesentlich bedenklicher.


    Eigentlich wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass Kinder solche Bücher m. M. n. oft mit ganz anderen Augen lesen als Erwachsene. Und wenn man sich für die Lektüre seiner Kinder interessiert und mit ihnen darüber spricht, kann man Aufklärungsarbeit leisten, soweit überhaupt nötig.

  • Also ehrlich - ich würde sie meinen Kindern auch nicht zum Lesen geben.


    Meine Mutter hatte mir mal irgendwann eines für die Kinder mitgebracht, ich habe es gelesen und auf meinen persönlichen Index gesetzt.


    Das muss einfach nicht sein, es gibt doch wirklich genug alternativen für aufgeklärte Kinder.
    Nicht alles, was alt ist, ist automatisch gut. Nostalgie hin oder her.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~



  • Nicht alles, was alt ist, ist automatisch gut. Nostalgie hin oder her.


    Da stimme ich dir auch zu, Weratundrina.
    Aber es ist auch nicht alles schlecht. Und das Leben ist nicht nur schwarz und weiß. Sich mit den unterschiedlichen Graustufen zu befassen, macht das Leben erst interessant. :zwinker:


    Ich möchte nur noch hinzufügen, dass meine Kindheit schon ein paar Tage zurückliegt. Die heutigen Kinder sind auf solche Bücher nicht mehr angewiesen. Es gibt wirklich viele, die zeitgerechter und kritischer mit den dort behandelten Themen umgehen.


    Ich hatte damals leider nicht so viel Auswahl an Büchern und somit gelesen, was mir unter die Finger kam. Wenn bei diesen Büchern Nostalgie aufkommt, liegt es bei mir sicher auch daran, an eine Zeit erinnert zu werden, die man als Erwachsener oft in einem verklärten Licht sieht. Seine eigene Kindheit - man was ging's einem da noch gut. - Du hättest mich damals mal fragen sollen! :zwinker::breitgrins:
    Weit und breit kein Buchladen (wobei ich das Geld dafür gar nicht gehabt hätte) und nur eine winzige Bücherei im Nachbarort, die ich nach ein paar Jahren schon rauf und runter gelesen hatte.

  • Natürlich, keine Frage. :zwinker:
    Das ist ja auch der Grund, weshalb meine Mutter das Buch angeschleppt hatte: sie kannte es eben aus ihrer Kindheit, wo es kaum Auswahl gab.


    Ich wollte mich ja auch nur Detlev in dem Punkt anschließen, als dass meine Kinder die Bücher nicht bekommen würden. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • yanni: ich habe diese Bücher auch aus der Not heraus gelesen, weil nix anderes da war und sie in Nullkommanix verschlungen waren.


    Ebenso schließe ich mich dir an - auch mir war als Kind klar, dass DAS nicht mein Gesellschaftsbild ist.


    Ich denke auch, dass man Kinder heute mit sowas auch nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken kann - vor allem: man muss es nicht mehr, es gibt genügend nette Alternativen.
    Und es gibt genügend andere "alte" Bücher, die da viel schöner eine andere Welt aufbauen, in die ein Kind abtauchen kann und die kein Phantasy sind :breitgrins:


    Dass nicht alles schwarz-weiß ist, können Kinder allerdings nicht aus den Trott-Büchern lernen finde ich, denn die lassen definitiv zu wenig Raum für "Andersartigkeiten". Die Werte, die dort vermittelt werden, entsprechen meinen nur zum kleinen Teil. Und den könnte ich auch netter rüberbringen.
    Da lobe ich mir die gute alte Gudrun Pausewang mit meinem früheren Lieblingsbuch "hinterm Haus der Wassermann". :elch:

    Schau danach, was anderen Freude macht, dann wird klar, wie du sie am besten ärgern kannst.<br /><br />Roald Dahl